(the English part is below, just skip the German part)
Servus Leute!
Das letzte Review ist leider schon wieder eine kleine Weile her. Länger als von mir beabsichtigt. An dieser Stelle möchte ich mich hierfür entschuldigen. Die heutige Abfüllung ist, wieder einmal mit voller Absicht, nichts Besonderes. Es ist der Rhum Agricole HSE Très Vieux Agricole VSOP!
Zur Abfüllung:
Die Habitation Saint-Etienne wurde auf dem Gebiet der ehemaligen Zuckerfabrik "La Maugée" errichtet, die Anfang des 19. Jahrhunderts erwähnt wird. Sie umfasste damals 440 Hektar, verteilt auf die Gemeinden Gros Morne und Saint-Joseph. Als ein gewisser Heobald Monguy das Anwesen im Jahre 1863 erwarb, wurden die Ländereien aufgeteilt. Die von ihm gegründete Plantage hieß „Saint-Etienne“ und umfasste nur noch 178 Hektar des ursprünglichen Landbesitzes der alten Zuckerfabrik "La Maugée". Monguy verkaufte die Habitation Saint-Etienne bereits wieder im Jahre 1882 an Amédée Aubéry. Zu diesem Zeitpunkt war die Zuckerkrise in Europa im vollem Gang und sollte sich 1884-85 noch ein weiteres mal verschärfen. Amédée Aubéry beschloss, vermutlich spätestens in letztgenannten Zeitbereich, die Zuckerproduktion aufzugeben und das Zuckerrohr der Habitation stattdessen für die Herstellung von landwirtschaftlichem Rhum, Rhum Agricole, zu verwenden. Das Anwesen wurde unter ihm um 75 Hektar erweitert und auch eine kleine Bahnstrecke für den Transport des geernteten Zuckerrohrs wurde erbaut. Aber nicht nur die Erntemethoden wurden verbessert. So war es Amédée Aubéry, welcher das Gebäude der alten Zuckerfabrik restaurierte und mit kunstvollen Bögen erweiterte. Als Amédée Aubéry 1909 starb befand sich in seinem Vermächtnis nicht nur die Habitation Saint-Etienne, sondern ebenso die Habitation Lassalle in Sainte-Marie, die Fabrik Trois Rivières und die Ländereien von Céron in Sainte-Luce. Die Habitation samt Brennerei gelangte schließlich in den Besitz von André Simonnet. Nach dem Tod seiner Frau Blanche Simonnet (geb. Aubéry) im Jahre 1942 überlässt André die Leitung der Brennerei mehr und mehr seinem Sohn Henry Simonnet. Anfang der 1950iger übernimmt er die volle Kontrolle von Saint Etienne. Im gehörten ebenso die Ländereien der Brennerei Long Pré. Im Jahr 1955 verkauft Henry diese Ländereien und transferiert die dortige Kolonne nach Saint-Etienne. Sein Sohn Jean begann ihn allmählich zu unterstützen, so wie er es unter seinen Vater André tat. Es wurde kräftig in die Ausrüstung der Brennerei investiert und eine neue Kupferkolonne samt Mühle angeschafft. Die beiden Zyklone David (1979) und Allen (1980) richtetet großen Schaden an der Plantage an, aber der Betrieb wurde wieder aufgenommen. Im Jahre 1984 trat Jean Simmonet die Simonnet SA (Société Anonyme) an André Dormoy ab, welcher bereits Besitzer von Rhum La Favorite war. Die Dormoy-Gruppe gelangte 1992 in Schwierigkeiten und das Anwesen wurde vernachlässigt. Schließlich kauften Yves und José Hayot im Jahre 1994 das Anwesen samt Brennerei und gliederten die Marke HSE in die Group Bernard Hayot (GBH) ein. Die Kupferkolonne wanderte zur Distillerie Simon, wo sie noch heute benutzt wird.
Nennenswerte „Standard-Abfüllungen“ dieser Marke sind der Rhum Agricole HSE Rhum Vieux VO 42%vol, der Rhum Agricole HSE Rhum Très Vieux VSOP (die heutige Abfüllung) 45%vol und der Rhum Agricole HSE Rhum Extra Vieux XO 43%vol. Des weiteren gibt es noch einige Raritäten (Jahrgänge und Single Casks) und diverse Fass-Abrundungen (Whisky, Wein und Sherry Finish). Bevor ich mir teure Einzelfassabfüllungen zulege, wollte ich eine der gewöhnlichen Impression von HSE erleben. Meine Wahl viel auf den Très Vieux VSOP. Ein Wunder erwarte ich hier allerdings nicht. Das sollte schon der Preis andeuten. Auf der offiziellen Seite ist von einer „sehr langen Reifung in amerikanischen Weißeichenfässern“ die Rede. Eine Quelle erwähnt 3 bis 6 Jahre alte Rhums, die in diesem VSOP vermählt werden. Dies würde zum geforderten Preis auch passen. Ich denke wir haben nun alle wesentlichen Eckpunkte erwähnt und können zur Verkostung übergehen!
Quelle:
The official Homepage, rhum-hse.com [Accessed on 14.08.2021].
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Verkostung :
Preis: Ich habe rund 44€ für meine Flasche bezahlt.
Alter: Lt. einer Quelle sind die verwendeten Rhums 3 bis 6 Jahre alt.
Alkoholstärke: 45%vol..
Destillationsverfahren: Es wird eine „kreolische“ Kupferkolonne in der Distillerie du Simon verwendet.
Farbe: Bernstein.
Viskosität: Zuerst sieht man einen schmierigen Film. Dann bilden sich Tropfen und lange Schlieren.
Nase: Der Rhum durfte über eine Stunde atmen. Feuchter Roh-Rohrzucker, leichte Zuckerrohraromen, Karamell, dezente Eiche und schwache Gewürze entströmen dem Glas. Etwas näher am Glas rieche ich exotische Früchte wie Bananen und Mangos. Tief im Glas dominieren Eiche, Leder, Karamell, Rohrzucker, wieder Gewürze und dezentes Zuckerrohr. Im Hintergrund, fast verschleiert, schlummern feine Tabakaromen, Anis und ein Hauch von Ananas. Die Nase ist sehr sanft und der Alkohol nicht wirklich präsent. Benetzt man das Glas frisch mit Rhum, dann sticht zuerst minimal der Alkohol in der Nase. Anschließend bemerkt man eine angenehme Süße, welche von exotischen Früchten in Form von Papayas, Mangos und Ananas begleitet wird. Diese Süße wandelt sich rasch in eine leichte Säuerlichkeit um. Zeitgleich werden die Früchte schwächer. Gewürze und Eichenaromen beginnen das Geruchsprofil zu beherrschen. Karamell und Leder machen sich nun ebenfalls bemerkbar. Dieser Rhum braucht leider einige Zeit im Glas um wirklich aufzudrehen und sein volles Potenzial zu zeigen. Das Geruchsprofil ist sehr leicht.
Gaumen:
Zuerst flutet der Rhum den
gesamten Mundraum und brennt nur sehr schwach am Gaumen. Dann folgen
Eiche, Gewürze und Karamell. Dann wandelt sich das Profil hin zu
Anis, Leder und einen gewissen pflanzlichen Geschmack, den ich so
nicht wirklich einordnen kann. Beim zweiten Schluck brennt der Rhum
nun etwas stärker, ist aber immer noch ein Gaumenschmeichler. Dieses
Mal huschen sehr kurz Klebstoffaromen über die Zunge, bevor sie von
sehr dominanten Eichenaromen und Gewürzen verdrängt werden. Beide
Aromen sind sehr dominant. Nach einiger Zeit erkennt man Anis,
Kräuter, Rauch und verkohltes Holz. Das Profil wird wieder
pflanzlich, je mehr der Rhum im Mundraum verdünnt wird. Nach dem
dritten Schluck ist die Klebstoffnote etwas präsenter, wird aber
wieder von Eiche und Gewürzen rasch verdrängt. Der Rum schmeckt nun
leicht bitter und leicht säuerlich. Die Süße in der Nase ist am
Gaumen praktisch nicht vorhanden. Nach einiger Zeit altes Holz,
Rauch, Kräuter und massive Gewürze. Kaffee? Jetzt
kann man die sonst typischen Zuckerrohraromen für Martinique auch
etwas deutlich
schmecken. Zuvor sind sie
sehr stark in den Hintergrund verdrängt worden.
Abgang: Nach dem ersten Schluck schmeckt man feine Eiche, etwas Anis und andere Gewürze. Am Ende verweilt ein Hauch von Butter und Kräutern am Gaumen. Nach dem Zweiten Schluck Gewürze satt, begleitet von einer leichten Säure. Kurz erkennt man exotische Früchte, bevor diese von Eichenaromen, Leder und Kräutern ausgelöscht werden. Nach dem dritten Schluck kurz Klebstoffaromen, bevor die Gewürze diese komplett verdrängen. Dann folgen Eiche und eine Spur Tabak. Am Ende verweilt ein Hauch von Zuckerrohr im Mund. Die Tannine aus dem Fass machen sich deutlich bemerkbar. Der Rhum trocknet den Mundraum wunderschön aus.
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Fazit: Ein solider Rhum Agricole. Für das Geld kann man nicht meckern. Man bekommt einen guten Gaumenschmeichler, der nicht mehr über die übliche Schärfe junger Rhums verfügt. Die tropische Reifung wirkte sich enorm auf den Inhalt der verwendeten Rhums aus. Leider fehlen mir aber auch bei dieser Abfüllung, wie schon beim Rhum Agricole J.M. X.O., einige Herausstellungsmerkamle, die ihn zu etwas Besonderem machen. Verstehen sie mich nicht falsch. Die Qualität ist gut. Aber die Nase könnte etwas ausdrucksstarker und der Gaumen noch kraftvoller sein. Es entsteht kein „Wow“-Effekt. Dennoch fühlt man sich sofort in die Karibik versetzt. Wer trockene Zuckerrohrspirituosen mag, der wird hier definitiv auf seine Kosten kommen. Auch Kaffee-Liebhaber, welche auf Zucker und Milch verzichten, dürften dieser Abfüllung einiges abgewinnen. Der Fasseinfluss hat seine Spuren hinterlassen. Die sonst so typischen krassen grasigen Zuckerrohraromen, die ich mit Martinique in Verbindung bringe, schmeckte ich erst spürbar ab dem dritten Schluck. Davor sind werden diese eher in den Hintergrund gedrückt. Lässt man den übliche Schluck Wasser zwischendurch weg, dann verstärkt sich deren Intensität. Was mir am Gaumen sehr gut Gefallen hat, war die Klebstoffnote, die ich nach dem zweiten, bzw. manchmal auch erst nach dem dritten Schluck, erkannt habe. Für dieses Review habe ich mir mehr als ein Tasting gegönnt. Es fiel mir wirklich schwer die Abfüllung fair zu bewerten. Ich gestehe das ich verwöhnt bin. Andererseits habe ich für diesen Preis, wie ich oben bereits geschrieben habe, auch kein Wunder erwartet. Und man kann nicht immer hohe Wertungen vergeben, oder man macht sich unglaubwürdig. Hätte weniger Fasseinfluss und weniger Wasser im Rhum die Wertung positiv beeinflussen können? Vielleicht. Meine Vorliebe für eine mäßige bis hohe Fassstärke sollte bekannt sein. Man darf aber nicht vergessen, dass es sich hier um einen Blend handelt. Er soll eine annähernd gleichbleibende Qualität liefern. Herausragende Merkmale, welche man vergleichsweise eher in Einzelfassabfüllungen findet, sucht man hier vergeblich. Schlechte Fässer werden mit guten Fässern vermischt. Aber ich hatte bisher auch einen Blend aus Martinique, der mich sofort in seinen Bann verschlagen hat. Leider ist es nicht die heutige Abfüllung. Ist es das geringe Alter? Ich denke nicht. Ich habe zwei Abfüllungen von Clément mit einem Alter von knapp über 3 Jahren. Die Reife ist dort genauso hoch wie hier, aber ich empfand sie als besser. Einer der Beiden ist geradezu sehr viel besser. Beide haben wesentlich mehr als 45%. Der Blend, der mir sehr gut gefällt, hat dagegen auch nur 45% und kann auch in diesem Zustand überzeugen. Verstehen sie mich nicht falsch: Dieser Rhum Agricole mit 45% ist nicht weichgespült, aber mir fehlt das gewisse Etwas. Ist diese Abfüllung als Einsteiger für Neulinge geeignet? Ja und nein. Die krasse Zuckerrohrnote ist hier in meinen Augen nicht sehr dominant. Wenn das ihr Störfaktor war oder sein kann, dann wäre er durchaus geeignet. Man sollte aber einen trockenen Abgang bevorzugen. Wenn es genau das ist was sie suchen und auch bevorzugen, dann könnte ihnen diese Abfüllung gefallen. Die letztendliche Entscheidung liegt aber bei jedem mündigen Käufer selbst. Es ist ein ehrlicher und authentischer Rhum Agricole aus Martinique. Er ist wahrlich keine Legende oder Material aus denen Träume bestehen (i.e. Wertungen mit 90+). Aber er ist angenehmer Zeitgenosse, der in meinen Augen nicht zu den krassesten martinikanischen Rhums gehört, in welchen die Zuckerrohraromen ihren Gaumen bombardieren. Der Einfluss ist dezent. Das war gerade zu Beginn meiner „Rum-Karriere“ ein erhebliches Problem für mich. Ich konnte diese nicht ausstehen. Das gestehe ich öffentlich ein. Mittlerweile mag ich sie. Bereuen tue ich den Kauf nicht, aber es wird wohl bei einer Flasche bleiben. Dafür sind andere Abfüllungen aus Martinique einfach viel zu lecker und noch zu gut verfügbar, als dass ich diesen Rhum so früh noch einmal kaufen müsste. Ich wünsche Euch allen eine angenehme Zeit!
Marco Freyer.
(85/100)
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Hello folks!
It's been a while since the last review. Longer than I intended. At this point I would like to apologize for that. Today's bottling is, once again on purpose, nothing special or fancy. It's the Rhum Agricole HSE Très Vieux Agricole VSOP!
The Bottling:
The Habitation Saint-Etienne was built on the site of the former sugar factory "La Maugée" mentioned at the beginning of the 19th century. At that time it covered 440 hectares, divided between the parishes of Gros Morne and Saint-Joseph. When a certain Heobald Monguy bought the property in 1863, the lands were divided. The plantation he founded was called "Saint-Etienne" and comprised only 178 hectares of the original land owned by the old sugar factory "La Maugée". Monguy sold the Habitation Saint-Etienne to Amédée Aubéry in 1882. At this point the sugar crisis in Europe was in full swing and was to get worse again in 1884-85. Amédée Aubéry decided, presumably in the latter period at the latest, to give up sugar production and instead use the habitation's sugar cane for the production of agricultural rhum, Rhum Agricole. The property was expanded by 75 hectares and a small railway line for the transport of the harvested sugar cane was built. But not only the harvesting methods have been improved. It was Amédée Aubéry who restored the building of the old sugar factory and extended it with artistic arches. When Amédée Aubéry died in 1909, his legacy included not only the Habitation Saint-Etienne, but also the Habitation Lassalle in Sainte-Marie, the Trois Rivières factory and the lands of Céron in Sainte-Luce. The habitation including the distillery eventually came into the possession of André Simonnet. After the death of his wife Blanche Simonnet (née Aubéry) in 1942, André increasingly left the management of the distillery to his son Henry Simonnet. In the early 1950s he took full control of Saint Etienne. He also owned the lands and premises of the distillery Long Pré. In 1955 Henry sold these lands and transferred the distilling column to Saint-Etienne. His son Jean gradually began to support him, as he did under his father André. A lot of money was invested in equipping the distillery with a new copper column and a new mill was purchased. The two cyclones David (1979) and Allen (1980) caused great damage to the plantation, but operations were resumed after a while. In 1984, Jean Simmonet ceded Simonnet SA (Société Anonyme) to André Dormoy, who was already the owner of Rhum La Favorite. The Dormoy group got into trouble in 1992 and the property was neglected. Finally, in 1994, Yves and José Hayot bought the property including the distillery and incorporated the HSE brand into the Bernard Hayot Group (GBH). The copper column was moved to the Simon Distillery, where it is still in use today. Notable “standard bottlings” of this brand are the Rhum Agricole HSE Rhum Vieux VO 42% abv, the Rhum Agricole HSE Rhum Très Vieux VSOP (today's bottling) 45%abv and the Rhum Agricole HSE Rhum Extra Vieux XO 43%abv. There are also some rarities (vintages and single casks) and various barrel finishes (whiskey, wine and sherry finish). Before I buy expensive single cask bottlings, I wanted to experience one of the usual impressions of HSE.
For thise purpose I choose the Très Vieux VSOP. I don't expect a miracle here, however. The price should already suggest that. On the official website there is talk of a "very long aging in American white oak barrels". A source mentions 3 to 6 year old rhums who are married in this VSOP. This would also match the asking price. I think we have finally mentioned all the key points and can move on to the tasting!
Source:
The official Homepage, rhum-hse.com [Accessed on 14.08.2021].
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Tasting :
Price: I paid around € 44 for my bottle.
Age: According to one source, the rhums used are 3 to 6 years old.
ABV: 45%abv.
Process of distillation: A “Creole” copper column in the Distillerie du Simon is used.
Colour: Amber
Viscosity: First you see a smeary film. Then drops and long streaks along the glass.
Nose: The rhum was allowed to breathe for over an hour. Moist raw cane sugar, light sugar cane aromas, caramel, subtle oak and weak spices flow from the glass. A little closer to the glass I smell exotic fruits like bananas and mangoes. Oak, leather, caramel, cane sugar, again spices and subtle sugar cane dominate deep in the glass. In the background, almost veiled, fine tobacco aromas, aniseed and a hint of pineapple. The nose is very gentle and the alcohol is not really present. If you wet the glass freshly with rhum, the alcohol stings your nose a little at first. Then you notice a pleasant sweetness, which is accompanied by exotic fruits in the form of papayas, mangoes and pineapples. This sweetness quickly turns into a slight sourness. At the same time the fruits become weaker. Spices and oak aromas begin to dominate the odor profile. Caramel and leather are now also noticeable. Unfortunately, this rhum needs some time in the glass to really turn up and show its full potential. The odor profile is very light.
Palate: First, the rhum floods the entire oral cavity and burns only very weakly on the palate. Then there is oak, spices and caramel. After that the profile changes to aniseed, leather and a certain vegetable taste that I can't really classify. With the second sip, the rhum burns a little stronger, but is still a delight for the palate. This time glue flavors flit across the tongue for a very short time before they are displaced by very dominant oak flavors and spices. Both aromas are very dominant. After a while you can see anise, herbs, smoke and charred wood. The profile becomes vegetable again the more the rhum is thinned in the oral cavity. After the third sip, the adhesive note is a bit more present, but is quickly displaced by oak and spices. The rum now tastes slightly bitter and slightly sour. The sweetness in the nose is practically non-existent on the palate. After a while, old wood, smoke, herbs and massive spices. Coffee? Now you can taste the otherwise typical sugar cane aromas for Martinique a little more clearly. Before that they were very much pushed back into the background.
Finish: After the first sip, you can taste fine oak, some anise and other spices. At the end, a hint of butter and herbs lingers on the palate. After the second sip, full of spices, accompanied by a slight acidity. You can briefly recognize exotic fruits before they are extinguished by oak aromas, leather and herbs. After the third sip, briefly glue aromas before the spices completely displace them. This is followed by oak and a trace of tobacco. At the end, a hint of sugar cane lingers in your mouth. The tannin’s from the barrel are clearly noticeable. The rhum dries out the mouth beautifully.
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Conclusion: A solid rhum agricole. You can't complain for the money. You get a good palate flatterer who no longer has the usual sharpness of young rhums. The tropical maturation had an enormous effect on the content of the rhums used. Unfortunately, even with this bottling, as with the Rhum Agricole J.M. X.O., some distinguishing features are missing, which would make this bottling something special. Do not get me wrong. The quality is good. But the nose could be a little more expressive and the palate even more powerful. There is no “wow” effect. Nevertheless, you immediately feel as if you have been transported to the Caribbean. Those who like dry sugar cane spirits will definitely get their money's worth here. Coffee lovers who do without sugar and milk should also enjoy this bottling a lot. The barrel influence has left its mark. The otherwise so typical extreme grassy sugar cane aromas that I associate with Martinique, were only noticeably after the third sip. To me at least. Before that, they tend to be pushed into the background. If you leave out the usual sip of water in between, the intensity increases. What I really liked on the palate was the adhesive note that I recognized after the second, or sometimes only after the third sip. I treated myself to more than one tasting for this review. It was really difficult for me to rate the bottling fairly. I confess that I am spoiled. On the other hand, as I have already written above, I did not expect a miracle for this price. And you can't always give high ratings, or you make yourself untrustworthy. Could less barrel influence and less water in the rhum have had a positive effect on the rating? Perhaps. My preference for moderate to high cask strength should be known. But you shouldn't forget that this is a blend. It should deliver an almost constant quality. One looks in vain for outstanding features, which are comparatively more likely to be found in single cask bottlings. Bad barrels get mixed up with good barrels. But so far I've also had a blend from Martinique that immediately cast a spell over me. Unfortunately it is not today's bottling. Is it the low age? I do not think so. I have two bottlings of Clément that are just over 3 years old. The level of maturity is just as high there as it is here, but I liked them way more, much to my surprise. One of the two is downright much better. Both have well over 45%. The blend, which I like very much, has only 45% and can also convince in this state. Don't get me wrong: This Rhum Agricole with 45% isn't softened, but I miss what we Germans like to call "that certain something". Is this bottling suitable for beginners regarding Rhum Agricoles from Martinique? Yes and no. The otherwise so blatant sugar cane aromas are not very dominant in this bottling in my opinion. If that was or can be your disruptive factor, then it would be quite suitable to your palate. I stress the word "could". But you definitely should prefer a dry finish. If this is exactly what you are looking for and what you prefer, then you might like this bottling. The ultimate decision, however, is entirely rested upon your own experiences, preferences and your own free will. It is an honest and authentic Rhum Agricole from Martinique. It is truly not a legend or material that dreams are made of (i.e. ratings 90+). But it is a pleasant contemporary who, in my opinion, is not one of the most blatant Martinican rhums in which the sugar cane aromas bombard your palate. The influence is subtle. That was a major problem for me, especially at the beginning of my “rum career”. I couldn't stand these aromas. I admit that publicly. But I like them now. I don't regret the purchase, but I won't buy another bottle that soon.. Other bottlings from Martinique are simply too tasty and still too readily available. I have no need atm. I wish you all a pleasant time!
Marco Freyer
(85/100)