Samstag, 14. Januar 2023

Grape of the Art Cognac Jean-Luc Pasquet Duo

 

(the English part is below, just skip the German part)


Grape of the Art Cognac Jean-Luc Pasquet Lot 68-72 66,6%


Details & Verkostung:

Abfüller: Grape of the Art (GOTA)

Preis: Ausverkauft.

Herkunftsland: Frankreich. Anbaugebiet Fins Bois.

Ausgangsmaterial: Ugni Blanc Traube

Alter: Durchschnittlich 50 Jahre.

Alkoholstärke: Fassstärke 66,6 %abv

Destillationsverfahren: Pot Still (12 Hektoliter)

Flaschenanzahl: 276 Stück.

Farbe: Gold.

Viskosität: Dick, fett und ölig, Bildet lange Schlieren.

Nase: Der Cognac durfte knapp 2 Stunden atmen. Bei diesem Alter sollte man sich wahrlich Zeit nehmen. Leichte Weißweißaromen, vermischt mit Birne, einem Schuss Blaubeeren und saure Äpfel entströmen dem Glas. Näher am Glas kann man nur einen schwachen Hauch Klebstoffaromen erhaschen. Die Frucht ist einfach zu dominant. Tief im Glas dominiert eine Mischung aus Birnen, sauren Äpfeln und Kranichbeeren. Der Cognac ist nur minimal süßlich. Er hinterlässt eher einen leicht sauren Eindruck, was aufgrund der Fruchtsäuren, die man hier reichen kann, wahrlich nicht verwundert. Alte Eiche und Karamell sind zwar vorhanden, werden aber von der Frucht geradezu in den Hintergrund geschoben. Man muss regelrecht danach suchen um diese zu erkennen. Sie springen einem nicht sofort in die Geruchsrezeptoren. Nach an die 50 Jahre habe ich deutlich mehr Aromen vom Fass erwartet. Schwenkt man das Glas und benetzt dieses frisch mit der Spirituose, dann kitzelt der Alkohol recht kräftig in der Nase. Zuvor war er nicht merklich vorhanden. Erst jetzt rieche ich delikate Eichenaromen, süßes Karamell, Zimt, Heidelbeeren und nach einer Minute kommen wieder die sauren Äpfel und die Birne zum Vorschein. Ein für mich typischer Weißweingeruch kommt zum Vorschein. Nur schwach und kurz blitzt Anis hervor, bevor auch dieser Eindruck wieder verblasst. Mit dem Abebben des Alkohols in der Nase kommt eine gewisse Süße zum Vorschein. Diese ist wunderbar angenehm und harmoniert wunderbar zusammen mit den Fruchtaromen, verschwindet aber leider wieder viel zu schnell. Der Gesamteindruck wird wieder leicht säuerlich. Ich muss leider gestehen, dass ich die Nase mehr genieße, wenn ich das Glas immer wieder schwenke, die Nase eintauche und dort einige Sekunden alles in mich aufsauge. Die lange Standzeit hat ihn für mich zu einem Champagner gemacht. Ja ihr habt richtig gelesen. Auch wenn ich mich mit diesem Statement blamiere, hier springt mir ein Champagner in die Nase.

Gaumen: Zuerst flutet der Alkohol den Gaumen, dicht gefolgt von Birnen. Dann kommen Rauch und medizinische Anklänge, vermischt mit schwachen Gewürzaromen. Der Alkohol verschwindet und ich schmecke nun Blumenartige Gerüche, schwach Heidelbeeren und Äpfel. Die Birne verblasst. Es kommt nun Anis zum Vorschein. Zu Beginn ist der Cognac leicht säuerlich, wird dann aber zunehmend pflanzlich und die Säure wird schwächer. Am Ende verweilt nur noch ein schwacher Hauch von Birne, Äpfeln und Rauch im Mund. Beim zweiten Schluck mehr Blumen und kräftige Birnenaromen (denkt an einen Willy), Zimt und Nelken blitzen kurz auf. Der Alkohol brennt sehr angenehm. Ein Hauch von Tabak und Rauch huschen über den Gaumen, dicht gefolgt von sehr schwachem Anis. Die leichte Säure überlagert alle anderen Eindrücke und man schmeckt keinerlei Süße. Beim dritten Schluck verlieren die Gewürze an Kraft und die Frucht dominiert den gesamten Mundraum. Birnen, saure Äpfel und weiße Weintrauben. Erst nach einigen Sekunden kommen Eichenaromen, Anis und schwach Tabak zum Vorschein.Die Frucht nimmt ab und jetzt herrscht ein Gleichgewicht der Aromen von Fass und Fruchtaromen. Der leichte Tabakgeschmack rundet das Profil gut ab. Der Gaumen ist etwas anders als man von der Nase her hätte erwarten können. Die Säure ist gut ausbalanciert.

Abgang: Nach dem ersten Schluck pflanzliche Eindrücke, gefolgt von plötzlichen Fruchtaromen. Ich kann keine dieser Früchte wirklich einordnen. Hierzu fehlt mir das Wissen rund um Cognac. Am Ende brennt eine leichte Säure im Hals. Beim zweiten Schluck Rauch, Tabak, Honig und natürlich wieder Birne. Dieses mal Birne in Mengen.Der Gaumen fühlt sich jetzt schon leicht trocken an und das nach nur zwei kleinen Schlückchen. Am Ende verweilt ein pflanzlicher Geschmack am Gaumen. Die Birne ist sehr lange präsent. Nach dem dritten Schluck Anis, Zimt, altes Holz und zunächst nur schwache Fruchtaromen. Nach einiger Zeit Birnen, Blaubeeren und saure Äpfel. Ein Hauch von Rauch verweilt am Gaumen. Die Säure im Hals ist angenehm und nicht von der unangenehmen Sorte. Der Gaumen ist nun wunderbar ausgetrocknet.



Grape of the Art Cognac Jean-Luc Pasquet Lot 79 52,3%


Details & Verkostung:

Abfüller: Grape of the Art (GOTA)

Preis: Ausverkauft.

Herkunftsland: Frankreich. Anbaugebiet Grande Champagne.

Ausgangsmaterial: Ugni Blanc Traube

Alter: 41 Jahre

Alkoholstärke: Fassstärke 52,3%abv

Destillationsverfahren: Charentais Pot Still

Flaschenanzahl: 273 Stück.

Farbe: Bernstein.

Viskosität: Auch hier gibt es eine wunderbare Schlierenbildung.

Nase: Auch diese Cognac durfte über zwei Stunden im Glas atmen. Dann wollen wir mal sehen. Oha! Zimt, altes poliertes Holz, Anis, und süße Früchte entschweben dem Glas. Man wird regelrecht dazu verführt, die Nase gleich tief ins Glas reinzustecken. Auch dort wieder altes Holz, Zimt, Anis, Himbeeren, Blaubeeren und Kranichbeeren. Die Süße dominiert und er ist nicht so sauer wie der andere Jean-Luc Pasquet. Ganz schwach erkenne ich Mangos. Am dominantesten sind die Gewürze. Dieser Cognac hat definitiv mehr vom Fass abbekommen und dies hat sich sehr positiv auf die Nase ausgewirkt. Neben blumenartigen Aromen erkenne ich nun eine ganz süße Frucht, die ich aber recht schlecht einordnen kann. Wärmt man das Glas mit seiner Hand und steckt die Nase tief ein, dann erkennt man Kräuter, sehr schwach Bleistiftspäne, Anis und wieder diese für mich nicht zu erkennende Frucht. Es ist eine Mischung aus Blaubeeren und Kirschen, hat aber nichts mit den Aromen eines gewöhnlichen Kirschwasser gemein, das viele vermutlich auch kennen dürften. Und für reine Blaubeeren ist der Eindruck etwas verfälscht. Je wärmer der Cognac, desto mehr kitzelt der Alkohol und desto süßer wird das Geruchsprofil. Zimt in Kombination mit sehr altem Holz bombardiert regelrecht die Nase. Schwenkt man das Glas und steckt die Nase tief rein, dann herrscht zuerst Stille. Dann rollt der Alkohol und der Gewürzkorb an. Leichte Aromen von alten Tabak begleitet diese Eindrücke. Der jetzige Geruch erinnert mich frappierend an den alten Stopftabak meines Großvaters mütterlicherseits, der gelegentlich gern Pfeife rauchte. Delikate süße Früchte, vermischt mit Gewürzen, altem Holz, einer Spur Rauch und Tabak dominieren nun das Glas.

Gaumen: Zuerst fluten dunkler, feuchter Rohzucker, Karamell und der Alkohol den Mundraum. Dann folgen Tabak, schwach Birne, Himbeeren, Anis, Zimt und altes poliertes Holz. Mit der Zeit verblasst der Alkohol und eine leichte Süße umschmeichelt den Gaumen, bevor diese verblasst. Tabak, Rauch, Anis und Blaubeeren sind nun präsent. Heidelbeeren und Kranichbeeren kann man ebenfalls ganz schwach erkennen. Am Ende schmeckt der Cognac nach altem Holz, Karamell und einer schwach fruchtigen Note. Beim zweiten Schluck brennt der Alkohol nicht wesentlich stärker und das alte Holz hat nun die Oberhand. Tabak, Zimt, Anis und wunderschöne Fruchtaromen beherrschen den Mundraum. Die Eichenaromen sind sehr dominant, aber sie erdrücken nicht die sonst delikaten Fruchtaromen, die immer noch vorhanden sind. Auch schmecke ich keine Bitterkeit. Der Cognac ist zuerst leicht süßlich herb, bevor das herbe überwiegt, bis er pflanzlich im Geschmack wird. Am Ende des zweiten Schlucks erkenne ich nun eine leicht bittere Note, die aber nicht negativ auffällt. Beim dritten Schluck Klebstoffaromen vermischt mit einem leichten Brennend es Alkohols. Rauch, Tabak, Anis, Zimt, Nelken und altes Holz dominieren zuerst den Mundraum. Zunehmend gewinnt der Tabak und die Gewürze die Oberhand, die Früchte sind zu schwach vorhanden, als das ich sie erkennen könnte. Erst nach einiger zeit erkenne ich wieder Birnen, Äpfel und Blaubeeren. Ein pflanzlicher und rauchiger Geschmack verweilt am Gaumen. Der Speichelfluss wird extrem gut stimuliert.

Abgang: Nach dem ersten Schluck Zimt und altes Holz. Die Gewürze sind sehr dominant. Der Gaumen wird sofort ausgetrocknet. Die Frucht ist hier nur sehr schwach ausgeprägt. Am Ende verweilt ein pflanzlicher Geschmack am Gaumen. Nach dem zweiten Schluck wieder Zimt, Holz und Anis satt bevor süße Früchte diese ersten Eindrücke beiseite wischen. Birnen, Äpfel, schwach Kirscharomen und Heidelbeeren. Am Ende herrscht wieder ein pflanzlicher Geschmack. Eine gewisse Bitterkeit war zwar zuvor am Gaumen kurz erkennbar, ist aber immer noch nicht wirklich vorhanden, um den Gesamteindruck des Cognacs negativ beeinflussen zu können. Nach dem dritten Schlick Zimt, Nelken und Eichenaromen. Dieses mal haben die Früchte nicht genug Kraft diese beiseite zu wischen und spielen eine untergeordnete Rolle. Am Ende verweilt eine Mischung aus Gewürzen und Holzaromen am Gaumen. Der Gaumen ist wunderbar ausgetrocknet und erst jetzt bemerke ich eine minimale und angenehme Bitterkeit. Für 40 Jahre Fassreife ist diese verdammt gut eingebunden. Nach einigen Minuten ist der Cognac immer noch am Gaumen präsent. Nun schmecke ich Rosinen.


Fazit:


Der Grape of the Art Cognac Jean-Luc Pasquet Lot 68-72 hat nichts mit den Vertretern gemein, die ich bisher kannte und leidenschaftlich verachtet habe. Sie waren mir zu weinlastig. In der Nase ist der Lot 68-72 mir zu sauer, aber der Gaumen hat mich deutlich eines besseren belehrt. Dort zeigt er, was in ihm steckt. Von einem 50 Jahre alten Destillat habe ich allerdings etwas mehr Fasseinfluss erwartet, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Den Geruch und Geschmack nach Birnen muss man mögen, sonst wird man diese Abfüllung hassen. Die 66,6% merkt man geringfügig. Dieser Cognac vereint, trotz seines hohen Alters, immer noch eine gewisse Jugendlichkeit, die wunderbar mit einer gewissen Fassreife verbunden ist, die ihm alle unangenehmen Geschmacksstoffe von jungen Spirituosen genommen haben, will sagen, die alkoholische Schärfe ist geschmeidig und nicht einschneidend oder gar schmerzhaft. Ich denke es ist überflüssig zu erwähnen, dass ich meinen Kauf nicht bereue. Wer keine Probleme mit einer leichten Säure in der Nase hat, der kann ruhig einen Punkt zum Gesamteindruck dazurechnen.

Mein persönlicher Favorit ist allerdings der Grape of the Art Cognac Jean-Luc Pasquet Lot 79. Die Reife, welche der Lot 68-72 nicht besaß, ist hier in genau dem richtigen Format vorhanden und hebt den Lot 79 auf ein höheres Niveau. Wer es allerdings mehr frisch und jugendlich mag, der wird den Lot 68-72 mit Sicherheit bevorzugen. Bedenkt man die bloße Tatsache, dass dieser im Durchschnitt 50 Jahre alt ist und Lot 79 nur (!) 40 Jahre, dann ist die Einstufung „frisch und jugendlich“ eigentlich lächerlich, aber so alt wirkt dieser Cognac nicht. Normalerweise bin auch ich ein Freund dieser jugendlichen Frische, vermischt mit einer guten Fassreife, aber die Säure (nicht Bitterkeit) ist mir zu dominant. Am Gaumen allerdings konnte er mich überzeugen. Aber gegen den Lot 79 kommt er nicht an. Dort passte einfach (fast) alles. Angenehme Reife, wunderbare Frucht und keine störende Bitterkeit. Genossen habe ich beide Abfüllungen, aber im direkten Vergleich, ist für mich der Lot 79 klar mein Favorit.


Grape of the Art Cognac Jean-Luc Pasquet Lot 68-72 66,6%

(88/100)

Grape of the Art Cognac Jean-Luc Pasquet Lot 79 52,3%

(92/100)



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Grape of the Art Cognac Jean-Luc Pasquet Lot 68-72 66,6%


Details & Tasting:

Bottler: Grape of the Art (GOTA)

Price: sold out.

Country of origin: France. Fins Bois growing area.

Starting material: Ugni Blanc grape

Age: Average 50 years.

Alcohol strength: cask strength 66.6% vol

Distillation method: Pot Still (12 hectoliters)

Number of bottles: 276 pieces.

Colour: gold.

Viscosity: Thick, fat and oily. The cognac leaves long streaks on the glass.

Nose: The cognac was allowed to breathe for almost 2 hours. At this age you really should take your time. Slight white and white flavours blended with pear, a dash of blueberries and sour apples emanate from the glass. Only a faint hint of glue aromas can be caught closer to the glass. The fruit is just too dominant. A mixture of pears, sour apples and cranberries dominates deep in the glass. The cognac is only minimally sweet. It tends to leave a slightly sour impression, which is really not surprising given the fruit acids that can be served here. Old oak and caramel are present, but are almost pushed into the background by the fruit. You really have to look for it to spot it. They don't jump right into your olfactory receptors. After almost 50 years, I expected significantly more flavours from the barrel. If you swirl the glass and wet it freshly with the spirit, then the alcohol tickles your nose quite strongly. Previously it was not noticeably present. Only now do I smell delicate oak aromas, sweet caramel, cinnamon, blueberries and after a minute the sour apples and pears reappear. A typical white wine smell comes to the fore. Anise flashes only weakly and briefly before this impression fades again. A certain sweetness emerges as the alcohol ebbs away in the nose. This sweetness is pleasant and harmonises wonderfully with the fruit aromas, but unfortunately disappears far too quickly. The overall impression becomes slightly sour again. Unfortunately, I have to admit that I enjoy the nose more when I wave the glass over and over again, dip my nose in it and absorb everything there for a few seconds. The long standing time has made it a champagne for me. Yes you read correctly. Even if I make a fool of myself with this statement, the champagne is strong in this one.

Palate: First the alcohol floods the palate, closely followed by pears. Then comes smoke and medicinal notes mixed with faint spice aromas. The alcohol disappears and I now taste floral scents, faintly blueberries and apples. The pears are fading. Anise now appears. At the beginning the cognac is slightly acidic, but then it becomes increasingly vegetal and the acidity becomes weaker. At the end only a faint hint of pear, apples and smoke lingers in the mouth. On the second sip, more flowers and strong pear aromas (think of a Williams Christ pear), cinnamon and cloves flash briefly. The alcohol burns very pleasantly. Hints of tobacco and smoke flit across the palate, closely followed by very faint anise. The slight acidity overshadows all other impressions and I don't taste any sweetness. With the third sip, the spices lose their power and the fruit dominates the entire mouth. Pears, sour apples and white grapes. Oak aromas, aniseed and faint tobacco do only appear after a few seconds. The fruit diminishes and now there is a balance of aromas from the barrel and fruit flavours. The light tobacco taste rounds off the profile quite well. The palate is a bit different than what one might expect from the nose. The acidity is well balanced.

Finish:After the first sip, herbal impressions, followed by sudden fruit flavours. I can't really classify any of these fruits. I lack the knowledge about cognac or brandy in general for this. At the end, a slight acid burns in the throat. With the second sip smoke, tobacco, honey and of course pear again. This time pear in quantities. The palate already feels slightly dry after only two small sips. At the end, a vegetal flavour lingers on the palate. The pear is present for a very long time. After the third sip, anise, cinnamon, old wood and initially only weak fruit aromas. After a while pears, blueberries and sour apples. A hint of smoke lingers on the palate. The acidity in the throat is pleasant and not of the unpleasant kind. The palate is now wonderfully dry.



Grape of the Art Cognac Jean-Luc Pasquet Lot 79 52,3%


Details & Tasting:


Bottler: Grape of the Art (GOTA)

Price: sold out.

Country of origin: France. Wine-growing region Grande Champagne.

Starting material: Ugni Blanc grape

Age: 41 years

Alcohol strength: cask strength 52.3% abv

Distillation Process: Charentais Pot Still

Number of bottles: 273 pieces.

Colour: Amber.

Viscosity: Here, too, wonderful streaks are fomring on the glass.

Nose: This cognac was also allowed to breathe in the glass for over two hours. Then let's see. Oh! Cinnamon, old polished wood, anise, and sweet fruit flavours are floating away from the glass. You are really tempted to immediately stick your nose deep into the glass and get the full range of flavours. Again old wood, cinnamon, anise, raspberries, blueberries and cranberries. The sweetness dominates and he's not as sour as the Jean-Luc Pasquet 68-72. I recognize mangoes very faintly. The spices are the most dominant. This cognac has definitely gotten more flavours from the cask and this has had a very positive effect on the nose. In addition to flower-like aromas, I now recognize a very sweet fruit, which I am unable to classify. If you warm the glass with your hand and put your nose deep into it, you can smell herbs, very faintly pencil shavings, anise and again this fruit that I cannot identify. It's a mix of blueberries and cherries, but has nothing in common with the flavours of an ordinary Kirsch, which many are probably familiar with. And for pure blueberries, the impression is a bit distorted. The warmer the cognac, the more the alcohol tickles and the sweeter the olfactory profile becomes. Cinnamon in combination with very old wood literally bombards the nose. If you swing the glass and stick your nose in, then there is silence at first. Then the alcohol and spice basket rolls on. Light aromas of old tobacco accompany these impressions. The current smell reminds me strikingly of the old stuffing tobacco of my maternal grandfather, who occasionally liked to smoke a pipe. Delicate sweet fruits mixed with spices, old wood, a hint of smoke and tobacco now dominate the glass.

Palate: First, dark, moist raw sugar, caramel and alcohol flood the mouth. Then follow tobacco, faint pear, raspberry, aniseed, cinnamon and old polished wood. The alcohol fades away over time and a slight sweetness caresses the palate before it is fading away as well. Tobacco, smoke, anise and blueberries are now present. Blueberries and cranberries can also be seen very faintly. In the end, the cognac tastes of old wood, caramel and faint fruit flavours. On the second sip, the alcohol doesn't burn that much anymore and the old wood now has the upper hand. Tobacco, cinnamon, anise and wonderful fruit aromas dominate the mouth. The oak flavours are very dominant, but they don't overwhelm the otherwise delicate fruit flavours that are still present. Nor do I taste any bitterness. The cognac is initially slightly sweet and tart, before the tart predominates until it becomes vegetal in taste. At the end of the second sip, I now recognize a slightly bitter note, which is not negatively noticeable. On the third sip, flavours of glue mixed with a slight sting of alcohol. Smoke, tobacco, anise, cinnamon, cloves and old wood first dominate the mouth. Increasingly, the tobacco and the spices gain the upper hand, the fruits are too faint for me to recognize them. Only after some time do I recognize pears, apples and blueberries again. A herbal and smoky flavour lingers on the palate. The flow of saliva is stimulated extremely well.

Finish: After the first sip, cinnamon and old wood. The spices are very dominant. The palate is immediately dried out. The fruit is very weak. At the end, a vegetal flavour lingers on the palate. After the second sip, cinnamon, wood and aniseed again before sweet fruits wipe these first impressions aside. Pears, apples, faint cherry aromas and blueberries. At the end there is a herbal taste again. A certain bitterness was briefly noticeable on the palate beforehand, but it is still not really there to negatively influence the overall impression of the cognac. After the third sip, cinnamon, cloves and oak aromas. This time the fruits don't have enough power to brush them aside and play a minor role. At the end, a blend of spices and wood flavours lingers on the palate. The palate is wonderfully dried and only now do I notice a minimal and pleasant bitterness. For 40 years of barrel maturity, this is damn well integrated. After a few minutes, the cognac is still present on the palate. Now I do taste raisins.


Conclusion


The Grape of the Art Cognac Jean-Luc Pasquet Lot 68-72 has nothing in common with the representatives that I have known and passionately despised. They were too winey for me. The Lot 68-72 is too sour for me on the nose, but the palate has clearly taught me better. There he shows what he's made of. I was expecting a little more cask influence from a 50 year old distillate, but that's whining at a high level. You have to like the smell and taste of pears, otherwise you will hate this bottling. The 66.6% is slightly noticeable. Despite its great age, this cognac still combines a certain youthfulness, which is wonderfully combined with a certain cask maturity, which has removed all the unpleasant flavors of young spirits, that is to say, the alcoholic sharpness is smooth and not incisive or even painful. Needless to say, I don't regret my purchase. If you don't have any problems with a slight acidity in the nose, you can add a point to the overall impression.

However, my personal favorite is the Grape of the Art Cognac Jean-Luc Pasquet Lot 79. The maturity that Lot 68-72 did not have is present here in exactly the right format and raises Lot 79 to a higher level. However, those who like it more fresh and youthful will definitely prefer lot 68-72. If you consider the mere fact that this is on average 50 years old and Lot 79 only (!) 40 years, then the classification "fresh and youthful" is actually ridiculous, but this cognac doesn't look that old. Normally, I'm also a friend of this youthful freshness, mixed with a good barrel maturity, but the acidity (not bitterness) is too dominant for me. On the palate, however, he was able to convince me. But he can't compete with Lot 79. (Almost) Everything was just right there. Pleasant maturation, wonderful fruit flavours and no disturbing or extreme bitterness. I enjoyed both bottlings, but in a direct comparison, Lot 79 is clearly my favorite.



Grape of the Art Cognac Jean-Luc Pasquet Lot 68-72 66,6%

(88/100)

Grape of the Art Cognac Jean-Luc Pasquet Lot 79 52,3%

(92/100)


Samstag, 25. Juni 2022

Grape of the Art Armagnac Le Frêche 2007 13 YO 57%

(the English part is below, just skip the German part)


Grape of the Art Armagnac Le Frêche 2007 13 YO 57%


Details & Verkostung:

Abfüller: Grape of the Art (GOTA)

Preis: Ausverkauft.

Herkunftsland: Frankreich (Domaine Le Frêche). Anbaugebiet Bas-Armagnac.

Ausgangsmaterial: Baco Traube

Alter: Das offizielle Alter beläuft sich auf 13 Jahre. (2007-2021)

Alkoholstärke: Fassstärke 57,00%abv

Destillationsverfahren: Alambic Armagnacais (kontinuierlich)

Flaschenanzahl: 150 Flaschen (1 Fass)

Farbe: Mahagoni.

Viskosität: Der Armagnac fließt in dicken Streifen zurück zum Glasgrund und bildet einen schmiereigen Film auf der Oberfläche.

Nase: Nach über einer Stunde entschweben altes poliertes Holz, ein Hauch von Teer, Waldbeeren, Zitrusfrüchte und süßes Karamell. Tief im Glas wird man von Gewürzen und dominanten Eichenaromen bombardiert. Benetzt man das Glas frisch mit dem Destillat, dann sticht zuerst kurz der Alkohol in der Nase, bevor dieser von einer Klebstoffnote verdrängt wird. Ein Hauch von Blumen und Früchten beginnt nach wenigen Sekunden den Klebstoff zu begleiten. Erst jetzt kann man den Geruch von Weintrauben erkennen. Er ist aber bei weitem nicht sehr dominant. Die Fruchtaromen sind sehr komplex und nur schwer auseinanderzunehmen. Brombeeren, Blaubeeren und Heidelbeeren verstecken sich in diesem Mix. Garniert werden diese Eindrücke von leicht bitterem Karamell, Eichenaromen und Gewürzen, worunter Zimt am dominantesten ist. Ein typischer „Weingeruch“ ist nicht vorhanden. Holzkohle? Bei geöffnetem Glas verschwindet der Klebstoff leider viel zu schnell. Bei längerer Standzeit gewinnt die Nase ein leicht süßes Profil. Eine gewisse Bitterkeit ist nur begrenzt riechbar.

Gaumen: Zuerst flutet der Alkohol den Mundraum, dicht gefolgt von sehr schwachen Weintraubaromen und sehr schweren Eichenaromen. Dazu kommen Klebstoff, dunkle Früchte, Karamell und Holzkohle. Mit zunehmender Verdünnung gewinnt das Destillat im Mund ein leicht säurehaltiges Profil. Am Ende schmeckt der Armagnac sehr pflanzlich. Beim zweiten Schluck Gewürze und Klebstoffaromen pur. Der Gaumen wird regelrecht bombardiert. Nach wenigen Sekunden Früchte, Klebstoff, massiv Zimt, leicht bitteres Karamell und Waldbeeren. Heidelbeeren und Brombeeren. Beim zweiten Schluck entfaltet sich erst die ganze Kraft. Wieder wandelt sich der Armagnac weg von einem fruchtigen Profil hin zu einem pflanzlichen Geschmack, der sehr fasslastig ist. Die Bitterkeit ist gut eingebunden und zu keinem Zeitpunkt störend. Der Speichelfluss zur Verdünnung wird gut angeregt. Beim dritten Schluck Klebstoff pur vermischt mit eine leichten Säure. Wieder Karamell und altes Eichenholz. Eine angenehme Säure bereitet sich im Mundraum aus. Das Brennen ebbt ab und die Früchte gewinnen an Fahrt. Brombeeren, Heidelbeeren und Weintrauben verwöhnen die Sinne. Ich schmecke auch dunklen Rohrzucker. Zimt, Anis, Eiche und ein pflanzlicher Geschmack am Ende dominiert nun das Geschmacksprofil.

Abgang: Zuerst Karamell, Eiche und wieder dunkle Früchte. Die Eiche und ein pflanzlicher Geschmack sind aber am dominantesten. Am Ende verweilt ein Hauch von Karamell und nicht näher erkennbaren Früchten am Gaumen. Nach dem zweiten Schluck, Eiche, Anis, Zimt und zuerst nur schwache Fruchtaromen. Dann Karamell, eine leichte Bitterkeit und dezente Weintrauben. Der Mundraum wird nach dem zweiten Schluck schon gut ausgetrocknet. Nach dem dritten Schluck zuerst nur Karamell und Eiche. Erst nach wenigen Sekunden huschen Gewürze über die Zunge, begleitet von fast kaum zu erahnenden Früchten. Hier verlässt mich meine Erfahrung. Ich kann diese Früchte nicht wirklich mehr einordnen. Alles in allem ist der Mundraum nun wunderschön ausgetrocknet und die Bitterkeit ist zu keinem Zeitpunkt negativ gewesen.

 

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Fazit: Diese Abfüllung ist und war ein sehr guter Start für die Jungs von GOTA. Da ich nur über eine begrenzte Erfahrung mit Weinbrand, Armagnac und Cognac verfüge, will ich hier nicht zu schnell über die 90iger Marke gehen. Aber die Nase und der Gaumen haben in mir einige nostalgische Erinnerungen an gewisse Old-School Demeraras von Velier wachgerufen. Der Klebstoffgeruch ist wunderbar und die Frucht, in Verbindung mit der gut eingebundenen Eiche, machten diesen Armagnac zu etwas besonderem. Was mich persönlich bisher an Armagnac fasziniert, ist die Abwesenheit von dominanten Weintraubaromen. Diese Abfüllung kann seinen Ursprung nicht verleugnen, aber die sonst von mir verhassten und typischen Aromen von Weintrauben sind in diesem Profil gefällig und fallen für mich eher positiv als negativ auf. Ich kann mich noch sehr gut an meine Skepsis in Berlin erinnern, als mir Sascha einen Armagnac gab. Ich erwartete nichts Gutes und wurde, wie hier, sehr positiv überrascht. Für das sehr verspätete Review zu dieser Abfüllung möchte ich mich entschuldigen, aber ich habe bereits zuvor in einem anderen Post schon geschildert, was zur Zeit bei mir abgeht, und mir oft die Muße für dieses Hobby fehlt, wenn ich denn mal Zeit für mich habe und nicht erschöpft von der Arbeit heimkehre. Ich wünsche euch allen noch ein schönes Wochenende!



Marco Freyer

(89/100)

 

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Grape of the Art Armagnac Le Frêche 2007 13 YO 57%



Details & Tasting:

Bottler: Grape of the Art (GOTA)

Price: Sold out.

Place of Origin: France (Domaine Le Frêche). Bas-Armagnac area.

Age: The official age is 13 years. (2007-2021)

ABV: Cask strength at 57,00% abv.

Process of distillation: Alambic Armagnacais (continuous)

Number of bottles: 150 bottles (1 barrel)

Colour: Mahogany

Viscosity: The Armagnac flows back to the bottom of the glass in thick streaks and forms a greasy film on the surface.

Nose: Aged polished wood, hints of tar, wild berries, citrus fruits and sweet caramel waft away after over an hour. Deep in the glass you are bombarded by spices and dominant oak aromas. If you wet the glass freshly with the distillate, the alcohol stings the nose briefly before it is replaced by a strong note of glue. A hint of flowers and fruits begins to accompany the glue after a few seconds. Only now you can recognize the smell of grapes. But he is by far not very dominant. The fruit flavors are very complex and difficult to disentangle. Blackberries, blueberries and bilberries hide in this mix. These impressions are garnished with slightly bitter caramel, oak aromas and spices, with cinnamon being the most dominant. A typical "wine smell" is not present. charcoal? Unfortunately, when the jar is open, the adhesive disappears far too quickly. With a longer standing time, the nose gains a slightly sweet profile. A certain bitterness can only be smelled to a limited extent.

Palate: Alcohol floods the mouth first, closely followed by very faint grape and very heavy oak aromas. There are also glue, dark fruits, caramel and charcoal. As it is diluted, the distillate gains a slightly acidic profile in the mouth. In the end, the Armagnac tastes very herbal. On the second sip, pure spices and flavors of glue. The palate is literally bombed. After a few seconds fruit, glue, massive amounts of cinnamon, slightly bitter caramel and wild berries. blueberries and blackberries. Oh yeah. The full power unfolds with the second sip. Again, the Armagnac shifts away from a fruity profile towards a herbal flavor that is very barrel-heavy. The bitterness is well integrated and never disturbing. The flow of saliva for dilution is stimulated well. With the third sip, pure glue mixed with a slight acidity. Again caramel and old oak. A pleasant acidity is spreading across the mouth. The burning subsides and the fruits gain momentum. Blackberries, blueberries and grapes are spoiling the senses. For some reason I also taste dark cane sugar. Cinnamon, anise, oak and a herbal taste at the end now dominate the flavor profile.

Finish: First caramel, oak and dark fruits again. The oak and a herbal flavor are the most dominant. At the end, a hint of caramel and unidentifiable fruit lingers on the palate. After the second sip, oak, aniseed, cinnamon and at first only weak fruit aromas. Then caramel, a slight bitterness and subtle grapes. The mouth is already dried out after the second sip. After the third sip only caramel and oak at first. Only after a few seconds do spices scurry across the tongue, accompanied by almost unimaginable fruits. This is where my experience leaves me speechless. I can't really classify these fruits anymore. All in all, the mouth is now beautifully dried out and the bitterness has never been negative the entire time.


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Conclusion: This bottling is and was a very good start for the guys from GOTA. Having limited experience with brandy, argmagnac and cognac, I don't want to rush past the 90's here. But the nose and palate brought back some nostalgic memories of certain old-school Demeraras from Velier. The smell of glue is wonderful and the fruit, in connection with the well integrated oak, made this Armagnac something special. What has fascinated me personally about Armagnac so far is the absence of dominant grape aromas. Granted: This bottling cannot deny its origin, but the typical aromas of grapes, which I otherwise hate, are pleasing in this profile and strike me more positively than negatively. I can still remember very well my skepticism in Berlin when Sascha gave me an Armagnac. I wasn't expecting anything good and, like here, I was pleasantly surprised. I would like to apologize for the very late review of this bottling, but I have already described in another post what is going on in my life at the moment, and I often lack the leisure for this hobby when I have time for myself and not return home from work completely exhausted. I wish you all a nice weekend!



Marco Freyer

(89/100)