(the
English part is below, just skip the German part)
Seid
gegrüßt werte Leser!
Heute
kommt der zweite Rum aus der kleinen Inselnation im Pazifik namens
Fidschi. Im letzten Review wurde der Duncan Taylor Fiji Rum South
Pacific Distillery 2003 10 YO unter die Lupe genommen. Heute ist der
Cadenhead
Dated Distillation South Pacific Distillery FSPD 2003 12 YO an
der Reihe!
Zur
Abfüllung:
Das
Mark FSPD stammt wohl vom Importeur und steht für Fiji South
Pacific Distillery. Es zeichnet also den Ursprung des
Rums aus und das war auch schon immer der Grund, warum man diese
Kürzel auf die Fässer voller Rum und Zucker schrieb. Nicht überall
wurde dies so praktiziert, aber so entstanden im Laufe des 19. und
20. Jahrhunderts bekannte „Marken“, wie z.B. P.M., das jedem
Kenner im Handel sofort den Ursprung verriet. Hier allerdings steckt keine
großer Bekannter hinter dem Mark. Die Destillerie ist noch relativ
jung, ist aber doch älter, wie z.B. die Foursquare Distillery auf
Barbados. Aber das Alter alleine sagt ja noch gar nichts über den
dort hergestellten Rum aus. Seit dem letzten Review fiel mir wieder
etwas auf, dass mir beim Duncan Taylor völlig entgangen ist. Die nun
in Europa auftauchenden Rums aus 2001, 2003 und 2004 sind vermutlich
alle teilweise tropisch gelagert. Zumindest gibt der französische
Abfüller Compagnie des Indes einen dezenten Hinweis darauf. Ich
zitiere:
„This
rum, distilled in December 2004, was aged in Ex-bourbon casks in
Lautoka until 2010 and then imported into Europe.“ [1]
Eine
große Überraschung ist dies nun nicht, aber es erklärt den doch
reifen Charakter der relativ jungen Rums die bisher auf den Markt
kamen. Warum es keine große Überraschung ist? Weil dies auch schon
bei der Worthy Park Distillery in Jamaika der Fall war. Im Review des
Rum
Nation Jamaica Rum (Worthy Park) 8 YO Release 2015 erfuhren wir, dass
diese Rums eine Zeit lang in Jamaika reifen durften, bevor die Fässer
nach Europa kamen. Diese Angabe von Compagnie des Indes zeigt nun,
dass dieser Deal damals kein Einzelfall war. Es
muss allerdings dann zwei Transfers gegeben haben. Der Samaroli
Yehmon Fiji 8 YO (2001 – 2009) wurde gemäß
Label 2009 abgefüllt.
Compagnie des Indes gibt 2010 als Jahr des Transfers an. D.h. der
Importeur hat zuvor schon einmal Rums aus Fidschi
nach Europa geholt. Für die besagte Abfüllung von Samaroli gingen
alleine 8 Fässer drauf (Nr. 15 – 22). Wenn
man dem Label Glauben schenken kann. Die
Nachfrage für einen zweiten Import war also vorhanden. Ich
muss allerdings gestehen, dass ich bei einigen Abfüllern die
Übersicht komplett verloren habe. Samaroli ist einer davon. Der
Hauptgrund war chronischer Zeitmangel die letzten Jahre. Diese
Abfüllung von Cadenhead könnte also teilweise tropisch gelagert
sein und die relativ gute Qualität des Duncan Taylors erklären.
Leider
ist dieses ganze Geschäft rund um Rum in Europa so unübersichtlich,
dass Fakten mehr als spärlich sind und Informationen nur im geringen
Umfang weitergegeben werden. Ob sich dies einmal ändern wird? Wer
weiß. Genug
philosophiert. Auf zur Verkostung!
--------------------------------------------------------------------------------------------
Verkostung
Cadenhead Dated Distillation South Pacific Distillery FSPD 2003 12
YO:
Preis:
Der Rum kostet um die 55€
die 0,7l Flasche.
Alter:
Der Rum wurde 2003 in Fidschi destilliert und im September 2015 in Europe abgefüllt.
Alkoholstärke:
Die offizielle Trinkstärke
beträgt noch 60,7%vol.
Destillationsverfahren:
Das offizielle Verfahren
ist eine Pot Still.
Farbe:
Heller Bernstein.
Viskosität: Eine dünne Krone formt sich am oberen Ende des Glases. Von dieser fließen dicke Tropfen hinab zum Glasgrund. Der Rum ist sehr ölig.
Nase:
Honig, Esteraromen,
Rosinen, Medizin und Zuckerrohr entschweben dem Glas. Zwischen
diesen Aromen des Ersteindrucks erkenne ich auch noch Eiche, minimal
Anis vom Fass und Toffee.Weiter
weg vom Glasrand erkenne ich Vanille, Nelken, Leder, wieder Honig und
Rosinen. Tief im Glas rieche ich säuerliche Ester, Honig,
Bienenwachs verschnitten mit Zitrusfrüchten. Dazu kommen noch in
Alkohol marinierte Rosinen. Der Alkohol brennt nach über einer
Stunde nur noch sanft in der Nase. Dann
kommen noch süßes Karamell und der Geruch von Gummi. Ein schwach
medizinischer Geruch durchzieht alle diese
Aromen.
Die sauren Ester sind dezent verwoben mit dem Zuckerrohr. Bei einer
sehr langen Standzeit ist der Alkohol mehr als mild. Schwenkt man
jedoch das Glas und taucht den die Nase ins Glas, dann ist das
Brennen stärker als nur ein leichtes Kitzeln. Mit dem Alkohol wird
auch der rauchige / medizinische Charakter des Rums stärker. Im
Hintergrund verweilen Gewürze und herbe Kräuter. Die Nase ist eine
schöne Mischung aus einem sehr leichten Hampden und einem Rum aus
W.I.R.D., garniert mit einem Bündel von Aromen, die man so nicht in
diesen beiden Stilen findet. Nach einem frischen Schwenk des Glases
und einer kurzen Wartezeit von 1 bis 2 Minuten ist der Gummi-Geruch
am kräftigsten. Erst dann dominieren Rosinen und der Honig.
Gaumen:
Erst säuerlich, dann
medizinisch. Rasch rollt der Alkohol heran und brennt leicht auf der
Zunge. Medizin, Rosinen, Zitrusfrüchte und starke Aromen von Gummi
dominieren nun den Gaumen. Nelken und Kräuter kommen langsam zum
Vorschein, während der Rum im Mund an Kraft verliert. Nun schmeckt
man eine schwache Süße am Gaumen, die aber rasch verschwindet.
Diese wurde zuvor vom leicht sauren Geschmack überdeckt. Schwache
Esteraromen blitzen auf. Eichenaromen, Leder und Anis vom Fass. Am
Ende schmeckt der Rum nach herben Kräutern und leichten Gewürzen.
Beim 2. Schluck mehr Medizin, Honig und saure Aromen. Nun brennt der
Alkohol stärker, ist aber immer noch erträglich. Gummi, Rosinen,
Anis und Eichenaromen beherrschen nun das Bild. Die Süße ist
verschwunden. Bienenwachs, Zitrusfrüchte, Toffee und Karamell.Wieder
schmeckt der Rum am Ende nach Kräutern und Gewürzen.
Abgang:
Zuerst Kräuter, Gummi und
Anis vom Fass. Dann Zitrusfrüchte und Honig. Am Ende verweilt nur
ein Hauch von Kräutern, Estern und Gummi am Gaumen. Nach dem 2.
Schluck wieder Kräuter, schwach Vanille, Nelken, Gummi und Karamell.
Dann Ester, Honig und Bienenwachs. Ganz am Ende schmecke ich eine
minimale Bitterkeit vom Fass.
-------------------------------------------------------------------------------------------------
Fazit:
Die Abfüllung ist einen
Tick besser als der Duncan
Taylor Fiji Rum South Pacific Distillery 2003 10 YO, aber
es geht noch besser. Für den Preis von rund 55€ kann man hier
eigentlich nicht meckern. Allerdings möchte ich meine kleine
Kaufwarnung wiederholen, die ich schon im Review zum Duncan Taylor
erwähnte:
Das Geschmacksprofil ist gewöhnungsbedürftig. Es ist zwar nicht so
extrem
wie die Rums aus Hampden, sind aber genau
wie diese sehr speziell. Mitblogger
und Rumaniac Lance
konnte mit diesen Rums aus Fidschi
zum Beispiel bisher nicht wahnsinnig viel anfangen. Holen
sie sich ruhig eine 2. Meinung und lesen sie seine Eindrücke des
Stils. Wenn sie Rums aus
Fidschi
überhaupt noch gar nicht kennen, dann könnte sie der Geruch und
Geschmack beim ersten Kontakt abschrecken.
Ich persönlich finde, man
sollte den Rums aus dieser
Destillerie eine Chance geben. Wenn sie Hampden lieben, und auch
schon Erfahrung mit einigen Rums aus der West Indies Rum Distillery
(kurz W.I.R.D.)
auf Barbados besitzen, dann dürften sie in diesem Stil viele
Parallelen zu dem Jamaikaner und dem Barbados Rum erkennen.
Allerdings besitzt er dennoch ein Stück Eigenwilligkeit, welche
nicht in diesen zwei anderen Stilen zu finden ist. Am
herausragendsten sind das Gummi und die Rosinen zu
nennen. Letzten
Endes ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks. Auch ich mag
nicht jeden Stil den es in der Karibik gibt. Und wenn man nur ein
Sample einer Abfüllung ergattert hat und nicht glücklich mit dem
Inhalt ist, dann hat man zumindest keine fast volle Flasche im
Schrank stehen, mit der man nichts anfangen kann. Das
heutige Review ist etwas kürzer als ihr es vielleicht gewohnt seid.
Zu lang ist aber auch
nicht immer nur von
Vorteil. Ich wünsche Euch noch einen schönen Sonntag!
Marco
(86
/ 100)
-----------------------------------------------------------------------------------------------------
Greetings
dear readers!
Today
the second review concerning a rum from the small island nation in
the Pacific called Fiji hits this little blog. In the last review the
Duncan Taylor Fiji Rum Distillery South Pacific 2003 10 YO was
scrutinized. Today's choice is the Cadenhead Dated Distillation South
Pacific Distillery FSPD 2003 12 YO!
The
Bottling:
The
Mark FSPD probably comes
from the importer and simply
means Fiji
South
Pacific
Distillery.
It is distinguished from the origin of rum and that was always the
reason why these shortcuts were
written on the barrels of
rum and sugar. However, this
was so not
practiced everywhere, but due
to this custom during the
19th and 20th centuries some
"marks",
such as P.M., were
developing into famous brands which a knowledgeable trader back in
the days immediately recognized.
Here, however, the case is
different. It is not from the distillery and the origin is not so
famous at all, yet. The
distillery is still relatively young, but it
is still older as some other
distilleries, such as the
Foursquare Distillery in Barbados. But age alone says nothing
about the quality produced there.
Since the last review I remembered something that I completely
missed in my writings about the
Duncan Taylor. The now appearing
rums in Europe from 2001,
2003 and 2004 are probably
partial matured in
the tropics. At least the
French bottler Compagnie des Indes gives
a discreet hint.
I quote:
"This
rum, distilled in December 2004, which aged in ex-bourbon casks in
Lautoka until 2010 and then imported into Europe." [1]
This
is not a big surprise at
all, but it explains the yet
mature nature of the relatively young rums that previously appeared
on the market. Why it is not a big surprise? Because this was also
the case with
the Worthy Park Distillery in Jamaica. In the
Review of the
Rum Nation Jamaica Rum
(Worthy Park) 8 YO Release 2015, we learned that these rums were
matured some time
in Jamaica before the barrels came to Europe. This
statement of Compagnie des Indes now shows that this deal was not
unique at that time. There
must have been two transfers, however. The Samaroli Yehmon Fiji 8 YO
(2001 – 2009) was according to the label bottled in
2009. Compagnie des Indes
gives 2010 as the year of the transfer. This means that the importer
had
previously bought some
rum from Fiji and brought
them to Europe. Eight
barrels were used for the
said bottling of Samaroli
(no. 15 – 22). If we
can believe the label.
The demand for a second import was thus existing.
I must confess that I have somewhat
lost the oversight of the bottlers
and their bottlings.
Samaroli is one of them. The main reason was
and still is chronic lack of
time. This bottling from
Cadenhead could therefore be
matured
partly in the tropics
and it could explain
the relatively good quality of the
Duncan Taylor.
Unfortunately, this whole business about
rum is so unclear and shrouded in deliberated misinformation, or
should I more say, the lack of information. Facts are scarce and
information is only
shared to a small
extent. Is there a hope for
bettering? Who knows. Enough
philosophizing. Lets start
the tasting!
------------------------------------------------------------------------------------------------------
Tasting
Cadenhead Dated Distillation South Pacific Distillery FSPD 2003 12
YO:
Price:
The rum costs about
55 € the 0,7l bottle.
Age:
The
rum was distilled in 2003 and bottled in September 2015. The
official age is 12 years.
ABV:
The official drinking
strength is 60.7% abv.
Process
of distillation:
The
official process is a pot still.
Colour:
Bright
amber.
Viscosity:
A thin crown formed
at the upper end of the glass. From these fat droplets flowing down
to the glass bottom.
The rum is very oily.
Nose:
Honey, ester
flavours,
raisins, medicine and sugarcane are
leaving the glass. Between
these flavours
of I recognize oak, minimal anise
and toffee.
Further
off the edge of the glass I recognize vanilla, clove, leather, again
honey and raisins. Deep in the glass I smell sour ester, honey and
beeswax blended with citrus. In
addition there are in alcohol marinated raisins. The alcohol burns
only gently in the nose after about one hour. Sweet
caramel and the smell of rubber. A weak medical smell permeates all
these flavours.
The sour
esters are subtly interwoven with the sugar
cane. After
a very long breathing
time the alcohol is more
than mild. After a fresh
panning of the glass the
burning is more than just a slight tingle in
the nose. The alcohol and
the smoky / medicinal character of the rum is stronger. In the
background remain spices and tart herbs. The nose is a nice mix of a
very light Hampden and a rum from W.I.R.D.,
garnished with a bunch of flavours
that you do
not find in these two styles. After a fresh pan of the glass and a
short waiting period of 1 to 2 minutes the rubber smell is the
strongest. After that
the
raisins and honey are
dominating.
Palate:
First
sour, then medicine. Shortly
after these first imptressions the alcohol kicks in and
burns easily in the mouth. Medicine,
raisins, citrus fruits and strong flavours
of rubber
now dominate the palate. Cloves and herbs are
appearing, while the rum in
the mouth loses some power.
Now you can taste a faint sweetness on the palate, but it
is quickly disappearing.
This sweetness must have
been previously covered by
the slightly acidic taste. Weak
ester flavours
are flashing up.
Oak, leather and anise from
the barrel. At the end the
rum tastes like bitter herbs and mild spices. At the 2nd sip more
medicine, honey and sour flavours.
Now the alcohol burns stronger, but is still tolerable. Rubber,
raisins, anise and oak flavours
now dominate the overall
picture. The sweetness is
completely gone.
Beeswax, citrus fruits, toffee and caramel. Again the rum tasting at
the end of herbs and spices.
Finish:
First, herbs, rubber
and anise from the barrel.
Then citrus fruits and honey. In the end only a hint of herbs, esters
and rubber lingers on the palate. After the 2nd sip again herbs,
slightly vanilla, cloves, rubber
and caramel. Then Ester, honey and beeswax. At the very end I do
taste a minimal bitterness
from the barrel.
---------------------------------------------------------------------------------------------
Conclusion:
The bottling
is a bit better than the Duncan Taylor Fiji Rum Distillery South
Pacific 2003 10 YO, but there
is still room for improvement.
I can't complain
for
the demanded
price
of around 55 €. However, I would like to repeat my little purchase
warning that I mentioned in the review of
the
Duncan Taylor: The flavor profile is something
you have to get used to.
While it is not as extreme as the rums
made at Hampden,
it
remains to be very
special. Not
everyone is liking them. My fellow blog-colleague and Rumaniac Lance did
not really enjoy the rums made in Fiji so far. I can only recommend to get a
second opinion about these rums. Read his thoughts and impressions of
the style and make up your own mind.
If you have no experience at
all with this style then the first impression of the smell and taste
can be somewhat puzzling. Personally,
I think you should give the rum from this distillery at
least a chance. If you
love Hampden, and you also
have experience
with some rums
from the West Indies Rum Distillery (aka
WIRD)
in Barbados, then you will
recognize many parallels between this one from Fiji and the other
ones from Barbados and Jamaica. However,
he has still a piece of originality, which is not found in these two
different styles. Most prominent: the rubber and the raisins. In the
end it is a matter of personal taste. I also do
not like everything that is being distilled in the Caribbean. Try to
get a sample of it or participate in a bottle-sharing. If you are
then disappointed with the content then you don't have a nearly full
bottle left. Today's review
is a little shorter than you are perhaps used to. But long is not always beneficial. I wish you a nice Sunday!
Marco
(86
/ 100)