(the
English part is below, just skip the German part)
Willkommen
zurück zu B.A.M.!
Heute
kommt wieder ein Rum aus Barbados. Diese Abfüllung bestand aus nicht
gerade vielen Flaschen und war nur für eine sehr kurze Zeitspanne
auf dem Markt erhältlich. Es ist ein Rum von Thomas Ewers. Es ist
der Isla
Del Ron Barbados Mount Gay 2000 16 YO!
Zur
Abfüllung:
Diese
Abfüllung, welche Ende letzten Jahres abgefüllt wurde, bestand
gerade einmal aus 100 Flaschen. Viele deutsche Interessenten haben
vielleicht ein Bild in einem Shop der Niederlande oder in einem
Newsletter von TRC gesehen, bevor diese Flaschen recht spektakulär
schnell verschwanden und die Abfüllung vergriffen war. Sein
Vorgänger, dem Isla Del Ron Barbados (Mount Gay Distillery) 2000 12
YO mit 61,6%vol, bestand noch aus 215 Flaschen. Das Fass dieser
Abfüllung muss also schon ziemlich leer gewesen sein. Die geringere
Trinkstärke könnte ein Hinweis darauf sein, ist allerdings kein
wirklicher Beweis. Dieses Mal jedoch ist die Destillerie offiziell
auf dem Label vermerkt. Die Abfüllung selbst war Nummer 14 von
Thomas Ewers. Was mich persönlich am meisten interessieren würde,
wäre die verbleibende Anzahl an Fässern dieses Jahrgangs aus Mount
Gay, welche sich irgendwo in Europa befinden. Die Reife des Isla Del
Ron Barbados (Mount Gay Distillery) 2000 12 YO und des Cadenhead's
Daten Distillation Mount Gay Distillery BMMG 8 YO mit 66,3%vol,
lassen die Vermutung einer teilweisen Reifung auf Barbados oder einer
anderen tropischen Insel aufkommen. Überraschen würde mich es nicht
wirklich. Rums aus Worthy Park (Jamaika) und der South Pacific
Distillery (Fidschi) hatten diese ebenfalls, auch wenn man dies nur
über umständliche Art und Weise erfuhr. Was der ein oder andere
Bottler nicht weiß, kann er auch nicht auf das Label schreiben.
Zudem ist einigen vielleicht immer noch nicht ganz klar, dass diese
Angabe für Kunden auf dem Label wünschenswert wäre. Es ist ohnehin
schon schwer genug das Mark eines Rums in Erfahrung zu bringen. Meist
weiß es der Abfüller nicht einmal. Im Whisky-Segment hat so etwas
auch keine Bedeutung und deswegen ist in meinen Augen das
Desinteresse daran auch teilweise auf diese Tatsache zurückzuführen.
Es gibt meist schlicht entweder nur Peated, in welchem Grad auch
immer, oder Unpeated, wenn eine Brennerei überhaupt beide Stile
herstellt. Bei Rum sieht das bei einigen Brennereien leider etwas
anders aus. Ich Abschluss der Einleitung möchte ich mich noch einmal
bei zwei Personen bedanken, die mir den Genuss dieser kleinen
Kostbarkeit ermöglicht haben.
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Verkostung
Isla Del Ron Barbados Mount Gay 2000 16 YO:
Preis:
Ich kann mich gar nicht
mehr an den offiziellen Preis dieser Abfüllung erinnern. Er dürfte
bei 100 – 120€ gewesen sein.
Alter:
Ein offizielles Alter
findet man zwar nicht auf dem Label, aber es dürften an die 16 Jahre
sein.
Alkoholstärke:
Der Rum wurde mit einer
Trinkstärke von 57,8% abgefüllt. Ob es sich noch um die Fassstärke
handelt, möchte ich an dieser Stelle nicht spekulieren.
Destillationsverfahren:
Hierzu gibt es zwar keine
Angabe, aber da ich den Inhalt schon kenne, war es eine Pot Still mit
zwei nachgeschalteten Retorten. Eine dreifache Destillation also, wie
sie früher so typisch für Jamaika war
Farbe:
Bernstein.
Viskosität:
Fließt in dicken Tropfen
behäbig zurück zum Glasgrund.
Nase:
Der Alkohol kitzelt
kräftig in der Nase. Ein herrlicher Duft von Aprikosen, Mandeln,
Zimt, Toffee und Eiche entschwebt dem Glasrand. Weiter weg vom Glas
rieche ich feine Vanille, frisch geschnittene Aprikosen, Gewürze,
Eiche und Nuancen von Leder. Tief im Glas dominiert die Aprikose,
vermischt mit Zimt, Karamell und Bittermandeln. Der Alkohol
verflüchtigt sich langsam und gibt mehr Eindrücke frei. Schwache
Nuancen von Papayas und reifen Bananen. Anis und herbe Kräuter
verstecken sich im Hintergrund des Geruchsprofils. Kaffeearomen,
Eiche und Kräuter nach längerer Zeit im Glas. Die Nase riecht zu
Beginn erst medizinisch, wird dann leicht süßlich, und verliert
diese Süße allmählich. Tabakblätter, Toffee und altes Holz. Der
Rum ist sehr reif in der Nase, hat aber immer noch eine angenehme
Fruchtigkeit, welche nicht vom Einfluss des Holzes niedergewalzt
wurde. Das Holz ist noch sehr gut eingebunden. Sehr schwache Aromen
von schwarzem Tee. Die Frucht ist selbst nach längerer Standzeit im
Glas noch gut zu erkennen, auch wenn nun andere Aromen, jene die vom
Fass direkt stammen, ebenfalls deutlicher wahrnehmbar werden. Die
Reife des Rums ist hoch. Zu hoch um nur aus einer reinen
kontinentalen Lagerung zu entstehen.
Gaumen:
Zuerst brennt der Alkohol
leicht am Gaumen. Dann fluten Bittermandeln, Aprikosen, Zimt, Eiche
und Karamell den Gaumen. Das Brennen lässt langsam durch die
Verdünnung im Mund nach. Schwach Papayas und reife Bananen. Die
Mandelaromen werden deutlich stärker. Toffee und Leder. Gewürze,
darunter Zimt, begleiten die Mandeln. Zu
Beginn schmeckt der Rum leicht süß, bevor der Alkohol und ein
medizinischem Geschmack diese Süße schnell verdrängen.
Eichenaromen, Tabak und Kaffeearomen nach längerer Zeit im Gaumen.
Altes Holz.Eine leichte und feine Bitterkeit umschmeichelt den
Gaumen, und verbindet sich wunderbar mit dem Mandelgeschmack. Die
Aprikosen werden immer schwächer. Kräuter und schwache Anisaromen
kommen zum Vorschein. Zimt und Mandeln verbleiben lange am Gaumen.
Das Brennen ist vollständig verschwunden. Das Profil wird leicht
pflanzlich. Die Bittermandeln schmeckt man bis zum Schluss. Beim
zweiten Schluck keine Süße mehr, dafür mehr Medizin und der
Alkohol brennt kräftiger am Gaumen. Mandeln, Aprikosen, Eiche und
Karamell. Eine feine Tabaknote, vermischt mit Röstaromen und
Kräuter. Dann eine Mixtur aus Medizin, Bittermandeln, Tabak, Eiche
und sehr schwacher Aprikose. Zimt und viele andere Gewürze entfalten
ihre volle Pracht, als der Alkohol fast vollständig verschwunden
ist. Bittermandeln, Röstaromen und Kräuter am Ende des zweiten
Schlucks.
Abgang:
Bittermandeln,
Tabakblätter, Eichenaromen und Kastanien. Dann Röstaromen, Gewürze
und herbe Kräuter. Kurz huschen Aprikosen über den Gaumen. Eine
feine und sehr schwache Bitterkeit verweilt auf der Zunge. Am Ende
schmeckt man Kräuter und Spuren von Anis. Nach dem zweiten Schluck
Mandeln, Aprikose und Kaffee. Dann wieder Tabak- und Röstaromen.
Zimt, Gewürze und herbe Kräuter, verschnitten mit Bittermandeln am
Ende.
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Fazit:
Ich bin eigentlich kein
großer Fan von Rums mit einer gewissen Bitterkeit im
Geschmacksprofil. Es gibt allerdings Ausnahmen. Dieser Rum zum
Beispiel. Sie dominiert den Rum nicht und passt ins Geschmacksprofil.
Das Holz hat den Rum noch nicht dominiert. Es ist allerdings
fraglich, ob der Inhalt sein Fass noch länger überdauert hätte.
Der Isla Del Ron Barbados
(Mount Gay Distillery) 2000 12 YO mit 61,6%vol war
schon eine sehr gute Abfüllung und ich dachte nicht mehr an eine
Steigerung. Mehr Reife
macht einen Rum auch nicht unbedingt besser. Sein
Nachfolger legt noch einmal eine Schippe drauf und übertrumpft ihn.
Alle drei Rums, die beiden Abfüllungen von Thomas Ewers und der
Cadenhead, sind sehr gute Rums mit hoher Qualität. Von allen drei
ist der Cadenhead's Daten
Distillation Mount Gay Distillery BMMG 8 YO mit
66,3%vol der wuchtigste Rum im Vergleich. Ihm fehlt jedoch ein wenig
die Klasse der beiden Rums von Thomas Ewers. Diese Abfüllungen sind
ein konzentrierter Mount Gay XO, welcher leider zu sehr mit
leichteren Rums und Wasser verschnitten wurde. Ein großartiger Rum,
der seine Zeit braucht. Dieser Stil aus Barbados ist einzigartig und
steht in Qualität den Rums aus Jamaika in Nichts nach. Umso mehr
schmerzt der schnelle Ausverkauf dieser Abfüllung. Nicht viele
Genießer dürften wohl in den Genuss dieses Rums kommen. Für jene Genießer habe ich dieses Review geschrieben. Genießen sie das
lange Wochenende. Bis demnächst.
Marco
(91/100)
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Welcome
back to B.A.M.!
Today
rum comes from Barbados. This bottling consisted of just a small
amount of bottles and was only available for a very short time. It
is a rum bottled by Thomas Ewers. It’s the Isla Del Ron Barbados
Mount Gay 2000 16 YO!
The
Bottling:
This
bottling, which was bottled
late last year, is only
consisting of 100 bottles.
That’s it.
Many German buyers may have seen a picture in a shop in the
Netherlands or in a newsletter of the
German bottler TRC before
these bottles quite spectacular and
quickly disappeared and the
bottling
was gone for good.
It’s
predecessor, the Isla Del Ron Barbados (Mount Gay Distillery) 2000 12
YO 61.6% abv,
consisted of 215 bottles. The barrel of the bottling
must already have been pretty much
empty. The lower drinking strength could be an indication, but it
is no real proof. This time,
however, the distillery is officially mentioned
on the label. The bottling
itself was number 14 released
by Thomas Ewers.
What personally interests
me the most
would be the remaining number of barrels of this
vintage from Mount Gay, which are located somewhere in Europe.
The maturity of the Isla Del
Ron Barbados (Mount Gay Distillery) 2000 12 YO and Cadenhead's Dated
Distillation Mount Gay Distillery BMMG 8 YO 66.3%abv
rises
some speculations of
a partial maturation in Barbados or another tropical island. It
would not surprise me. Rum from
Worthy Park (Jamaica) and the South Pacific Distillery (Fiji) were
partially matured in their respective countries of origin for some
time. Sadly nothing of this was stated on the labels.
But the bottler can’t
write on the label what he doesn’t know, nor has the news spread,
that such an information would be welcomed by the customers. It's
already a nightmare enough
to get the Marks
of the rums.
Most bottler don’t know it
or don’t care in sharing this information either. Why should they?
Marks are of non-importance in the whisky-scene. There are simply
just peated or unpeated whiskys at most, if the distillery does
indeed sell or produce both styles. Why make a fuss about that?
You can tell by the smell
and taste. That might work
for whisky. It doesn’t work for rum. Or, to be more specifically,
not for Guyana
or Jamaica. I would like to
say thank
you to
two people, who have allowed me to give
me the possibility to enjoy
this little treasure.
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Tasting
Isla Del Ron Barbados Mount Gay 2000 16 YO:
Price:
I can not remember the official
price. I
expect it must have been
around 100 - 120€.
Age:
An official age is not mentioned
on the label, but it should
be 16 years old.
ABV:
The
rum was bottled with a drinking strength of 57.8%abv.
Whether this
is the cask strength or
not is something I am not going to speculate in this review.
Process
of distillation: No official
information on this as well,
but since I already know the content and
the style, I
can safely say that it was a
pot still with two retorts in
series. A triple
distillation, as it was
widely spread once in Jamaica.
Colour:
Amber.
Viscosity:
It’s flowing
down
lazily in thick drops along
the glass surface.
Nose:
The
alcohol tickles strongly in the nose. Then
a
wonderful smell of apricots, almonds, cinnamon, toffee and oak is
leaving
the glass. Further away from the glass I smell fine vanilla, freshly
cut apricots, spices, oak and hints of leather. Deep in the
glass
dominates the apricot, mixed with cinnamon, caramel and bitter
almonds. The alcohol evaporates slowly and are more impressions are
being freed.
Weak nuances of papayas and bananas. Anise and bitter herbs hide in
the background of the odor profile. Coffee flavours,
oak and herbs after a long time in the glass. The nose smells at the
beginning like
medicine,
is then slightly sweet and loses this sweetness gradually again.
Tobacco leaves, toffee and old wood. The rum is very mature in the
nose, but still has a pleasant fruitiness,
which was not crushed by the influence
of the barrel.
The
wood is very well integrated. Very weak aromas of black tea. The
fruit can be smelled
good even after long breathing
periods
in the glass, although other flavours
now gain
in presence,
which
are
originating directly
influence
of the
barrel.
The maturation of the rum is high. Too high to be
a continental maturing only.
Palate:
First,
the alcohol burns easily on the palate. Then bitter almonds,
apricots, cinnamon, oak and caramel flood the palate. The
burning
sensation
leaves
slowly through the dilution in the mouth. Weak papaya and ripe
bananas. The almond aromas are getting
stronger. Toffee and leather. Spices, including cinnamon, accompany
the almonds. At the beginning the
rum tastes slightly sweet, before the alcohol and a medical taste
displace this sweetness very
quickly. Oak flavours,
tobacco and coffee aromas after a long time on the palate. Old wood.
A
light and fine bitterness caresses the palate, and combines
beautifully with the almond flavour.
The apricots are becoming weaker. Herbs and weak aniseed aromas
emerge. Cinnamon and almonds remain long on the palate. The burning
sensation
has completely disappeared. The profile is now
slightly
herbal. The bitter almonds can taste until the end. In the second sip
there
is no
more
a
sweetness, but more medicine and the alcohol burns more
strong
on the palate. Almonds, apricots, oak and caramel. A fine tobacco
note, blended with toasty aromas and herbs. Then a mixture of
medicine, bitter almonds, tobacco, oak and very weak apricot.
Cinnamon and many other spices develop their full splendor, as the
alcohol is almost completely gone. Bitter almonds, roasted aromas and
herbs at the end of the second sip.
Finish:
Bitter
almonds, tobacco leaves, oak flavours
and chestnuts. Then roasted flavours,
spices and bitter herbs. Briefly
apricots on the palate. A fine and very weak bitterness remains in
the mouth. At the end you can taste herbs and traces of anise. After
the second sip
almonds,
apricots
and coffee. Then again, tobacco and toasty aromas. Cinnamon, spices
and bitter herbs, blended with bitter almonds at the end.
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Conclusion:
I'm
not a big fan of rums
with some bitterness in the taste profile. However,
there
are exceptions. This rum is
one.
It
is
not dominating
the rum and fits the taste profile. The wood has not yet overruled
the rum. It is questionable whether the content would have survived
this
cask any
longer.
Isla Del Ron Barbados (Mount Gay Distillery) 2000 12 YO 61.6% vol was
a very good bottling
and I thought additional
maturation could only make it worse and not better. Because more
wood
influence
is
not necessarily
making
a rum better. This
bottling however is better then the predecessor. All
three rums, the two bottlings of Thomas Ewers and the
Cadenhead,
are very good rums
with high quality. Of
all three the
Cadenhead's Dated
Distillation Mount Gay Distillery BMMG 8 YO 66.3% vol is
the most massive rum by
comparison, but
lacks a bit of the class of the
other
rums bottled
by Thomas
Ewers. These rums
are a concentrated version
of the Mount
Gay XO, which was unfortunately blended with too
much lighter
rums
(Column rums)
and water. A great rum, which however
requires it’s
time. This style of Barbados is unique and on
the same level as the finest marks
from Jamaica. All
the more painful is
the
quick sellout of this bottling. Not many connoisseurs will
probably enjoy this rum. This
review is devoted to all those people, who never had a chance in
buying this little treasure. I wish you all a nice weekend and a very
good time. So long.
Marco
(91/100)