Sonntag, 29. Juni 2014

Rum Dealers Selection Barbados West Indies Rum Distillery (Rockley) 2000 14 YO


(the English part is just below, just skip the German part) 


Willkommen verehrte Leser! 

Heute haben wir es mit einer Premiere zu tun. Ein weiterer Unabhängiger Abfüller hat sich in das Rum-Segment gewagt und es ist ein Deutscher. Die Rede ist von Marco Bonn Whiskyhaus in Brühl. Gleich fünf Rums hat Herr Bonn abgefüllt. Einen Rum aus Nicaragua (Campania Licorera Distillery 15 Jahre), einen Rum aus Panama (Don Jose Distillery 8 Jahre), einen Rum aus Guadeloupe (15 Jahre alt), einen Rum aus Jamaika (Long Pond Distillery 14 Jahre) und einen ganz besonders und interessanten fünften Kandidaten.

Zur Abfüllung:

Die fünfte Abfüllung ist ein Bajan Rum aus der West Indies Distillery mit 14 Jahren aus dem Jahre 2000. Bei jedem Kenner müssten angesichts dieser Angaben die Alarmglocken schrillen. Dies könnte ein Rum des Rockley Stils sein. Der letzte große Jahrgang war 1986 und die letzte Abfüllung, welche dieser Jahrgang hervorbrachte, war der Duncan Taylor West Indies Rum Distillery 25 YO. Diese Abfüllung war ein ganz besonderer Rum und für mich die Krönung des Jahrgangs 1986. Andere Connaisseure mögen den Berrys Bros & Rud Finest Bajan Rockley Still 1986 21 YO als den besten Vertreter dieses Jahrgangs betrachten, für mich allerdings ist diese Fassstärke-Variante mit vier zusätzlichen Jahren das Non-Plus-Ultra gewesen. War beim Cadenhead Dated Distillation BBR Blackrock Distillery 2000 11 YO die Verwandtschaft zum Jahrgang 1986 noch nicht so offensichtlich vorhanden (erst nach längerem Luftkontakt entfalteten sich die Honigaromen), kamen die typischen Honigaromen beim The Rum Cask West Indies Distillery (Rockley Still) 2000 12 YO schon etwas deutlicher zum Vorschein. Eindeutig ein genialer Rockley war der L'Esprit Barbados Blackrock Distillery 12YO. Seine Vanillearomen, gepaart mit Honig, waren schon ein deutliches Signal, wohin die Reise dieses Jahrgangs gehen kann. Dann kam die Abfüllung von The Rum Swedes Barbados West Indies Rum Distillery 13 YO. Leider war und ist der Preis dank der schwedischen Regierung zu hoch. Die Qualität war eindeutig bemerkenswert. Hier konnte man die Parallelen zum Jahrgang 1986 so deutlich wie noch nie sehen. Allerdings werden nicht mehr viele Connaisseure die alten Rums aus 1986 in diesem jungen Alter kennen. Ich denke ich bin einer der Wenigen. Die meisten werden den Bristol Classic Rum Rockley 12 YO kennen, welcher ähnlich jung war. Der Berrys und der Taylor waren älter und der Bristol Classic Rum Rockley 16 YO hatte ein Fino-Sherry-Finish, welches die Geschmacksgrenzen der einzelnen Nuancen ein wenig verschleierte.

Laut einem Video von ihm, war es schon lange Marco Bonns Traum eine eigene Rum-Serie zu starten. In diesem Jahr erfüllte sich wohl sein Traum. Laut eigener Auskunft wurden nur Rums abgefüllt, von denen Herr Bonn auch überzeugt war. Ich hätte denke ich einiges dafür gegeben, nur um Herr Bonns Gesicht gesehen zu haben, als er diesen Schatz verkostete. Er musste wohl sehr fasziniert gewesen sein. Ich muss zugeben, dass ich diesem Rum hier schon kenne, da ich ihn vor dem Review verkostet habe. Die Versuchung war einfach viel zu groß für mich. Warum ich nicht die Finger hiervon lassen konnte? Der L'Esprit Barbados Blackrock Distillery 12 YO mit 57,7%vol besaß eine sehr sehr gute Reife. Man merkte den delikaten Einfluss von frischer (oder neuer ausgekohlter) amerikanischer Weißeiche. Leider war der Rum dort viel zu schnell verschwunden und für viele deutsche Genießer wohl außer Reichweite. Wenn also die Reife bei 57,7% schon mehr als sehr gut war, wie genial müsste dann ein solcher Rum mit 56,8% und zwei zusätzlichen Jahren sein? Diese Prozentangabe sagte mir als Kenner also eine Menge aus und so bestellte ich blind meine Flaschen. Ich wusste ziemlich genau was in diesen Flaschen war. Dieses Wissen musste ich mir mit einigen Fehlkäufen in der Vergangenheit teuer erkaufen. Auch die Farbe des Rums passte.

Auch wenn ich über die Floskel „die Macht der Fässer“ in Bezug zu einigen offiziellen Abfüllungen nur schmunzeln kann (wie zum Geier bekommt man aus einem Fass 20-60g Zucker pro Liter oder derart künstliche Geschmacksaromen, dass sich die Zehennägel schon unweigerlich beim Schnuppern hochrollen?), so trifft sie doch für fast alle Rums von Velier zu und bewies mir sowohl den positiven als auch den negativen Einfluss in den Tropen. Was dort in der Karibik funktioniert, dass geht auch in Schottland. Das bewiesen Cadenhead, Berry Bros & Rudd, Bristol und alle anderen schon seit Jahren. Hier hatte das Fass einen perfekten Einfluss gehabt. Das kann und will ich hier einmal vorwegnehmen. Manche Whisky-Kenner werden hier nun die Nase rümpfen und an „too much fresh white oak“ denken. Mir ist dies Schnuppe. Diese Aromen gehören und sollten auch in einem guten Melasse-Rum zu finden sein.

Leider gibt es auf dem Label keine Anzahl der Flaschen. Wenigstens wird die Fassnummer, es war die #61, und auch eine Pot-Still als Urspung erwähnt. Auf dem Label fehlt leider die obligatorische Angabe des Verzichts einer Kühlfiltration und das nichts hinzugefügt wurde. Ein kleiner Minuspunkt in meinen Augen. Jammern auf hohem Niveau? Vielleicht. Aber solche Details machen eine Abfüllung in meinen Augen einfach seriöser. Aber genug gequasselt. Auf zur Verkostung! 

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Verkostung RDS Barbados West Indies Rum Distillery (Rockley) 2000 14 YO:

Preis: Eine 0,5l Flasche kostet 36,90€. Kauft man drei und dividiert diese durch zwei, dann hat man einen Preis von 55,35€ für 0,75l und ist auch noch bequem über der Versandkostenpauschale.

Alter: Das offizielle Alter beträgt 14 Jahre.

Alkoholstärke: Die angegebene Trinkstärke beträgt noch ganze 56,8% und dürfte noch die volle Fassstärke sein. Dies deckt sich mit den von mir oben erwähnten Rums des Jahrgangs 2000.

Destillationsverfahren: Diese Angabe steht dem Label. Es war eine Pot-Still involviert.  Meine letzten Nachforschungen bezüglich Rockley haben mich aber auf den Gedanken gebracht, dass hier noch eine zweite Still in Reihe verwendet wird. Wenn ich hier auf diese Thema eingehen würde, dann würde dies den Rahmen des Reviews sprengen, aber ich denke man kann von einer zweiten Still ausgehen, welche hinter diesen „Rockleys“ steckt. Sobald ich Zeit habe, wird es einen eigenen Bajan-Distillers Artikel geben, welcher sich auch mit diesem Thema beschäftigen wird. Mehr möchte ich hier noch nicht verraten.

Farbe: Der Rum erstrahlt in einem sehr satten Goldton. Fast so tief und so wunderschön wie ein später Sonnenaufgang im Sommer.

Viskosität: Es bildet sich eine dicke Krone am oberen Glasrand. Von dieser fließen viele dicke und fette Tropfen in Schlieren hinab zum Glasgrund. Die Öligkeit ist für 14 Jahre mehr als gut.

Nase: Hell, yes! Ich rieche ganz feine und delikate Honigaromen, garniert und durchzogen von satter Bourbon-Vanille. Eine ganz schwache süße entschwebt dem Glas. Ich erkenne auch überreife Bananen, Mangos und andere exotische Früchte. Die Rauchigkeit junger Rockleys ist fast verschwunden (In meinen Augen ist Rauch Torf. Das sind für mich zwei unterschiedliche Nuancen. Das kann aber jeder sehen wie er will). Trotzdem riecht er immer noch leicht nach Medizin. Auch delikate Aromen von Teer und Anflüge von schwarzen Tee vorhanden. Auch ganz minimale Nuancen von Anis sind zu erkennen. Der Fasseinfluss ist für mich deutlich riechbar. Er ist allerdings komplett im positiven Bereich. Der Rum riecht wie eine reifere Variante des TheRumSwedes West Indies 13 YO und seine Vanille-Aromen sind stärker, als die des schon sehr reifen L'Esprit Barbados Blackrock Distillery 12 YO. Der Alkohol brennt sich sanft seinen Weg in die Nase. Die alkoholische Note ist allerdings (für mich) nicht besonders hoch. Dafür ist die Bourbon-Vanille-Honig-Teer Kombination einfach zu dominant. Diese Abfüllung kann von der Qualität mit den ganz Alten mithalten und zeigt deutlich ihre Verwandtschaft zum 1986er Jahrgang. Definitiv ein ganz großer. Würden ich hier Punkte vergeben, was nicht der Fall ist, wäre diese Nase hier ganz ganz oben.

Gaumen: Eine kurze und sehr schwache Süße umschmeichelt den Gaumen, dicht gefolgt von einem leichten Brennen im Mundraum. Sofort dominieren Honigaromen das Geschmacksbild und werden von dezenten Bourbon-Vanille-Aromen begleitet. Dazu gesellen sich nach einigen Sekunden auch Teer und wieder der leichte Geschmack nach Medizin. Der Teer war besonders im alten 1986 Jahrgang sehr präsent. Ich habe gerade einige Flashbacks an alte grandiose Abfüllungen. Dazu zählen auch der Cadenhead Green Label Barbados 13 YO (1986 – 1999/2000) und der Cadenhead Green Label 15 YO (1986 – 2001/2002). Einfach ein genialer Rum. Die Fruchtigkeit ist am Gaumen leider etwas dezenter als sie in der Nase war. Dennoch schmecke ich reife Bananen, garniert mit Honig, und auch noch ganz minimal Papayas. Nun schmecke ich auch etwas Eiche und Gewürze. Die letzten beiden Eindrücke sind sehr schwach. Ein wenig erinnert mich diese Kombination an schwarzen Tee.

Abgang: Der Abgang beginnt mit geballter Vanille-Honig-Power. Rockley at its best. Nach und nach kommen Teer und ganz schwache Anflüge von süßen Tabakblätter zum Vorschein. Selbst nach 10 Minuten dominiert immer noch der Honig mit Teer im Mund. Für einen Sekundenbruchteil muss ich wieder an schwarzen Tee denken, als der Rum im Mund immer mehr abklingt. 

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Fazit: Seien sie gewarnt liebe Leser: Die folgenden Worte schreibt ein Rockley-Fan und ein kaufender Kunde. Also keine Person welche sein Geld mit Werbung oder Tasting-Sessions verdient. Ich sage die folgenden Worte als Verbraucher und Liebhaber feiner Rums.

Einen Rum in dieser Qualität und zu diesem Preis aus dieser Destillerie werden sie denke ich so schnell nicht mehr finden. Für das Äquivalent von 55,35€ bei 0,75l und bei der gebotenen sehr hohen Qualität ist dieser Preis einfach unschlagbar. Von mir bekommt der Rum eine dicke Kaufempfehlung. Alle Liebhaber des Rockley Stils sollten hier unbedenklich zuschlagen. Hier kommen alle zu spät zum Rum dazu gestoßenen Connaisseure dem vergangenen Jahrgang 1986 verdammt nahe. Er ist ein würdiger Ersatz. Noch einmal: Ich betreibe hier keine Werbung. Ich empfehle diesen Rum als Verbraucher fürVerbraucher. Der gebotene PLV schlägt den TRC (67,35 € / 0,7l) und den TheRumSwedes West Indies 13 YO (an die 100€ / 0,7l). Der TRC ist mehr Rauch-Medizin-lastig und hat sehr wenig Bourbon-Vanille. Haben sie es mehr mit Rauch und mehr Medizin (ja Rauch und nicht Torf), dann ist er weiterhin ihr Favorit. Dafür ist der Rum aus Schweden diesem Rum hier sehr ähnlich, ist aber aufgrund des Preises ein deutlicher Verlierer. Auch der L'Esprit Barbados Blackrock Distillery 12 YO für 72€ pro 0,7l war deutlich teurer und war innerhalb eines knappen dreiviertel Jahres in Frankreich ausverkauft. Ich werde hier keine Prognose wagen, da ich die Flaschenanzahl nicht kenne, aber ich persönlich habe mich mit diesem sehr sehr guten Rum eingedeckt. Deutschland kann sich aufgrund seiner zentralen Lage und dem großen Angebot an Rum wirklich glücklich schätzen, dass mittlerweile jedes Jahr solche Rums auf dem Markt aufschlagen. Auch zeigt dieser Rum das handwerkliche Können auf der Insel Barbados und das Rum an sich dazu sehr wohl in der Lage ist, eine hohe Qualität zu liefern, ohne das offensichtlich am Rum herumgedoktert wurde. Schnappt euch diesen Rum solange es ihn noch gibt. ;)

Diese Abfüllung ist wie geschaffen für einen Vergleich mit einem gleichaltrigen Genossen, ebenfalls in Fassstärke und aus dem Jahre 1986. Von welcher Abfüllung rede ich hier eigentlich? Ich rede vom Cadenhead Dated Distillation BRS (Rockley) Blackrock Distillery 14 YO mit 69,2% (1986 - 2000), welche ich exakt einmal besitze. Durch einen glücklichen Umstand konnte ich diese Flasche ergattern und der darin enthaltene Rum ist das perfekte Vergleichsmaterial mit diesem Rum von Marco Bonn. Was sofort auffällt ist die geringere Fassstärke. Warum der Jahrgang 2000 mit dieser geringen Trinkstärke abgefüllt wurde ist mir nicht bekannt. Sollten allerdings die Bestände dieses 2000er Jahrgangs in UK ausreichend sein, dann können wir uns in der Zukunft auf vielleicht bis zu 16 oder 20 Jahre alte Rums dieses Stils freuen. Der einzige bisherige Unterschied zwischen 1986 und 2000 ist der geringere Esteranteil, was mich aber persönlich nicht stört. Da könnten noch ganz große Rums in ihren Fässern schlummern. Vorerst bleibt es jedoch bei diesem 14 Jahre alten Exemplar. Er ist also ein beinahe perfekter bajan Rum. Und dieses „beinahe perfekt“ ist Jammern auf höchstem Niveau meinerseits.

Man kann mich hier nun für verrückt erklären, aber dieser Rum mit einem Fino-Sherry-Finish oder Oloroso-Sherry-Finish würde sehr nahe an die Abfüllungen des Jahrganges 1986 von Mr. Barrett herankommen. Gerade der erste Rum ist schon seit langem ausverkauft und eine Art Neuauflage wäre wirklich etwas nostalgisch und in Fassstärke eine einmalige Erfahrung. Auch ein Port-Finish könnte ich mir hier sehr gut vorstellen. Die eingestellte  Renegade-Rum-Serie tat dies bereits, aber leider nur mit 46%vol. Vielleicht trauen sich einige Abfüller dies einmal mit Fassstärke zu wagen. 

Dieser Rum gehört also definitiv zum Besten was Barbados zu bieten hat. Damit meine ich jetzt keine klebrigen Rums, welche nur so vor Kokosnuss strotzen, dass man unweigerlich an Malibu-Likör denken muss, und von einigen Abfüllern als gängiger Vertreter dieser Insel gepriesen werden. Dazu will ich einmal folgendes sagen: Abfüllungen aus Foursquare, Blackrock & Mt. Gay haben, bezieht man sie von UAs (den Süßling Plantation Rum ausgenommen), keine solche Aromen (echten St. Nicholas Abbey Rum gibt es bisher nur als White Rum). Selbst Originale Abfüllungen von Mount Gay oder Foursquare haben diese nicht. Was hier für magische Barrels verwendet werden, ist mir nicht ersichtlich.

Zum Schluss noch einmal der Hinweis: Ich betreibe hier keine Werbung für Herr Bonn. Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag und gönne mir noch ein Gläschen dieses (beinahe) perfekten bajan Rums!

Marco

(PS Dieses Review entstand am vergangenen Freitagabend. Nicht das hier noch ein falscher Eindruck entsteht. Wer Alkohol am Morgen braucht sollte sich mal ernsthaft Gedanken machen.) 


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Welcome dear readers!

Today we are dealing with a premiere. Another independent bottler has ventured into the rum business and it is a German one. We are talking about Marco Bonns Brühlerwhiskyhaus. Five rums has Mr. Bonn bottled. A rum from Nicaragua Campania Licorera Distillery 15 years, a rum from Panama Don Jose Distillery eight years, a rum from Guadeloupe 15 years old, one rum from Jamaica Long Pond Distillery 14 years old and a very particular and interesting fifht candidate.

The Bottling:

The fifth bottling is a Bajan rum from the West Indies Distillery with an age of 14 distilled in 2000. Each connoisseur would, given this information, hear the alarm bells. This could be a rum of the old so-called Rockley style. The last great vintage was in 1986 and the last bottling, which produced by this vintage was the Duncan Taylor West Indies Rum Distillery 25 YO. This bottling was a very special rum and for me the crown of the vintage of 1986. Other connoisseurs like to look at the Berry Bros & Rud Finest Bajan Rockley Still 1986 21 YO as the best representatives of this vintage, for me, however, this high strength version with four additional years was the non plus ultra. Was the Cadenhead Dated Distillation BBR 11 YO relationship to the 1986 vintage not so obvious a “rockley” (only after prolonged exposure to air, the honey flavors have devloped their potential), the typical honey flavors of the The Rum Cask West Indies Distillery 12 YO came there a little clearer to the fore. Clearly a brilliant Rockley was also the L'Esprit Barbados Black Rock Distillery 12 YO. His vanilla flavors, paired with honey were already a clear signal where the journey of this vintage could go. Then the filling of TheRumSwedes West Indies 13 YO was released. The price was sadly is too high thanks to the Swedish Government. The quality was clearly remarkable. Here you could see the parallels with the 1986 vintage as much as never seen before. However, not many connoisseurs might know the old rums from 1986 in this young age. I think I'm one of the few who do. It is similiar to the Bristol Classic Rum Rockley 12 YO, which was also similar young. The Berrys and Taylor were older and the Bristol Classic Rum Rockley 16 YO had a Fino sherry finish, which had “blurred” the boundaries of the individual nuances and has somewhat disguised the flavour profile.

According to a video of Mr. Bonn, it was a long time dream to starthis own Marco rum series. This year his dreams were fulfilled. According to its own information only rums were filled, of which Mr. Bonn was also convinced. I think I would have given a lot, to have seen just Mr Bonn's face as he was tasting this littletreasure. He must probably have been very intrigued. I have to admit that I already know this rum, since I've tasted it before the review. The temptation was just too big for me. Why I could not keep my hands off this bottling? The L'Esprit Barbados Black Rock Distillery 12 YO 57.7% vol had a very very good maturity. You could taste the delicate influence of fresh (or maybe charred) American white oak. Unfortunately, the rum was sold out too fast and for many German connoisseurs well out of reach. Thus, if the maturity of 57.7% was more than very good, how awesome would be then have such a rum with 56.8%, and two additional years? This percentage told me as a connoisseur a lot and so I ordered blind my two bottles. I knew pretty much what was in it. I had to pay dearly to get this kind of knowledge with many bad purchases in the past. The colour of the rum fitted (it is uncoloured). 

Even if I do know "the power of the barrels" in some official bottlings I can only smile at the pun (lhow on earth do you get 20-60g of sugar per liter from a barrel without articilially sweetening it and the artificial flavours will just roll up the toenails inevitably while sniffing?), but most of all rums from Velier showed me both the positive and the negative influence in the tropics and of the massive influence of the wood. What works there in the Caribbean that could also work in Scotland. The proof was bottled by Cadenhead, Berry Bros & Rudd and Bristol Spritits Limited for many years. Here the barrel had a almost perfect effect. I can not and will anticipate here again. Some whisky connoisseurs will now turn their noses and think "too much fresh white oak". But this is my review. 

Unfortunately, there is no number of the produced bottles on the label. At least, the cask number was given. It was #61 and a pot still is mentioned as origin. On the label there is no mention of the non-usage of the chill-filtration. A minor drawback in my eyes. Whining at a high level? Maybe. Possibly. But such details make a bottling imore serious. But enough chit.

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Tasting Rumdealers Selection Barbados West Indies Distillery 14 YO:

Price: A 0.5 liter bottle did cost €36.90. If someone buys three and divides it by two, one has a price of € 55.35 for 0.7l and is also easily above the delivery fee.

Age: The official age is 14 years.

ABV: The specified drinking strength is still 56.8%abv and is likely to be the full cask strength. This is consistent with the above-mentioned rums of the vintage of 2000.

Process of distillation: This information is nowhere on the label, but you can say about this: it was a pot still involved. This view is also reflected on the official site of the rum. My recent research about Rockley but have brought me to think that there is still a second still is used in series. If I were to go into this subject here, this is beyond the scope of a simple review, but I think you can expect a second "still", which is behind these "Rockley". As soon as I have time, there will be a separate Bajan Distillers articles, which will also deal with this issue. That's all I am willing to reveal here.

Colour: The Rum shines in a very rich golden color. Almost as much and as beautiful as a sunrise in the late summer.

Viscosity: It forms a thick crown at the top of the glass. Many fat droplets are flowing down to the bottom and are form streaks on the glass wall.The oiliness is for 14 years more than good.

Nose: Hell, yes! I smell very fine and delicate aromas of honey, garnished and enriched by bourbon vanilla flavours. A very faint sweetness is inthe nose. I also recognize overripe bananas, mangoes and other exotic fruits. The smokiness of a young Rockley is almost gone (in my eyes is smoke ≠ peat. These are two different flavours for me. But teveryone has his own opinion). Nevertheless, it still smells a bit like medicine. Even delicate aromas of tar and hints of black tea are there. Also very minimal hints of anise. The barrel influence cas clearly be smelled. However, the influence is completely positive. The rum smells like a more mature version of TheRumSwedes West Indies 13 YO and its vanilla flavours are stronger than the already very mature L'Esprit Barbados Black Rock Distillery 12 YO. The alcohol burns its way gently into the nose. The alcoholic note, however, (for me) is not particularly high. The Bourbon vanilla and honey tar combination is just too dominant. This bottling can keep the quality with the very old rums and clearly shows their relationship to the 1986 vintage. Definitely a very big one. Would I give points here, which is not the case, this would be here very nose high up on the top.

Palate: A short and very weak sweetness caresses the palate, followed by a slight burning sensation in the mouth. Immediately honey aromas dominate the flavour profile and are accompanied by subtle bourbon vanilla flavours. They are joined by tar and again the a slight taste of medicine. The tar was very present especially in the old 1986 vintage. I have just a few flashbacks to some old grand bottlings. This includes the Cadenhead Green Label 13 YO Barbados (1986 - 1999/2000) and the Cadenhead Green Label 15 YO (1986 - 2001/2002). Both Samples were terrific. Just the right rum. The fruitiness on the palate as it was a bit more discreet in the nose. Nevertheless, I taste ripe bananas, topped with honey, and also quite minimal papayas. Now I taste oak and spices. The last two impressions are very weak. A little reminds me that combination of black tea.

Finish: The finish starts with clenched vanilla-honey-power. Rockley at its best. Gradually, tar and very faint hints of sweet tobacco leaves emerge. Even after 10 minutes the honey with tar still dominates in the mouth. For a split second I am reminded of black tea, as the rum in the mouth fades out more and more. 

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Conclusion: Be warned dear readers: The following words are cpoming from a fan of Rockley and a customer. So no person who earns his money with advertising or tasting sessions. I say the following words as a consumer and lover of fine rums.

A rum in this quality at this price and from this distillery are very few. For the equivalent of € 55.35 in 0.7l and offered with a very high quality in this price is simply unbeatable. From me the rum gets a thick buy-recommendation. All lovers of the so-called Rockley style should strike safely here. All of those who came to late have here their chance with getting in touch of the old rums from 1986. It is a worthy replacement. Again, I run no ads here. I highly recommend this rum as a consumer for consumers. The price offered kicks the TRC (€ 67.35 / 0.7l) and the TheRumSwedes West Indies 13 YO (about 100 € / 0.7l). The TRC is more smoke and honey-heavy and has very little bourbon vanilla. Do you like it more with smoke and more medicine (yes smoke and not peat), then the TRC should still be your favorite. The rum from Sweden is very similar to this rum here, but is based on the price a significant loser. Also, the L'Esprit Barbados Black Rock Distillery 12 YO for 72 € per 0.7l was significantly more expensive and was sold out in less than a three-quarter year in France. I will here venture any predictions, because I do not know the number of bottles, but I personally have stocked up with this very very good rum. Germany can really be lucky because of its central location and the large supply of rum that now are coming to the market every year. Also, this rum shows the craftsmanship of the island of Barbados and the rum itself proofs very well to be able to provide a high quality, without being obviously a doctored rum. Grab this rum as long as it is available. ;)

This bottling is made for a comparison with a rum from the same age, also at cask strength and in 1986. Of what bottling I'm talking here? I'm mean the Cadenhead Dated Distillation BRS (Rockley) Black Rock Distillery 14 YO with 69.2% (1986 - 2000), which I have in my possession. By a lucky chance I was able to get that bottle of rum and therein is the perfect reference material with this rum from Marco Bonn. What is immediately striking is the lower cask strength. Why the vintage 2000 was filled with this low drinking strength is not known to me. If, however, the stocks of 2000s vintage suffice in UK, then we can look forward to perhaps up to 16 or 20 years old rums of this style in the future. The only difference so far between 1986 and 2000 is the lower ester content, but personally I do not mind this. For now, the vintage 2000 remains at this age of 14 years. It is an almost perfect Bajan rum. And this "almost perfect" is whining at the highest level on my part. It is definitely one of the best that Barbados has to offer. 

I do not mean sticky rums, which are full of coconut that you have to inevitably think of a Malibu liqueur and are praised by some bottlers as typical representatives of this island. I will it again: I did have bottlings from Foursquare, Black Rock and Mt. Gay, obtained from independent bottlers (except the sweet-tooth “Plantation Rum”), and there are not such flavors (real St. Nicholas Abbey rum is so far only seen as White Rum) to be found in them. Even originals Samples of Mount Gay or Foursquare have them not. Typical Bajans? I doubt it.

I wish you a nice Sunday and give myself another glass of this (almost) perfect Bajan rum!

Marco

Sonntag, 15. Juni 2014

Velier Diamond 1993 Full Proof Old Demerara 12 YO

(the English part is just below, just skip the German part)

Servus und welcome back.

Heute kommt ein kleiner "Underdog" auf den Blog. Das Label ist aber kein Unbekannter. Schon einige Rums unter diesem großen Namen wurden hier bereits vorgestellt. Aber dafür ist der Jahrgang komplett so gut wie unbekannt. Dies war auch mein allererster originaler Rum aus dieser Destillerie. Von welchen Rum ich hier rede? Ich meine den Velier Diamond 1993 Full Proof Old Demerara 12 YO!

Zur Abfüllung:

Eigentlich wollte ich einen aktuellen Rum hier vorstellen. Ich habe mich aber dann doch spontan für diesen Kandidaten umentschieden, da es bald wieder einige neue Rums aus dem Hause Velier geben wird. Dieser Rum ist sozusagen ein kleiner Appetizer, da es auch mittlerweile eine kleine deutsche Käuferschicht für diese seltenen Rums gibt. Dieser Rum stammt aus der Diamond Distillery (Demerara Distillers Limited) von 1993. In diesem Jahr waren noch nicht alle Brennblasen auf dem Gelände von DDL versammelt. Die Diamond Distillery kann auf eine weite Vergangenheit zurückblieben. Die alte Diamond Plantage, auf dessen Gelände sich einst die Destillerie befand, wurde 1753 von John Carter gegründet. Von den letzten 9 verbliebenen Destillerien von British Guiana befandsie sich sogar auf derältestenPlantage. Den 2. Platz belegt die Uitvlugt Plantage, welche zwischen 1759 – 1776 von Johan Berend Christoffer Frederick Boode gegründet wurde. Die Diamond Plantage pflanzte zwar 1759 Zucker an, allerdings wechselte sie die Anpflanzung und hieß zwischenzeitlich auch Groot Diamant (Great Diamond). Die Destillerie selbst wurde vermutlich frühestens zwischen 1798 und 1833 gegründet.
Diese Abfüllung war übrigens mein allererster Rum mit dem Namen Diamond auf dem Label. Ich habe mich lange davor gedrückt, Rums aus dieser Destillerie zu kaufen. Zum Glück habe ich allerdings nicht zu lange gewartet. Dieser Rum ist eine Einzelfassabfüllung. Das Fass brachte lediglich 266 Flaschen hervor. Nach 12 Jahren in den Tropen war das Fass noch relativ gut gefüllt. Das Alter des Rums kann als ungefähr doppelt so viel in kühlen kontinentalen Jahren angesehen werden. Er kann also ansatzweise mit einem 24 Jahre alten Rum gleichen Stils aus Schottland verglichen werden. Leider kenne ich aber keinen solchen alten Rum aus der Diamond Distillery, welcher in UK reifen durfte. Das Fass hatte das Mark <> W (ein W neben einem Diamanten). Das W. könnte für den Namen Welsh (Samuel Welsh) stehen. Er war der zweite dokumentierte Besitzer dieser Plantage (1762). Dies ist allerdings eine reine Vermutung meinerseits, da ich hierfür keinerlei Beweise habe. Ich gebe zu das einige dieser Abkürzungen ziemlich kryptisch wirken. Bisher hatte Luca Gargano (Velier) einen exklusiven Zugang zu den Rums von DDL, da er einige Anteile dieser Firma besitzt und sich außerdem sehr gut mit Yesu Persaud verstand. Wollen wir doch einmal sehen, ob die Verbindung von Velier und DDL auch noch in ferner Zukunft Rums hervorbringen wird. 

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Verkostung Velier Diamond 1993 Full Proof Old Demerara 12 YO:

Preis: Ich erstand meine Flasche für 122€ ohne Versandspesen in Italien. Die Quelle ist leider mittlerweile versiegt.

Alter: Der Rum wurde laut offizieller Angabe im Februar 1993 destilliert und im April 2005 abgefüllt.Das offizielle Alter beträgt 12 Jahre im tropischen Klima.

Alkoholstärke: Die Fassstärke nach 12 Jahren in den Tropen beträgt noch ganze 61,4%vol.. Wie bei den meisten Rums in einer solchen Trinkstärke, habe ich eine Probe auf ca. 49%vol. verdünnt.

Destillationsverfahren: Auf dem Label wird eine Coffey Still als Ursprung angegeben.

Farbe: Der Rum erstrahlt in sehr dunklem Bernstein. Die Lagerung nach 12 Jahren hatte hier wohl ihren Einfluss. Ob auch eine Färbung mit im Spiel war?

Viskosität: Der Rum fließt in dicken Schlieren sehr träge hinab zum Glasboden. Ein feiner und öliger Film bleibt an der Wand haften. Der Rum hat eine sehr hohe Öligkeit.

Nase: Weit vom Glas entfernt vernehme ich ganz dezente Vanillearomen, welche von einer feinen, aber nicht zu aufdringlichen Süße, begleitet werden. Der Alkohol brennt verhältnismäßig sanft in der Nase. Aber lassen sie sich bitte bei der Trinkstärke nicht täuschen. Auch Nelken und Holzaromen entschweben dem Glas, ohne zu dominant zu wirken oder zu schrill hervor zu stechen. Versteckt im Hintergrund verweilen auch Anisaromen. Taucht man nun die Nase tief ins Glas wird man regelrecht von Aromen bombardiert. Ich rieche Anklänge von schwarzem Tee, Tabakblättern und leichte Melassearomen. Auch exotische Früchte sind in diesem wunderbaren Mix enthalten. Darunter reife Papayas und Orangen. Letztere Aromen kenne ich nur von einem Rum und dort wirkten sie mehr als künstlich. Hier allerdings sind sie sehr gut ins Gesamtbild eingebunden. Sie kommen allerdings nur nach einer längeren Atmungszeit zum Vorschein. Für einen Rum aus einer Coffey Still ist die Nase schon einmal sehr vielversprechend. ;) 

Mit Wasser kommt die Fruchtigkeit etwas deutlicher zum Vorschein. Wieder rieche ich reife Papayas, Mangos und dezent Bitterorangen. Die Süße ist zurückgegangen und der Alkohol brennt nun deutlich geringer in der Nase. Auch die Melassearomen haben nachgelassen. Dafür rieche ich nun die Tabakblätter etwas stärker als zuvor und immer noch diese Aromen, welche mich an einen schwarzen Tee erinnern. Weit vom Glas entfernt vernehme ich noch die Vanillearomen, wenngleich ein wenig geringer als zuvor unverdünnt. Der Rum hat sich definitiv etwas weiter geöffnet. Man hat fast das Gefühl in einem Gewürz- und Tabakwarenlager zu stehen, wenn nicht noch diese Früchte vorhanden wären. Definitiv ein Rum mit hoher Qualität.

Gaumen: Der Rum dringt in den Mund und erfüllt diesen bis in den letzten Winkel. Sofort vernehme ich eine angenehme Fruchtigkeit. Papayas und auch Orangen. Eine sanfte Süße umschmeichelt die Zunge, dicht gefolgt von einer guten Portion Gewürzen und den Erinnerungen an schwarzen Tee. Der Rum brennt zwar auf der Zunge, ist aber nicht sehr aggressiv. Im Hintergrund schmeckt man auch das Holz vom Fass. Der Rum ist aber überhaupt nicht bitter. Auch Tabak und Leder kann man schmecken. Ein Hauch von Nelken durchzieht den gesamten Rum wie feuchter Nebel ein Tal im Morgengrauen. Ich bin ganz angenehm überrascht. Ich dachte ein Rum aus einer Coffey Still bei Diamond wäre langweilig und öde. Hier wird man eines besseren belehrt. 

Der Alkohol brennt nun fast gar nicht mehr. Dafür überflutet eine dezente Süße den Gaumen. Diese Süße ist verflochten mit verschiedenen Gewürzen. Ich schmecke auch Nelken und eine Spur Zimt. Die Früchte kommen nun etwas zu kurz. Papayas und ein Hauch von Orangen umschmeicheln dennoch den Gaumen. Am dominantesten sind nun eindeutig die Gewürze. Der Tabak ist fast verschwunden. Im Hintergrund verweilen die Fassaromen durch die lange Lagerzeit. Damit vermischt sind ganz schwache Anisaromen. Die Verdünnung hat die Früchte zugunsten der Gewürze reduziert. Selbst mit ca. 49%vol. ist dies immer noch ein sehr aromatischer Rum am Gaumen.

Abgang: Den Anfang bilden Papayas und Anisaromen. Diese klingen langsam ab und weichen Holz- und Gewürzaromen. Ein Hauch von Anis verbleibt aber am Gaumen. Nur langsam klingen diese Aromen immer mehr ab. Nur am Ende schmecke ich eine ganz schwache Bitterkeit, welche aber von der Süße und den Früchten überdeckt wird. Nelken und eine schwache Spur Zimt huschen ebenfalls über den Gaumen. Am Ende verbleibt ein ganz schwacher Hauch von Orangen und schwarzer Tee im Mund. 

Den Anfang bilden Nelken und satte Gewürzaromen. Nach einigen Sekunden verblassen diese und es huschen kurz fruchtige Anklänge über den Gaumen, dicht gefolgt von Holz- und Anisaromen, welche zu keiner Zeit bitter sind. Der Abgang ist leicht trocken und hält bis zu mehrere Minuten an. Am Ende verbleibt ein Hauch von Anis- und Holzaromen im Mund, gepaart mit dem vagen Aromen einer Orange. 

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Fazit: Ein ausgezeichneterTropfen. Bitte mehr davon!Dieser Rum beweist mir persönlich wieder einmal, dass selbst Column Rums, gerühmt für ihre Reinheit (sprich weniger schwere Geschmacksstoffe), glänzen können, wenn man ihnen die nötige Reifung gönnt. Die tropische Lagerung hat also auch ihre guten Seiten. Das zeigenRums wie diese Abfüllung. Weil wir gerade davon reden. Ich erinnere mich daran in Dave Brooms Buch Rumgelesen zu haben, dass Rums nach einigen Jahren in den Tropen meist "nur" noch für Blends verwendet werden können. Lasst mich mal nachsehen. Ah, ja. Auf Seite 54 linke Spalte. Das Zitat stammt von Tom Valdes (Cruzan). Da steht auch etwas von "often not pleasant" bei einem Alter von 6 - 8 Jahren in den Tropen.  Entweder ist das Klima auf St. Croix (Virgin Islands) ein anderes als in Guyana odermein Gaumen ist einfach zu freakig und ich bin zum Aficionado mutiert. In einem hat der gute Mann aber recht: ab einem bestimmten Punkt übermannt das Fass den Rum mit seinem Einfluss.

Für meinen Gaumen war der Velier Enmore 1995 Full Proof Old Demerara 16 YO ein solcher Rum, der vom Fass eindeutig zu viel abbekommen hat und das Fass hätte eher verlassen müssen (dies ist meine persönliche Meinung). Und selbst dieser Rum wurde gelobt und fand seine Käufer. Wie auch immer: Diese Abfüllungvon 1993 ist einfach ausgezeichnetund war ihr Geld absolut wert. Rums wie diese verschwinden sang- und klanglos in Blends. Blenden ist zwar eine Kunst, man muss immer denselben Rum mit anderen Jahrgängen als Basis hinbekommen, aber eine Einzelfassabfüllung wie diese schlägt für mich die Masse an Blends locker.  

Die zarten Aromen von Orangen erinnerten mich sehr an den Pyrat XO. In diesem Rum aus Antigua schmeckten sie mehr als abartig und total fehl am Platz. Ich würde sogar soweit gehen und ihm die Bezeichnung Rum abzusprechen. Oder hatte man bei diesem Premium-Rum ein besonderes Finish in ehemaligen Fässern von Orangen-Likör vollgezogen? Wie auch immer: Hier wirkten die Aromen perfekt eingebunden. Das Gesamtpaket hat einfach gestimmt. Ich kann es mir vielleicht auch einbilden, aber der Stil dieses Rums erinnertemich ganz entferntan den von der längst geschlossenen Caroni Distillery auf Trinidad. Für 12 Jahre ist der Preis auf den ersten Blick mehr als happig. Bedenkt man aber wieder das annähernd doppelte Alter (tropische Reifung >> kontinentale Reifung), dann erscheint dieser Preis akzeptabel. Für den alten Preis von 122€ war es ein unschlagbares Angebot. Ob der Rum auch über200 € wert wäre? Das muss jeder Connaisseur oder Aficionado selbst entscheiden.

Noch einmal ein Hinweis in eigener Sache: Wenn ich diesen Rum mit 61,4%vol. oder mit ca. 49%vol.als ausgezeichnet empfinde, dann heißt das nicht, dasses auch für sie gelten muss. Wer auch noch nie etwas mit Fassstärke zu tun hatte, wird vielleicht gar nicht einmal verstehen, warum ich von diesem Rum schwärme, würde er ihn als ersten Rum im Glas haben. Er hat nicht die Milde eines Albion 1983 Full Proof Old Demerara 25 YO. Die braucht er allerdings in meinen Augen auch nicht. Ich wünsche Euch allen noch einen schönen Sonntag! 

Marco 


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Servus and welcome!

Today a a small underdog comes on the blog. However, this label is not unknown. I have already posted a few reviews from this bottler. But when it comes to the specific vintage, this one with its name on the label is completely unknown. This was my very first original Rum coming from this distillery. What I'm talking about? I mean the Velier Diamond 1993 Full Proof Old Demerara 12 YO!

The Bottling:

Actually, I wanted to present a newer rum today. But then I changed my mind spontaneously for this candidate, because there will soon be some new rum from the bottler Velier. This rum is sort of a small appetizer, because there are now several buyers of this fine rums from Velier in Germany. And the community is growing. This rum is from the Diamond Distillery (Demerara Distillers Limited) and was distilled in 1993. Not all stills were gathered on the premises of this distillery in the said year. The Diamond Distillery is linked to the distant past. The old Diamond plantation was once established between 1746 – 1752, probably by John Carter. She was even the oldest plantation and distillery of the last 9 remaining distilleries of British Guiana. The 2nd place was inherited by the Uitvlugt plantation, which was founded between 1759-1776 by Johan Berend Christoffer Frederick Boode. The Diamond plantation already planted sugar in 1759, but she changed the cultivation during the decade and was now known also Groot Diamond (Great Diamond) plantation. The distillery itself was probably established between 1798-1833.

This bottling was actually my first rum with “Diamond” on the label. I did have for long a time not spent any attention to rums like this one. Luckily I changed my mind just in time before the bottling disappeared. This rum is a single cask bottling. The barrel produced only 266 bottles. In cask-strength mind you. It seems that after 12 years in the tropics the barrel was still relatively full with rum. The age of maturity of this rum can be regarded as approximately twice as much as in cool continental years. So he can be compared with a 24 year old rum same style matured in Scotland. Unfortunately, I don't know such old rum from the Diamond Distillery, which was allowed to mature in the UK. The barrel had the Mark <> W (a W next to a diamond). The W. could mean the name Welsh (Welsh Samuel). He was the second documented owner of the plantation (1762). However, this is pure guesswork on my part, as I have no evidence for this. I admit that some of these abbreviations appear to be rather cryptic. Until now Luca Gargano (Velier) have had exclusive access to the rums of DDL, because it owns some shares of the company of DDL and it is also understood, that Luca had a personal relationship with Yesu Persaud. Let's see if the connection of Velier and DDL will bring forth new rums in the future. 

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Tasting Velier Diamond 1993 Full Proof Old Demerara 12 YO:

Price: I bought my bottle for € 122 excluding shipping charges in Italy. Unfortunately the source is now dried up and the bottling has disappeared.

Age: The rum was according to the official statement on the label distilled in February 1993 and bottled in April 2005. The official age is 12 years in the tropical climate.

ABV: The cask strength after 12 years in the tropics is still 61.4%abv. As with most rums in such a drinking strength, I have a sample of it diluted down to approximately 49%abv.

Process of distillation: A Coffey Still is stated to be the origin of this bottling.

Colour: The Rum shines in a very dark amber. This comes either from the tropical storing or from the use of burnt caramel, which was added right after the distillation and before the rum was stored. Maybe both.

Viscosity: The rum flows in thick streaks very slowly down to the glass bottom. A fine and oily film remains adhering to the glass. The rum has a very high oiliness.

Nose: Far away from the glass I can trace quite subtle vanilla flavours, which are accompanied by a fine but not too pushy sweetness. The alcohol burns relatively gently on the nose. But please do not be fooled. The rum is bottled in cask-strength. Also clove and oak aromas are leaving the glass without being too dominant or too extreme. There are also aniseed aromas lingering in the background . If you dive now the nose deep into the glass you will be bombarded by flavours. I smell hints of black tea, tobacco and mild nuances of molasses. Exotic fruits are included in this wonderful mix. There are ripe papayas and oranges. The latter flavours are often in rums which have been obviously altered. They tasted and smelled artificial. Here, however, they are very well integrated into the overall picture and natural. They will only appear when you give the rum a long time to breathe. The nose is, for a column / coffey still rum, very promising. ;)

With water, the fruitiness comes more forth and has now a stronger presence in the nose. Again, I can smell ripe papayas, mangoes and subtly bitter oranges. The sweetness has decreased and the alcohol burns now significantly lower than before (undiluted). The molasses have subsided. For now I smell the tobacco leaves stronger than before and still these flavours remind me of black tea for some reason. Far away from the glass I even recognize the vanilla flavour, although somewhat lower than previously undiluted. The rum has definitely opened up a little bit. You get the feeling of standing in a warehouse full of spices and tobacco, intermixed with a little fruitiness. Definitely a rum with high quality.

Palate: The Rum enters the palate and is flooding it with its enormous presence. Immediately I taste a pleasant fruitiness right at the beginning. Papayas and oranges. A gentle sweetness caresses the tongue, followed closely by a good dose of spices and the memories of black tea. Although the rum burns a little bit on the tongue, but not in a very aggressive way. In the background you can taste the wood of the barrel. But the rum is not at all bitter. Also, there are nuances of tobacco and leather. A hint of cloves pervades the entire rum like the damp mist a valley at dawn. I am very pleasantly surprised. I thought a rum from a Coffey Still at Diamond would be boring and dull. This rum was truly an eye-opener.

With water the alcohol is now almost tame and burns only gently on the palate. The palate gets flooded with a subtle sweetness, combined with spices. I taste cloves and a touch of cinnamon. The fruits are now a bit too short present. Papayas and a hint of oranges still caress the palate. Most dominant are now clearly the spices. The tobacco has almost disappeared. Now the barrel flavours are more present, but they still remain in the background. These flavours are mixed with weak aniseed aromas. The dilution reduced the fruit in favour of spices. Even with approximately 49%abv the rum is still a very aromatic on the palate.

Finish: The finish begins with papayas and aniseed aromas. These decay slowly and soft wood and spice flavours are emerging. A little touch of anise remains on the palate. Slowly hese flavors are fading out more and more. A the end I only taste a very slight bitterness, which is covered by sweetness and fruit. Traces of cloves and cinnamon can also be detected. At the end of a very faint hint of orange and black tea remains in the mouth.

With water it begins with cloves and rich spice flavours. After a few seconds these fade out and fruity notes are noticable on the palate, quickly followed by wood and aniseed aromas, which are a little bit bitter at this time. The finish is slightly dry and lasts up to several minutes. In the end a hint of anise and oak is left on the palate, coupled with the vague aroma of an orange. 

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Conclusion: A magnificent spirit. More please! This rum proves to me once again that column rums can be quality rum, if you treat them with the necessary maturation. So the tropical storage has its benefits. Bottlings like these are the liquid evidence for this thesis. While we're at it: I remember to have read in Dave Broom's book Rum that tropical aged rums are, after a few years of storage, only good for blending purposes. Let me go and check it. Ah yes. On page 54, left column. The quote comes from Tom Valdes (Cruzan). Either the climate on St. Croix (Virgin Islands) is different from that in Guyana or my mouth is just too freaky and I have become an aficionado. But one part of his statement is right: at some point the barrel overcomes rum with his influence and the spirit will be spoiled  This can be seen in the Velier Enmore 1995 Full Proof Old Demerara 16 YO.

Anyway, this bottling is simply excellent and was well worth the money. Rums like this are disappearing without a trace in blends. I have to admit that blending is an art. The blender has to create the same style (taste / smell) with different batches and vintages. That is very difficult. Nonetheless, I would prefer single casks at anytime over such meaningless blends. But I do know, that I am representing a minority with this kind of thinking. The delicate flavours of oranges reminded me very much of the Pyrat XO. In this rum from Antigua they tasted more than disgusting and totally out of place. Here, however, the flavours were perfectly integrated and they tasted naturally. The whole “package” was just right. Maybe its just me, but I am also reminded of the style from the long-closed Caroni Distillery in Trinidad. The price for this rum is at first sight more than a shock, considering the age of 12 years. But you have to consider that the maturity is nearly as twice as “old” (tropical maturation >> continental maturation). If you take this into consideration, then price is acceptable. For the old price of 122 € it was an unbeatable offer. Whether the rum would be worth over 200 €? That must decide every connoisseur or aficionado for himself. 

Once again a reminder from my side: When I say the rums are burning gentle on the palate (either with 61,4%abv or 49abv), then this is my solely impression. It does not mean that it must also apply to everyone out there. Any person who has no experience gained with rums in cask-strength yet might not even understand why I adore this rum. If you would try this as your first cask-strength spirit ever then you might get disappointed. The rum does not have the mildness of the Albion 1983Full Proof Old Demerara 25 YO. This Diamond bottling doesn't need that. I wish you all a good Sunday!

Marco