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Willkommen
zurück zu B.A.M.!
Heute
widmen wir unsere Aufmerksamkeit einer aktuellen Abfüllung. Wieder
ist es ein Jamaikaner und diese Abfüllung gibt es schon seit Beginn
2015. Ich bin also etwas spät dran. Es ist der
Rum Nation Jamaica Rum (Worthy Park) 8 YO Release 2015!
Zur
Abfüllung:
Es
handelt sich also um eine Abfüllung aus dem Jahr 2015. Laut Herrn
Körner und seinen Informationen auf Cognac-Paradise.de
wurde diese Abfüllung im Jahre 2006 destilliert und durfte 7
Jahre auf Jamaika reifen. Das lässt auf mindestens einen
Handels-Deal in 2013 schließen, bei dem mehrere Fässer nach Europa
kamen und aus WP stammen. Danach wurde die Abfüllung in mehreren
Oloroso Sherry Fässer verteilt und für ein weiteres Jahr dort
gebunkert, bis er schließlich für 2015 gebottled wurde. Ich konnte
die Flasche auf der Finest Spirits 2015 schon begutachten und den Rum
dort probieren. Er passte zum Ambiente der damaligen Messe. Das war
Ende Februar 2015. Das spricht für eine Abfüllung gegen Ende 2014
oder im Januar 2015. Die Worthy Park Distillery verkauft seit der
Wiederaufnahme des Betriebes (2005) auch gealterte Rums. Dieser Deal
könnte also ein Beweis dieser Praxis sein. Betrachten
wir doch einmal, was wir bisher wissen:
2005: The Rum Cask,
Habitation Velier, Killdevil
2006: Rum Nation Jamaica
Rum (Worthy Park Distillery) 8 YO Release 2015
2007: Diverse Abfüllungen
von Compagnie des Indes
2008:
???
2009:
The
Rum Cask Worthy Park Distillery 2009 4 YO
2010:
Arnisser Rum
Beim
Bristol Classic Rum Finest Jamaica Rum Worthy Park 8 YO wird von
vielen Shops das Jahr 2007 angegeben. Der Rum erschien aber vor dem
Berliner Rumfest im Oktober des Jahres 2015 und wir wissen bereits,
dass dieses Batch im Dezember 2007 hergestellt wurde. Diese
Information steht auf den Labeln von Compagnie des Indes. Gibt es
wirklich kein weiteres Batch aus 2007, dann ist diese Angabe nicht
korrekt. Diese Abfüllung von John Barrett müsste, wie diese
Abfüllung von Fabio Rossi, aus 2006 stammen. Das würde bedeuten,
dass es bereits zwei Rums aus diesem Batch gibt. Das Release für
2015 umfasst ganze 5.436 Flaschen. Würde man nun theoretisch von 280
Flaschen pro Fass aus Worthy Park ausgehen (Würden sie als Importeur
ein halbleeres Fass kaufen?), dann sind das theoretisch an die 19
Fässer, die in dieser Abfüllung von Herrn Fabio Rossi gekauft
wurden. So Pi mal Daumen. Das ist eine beachtliche Menge. Nur ein Jahr
in Sherry-Fässern spricht für einen gemäßigten Einfluss. Aber
genug davon. Auf zur Verkostung!
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Verkostung
Rum Nation Jamaica Rum (Worthy Park) 8 YO Release 2015:
Preis:
Die 0,7l Flasche kostet rund 43-45€. Zum Vergleich: Der The Rum
Cask Worthy Park Distillery 2005 9 YO kostet in Fassstärke 55,86€
(umgerechnet von 0,5 auf 0,7l).
Alter:
Das offizielle Alter beläuft sich auf 8 Jahre. / davon in Jamaica
und eines davon in Sherry-Fässern in Europa.
Alkoholstärke:
Die Trinkstärke beträgt 50%vol. Warum? Was ist so faszinierend an
diesen dieser Stärke? Selbst SilverSeal füllt sie ab.
Destillationsverfahren:
Offiziell wird eine Pot Still auf dem Front-Label angegeben. Worthy
Park hat keine Patent Still. Hoffentlich bleibt es auch dabei.
Farbe:
Bernstein.
Viskosität:
Kleine Perlen fließen von der sich bildenden Krone hinab zum
Glasgrund. Dünne Streifen zieren dabei ihren Weg. Für 8 Jahre ist
das ordentlich.
Nase:
Süßes Karamell, Vanille, Bananen, einen Hauch von Weintrauben,
Gewürze und ein medizinischer Geruch dominieren das Glas. Der
Alkohol kitzelt in der Nase und verbreitet ein angenehmes Brennen. Im
Hintergrund lauern Anis und Eichenaromen. Aber nicht alle Fassaromen
sind nur minimal vertreten. Leder und Toffee sind durchaus einfacher
zu erkennen. Nach langer Zeit rieche ich altes Holz und herbe
Kräuter. Schwache Nuancen von schwarzem Tee schweben im Glas.
Garniert werden diese von Nelken und Vanille. Der leicht rauchige und
medizinische Geruch verbleibt nahezu unverändert im Glas. Der Rum
steckt noch in der Entwicklung zu etwas Reiferem. Man riecht noch
diese jugendliche Frische. An Früchten erkenne ich noch Mangos und
Passionsfrüchte.
Gaumen:
Der Alkohol brennt leicht auf der Zunge. Dann schmecke ich
Weintrauben (vom Sherry?), Bananen, Leder, Karamell, herbe Kräuter
und Eichenaromen. Der Rum regt den Speichelfluss im Mund gut an. Das
Brennen lässt langsam nach. Mangos, Passionsfrüchte, Bananen und
schwache Nuancen von Rosinen kommen zum Vorschein. Zuerst schmeckt
das Profil des Rums stark medizinisch, wird aber zunehmend
pflanzlicher im Geschmack durch die Verdünnung im Mund. Nach einer
Minute hat man immer noch diesen medizinischen Geschmack im Mund. Die
Bananen sind fast verschwunden. Altes Holz, herbe Kräuter und Anis
erscheinen. Beim 2. Schluck wird das Brennen des Alkohols stärker.
Noch mehr Medizin und rauchige Anklänge. Dann Gewürze und Bananen.
Der Rum ist sehr wild für 8 Jahre. Keinerlei Süße oder Bitterkeit
am Gaumen vorhanden.
Abgang:
Zuerst Mangos, schwache Nuancen von Rosinen, Passionsfrüchte und
Gewürze.Dann Medizin und Bananen verwoben mit herben Kräutern und
Eichenaromen. Leiche Vanille, Milch und Karamell huschen kurz über
den Gaumen. Nach dem 2. Schluck Bananen, kombiniert mit sehr schwache
Esteraromen und Kräutern. Die Zunge fühlt sich leicht betäubt an.
Am Schluss schmecke ich Medizin, Anis und Holz.
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Fazit:
Warum 50%vol? Ein Worthy Park mit Sherry-Finish in Fassstärke wäre
der Kracher gewesen. Vielleicht auch noch ein oder zwei weitere Jahre
im Sherry-Fass und der Rum hätte noch besser abgeschnitten. Der
Grundgedanke dieser Abfüllung geht in die richtige Richtung. Das
Finish in Verbindung mit Worthy Park ist nicht weit verbreitet. Aber
der Gedanke wird in meinen Augen nicht konsequent zu Ende gedacht.
Sie kommt zu früh. Er ist immer noch jung. Ich mag zwar diese
Frische, aber einen Ticken mehr Aromen hätte ich mir schon
gewünscht. Natürlich ist diese Kritik Jammern auf hohem Niveau. Im
Vergleich zu anderen Stilen ist
Worthy Park sehr komplex. Rums aus Panama und Kuba sind dagegen wahre
Leichtgewichte. Wie erwartet hatte das Sherry-Fass nur einen
gemäßigten Einfluss. Ein Jahr in vermutlich nicht gerade kleinen
Sherry Fässern ist auch nicht gerade sehr viel Zeit für mehr
Komplexität. Er ist trocken und der Sherry-Geschmack hält sich in
Grenzen. Vielleicht war auch das Bourbon-Fass trotz des tropischen
Einflusses von 7 Jahren nicht mehr so aktiv, wer weiß. Es gibt zwar
noch ein Sherry-Finish vom Gasthaus im Brühl, allerdings ist dort
die Limitierung ein Problem. Für den geforderten Preis sollte man diesen Rum hier eine
Chance geben. Vorausgesetzt, sie mögen einen medizinisch
angehauchten Rum. Suchen sie Ester und Karibik-Feeling, dann sind sie
hier an der falschen Adresse. Vielleicht sollten sie in diesem Fall
eher zu einem anderen Rum greifen. Das Finish ist allerdings nicht
süß. Das sollten sie bedenken. Der Rum ist preiswert, hat ein
akzeptables Finish und ist auch noch sehr gut verfügbar. Ich kann
mir einen Worthy Park mit 12 Jahren, davon mit 4-5 Jahre in
Sherry-Fässern, und in Fassstärke abgefüllt sehr gut vorstellen.
Träumen wird man ja noch dürfen. Da die Destillerie erst 2005
wieder aktiv wurde, müssen wir noch auf ältere Rums von Worthy Park
warten. Ich wünsche dem Distillery Manager Gordon Clarke alles Gute
für die Zukunft! Die Rum-Welt braucht Jamaika. Cheers!
Marco
(86/100)
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Welcome back to BAM!
Today we turn our
attention to an available bottling. It is a Jamaican and this
bottling has been around since the beginning of 2015. So I'm a bit
late. It is the Rum Nation Jamaica Rum (Worthy Park) 8 YO
Release 2015!
The
Bottling:
So
this is a bottling released for 2015. According to Mr. Körner and
his informations he has kindly provided to us at his website
Cognac-Paradise.de
this bottling was distilled in 2006. And the rum inside was allowed
to mature for seven years in Jamaica. This suggests at least one
trade deal in 2013 in which several barrels came to Europe directly
or indirectly from WP. After its journey it was allowed to mature an
additional year in Oloroso Sherry casks, until the rum was finally
bottled for 2015. I
already had the chance to see the bottle on the Finest Spirits and
was able to taste it there. He matched with the atmosphere of that
said exhibition in Munich. That
was in February, 2015. So the rum must have been bottled around the
end of 2014 or in January 2015. The Worthy Park Distillery is
advertising the sale of old rums in bulk to costumers on their
webpage. Rums they have been distilled since the resuming of their
operations in 2005. This deal could be evidence of this practice.
Let us consider again what we know so far:
2005: The Rum Cask, Habitation Velier, Killdevil
2006: Rum Nation Jamaica
Rum (Worthy Park Distillery) 8 YO Release 2015
2007: Miscellaneous bottlingsvon Compagnie des Indes
2008:
???
2009: The
Rum Cask Worthy Park Distillery 2009 4 YO
2010:
Arnisser Rum
Some
shops are stating the year 2007 for the bottling Bristol Classic Rum
Finest Jamaica Rum Worthy Park 8 YO. But this bottlings appeared
before the Berlin Rumfest in October of 2015. We already know that
this batch was distilled in December of 2007. This information is
available on the labels of Compagnie des Indes. If there is no other
batch of 2007 then this statement seems to be incorrect. This
bottling of John Barrett would be like this bottling of Fabio Rossi,
a rum from 2006. That would mean that there are already two rums
coming from this batch. The 2015-release did produce 5,436 bottles.
If I now assume at least 280 bottles per cask (no longer cask
strength, which means their diluted and who is buying half empty
casks from a distillery?) then this bottling would have originally
consisted of at least 19 barrels. Give or take. By rule of thumb
estimate. Don't take me serious on that. Nonetheless that would be a
considerable amount. Only
one year in the former sherry-casks is promising a moderate
influence. But enough of that. On the tasting!
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Tasting
Rum Nation Jamaica Rum (Worthy Park) 8 YO Release
2015 (2006 - 2014):
Price:
The 0.7l bottle does
cost around 43-45€. By comparison: The Rum Cask Worthy Park
Distillery 2005 9 YO in cask strength costs 55.86€ (converted from
0.5 to 0.7 l).
Age:
The official age is 8
years in wood. 7 years of it were in Jamaica and one was spent in
sherry casks in Europe.
ABV:
The drinking strength
is 50%abv. What is this? Is this some kind of whisky-standard? Even
SilverSeal is doing that.
Process
of distillation:
Officially it was a
pot still. Gladly the Worthy Park Distillery has no continuous
stills. I hope it will stay that way.
Colour: Amber.
Viscosity:
Small beads are
flowing down from the crown to the glass bottom. Thin strips are
appearing. This is neat for 8 years.
Nose:
Sweet caramel,
vanilla, banana, a touch of grapes, spices and a medical odor
dominate the nose at first. The
alcohol tickles in the nose and creates a pleasant burning. In the
background are lurking anise and oak aromas. But not all barrel
flavours do have a minimal presence. Leather and toffee are quite
easier to detect. After
a long time I smell old wood and bitter herbs. A weak shade of black
tea is floating in the glass. It is garnished with cloves and vanilla
flavours. The
slightly smoky and medicinal smell remains virtually unchanged in the
glass. The rum is still in the development into something more
mature. I still smell this youthful freshness. At fruit I do
recognize mango and passion fruit.
Palate:
The alcohol burns
only slightly on the tongue. Then I taste grapes (from the Sherry?),
Bananas, leather, caramel, tart herbs and oak flavours. The rum
stimulates the flow in the mouth pretty good. The burning diminishes
slowly. Mangoes, passion fruit, bananas and weak hints of raisins
appear. First, the
profile of rum tastes like a strong medicine, but is increasingly
vegetable in taste by the dilution in the mouth. Even after a minute
you still have these medical taste in the mouth. The bananas are
almost gone. Old wood, tart herbs and anise appear. At the 2. sip the
burning of the alcohol is a bit stronger. Even more medicine and
smoky notes. Then spices and bananas. The rum is very wild for 8
years. No sweetness or bitterness on the palate yet.
Finish:
First mangoes, faint
hints of raisins, spices, passion fruit and bananas. Then medicine
intertwined with bitter herbs and oak flavours. Weak
vanilla, milk and caramel flit briefly across the palate. After the
2nd sip banana, combined with very weak ester flavours and herbs. The
tongue feels slightly numb. At the end I taste medicine, anise and
wood.
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Conclusion:
Why 50%abv? A Worthy Park with sherry finish at
cask strength would have been a real cracker. Perhaps
one or two more years in the sherry casks and the rum would have
performed even better. The basic idea of this bottling is an idea
into the right direction. The finish in connection with Worthy Park
is not widespread. But
the idea is not consistently thought thorugh in my eyes. It comes too
early. The rum is still young. Although
I like this freshness of this rum a would also have liked a tick more
flavours. Of course, this criticism is complaining on a high level.
Compared to other styles this rum from Worthy Park is
very complex. As an example: rums from Panama and Cuba are true
lightweights by comparison. As expected, the sherry cask had only a
moderate impact. A year in probably no small sherry casks is not
exactly a lot of time for more complexity. The
taste is dry and the sherry taste has its limits. Perhaps the bourbon
barrel was despite the tropical influence of 7 years not that much
active anymore, who knows. Well
there is still another rum with an sherry finish made by the Gasthaus
im Brühl (Our Rum and Spirits),
however, the limitation is a problem. Considering the demanded price you should give this rum a
chance. Assuming of course you like a rum with an medicinal egde.
However, if you are looking for esters and Caribbean feeling, then
this rum would be the wrong idea. In this case you should choose
another rum. The rum is inexpensive, has an acceptable finish (not
too sweet) and is also very good available. I can very well imagine a
Worthy Park with 12 years plus a sherry finish of about 4-5 years and
then bottled at cask strength. Nah,
I'm just dreaming. Since the distillery became active again in 2005
we will have to wait for older rums from Worthy Park. I wish the
Distillery Manager Gordon Clarke all the best for the future! The
rum-world needs Jamaica. Cheers!
Marco
(86/100)
Auf dem Blog Cocktailwonk ist vor kurzem eine sehr interessante Reihe von Einträgen veröffentlicht worden: Eine Tour durch die Destillerien von Jamaica,
AntwortenLöschensehr informativ und reich bebildert. Das Beste, was ich seit langer Zeit zu diesem Thema gelesen habe. Unter anderem erfährt man da leider auch, dass Long Pond seit 2012 (temporär) geschlossen ist.
Ich dachte, ich schreib es mal hier rein, falls du es nicht schon selbst gefunden hast.
Ich kenne die Artikel und die Bilder. Facebook hat seine Vorteile. Zumindest ist man verbunden mit der Szene. ;)
LöschenWenn du die Bilder gesehen hast, dann dürftest du den... suboptimalen Zustand der Destillerie erkannt haben. Die Long Pond Distillery bräuchte eine massive Investition und keinen Schweißer für Reparaturarbeiten. Mir haben einfach die Worte gefehlt. Einzig die Fermentations-Vats und Lagertanks in Hampden sahen noch dreckiger und älter aus.
Dennoch Danke für den Hinweis! Meine entsprechende "Seite" habe ich schon vor einer Woche geupdated. Vielleicht ist der nächste Rum einer aus Long Pond. Mal sehen.