(the
English part is below, just skip the German part)
Its
Demerara Time!
Es
ist mal wieder Zeit für einen Rum aus Guyana. Nach St. Lucia und
Jamaika kommt heute eine Abfüllung, welche in den letzten Jahren der
Zusammenarbeit zwischen DDL und Luca Gargano zustande kam. Es ist der
Velier
Demerara Diamond 1999 Full Proof < S > 15 YO!
Zur
Abfüllung:
Diese
Abfüllung brachte eine kleine Premiere: Ein neues Mark aus Diamond.
Die Diamond Factory übernahm Ende des 19. und im Laufe des 20.
Jahrhunderts das Zuckerrohr einiger anderen Fabriken. Darunter
Providence (Demerara), Farm (The Farm) und auch Houston. Alle
genannten Anwesen befanden sich am Fluss Demerara. An Diamond Marks
gebottled unter DDL gibt es mittlerweile <>W (ist hiermit auch
< W > gemeint?), < S >, S < W >, SV, SVW und SSN. Was nun
welchem ehemaligen Anwesen zuzuordnen ist und was eine eigenständige
Kreation unter DDL oder gar ein Experiment war ist mir leider nicht
bekannt. SVW scheint eine Kombination aus SV und W zu sein. Ob das
Mark < S > etwas mit SV zu tun hat ist nicht bekannt. Der Rum
wurde 1999 in der Diamond Distillery gebrannt, laut Label in neu ausgebrannte Weißeichenfässer gefüllt und im Juli 2014 in Flaschen
abgefüllt. Die Abfüllung umfasste 4 Fässer und ergab noch ganze
1137 Flaschen. Das wären ca. 284 Flaschen pro Fass oder
durchschnittlich 198,98 Liter pro Fass. Der Anteil der Engel beträgt
offiziell über 72%. Zum Vergleich: Beim Velier Diamond 1981 Very Old
Demerara Rum 31 YO war der Anteil der Engel über 94% und diese
Abfüllung war 31 Jahre alt(!). Der Velier Diamond 1996 Very Old
Demerara 16 YO hatte einen Anteil der Engel von über 75% und der
letzte Diamond, der Velier Diamond 1999 SVW 15 YO hatte ebenfalls
einen Verlust von über 72%. Beide hatten keine neu ausgebrannten
Fässer, zumindest werden sie auf den entsprechenden Labeln nicht
vermerkt. Auf älteren Abfüllungen fehlt der Anteil der Engel leider
auch komplett. Theoretisch sollte ein „new charred barrel“ eine
höhere Verdunstung aufweisen, als ein „toasted barrel“. Das sind
unterschiedliche Fassqualitäten und dementsprechend jeweils eine
andere Einflussnahme des Holzes auf den Inhalt. Eines kann ich aber
schon einmal sagen: Der Velier Diamond 1999 SVW 15 YO ist nicht
übertrieben holzig oder gar überreif. Im Gegenteil. Näheres dazu
im entsprechenden Review.
Warum
hat DDL diese sehr alten Rums überhaupt so lange im Lager gelassen? Hat man sie
schlicht vergessen oder haben sie in keinen Blend gepasst? Aufgrund
der enormen Verluste macht eine solche lange Lagerung eigentlich
finanziell betrachtet keinen Sinn. Und nicht alle alten Rums sind
diesen Aufwand auch wert. Natürlich liegt das im Auge des
Betrachters, aber einige alte Rums hätte man einfach früher
abfüllen müssen. Dies spricht sowohl für die Theorie des Vergessen
als auch für das nicht hineinpassen in einen Blend. Allerdings
wurden ja angeblich Rums mit mindestens 25 Jahren in den ultra-teuren
El-Dorado Blends vermählt. Der hohe Zuckergehalt dort deutet für
mich aber auf sehr holzige Rums hin. Ein solch alte Abfüllung ist
für mich gesehen eine reine Prestigesache. Was können wir also von
diesem Rum mit 15 Jahren erwarten? Die Angabe von neu ausgebrannten Eichenfässern und 15 Jahre in den Tropen bereitet mir
Sorgen und Bauchschmerzen. Die Gefahr eines bitteren und verholzten
Exemplars ist mehr als hoch unter solchen Bedingungen. Aber genug
davon. Auf zur Verkostung!
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Verkostung
Velier Demerara Diamond 1999 < S > 15 YO:
Preis:
An den originalen Preis kann ich mich leider nicht mehr korrekt
erinnern. Er dürfte aber um die 135-150€ gelegen haben. Für 15
Jahre in den Tropen war der Preis in meinen Augen noch voll in
Ordnung.
Alter:
Der Rum wurde im Jahre 1999 in Guyana destilliert und abschließend
im Juli 2014 abgefüllt. Das offizielle Alter beläuft sich auf 15
Jahre in den Tropen.
Alkoholstärke:
Die Trinkstärke beträgt noch ganze 53,1%vol. Im Vergleich zu
anderen Rums mit gleichem Alter ist das deutlich weniger. Wieder ein
Hinweis auf die neu ausgebrannten Fässer?
Destillationsverfahren:
Offiziell wurde eine Metal Coffey Still verwendet.
Farbe:
Dunkles Bernstein mit rötlichen Reflexen im Licht. Er ist sehr
dunkel. Das beunruhigt mich etwas.
Viskosität:
Der Rum fließt sehr träge am Glas entlang. Vereinzelt bilden sich
dünne Streifen. Die Öligkeit ist sehr hoch.
Nase:
Puh! Ich rieche starke Melassearomen, verwoben mit leicht bitteren
Karamell, Jod, Eiche und herben Kräutern. Das Jod ist sehr stark. An
Früchten erkenne ich fast gar nichts. Nur Nuancen von
Pflaumenkompott schweben im Glas. Diese kenne ich auch vom Cadenhead
Dated Distillation Enmore Distillery KFM 1991 16Yo, aber dort ist der
Gesamteindruck deutlich anders. Die Nase ist nicht süß. Eine
leichte Bitterkeit schwebt versteckt hinter den dominanten
Fassaromen. Ich rieche zudem Rauch, Mineralien und starke Röstaromen.
Der Rum riecht irgendwie angebrannt. Vom Fass? Weiter weg vom Glas
rieche ich Kaffee- und Röstaromen, verwoben mit leicht bitterem
Karamell. Der eigentliche Rum ist nur noch schwer zu erkennen. Er
wurde deutlich in den Hintergrund gedrängt. Ist dieser krasse Mix
aus Melasse, Kaffee- und Röstaromen typisch für das Mark < S >?
Ich weiß es leider nicht.
Gaumen:
Zuerst brennt der Alkohol leicht, während der Rum den gesamten
Mundraum mit seiner Präsenz flutet. Dann rollt wie eine gewaltige
Dampfwalze der Geschmack in Form von Melasse und Jod über den
Gaumen. Das Geschmacksprofil ist leicht bitter und medizinisch. Dann
schmecke ich Salz, Rauch, Kaffee- und Röstaromen. Dazu gesellen sich
herbe Kräuter, bitteres Karamell und Eichenaromen. Ich erkenne auch
Gewürze in Form von Nelken unter all der Melasse und dem Jod. Der
Rum schmeckt leicht verbrannt. Diesen Eindruck hatte ich schon in der
Nase. Hier bekomme ich nun die Bestätigung. Ganz schwach schmeckt
man Nuancen von bitteren Orangenschalen. Da sind buchstäblich die
einzigen Aromen in diesem Rum, die ich mit Früchten assoziieren
würde. Nach über einer Minute ist der um nun deutlich bitterer am
Gaumen. Beim 2. Schluck huscht eine ganz schwache Süße über den
Gaumen, bevor das leichte Brennen des Alkohols den Mund erneut flutet
und die Süße beiseite wischt. Wieder Melassearomen, bitteres
Karamell, Eichenaromen und herbe Kräuter. Auch beim 2. Schluck
dominieren diese Eindrücke zuerst den Gaumen. Die Bitterkeit ist
beim zweiten Schluck sogar noch einen ticken stärker als zuvor.
Schwaches Zuckerrohr und Röstaromen am Ende.
Abgang:
Eine leichte Bitterkeit und Eichenaromen bereiten sich im Mundraum
aus. Dann Kräuter und Orangenschalen. Das ganze Finish dominant an
bitteren Röstaromen. Ich beginne zu erahnen, warum Luca diesen
speziellen Rum abfüllen wollte. Beim 2. Schluck ist der Abgang
leicht fruchtig zu Beginn. Orangen, Zimt und Karamell. Dann rollen
erneut die Bitterkeit und die Röstaromen heran und dominieren den
Abgang.
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Fazit:
Die Fässer waren sehr aktiv. Der Rum ist nach 15 Jahren in den
Tropen sehr reif geworden. Viel reifer als ich es von etwaigen
Vergleichskandidaten erwartet hatte. Hier wurden laut offizieller
Angabe die Fässer nicht leicht getoastet sondern ausgekohlt
(Stichwörter: charred barrels). Diese Röstaroma könnten aus der Holzschicht stammen. Ich war einige Zeit der Meinung, dass man
diesen Rum gefärbt hat und es dabei leicht übertrieben hat oder das
Färbemittel zu lange gekocht wurde. Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich Rums mit einer
solchen Färbung liebe. Der Cadenhead Dated Distillation Enmore
Distillery KFM 1991 16 YO und der Cadenhead Dated Distillation
Enmore Distillery REV 1994 11 YO sind gute Beispiele für gefärbte
Demeraras, die mir persönlich auch sehr gefallen haben. Vielen
dürfte diese Tatsache nicht schmecken. Gerade beim Whisky wird
Zuckerkulör als Teufelszeug verschrien. Verändert es in größeren
Mengen den Geschmack? Da bin ich mir mehr als sicher. Sollte man es
auf dem Label vermerken? Auf jeden Fall. Würde ich den Rum dennoch
kaufen? Ja, aber nur wenn die Qualität stimmt und man es nicht
gnadenlos übertrieben hat. In meinem Bewertungssystem habe ich meine
Schwäche für diese Färbung schon deutlich offenbart. Es gibt
Käufer die stehen auf gesüßte Rums. Bei mir sind es gefärbte Exemplare.
Eine entsprechende Kennzeichnung gehört einfach auf das Label. Sie würde mein Kaufverhalten allerdings nicht ändern. Der Markt sollte dennoch für uns Kunden mehr transparenter werden. Auch der Wettbewerb zwischen den Destillerien und Abfüllern sollte fairer werden.Nur darum
geht es.
Zurück
zu dieser Abfüllung: Bei ihr handelt es sich um einen Rum, den ich
nicht wirklich in meiner Bar brauche. Dafür besitze ich einfach
genügend Alternativen. Allerdings ist auch diese Abfüllung schon
verschwunden oder nur noch zu irren Preisen zu ersteigern. Den
ursprünglichen Preis von 130-150€ finde ich gerechtfertigt.
Allerdings haut mich die Qualität nicht aus den
Birkenstock-Latschen. Verstehen sie mich nicht falsch: Velier hatte
in Zusammenarbeit mit DDL viele grandiose Abfüllungen auf den Markt
gebracht. Aber nicht alle waren so toll oder hatten diesen
„Boah!“-Effekt. Diese hier ist eine von diesen Abfüllungen. Die
Voraussetzungen waren alle da: der Rum ist mit 15 Jahren nicht zu alt
und der Stil (<S>) klang nach Neuland. Man muss schon ein
Hardcore Espresso / Mokka Liebhaber sein, um diesen Rum zu mögen.
Trotz seines bitteren Geschmacksprofils und den dominanten Karamell
und Röstaromen ist dies für mich ein authentischer Rum aus Guyana.
Das rechne ich ihm auch an. Hier wurde nicht versucht mit Zucker
diese Bitterkeit zu neutralisieren. Eine solche Modifizierung hätte
ihn sicherlich für die breitere Masse mehr zugänglich gemacht. Aber
ich schätze die Tatsache, dass man ihn hier unverfälscht aus dem
Fass geholt und in die Flasche gefüllt hat. Es ist ein Jammer, dass
diese Partnerschaft aufgelöst wurde. Aber nichts existiert für die
Ewigkeit. Auch Diamanten aus 1999 werden eines Tages verblassen und
verschwunden sein. Auch wenn mir die Qualität nicht gefiel, bedauere
ich dies. Aber genug der Nostalgie. Bis denne!
Marco
(81/100)
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Its Demerara time!
After a long time we will
devote our attention to a rum from Guyana. Today's bottling is a rum,
which was released in the very last years of the cooperation between
DDL and Luca Gargano. It is the Velier Demerara Diamond 1999 Full
Proof < S > 15 YO!
The
Bottling:
This
bottling brought a small premiere: A new mark from the Diamond
distillery. The Diamond sugar factory took over several other estates
and may have absorbed this way other marks from other long gone
factories and their respective rum distilleries. This all happened during the late 19th and throughout the
20th century. Among these estates were Providence (Demerara), Farm
(The Farm) and Houston. All these properties were located on the
river Demerara. We do know already a few marks from this particular
old distillery. There were <> W (which may be is the same as
< W >?) < S >,
S, SV, SVW and SSN. But it remains relatively unclear which mark is
now from an absorbed estate, is coming from an experiment or was
belonging to the original Diamond distillery and factory of the 19th
century. SVW seems to be a combination of SV and W. Whether that Mark
< S > has something to do with SV is not known. In 1999 the rum
was in Diamond Distillery and then according to label filled into
new charred oak barrels and finally bottled in July 2014. The
bottling included 4 barrels and and a total number of 1137 bottles.
That would be about 284 bottles per barrel or an average of 198.98
liters per barrel. The proportion of the angelshare is officially
72%. By comparison, the 1981 Diamond Velier Very Old Demerara Rum 31
YO was the the loss of evaporation over 94% and this bottling was 31
years old (!). The Velier Diamond 1996 Very Old Demerara 16 YO had a
share of the angels of over 75% and the last Diamond bottling the
Velier Diamond 1999 SVW 15 YO had also a loss of over 72%.
Both
had no new charred barrels, or at least they are not indicated on
the respective labels. When it comes to older bottlings the
angelshare is unfortunately completely missing. Theoretically, a new charred barrel (or recharred) does have a higher evaporation loss
as a toasted barrel. The Different cask qualities should
have a different influence of wood and so ultimately on the content.
But
I can say one thing in advance already: The Velier Diamond 1999 SVW
15 YO is not an example of liquid wood nor is it over-mature. On the
contrary.
Why
did DDL even left the barrels of the very old bottling's for such a
long time in the storehouse? Where they simply forgotten or were they totally unfit
for a blend? Such a long storage makes economically no sense due to
the enormous losses. And not all old rums are well worth the effort.
They tend to be too woody or to bitter in most cases. This could hint
to the theory of forgetting or being unfit for a proper blend.
However, rums with such an alleged high age were supposedly blended
together in the El Dorado 25 YO bottlings. Unfortunatley these 25YO
blends tend to have a high sugar content. This fact could be a slight
hint to the bitterness contained inside and the attempt to get rid of
this flavour from the barrel without loosing to much of its
complexity it has gained from the wood. Such old bottling are a pure
matter of prestige. So what can we expect from this rum with 15
years? The
mentioned new charred oak barrels and the 15 years in the tropics
in combination are worrying me. The danger of a bitter and woody
specimen is more than high under such conditions. But enough of that.
Let's start the tasting!
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Tasting
Velier Demerara Diamond 1999 <S> 15 YO:
Price:
I
can't remember the original price at release. But it must have been
about 135-150 €. This price was fully justified for a rum with 15
years aged in the tropics.
Age:
In
1999 the rum
was distilled in Guyana and finally bottled in July, 2014. The
official age is 15 years in the tropics.
ABV:
The drinking strength
amounts to 53.1%abv. That is much less compared to other rums with
the same age. Surly the initial strength might have been different,
but is this a slight hint to the new charred barrels?
Process
of distillation:
Officially a Metal
Coffey Still was used.
Colour:
Dark amber with
reddish hues. It's very dark. I am slightly concerned about this.
Viscosity:
The rum is flowing
very slowly down the glass. Streaks are forming itself ion the way
down. The oiliness is very high.
Nose:
Phew! I smell strong
flavours of molasses, interwoven with fine bitter caramel, iodine,
oak and bitter herbs. The
iodine is very strong. I smell almost no fruits. Only hints of stewed
plums are floating in the glass. This
I also know from the Cadenhead Dated Distillation Enmore Distillery
KFM 1991 16yo, but there, the overall impression is very different.
The nose is not sweet. A
slight bitterness floats hidden behind the dominant barrel flavours.
I also smell smoke, minerals and strong roasted aromas. The rum
smells kinda burnt. From the barrel? Further away from the glass I
smell more coffee and roasting flavours, interwoven with slightly
bitter caramel. The actual rum is very difficult to detect. He is
clearly pushed into the background of the flavour-profile. Is this
blatant mix of molasses, coffee and roasted flavors typical of the
Mark < S >?
Who knows.
Palate:
At
first the
alcohol burns slightly while the rum floods the whole mouth with its
presence. Then like a daunting steamroller the flavours of molasses
and iodine are rolling over the palate. The profile is slightly
bitter and medicine. Then I taste salt, smoke, coffee and roasted
flavours. They are joined by bitter herbs, bitter caramel and oak. I
also recognize spices in the form of cloves among all the molasses
and iodine. The rum tastes slightly burned. I already had this
impression in the nose. Here is now the confirmation. Weak
nuances of bitter orange peel. They are literally the only flavors in
this rum that I would associate with fruits. After about a minute the
rum is now clearly bitter on the palate. At
the 2nd sip a very weak sweetness flits across the palate before the
slight burning sensation of alcohol floods the mouth again and wipes
the sweetness aside. Again strong flavours of molasses, bitter
caramel, oak and bitter herbs. These
impressions are now dominating the palate. After that the bitterness
is the second most dominant impression and even a tick stronger than
before. Weak
sugarcane and roasted flavors at the end.
Finish:
A slight bitterness
and oak flavours are the first impressions. Then herbs and orange
peel. The whole finish is dominant of bitter roasted notes. I begin
to guess why Luca wanted bottle this particular rum. At
the 2nd sip the aftertaste is slightly fruity. Oranges, cinnamon and
caramel. Then again the bitterness and roasted flavours dominate the
finish.
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Conclusion:
The
barrels were very active. The rum has become very mature in the
tropics after 15 years. Much more mature than I would have expect if
compared with any suitable candidates.
Hence
the new charred barrel remark on the label. These roasted flavours might come from the wood. I
am complete honest to you guys. At first I thought this is a superb
variant of a coloured rum, which has been produced with a very bad
prepared caramel (because of the burnt taste). I do not make a secret out of my love for coloured
rums. The Cadenhead Dated Distillation Enmore Distillery KFM 1991 16
YO and the Cadenhead Dated Distillation Enmore Distillery REV 1994 11 YO
are very good examples of superb coloured Demeraras. I really loved them.
Many connoisseurs are objecting this practice or the results.
Especially in the whisky scene is caramel denounced as the devil
(besides NAS and other things).
Does
it modify / alter the flavour profile? I'm more than sure about this.
Should this be mentioned on the label? Hell yes, it should. Would I
nonetheless still buy such rums despite such a labeling? Yes, but
only if the quality is good enough, the added amount is not to high
and when it has been done prior to aging. I have confessed this love
of mine in the explanation of my scoring-system. There are many
buyers who like sweetened rums. I like coloured versions. A specific mentioning on the label would not change my taste for this type of rums. But it should be
added on label. Period. The
distilleries / bottlers should give us customers a honest choice in doing so. This market
deserves more transparency for us buyers and fair conditions among the distilleries
and the bottlers.
Back
to this bottling: This is a rum I do not really need in my bar. Why?
Because I just possess plenty of alternatives. However, this bottling
has already disappeared or is only available for either amusing or
absurd high prices. The original price of 130-150 € was fully
justified. However, this quality is not rocking me out of my
Birkenstock sandals. Do not get me wrong: Velier brought in
cooperation with DDL many grandiose bottlings on the market. But not
all were so good or had this "Wow!" - Effect. This here is
one of these bottlings I'm afraid. The conditions were right: the rum
is 15 years old and the style (< S >)
sounded like Neuland ('new territory'). But you have to be a Hardcore
Espresso / Mocha lover to like this rum. Despite its bitter taste
profile and the dominant caramel and roasted flavors, this is an true
authentic rum from Guyana. I do appreciate this.
The
bitterness was not neutralized with sugar and the full barrel
flavours were captured and bonded in this bottling. Such a
modification would certainly have made him more accessible to a wider
audience. But I really do appreciate the fact that you have here an
unadulterated rum. It is a pity that this partnership was dissolved.
But nothing on this fine earth exists forever. Even diamonds (from
1999) will eventually disappear forever. Despite the fact that I do
not like the quality I do much regret this development. But enough
nostalgia. Auf Wiedersehen!
Marco
(81/100)
Es hat einen guten Grund, dass Karamellfärbung bei Whisky verpönt ist: Im Gegensatz zu gefärbten Demeraras, wo es die gesamte Reifedauer im Fass Zeit hat, sich mit dem Destillat zu verbinden und wo es auch wesentlich zum Geschmack beiträgt, wird es beim Whisky direkt vor der Abfüllung zugegeben und dient einzig und allein dazu, den Whisky dunkler und damit reifer wirken zu lassen, als er ist.
AntwortenLöschenGefärbter Demerara ist ein einzigartiger Stil; gefärbter Whisky ist Beschiss.
Wo wir gerade bei Färbung sind: Ich frage mich, ob wir in näherer Zukunft gefärbte Port Mourants bekommen. Die bisher abgefüllten aus 2002 und 2003 waren ja alles sehr bleiche Genossen.
Auf der Seite des Importeurs Prowhisky werden bei den aktuellen Demeraras die Marks angegeben: Der Diamond 2004 hat MDX und der Uitvlugt 1997 MPMC. Ich frage mich, ob das Main Port Mourant Coloured heißt.
Vielen Dank für den Tipp! Ich habe mir mal die Seite genauer angesehen. Laut deren Marks soll der Long Pond aus 2000 ein Wedderburn sein?? JMLW = Jamaica Long Pond Wedderburn? Falls dies zutreffen sollte, dann ist dies ein schlechter Scherz. Das ist nie und nimmer ein Wedderburn für mich. Wer je 1986 und 2004 dieser Destillerie im Glas hatte, der kann deutliche Unterschiede zu 2000 erkennen. Auch der 2002 von Bristol war und ist keine Qualitätsgranate und ist als Wedderburn beworben worden.
LöschenBisher hatte ich noch keinen Rum aus 1997 von Uitvlugt, außer den von Velier und der kam direkt von DDL. Aber wenn man sich die beiden Bilder genauer ansieht, dann fallen beim Vergleich mit dem Diamond 10YO schon Unterschiede in der Farbe des Inhalts auf. Das muss nicht auf eine Färbung hinweisen. Anstatt einen Link zu posten (der hier echt zu lang wäre) möchte ich dich bitten nach folgendem zu googeln: "Banks Connoiseurs Cut Guyana MPMC" - Diese Abfüllung hatte ein Cognac-Finish und ist auch dunkler. Dies ist also mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Port Mourant mit Cognac-Finish. Auch das Mark ist rein zufälligerweise MPMC. Auch der Jahrgang ist identisch. Das Mark MDX sagt mir allerdings nix. Ich frage mich, ob es mit dem Blackadder Diamond 2004 10YO identisch ist. Diesen Rum kenne ich nämlich.
Die blasse Farbe bei allen Rums deutet leider auf inaktive Fässer hin. Das lässt nichts Gutes erahnen. Ich habe einige Samples der ersten Rums dieses UAs bekommen. Tastings stehen allerdings noch aus. Ich bin auch noch dabei eine UA-Seite dieses Abfüllers zu erstellen.
Die Marks der Banks-Abfüllungen finde ich sehr verwirrend. Wahrscheinlich steht das C in diesem Fall wirklich für das Cognacfinish. Der MPMM wurde in Maltwhisky-Fässer gefüllt, es ist also ein Muster erkennbar. Gefällt mir überhaupt nicht, dass jeder irgendwelche Marks vergibt, wie es ihm passt. Da geht die Übersicht ja komplett flöten.
LöschenBeim MDX vermute ich einen Rum aus der Diamond Coffey Still. Ich denke, MD steht für Main Diamond, wie MPM für Main Port Mourant, MEV für Main Enmore Versailles, MUI für Main Uitvlugt.
Der Green Label Demerara 10 YO von Cadenhead war ja laut Abfüller auch ein Coffey-Diamond mit dem Mark MDU. Vielleicht stehen das X und das U für verschiedene Varianten des Diamond-Stils.
Wenn ich es richtig verstehe, hat dir der 2004er Long Pond gut gefallen. Hast du die Abfüllung von The Warehouse probiert? Das ist die einzige aus diesem Batch, die mir spontan einfällt. Ist der 2004er vom Stil her mit den älteren Batches vergleichbar?
Der The Warehouse Rum Long Pond Distillery 2004 10 YO hat mehr Gemeinsamkeiten mit z.B. 1986 als die Rums von 2000. Der Jahrgang 1993 bleibt leider weiterhin außergewöhnlich und einzigartig. Es fehlen zwar einige Nuancen der alten Rums, aber das 2004er Batch hat Potenzial. Für 10 Jahre schmeckt er mir sehr gut. Ich warte ja immer noch auf eine Version in Fassstärke. Den fraglichen Rum selbst kenne ich schon seit der FinestSpirits 2015. Der Fassausbau der Bristols von 2002 war eher suboptimal. Ob 2002 mit mehr Reife auch tatsächlich besser wäre, lässt sich hier nur vermuten.
LöschenAnmerkung: Es gibt kein Batch aus 2004. Die Label mit der Angabe 2004 waren alle falsch. Es sind alles 2000er. Allerdings gefällt mir von diesen 2000ern bisher nur der von The Warehouse. Daran hat sich nichts geändert.
Löschen