Sonntag, 11. Dezember 2016

Cadenhead Dated Distillation South Pacific Distillery FSPD 2003 12 YO

(the English part is below, just skip the German part) 


Seid gegrüßt werte Leser!

Heute kommt der zweite Rum aus der kleinen Inselnation im Pazifik namens Fidschi. Im letzten Review wurde der Duncan Taylor Fiji Rum South Pacific Distillery 2003 10 YO unter die Lupe genommen. Heute ist der Cadenhead Dated Distillation South Pacific Distillery FSPD 2003 12 YO an der Reihe!

Zur Abfüllung:

Das Mark FSPD stammt wohl vom Importeur und steht für Fiji South Pacific Distillery. Es zeichnet also den Ursprung des Rums aus und das war auch schon immer der Grund, warum man diese Kürzel auf die Fässer voller Rum und Zucker schrieb. Nicht überall wurde dies so praktiziert, aber so entstanden im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts bekannte „Marken“, wie z.B. P.M., das jedem Kenner im Handel sofort den Ursprung verriet. Hier allerdings steckt keine großer Bekannter hinter dem Mark. Die Destillerie ist noch relativ jung, ist aber doch älter, wie z.B. die Foursquare Distillery auf Barbados. Aber das Alter alleine sagt ja noch gar nichts über den dort hergestellten Rum aus. Seit dem letzten Review fiel mir wieder etwas auf, dass mir beim Duncan Taylor völlig entgangen ist. Die nun in Europa auftauchenden Rums aus 2001, 2003 und 2004 sind vermutlich alle teilweise tropisch gelagert. Zumindest gibt der französische Abfüller Compagnie des Indes einen dezenten Hinweis darauf. Ich zitiere: 

This rum, distilled in December 2004, was aged in Ex-bourbon casks in Lautoka until 2010 and then imported into Europe.“ [1]

Eine große Überraschung ist dies nun nicht, aber es erklärt den doch reifen Charakter der relativ jungen Rums die bisher auf den Markt kamen. Warum es keine große Überraschung ist? Weil dies auch schon bei der Worthy Park Distillery in Jamaika der Fall war. Im Review des Rum Nation Jamaica Rum (Worthy Park) 8 YO Release 2015 erfuhren wir, dass diese Rums eine Zeit lang in Jamaika reifen durften, bevor die Fässer nach Europa kamen. Diese Angabe von Compagnie des Indes zeigt nun, dass dieser Deal damals kein Einzelfall war. Es muss allerdings dann zwei Transfers gegeben haben. Der Samaroli Yehmon Fiji 8 YO (2001 – 2009) wurde gemäß Label 2009 abgefüllt. Compagnie des Indes gibt 2010 als Jahr des Transfers an. D.h. der Importeur hat zuvor schon einmal Rums aus Fidschi nach Europa geholt. Für die besagte Abfüllung von Samaroli gingen alleine 8 Fässer drauf (Nr. 15 – 22). Wenn man dem Label Glauben schenken kann. Die Nachfrage für einen zweiten Import war also vorhanden. Ich muss allerdings gestehen, dass ich bei einigen Abfüllern die Übersicht komplett verloren habe. Samaroli ist einer davon. Der Hauptgrund war chronischer Zeitmangel die letzten Jahre. Diese Abfüllung von Cadenhead könnte also teilweise tropisch gelagert sein und die relativ gute Qualität des Duncan Taylors erklären. Leider ist dieses ganze Geschäft rund um Rum in Europa so unübersichtlich, dass Fakten mehr als spärlich sind und Informationen nur im geringen Umfang weitergegeben werden. Ob sich dies einmal ändern wird? Wer weiß. Genug philosophiert. Auf zur Verkostung!


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Verkostung Cadenhead Dated Distillation South Pacific Distillery FSPD 2003 12 YO:

Preis: Der Rum kostet um die 55€ die 0,7l Flasche.

Alter: Der Rum wurde 2003 in Fidschi destilliert und im September 2015 in Europe abgefüllt. 

Alkoholstärke: Die offizielle Trinkstärke beträgt noch 60,7%vol.

Destillationsverfahren: Das offizielle Verfahren ist eine Pot Still. 

Farbe: Heller Bernstein.

Viskosität: Eine dünne Krone formt sich am oberen Ende des Glases. Von dieser fließen dicke Tropfen hinab zum Glasgrund. Der Rum ist sehr ölig.

Nase: Honig, Esteraromen, Rosinen, Medizin und Zuckerrohr entschweben dem Glas. Zwischen diesen Aromen des Ersteindrucks erkenne ich auch noch Eiche, minimal Anis vom Fass und Toffee.Weiter weg vom Glasrand erkenne ich Vanille, Nelken, Leder, wieder Honig und Rosinen. Tief im Glas rieche ich säuerliche Ester, Honig, Bienenwachs verschnitten mit Zitrusfrüchten. Dazu kommen noch in Alkohol marinierte Rosinen. Der Alkohol brennt nach über einer Stunde nur noch sanft in der Nase. Dann kommen noch süßes Karamell und der Geruch von Gummi. Ein schwach medizinischer Geruch durchzieht alle diese Aromen. Die sauren Ester sind dezent verwoben mit dem Zuckerrohr. Bei einer sehr langen Standzeit ist der Alkohol mehr als mild. Schwenkt man jedoch das Glas und taucht den die Nase ins Glas, dann ist das Brennen stärker als nur ein leichtes Kitzeln. Mit dem Alkohol wird auch der rauchige / medizinische Charakter des Rums stärker. Im Hintergrund verweilen Gewürze und herbe Kräuter. Die Nase ist eine schöne Mischung aus einem sehr leichten Hampden und einem Rum aus W.I.R.D., garniert mit einem Bündel von Aromen, die man so nicht in diesen beiden Stilen findet. Nach einem frischen Schwenk des Glases und einer kurzen Wartezeit von 1 bis 2 Minuten ist der Gummi-Geruch am kräftigsten. Erst dann dominieren Rosinen und der Honig.

Gaumen: Erst säuerlich, dann medizinisch. Rasch rollt der Alkohol heran und brennt leicht auf der Zunge. Medizin, Rosinen, Zitrusfrüchte und starke Aromen von Gummi dominieren nun den Gaumen. Nelken und Kräuter kommen langsam zum Vorschein, während der Rum im Mund an Kraft verliert. Nun schmeckt man eine schwache Süße am Gaumen, die aber rasch verschwindet. Diese wurde zuvor vom leicht sauren Geschmack überdeckt. Schwache Esteraromen blitzen auf. Eichenaromen, Leder und Anis vom Fass. Am Ende schmeckt der Rum nach herben Kräutern und leichten Gewürzen. Beim 2. Schluck mehr Medizin, Honig und saure Aromen. Nun brennt der Alkohol stärker, ist aber immer noch erträglich. Gummi, Rosinen, Anis und Eichenaromen beherrschen nun das Bild. Die Süße ist verschwunden. Bienenwachs, Zitrusfrüchte, Toffee und Karamell.Wieder schmeckt der Rum am Ende nach Kräutern und Gewürzen. 

Abgang: Zuerst Kräuter, Gummi und Anis vom Fass. Dann Zitrusfrüchte und Honig. Am Ende verweilt nur ein Hauch von Kräutern, Estern und Gummi am Gaumen. Nach dem 2. Schluck wieder Kräuter, schwach Vanille, Nelken, Gummi und Karamell. Dann Ester, Honig und Bienenwachs. Ganz am Ende schmecke ich eine minimale Bitterkeit vom Fass. 

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Fazit: Die Abfüllung ist einen Tick besser als der Duncan Taylor Fiji Rum South Pacific Distillery 2003 10 YO, aber es geht noch besser. Für den Preis von rund 55€ kann man hier eigentlich nicht meckern. Allerdings möchte ich meine kleine Kaufwarnung wiederholen, die ich schon im Review zum Duncan Taylor erwähnte: Das Geschmacksprofil ist gewöhnungsbedürftig. Es ist zwar nicht so extrem wie die Rums aus Hampden, sind aber genau wie diese sehr speziell. Mitblogger und Rumaniac Lance konnte mit diesen Rums aus Fidschi zum Beispiel bisher nicht wahnsinnig viel anfangen. Holen sie sich ruhig eine 2. Meinung und lesen sie seine Eindrücke des Stils. Wenn sie Rums aus Fidschi überhaupt noch gar nicht kennen, dann könnte sie der Geruch und Geschmack beim ersten Kontakt abschrecken. Ich persönlich finde, man sollte den Rums aus dieser Destillerie eine Chance geben. Wenn sie Hampden lieben, und auch schon Erfahrung mit einigen Rums aus der West Indies Rum Distillery (kurz W.I.R.D.) auf Barbados besitzen, dann dürften sie in diesem Stil viele Parallelen zu dem Jamaikaner und dem Barbados Rum erkennen. Allerdings besitzt er dennoch ein Stück Eigenwilligkeit, welche nicht in diesen zwei anderen Stilen zu finden ist. Am herausragendsten sind das Gummi und die Rosinen zu nennen. Letzten Endes ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks. Auch ich mag nicht jeden Stil den es in der Karibik gibt. Und wenn man nur ein Sample einer Abfüllung ergattert hat und nicht glücklich mit dem Inhalt ist, dann hat man zumindest keine fast volle Flasche im Schrank stehen, mit der man nichts anfangen kann. Das heutige Review ist etwas kürzer als ihr es vielleicht gewohnt seid. Zu lang ist aber auch nicht immer nur von Vorteil. Ich wünsche Euch noch einen schönen Sonntag! 

Marco 

(86 / 100) 


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Greetings dear readers!

Today the second review concerning a rum from the small island nation in the Pacific called Fiji hits this little blog. In the last review the Duncan Taylor Fiji Rum Distillery South Pacific 2003 10 YO was scrutinized. Today's choice is the Cadenhead Dated Distillation South Pacific Distillery FSPD 2003 12 YO!

The Bottling: 

The Mark FSPD probably comes from the importer and simply means Fiji South Pacific Distillery. It is distinguished from the origin of rum and that was always the reason why these shortcuts were written on the barrels of rum and sugar. However, this was so not practiced everywhere, but due to this custom during the 19th and 20th centuries some "marks", such as P.M., were developing into famous brands which a knowledgeable trader back in the days immediately recognized. Here, however, the case is different. It is not from the distillery and the origin is not so famous at all, yet. The distillery is still relatively young, but it is still older as some other distilleries, such as the Foursquare Distillery in Barbados. But age alone says nothing about the quality produced there. Since the last review I remembered something that I completely missed in my writings about the Duncan Taylor. The now appearing rums in Europe from 2001, 2003 and 2004 are probably partial matured in the tropics. At least the French bottler Compagnie des Indes gives a discreet hint. I quote: 

"This rum, distilled in December 2004, which aged in ex-bourbon casks in Lautoka until 2010 and then imported into Europe." [1] 

This is not a big surprise at all, but it explains the yet mature nature of the relatively young rums that previously appeared on the market. Why it is not a big surprise? Because this was also the case with the Worthy Park Distillery in Jamaica. In the Review of the Rum Nation Jamaica Rum (Worthy Park) 8 YO Release 2015, we learned that these rums were matured some time in Jamaica before the barrels came to Europe. This statement of Compagnie des Indes now shows that this deal was not unique at that time. There must have been two transfers, however. The Samaroli Yehmon Fiji 8 YO (2001 – 2009) was according to the label bottled in 2009. Compagnie des Indes gives 2010 as the year of the transfer. This means that the importer had previously bought some rum from Fiji and brought them to Europe. Eight barrels were used for the said bottling of Samaroli (no. 15 – 22). If we can believe the label. The demand for a second import was thus existing. I must confess that I have somewhat lost the oversight of the bottlers and their bottlings. Samaroli is one of them. The main reason was and still is chronic lack of time. This bottling from Cadenhead could therefore be matured partly in the tropics and it could explain the relatively good quality of the Duncan Taylor. Unfortunately, this whole business about rum is so unclear and shrouded in deliberated misinformation, or should I more say, the lack of information. Facts are scarce and information is only shared to a small extent. Is there a hope for bettering? Who knows. Enough philosophizing. Lets start the tasting! 


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Tasting Cadenhead Dated Distillation South Pacific Distillery FSPD 2003 12 YO:

Price: The rum costs about 55 € the 0,7l bottle.

Age: The rum was distilled in 2003 and bottled in September 2015. The official age is 12 years.

ABV: The official drinking strength is 60.7% abv.

Process of distillation: The official process is a pot still.

Colour: Bright amber.

Viscosity: A thin crown formed at the upper end of the glass. From these fat droplets flowing down to the glass bottom. The rum is very oily.

Nose: Honey, ester flavours, raisins, medicine and sugarcane are leaving the glass. Between these flavours of I recognize oak, minimal anise and toffee. Further off the edge of the glass I recognize vanilla, clove, leather, again honey and raisins. Deep in the glass I smell sour ester, honey and beeswax blended with citrus. In addition there are in alcohol marinated raisins. The alcohol burns only gently in the nose after about one hour. Sweet caramel and the smell of rubber. A weak medical smell permeates all these flavours. The sour esters are subtly interwoven with the sugar cane. After a very long breathing time the alcohol is more than mild. After a fresh panning of the glass the burning is more than just a slight tingle in the nose. The alcohol and the smoky / medicinal character of the rum is stronger. In the background remain spices and tart herbs. The nose is a nice mix of a very light Hampden and a rum from W.I.R.D., garnished with a bunch of flavours that you do not find in these two styles. After a fresh pan of the glass and a short waiting period of 1 to 2 minutes the rubber smell is the strongest. After that the raisins and honey are dominating.

Palate: First sour, then medicine. Shortly after these first imptressions the alcohol kicks in and burns easily in the mouth. Medicine, raisins, citrus fruits and strong flavours of rubber now dominate the palate. Cloves and herbs are appearing, while the rum in the mouth loses some power. Now you can taste a faint sweetness on the palate, but it is quickly disappearing. This sweetness must have been previously covered by the slightly acidic taste. Weak ester flavours are flashing up. Oak, leather and anise from the barrel. At the end the rum tastes like bitter herbs and mild spices. At the 2nd sip more medicine, honey and sour flavours. Now the alcohol burns stronger, but is still tolerable. Rubber, raisins, anise and oak flavours now dominate the overall picture. The sweetness is completely gone. Beeswax, citrus fruits, toffee and caramel. Again the rum tasting at the end of herbs and spices.

Finish: First, herbs, rubber and anise from the barrel. Then citrus fruits and honey. In the end only a hint of herbs, esters and rubber lingers on the palate. After the 2nd sip again herbs, slightly vanilla, cloves, rubber and caramel. Then Ester, honey and beeswax. At the very end I do taste a minimal bitterness from the barrel. 

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Conclusion: The bottling is a bit better than the Duncan Taylor Fiji Rum Distillery South Pacific 2003 10 YO, but there is still room for improvement. I can't complain for the demanded price of around 55 €. However, I would like to repeat my little purchase warning that I mentioned in the review of the Duncan Taylor: The flavor profile is something you have to get used to. While it is not as extreme as the rums made at Hampden, it remains to be very special. Not everyone is liking them. My fellow blog-colleague and Rumaniac Lance did not really enjoy the rums made in Fiji so far. I can only recommend to get a second opinion about these rums. Read his thoughts and impressions of the style and make up your own mind. If you have no experience at all with this style then the first impression of the smell and taste can be somewhat puzzling. Personally, I think you should give the rum from this distillery at least a chance. If you love Hampden, and you also have experience with some rums from the West Indies Rum Distillery (aka WIRD) in Barbados, then you will recognize many parallels between this one from Fiji and the other ones from Barbados and Jamaica. However, he has still a piece of originality, which is not found in these two different styles. Most prominent: the rubber and the raisins. In the end it is a matter of personal taste. I also do not like everything that is being distilled in the Caribbean. Try to get a sample of it or participate in a bottle-sharing. If you are then disappointed with the content then you don't have a nearly full bottle left. Today's review is a little shorter than you are perhaps used to. But long is not always beneficial. I wish you a nice Sunday! 

Marco 

(86 / 100)

Sonntag, 27. November 2016

Duncan Taylor Fiji Rum South Pacific Distillery 2003 10YO

(the English part is just below, just skip the German part) 


Willkommen zurück zur Freak-Corner des Rums! 

Lange habe ich es angedroht, aber nie richtig durchgezogen. Heute kommt nun das Payback-Review. Von was ich rede? Den ersten Rum aus Fiji auf diesem Blog! Es ist der Duncan Taylor Fiji Rum South Pacific Distillery 2003 10YO!

Zur Abfüllung:

Beginnen wir zuerst mit einem kleinen Ausflug in die Vergangenheit. Schließlich ist dieser Blog bekannt dafür etwas historischen Hintergrund zu den Destillerien in der Karibik zu liefern. Der kommerzielle Anbau von Zuckerrohr begann in den 1870igern. Die erste Fabrik wurde von Paul Joske und William Henry O'Halloran Brewer gegründet, aber einige Jahre danach wieder aufgegeben. Ein Hauptgrund war die schlechte Ernte, bedingt durch den sandigen Boden. Sie befand sich nahe der heutigen Hauptstadt Suva auf der Insel Veti Levu, welche die größeren der beiden Hauptinseln von Fijí ist. Es gab noch eine Reihe weiterer Fabriken. Erwähnenswert wäre da noch die Colonial Sugar Refining Company, welche von Australien aus nach Fiji im Jahre 1882 kam und dort bis 1973 Zuckerrohr von lokalen Bauern aufkaufte und verarbeitete. Mit dem Fortgang übernahm die Regierung die Geschäfte und so wurde 1976 die staatliche Fiji Sugar Marketing Company Limited (kurz FSC) geformt. Nur drei Jahre später, also im Jahre 1979, wurde eine neue Subfirma der FSC gegründet. Es war die South Pacific Distilleries Limited. Seit 1980 brennt diese Destillerie Rum aus der übriggebliebenen Melasse der immer noch aktiven Zuckerrohrindustrie Fijis. Aus eben jener Destillerie stammt die heutige Abfüllung. Es gab schon einige Destillerien vor der South Pacific Distilleries Limited um die vorletzte Jahrhundertwende. Allerdings hat von diesen Brennereien keine einzige überlebt. Bis heute exportiert die Inselnation Zucker in anderer Länder. Die berühmteste Eigenmarke des Rums ist „Bounty Rum“, welcher, warum auch immer, denselben Namen des bekannten „Bounty Rum“ aus St. Lucia hat. Sie besitzen sowohl eine kontinuierlich arbeitende Säulenanlage, als auch eine diskontinuierliche Pot Still. Aus eben jener Pot Still stammen diese Rums von den unabhängigen Abfüllern.

Bisher hatte ich schon Rums von 2001 und 2003 aus dieser bisher nicht groß bekannten Destillerie. Dazu zählt die heutige Abfüllung, der Cadenhead Dated Distillation South Pacific Distillery FSPD 2003 12 YO mit 60,7%vol, den The Rum Cask South Pacific Distillery 2003 10 YO mit 62,9%vol und den Blackadder Raw Cask Finest Fiji Rum 2001 11 YO mit 63,9%vol. Ich hatte noch keinen einzigen Fiji Rum von Berry, Bros & Rudd. Der neue The Rum Cask South Pacific Distillery 2001 15 YO mit 59,3%vol ist schon auf meinem Radar, aber bisher kann ich noch nichts zu diesem Rum berichten. Den Anfang macht dieser Rum von Duncan Taylor. Das Fass Nummer 18 brachte 284 verdünnte Flaschen hervor. D.h. es gab also mindestens 18 Fässer dieses Jahrgangs, welche nach Europa verschifft wurden. Diese Nummern müssen vom Importeur stammen. Ich hoffe auf noch weitere Veröffentlichungen von dieser Brennerei. 

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Verkostung Duncan Taylor Fiji Rum South Pacific Distillery 2003 10YO:

Preis: Der Rum ist noch für rund 60€ käuflich zu erwerben. 

Alter: Das offizielle Alter beläuft sich auf 10 Jahre. Der Rum wurde im April 2003 gebrannt und im September 2013 in Europa abgefüllt.

Alkoholstärke: Der Rum wurde auf 54,8%vol herab verdünnt. Die originale Stärke müsste bei um die 60%vol gewesen sein.

Destillationsverfahren: Das offizielle Verfahren ist eine Pot Still.

Farbe: Gold. 

Viskosität: Viele Tropfen fließen an der Glaswand hinab und bilden dabei dicke Streifen. Der Rum ist gut ölig.

Nase: Vanille, Karamell, schwache aber doch feine Esteraromen verwoben mit Honig, Toffee, exotischen Früchten und Zuckerrohr schweben über dem Glas. Rosinen und Zitrusfrüchte garniert mit mit Nelken. Der Alkohol brennt nur leicht in der Nase. Diese riecht leicht rauchig, medizinisch und leicht säuerlich. Ich rieche nur minimal süße Aromen. An Früchten rieche ich noch Ananas, Bananen und Mangos, diese werden allerdings von den Zitrusfrüchten in den Hintergrund gedrängt. Aprikosen? Eiche, Anis und Leder vom Fass. Da ist aber noch eine andere Geruchskomponente, welche die Nase beherrscht. Gummi. Eines vorweg: Diese Komponente scheint typisch für gealterte Pot Still Rums aus Fiji zu sein. Ein wenig ähnlich wie das Gummi von Caroni, welches mich ein wenig an abgebrannte oder heiß gefahrene Autoreifen erinnert. Gummi, Honig und Bienenwachs nach längerer Zeit im Glas. In den Hintergrund gedrängt rieche ich auch noch herbe Kräuter. Diese Nase erinnert an eine Kombination aus zwei Destillerien. Eine stammt aus Jamaika, die andere befindet sich auf Barbados.

Gaumen: Der Rum schmeckt zuerst leicht süßlich, dann plötzlich säuerlich. Schließlich rauscht der Alkohol heran und brennt sanft auf der Zunge. Karamell, Rosinen, Akazienhonig, Zuckerrohr und Gummi dominieren zuerst den Gaumen. Nach dem der Alkohol ein wenig nachlässt, beginnt der Rum leicht rauchig und medizinisch zu schmecken. Das Geschmacksprofil wird immer pflanzlicher. Rosinen, Zitrusfrüchte, Ananas, saure Äpfel und Mangos, garniert mit leichten Esteraromen. Kurz blitzen Aprikosen und Bananen auf. Der Rum regt den Speichelfluss enorm an. Selbst bei dieser Trinkstärke und bei kleinen Schlückchen. Nelkne, Kamille, Anis und Toffee. Am Ende schmeckt der Rum sehr herb nach Kräutern. 2. Schluck: Der Alkohol brennt nun etwas intensiver. Wieder schmeckt der Rum zuerst medizinisch und säuerlich. Dann wird er kurz süß.Rosinen, Zuckerrohr, Honig, Bienenwachs, Gummi und Karamell. Wieder Kräuter nach langer Zeit im Mund. 

Abgang: Karamell, Anis, Gummi und Zuckerohr. Dann Rosinen, Früchte, Medizin und Toffee. Kurz Honig. Am Ende herbe Kräuter. Nach dem 2. Schluck wieder Karamell, Anis und Zuckerrohr. Zitrusfrüchte und Rosinen. Medizin, Gummi und Rauch. Im Abgang schmecke ich eine leichte Bitterkeit vom Fass. Der Rum ist leicht trocken am Ende. 

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Fazit: Ein guter Rum, aber leider nur im Mittelfeld des 80iger Bereichs. Für mehr Punkte fehlt es an Reife und dem gewissen Etwas. Kurzum: Von den bisher von mir verkosteten vier Abfüllungen (Stand 26.11.16) ist dies der „schlechteste“ Rum. Er ist für mich aber immer noch besser als viele andere Rums. Da fallen mir spontan einige mit Wasser verpfuschte Rums aus der Hampden Destillerie ein. Warum? Weil dieser Stil aus Fiji einfach mehr zu bieten hat als „nur“ Ester. Selbst verdünnt ist er sehr kräftig am Gaumen. Das Konkurrenzprodukt von The Rum Cask war zu jener Zeit einfach besser. Diese Tatsache, bzw. meine Sichtweise dieser Rums, kann ich schon einmal in diesem Review verraten. Eine Kaufempfehlung spreche ich hier deswegen nicht aus, weil der Rum schon fast verschwunden und das Geschmacksprofil sehr speziell ist. Es ist in etwa eine Kombination von Pot Still Rums aus Hampden (Jamaika) und der West Indies Rum Distillery (Barbados), mit einem Schuss Eigenständigkeit. Diese Eigenständigkeit wäre die Kombination aus Rosinen, Zitrusfrüchten und Gummi. Die Ester und Ananas kennt man von Hampden, den Honig, und das Bienenwachs von der West Indies Rum Distillery. Das Gummi ist einfach anders als jenes, welches man noch in den Rums der geschlossenen Caroni Destillerie auf Trinidad findet. Ich betone das Wort „noch“. Eines Tages werden diese Rums verschwunden und nur noch zu völlig bescheuerten Preisen bei Zwischenhändlern oder Sammlern zu finden sein. Ich hoffe inständig, dass diese Brennerei in Trinidad vorerst die letzte ist, welche geschlossen wurde. Dieser Rum macht Appetit auf mehr und ich freue mich schon auf den Eingangs erwähnten The Rum Cask South Pacific Distillery 2001 15 YO mit 59,3%vol. Den Vorgänger mochte ich sehr. Das war es für heute. Bis zum nächsten Mal! 

Marco 

(84 / 100) 


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Welcome back to the freak-Corner of rum!

I have long threatened it, but I actually never really seen it through. Today now comes the payback-review. What I'm talking about? The first rum from Fiji on this blog! It is the Duncan Taylor Fiji Rum South Pacific Distillery 2003 10YO!

The Bottling:

Let's start first with a small excursion into the past. Finally, this blog is famous to deliver some historical background to the distilleries in the Caribbean, isn't it? The commercial cultivation of sugar cane began in the 1870's. The first mill was founded by Paul Joske and William Henry Brewer O'Halloran, but they did abandon the cultivation of sugar cane after a few years. A major reason was the poor crop, caused by the sandy soil. It was located near the present capital Suva on the island Veti Levu, which is the larger of the two main islands of Fiji. There were a number of other factories too. Worth mentioning is the Colonial Sugar Refining Company, which came from Australia to Fiji in 1882 and stayed there up until 1973. In the end it bought sugarcane from local farmers and did manufacture it into sugar. With the retreat of this company the government finally took over the business and so in 1976 the State owned Fiji Sugar Marketing Company Limited (short FSC) was formed. Only three years later, in 1979, a new subsidiary of the FSC was founded. It was the South Pacific Distilleries Limited. Since 1980 this distillery is producing rum from the leftover molasses produced by the still very active sugarcane industry on Fiji. From that very distillery comes today's bottling. Or to be precisely: It was distilled at their distillery. The bottler is a European business. There were quite a few distilleries before the South Pacific Distilleries Limited at the turn of the 19th century. However, none of them did survive. To this very date, the island nation still exports sugar to other countries. The most famous own brand of rum is "Bounty rum", which, for whatever reason, has the same name of the famous "Bounty rum" made in St. Lucia. The distillery in Fiji has both a continuously operating column still and a discontinuous working pot still. It is precisely that pot still which did in fact produce those rum which have been released so far by the independent bottlers in Europe.

So far I had the pleasure of sipping rums of the vintages of 2001 and 2003. Todyas bottling of course, then the Cadenhead Dated Distillation South Pacific Distillery FSPD 2003 12 YO 60.7% abv, The Rum Cask South Pacific Distillery 2003 10 YO with 62.9%abv and the Blackadder Raw Cask Finest Fiji Rum 2001 11 YO with 63.9%abv. I did not have a single Fiji Rum bottled by Berry Bros & Rudd. The new The Rum Cask South Pacific Distillery 2001 15 YO 59.3% abv is already on my radar, but so far I can not say anything about this rum. Today we start with this rum from Duncan Taylor. The barrel number 18 did produce 284 bottles. So there were at least 18 barrels of this vintage, which were shipped to Europe. These numbers must be from the importer. I would love to see more bottling's coming from this distillery. 

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Tasting Duncan Taylor Fiji Rum South Pacific Distillery 2003 10YO:

Price: The price is or was around 60€.

Age: The official age is 10 years. The rum was distilled in April 2003 and bottled in Europe in September 2013.

ABV: The rum was diluted down to 54.8%abv. The original strength must have been around 60%abv.

Process of distillation: The official process is a pot still.

Colour: Gold.

Viscosity: Many drops flow down along the glass wall, forming thick streaks.

Nose: Vanilla, caramel, weak but fine ester flavours interwoven with honey, toffee, exotic fruits and sugarcane are floating above the glass. Raisins and citrus fruits garnished with with cloves. The alcohol burns only slightly in the nose. The rum smells slightly smoky, medical and slightly sour. I smell only slightly sweet flavours. There are pineapples, bananas and mangoes. However, they have been pushed in the background by the citrus fruits. Apricots? Oak, anise and leather from the barrel. But there is yet another odor component which dominates the nose. Rubber. First of all: This component seems to be typical for aged pot still rums from Fiji. A bit like the rubber of Caroni, which reminds me a little of a hot or burned tire. Rubber, honey and beeswax after a long time in the glass. Pushed into the background I smell even bitter herbs. This nose is reminiscent of a combination of two distilleries. One is located in Jamaica, the other is in Barbados. 

Palate: The rum tastes slightly sweet at first, then suddenly is becomes sour. Finally, the alcohol rushes in and burns gently on the tongue. Caramel, raisins, acacia honey, sugarcane and rubber first dominate the palate. After the alcohol softens a bit, the rum starts slightly smoky and medicinal in taste. The flavour profile is herbal. Raisins, citrus fruits, pineapples, sour apples and mangoes, garnished with slight ester flavours. Short flashes of apricots and bananas. The rum stimulates the salivation enormously. Even in this drinking strength and in small sips. Cloves, chamomile, anise and toffee. At the end the rum tastes very herbal. The 2. sip: The alcohol burns now a little more intense. Again the rum tastes first medically and sour. Then a short sweetness. Raisins, sugarcane, honey, beeswax, rubber and caramel. Again herbs after a long time in the mouth.

Finish: Caramel, aniseed, rubber and sugarcane. Then raisins, fruit, medicine and toffee. Short honey. At the end bitter herbs. After the 2nd sip again caramel, anise and sugar cane. Citrus fruits and raisins. Medicine, rubber and smoke. In the finish I taste a slight bitterness from the barrel. The rum is slightly dry at the end. 

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Conclusion: A good rum, but unfortunately only in the middle of the 80's range. For more points it lacks maturity and something special. In short, of all four previously mentioned rums this is the “worst rum of all (to date 26.11.2016). However, it is still better than many other rums. Certain diluted down to death rums distilled at the Hampden distillery comes in mind. Why? Because this style of Fiji simply has more to offer than "just" ester. Even diluted down with water, it is very strong on the palate. I can already tell you this in advance: The competitor bottled by The Rum Cask at that time was simply better. A buy recommendation is not given because the rum is almost gone and the flavour profile is very special. I do not recommend it to beginners of rum. It is roughly a combination of pot still rums made by Hampden (Jamaica) and the West Indies Rum Distillery (Barbados), with a good portion of originality. This originality would be the combination of raisins, citrus and rubber. The esters and pineapple are familiar with rums from Hampden, the honey and the beeswax of the West Indies Rum Distillery. The rubber is simply different than that which can still be found in rums from Trinidad made in the closed Caroni distillery. I emphasize the word "still". Someday these rums will be gone forever and maybe only accessible to very few people with very high and very stupid price tags via middlemen or collectors. I sincerely hope that for the time being this was last distillery in the Caribbean which had to be closed. This rum makes me hungry for more, and I am looking forward to the aforementioned The Rum Cask South Pacific Distillery 2001 15 YO 59.3%abv. I liked the predecessor very much. That's it for today. Until next time! 

Marco 

(84 / 100)