(the
English part is just below, just skip the German part)
Servus und welcome back.
Heute kommt ein kleiner "Underdog" auf den Blog. Das Label ist aber kein Unbekannter. Schon einige Rums unter diesem großen Namen wurden hier bereits vorgestellt. Aber dafür ist der Jahrgang komplett so gut wie unbekannt. Dies war auch mein allererster originaler Rum aus dieser Destillerie. Von welchen Rum ich hier rede? Ich meine den Velier Diamond 1993 Full Proof Old Demerara 12 YO!
Zur Abfüllung:
Eigentlich
wollte ich einen aktuellen Rum hier vorstellen. Ich habe mich aber dann
doch spontan für diesen Kandidaten umentschieden, da es bald wieder
einige neue Rums aus dem Hause Velier geben wird. Dieser Rum ist
sozusagen ein kleiner Appetizer, da es auch mittlerweile eine kleine
deutsche Käuferschicht für diese seltenen Rums gibt. Dieser Rum stammt
aus der Diamond Distillery (Demerara Distillers Limited)
von 1993. In diesem Jahr waren noch nicht alle Brennblasen auf dem
Gelände von DDL versammelt. Die Diamond Distillery kann auf eine weite
Vergangenheit zurückblieben. Die alte Diamond Plantage, auf dessen
Gelände sich einst die Destillerie befand, wurde 1753 von John Carter gegründet. Von den letzten 9 verbliebenen Destillerien von British Guiana befandsie sich sogar auf derältestenPlantage. Den
2. Platz belegt die Uitvlugt Plantage, welche zwischen 1759 – 1776 von
Johan Berend Christoffer Frederick Boode gegründet wurde. Die Diamond Plantage pflanzte zwar 1759
Zucker an, allerdings wechselte sie die Anpflanzung und hieß
zwischenzeitlich auch Groot Diamant (Great Diamond). Die Destillerie
selbst wurde vermutlich frühestens zwischen 1798 und 1833 gegründet.
Diese
Abfüllung war übrigens mein allererster Rum mit dem Namen Diamond auf
dem Label. Ich habe mich lange davor gedrückt, Rums aus dieser
Destillerie zu kaufen. Zum Glück habe ich allerdings nicht zu lange
gewartet. Dieser Rum ist eine Einzelfassabfüllung. Das Fass brachte
lediglich 266 Flaschen hervor. Nach 12 Jahren in den Tropen war das Fass
noch relativ gut gefüllt. Das Alter des Rums kann als ungefähr doppelt
so viel in kühlen kontinentalen Jahren angesehen werden. Er kann also
ansatzweise mit einem 24 Jahre alten Rum gleichen Stils aus Schottland
verglichen werden. Leider kenne ich aber keinen solchen alten Rum aus
der Diamond Distillery, welcher in UK reifen durfte. Das Fass hatte das Mark <> W (ein W neben einem Diamanten). Das W. könnte für den Namen Welsh (Samuel Welsh) stehen. Er war der zweite dokumentierte Besitzer dieser Plantage (1762). Dies ist allerdings eine reine Vermutung meinerseits, da ich hierfür keinerlei Beweise habe. Ich gebe zu das einige dieser Abkürzungen ziemlich kryptisch wirken. Bisher hatte Luca Gargano (Velier) einen
exklusiven Zugang zu den Rums von DDL, da er einige Anteile dieser
Firma besitzt und sich außerdem sehr gut mit Yesu Persaud verstand.
Wollen wir doch einmal sehen, ob die Verbindung von Velier und DDL auch noch in ferner Zukunft Rums hervorbringen wird.
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Verkostung Velier Diamond 1993 Full Proof Old Demerara 12 YO:
Preis: Ich erstand meine Flasche für 122€ ohne Versandspesen in Italien. Die Quelle ist leider mittlerweile versiegt.
Alter: Der Rum wurde laut offizieller Angabe im Februar 1993 destilliert und im April 2005 abgefüllt.Das offizielle Alter beträgt 12 Jahre im tropischen Klima.
Alkoholstärke: Die Fassstärke nach 12 Jahren in den Tropen beträgt noch ganze 61,4%vol.. Wie bei den meisten Rums in einer solchen Trinkstärke, habe ich eine Probe auf ca. 49%vol. verdünnt.
Destillationsverfahren: Auf dem Label wird eine Coffey Still als Ursprung angegeben.
Farbe: Der Rum erstrahlt in sehr dunklem Bernstein. Die Lagerung nach 12 Jahren hatte hier wohl ihren Einfluss. Ob auch eine Färbung mit im Spiel war?
Viskosität: Der Rum fließt in dicken Schlieren sehr träge hinab zum Glasboden. Ein feiner und öliger Film bleibt an der Wand haften. Der Rum hat eine sehr hohe Öligkeit.
Alter: Der Rum wurde laut offizieller Angabe im Februar 1993 destilliert und im April 2005 abgefüllt.Das offizielle Alter beträgt 12 Jahre im tropischen Klima.
Alkoholstärke: Die Fassstärke nach 12 Jahren in den Tropen beträgt noch ganze 61,4%vol.. Wie bei den meisten Rums in einer solchen Trinkstärke, habe ich eine Probe auf ca. 49%vol. verdünnt.
Destillationsverfahren: Auf dem Label wird eine Coffey Still als Ursprung angegeben.
Farbe: Der Rum erstrahlt in sehr dunklem Bernstein. Die Lagerung nach 12 Jahren hatte hier wohl ihren Einfluss. Ob auch eine Färbung mit im Spiel war?
Viskosität: Der Rum fließt in dicken Schlieren sehr träge hinab zum Glasboden. Ein feiner und öliger Film bleibt an der Wand haften. Der Rum hat eine sehr hohe Öligkeit.
Nase:
Weit vom Glas entfernt vernehme ich ganz dezente Vanillearomen, welche
von einer feinen, aber nicht zu aufdringlichen Süße, begleitet werden.
Der Alkohol brennt verhältnismäßig sanft in der Nase. Aber lassen sie
sich bitte bei der Trinkstärke nicht täuschen. Auch Nelken und
Holzaromen entschweben dem Glas, ohne zu dominant zu wirken oder zu
schrill hervor zu stechen. Versteckt im Hintergrund verweilen auch
Anisaromen. Taucht man nun die Nase tief ins Glas wird man regelrecht
von Aromen bombardiert. Ich rieche Anklänge von schwarzem Tee,
Tabakblättern und leichte Melassearomen. Auch exotische Früchte sind in
diesem wunderbaren Mix enthalten. Darunter reife Papayas und Orangen.
Letztere Aromen kenne ich nur von einem Rum und dort wirkten sie mehr
als künstlich. Hier allerdings sind sie sehr gut ins Gesamtbild
eingebunden. Sie kommen allerdings nur nach einer längeren Atmungszeit
zum Vorschein. Für einen Rum aus einer Coffey Still ist die Nase schon
einmal sehr vielversprechend. ;)
Mit Wasser kommt die Fruchtigkeit etwas deutlicher zum Vorschein. Wieder rieche ich reife Papayas, Mangos und dezent Bitterorangen. Die Süße ist zurückgegangen und der Alkohol brennt nun deutlich geringer in der Nase. Auch die Melassearomen haben nachgelassen. Dafür rieche ich nun die Tabakblätter etwas stärker als zuvor und immer noch diese Aromen, welche mich an einen schwarzen Tee erinnern. Weit vom Glas entfernt vernehme ich noch die Vanillearomen, wenngleich ein wenig geringer als zuvor unverdünnt. Der Rum hat sich definitiv etwas weiter geöffnet. Man hat fast das Gefühl in einem Gewürz- und Tabakwarenlager zu stehen, wenn nicht noch diese Früchte vorhanden wären. Definitiv ein Rum mit hoher Qualität.
Gaumen: Der Rum dringt in den Mund und erfüllt diesen bis in den letzten Winkel. Sofort vernehme ich eine angenehme Fruchtigkeit. Papayas und auch Orangen. Eine sanfte Süße umschmeichelt die Zunge, dicht gefolgt von einer guten Portion Gewürzen und den Erinnerungen an schwarzen Tee. Der Rum brennt zwar auf der Zunge, ist aber nicht sehr aggressiv. Im Hintergrund schmeckt man auch das Holz vom Fass. Der Rum ist aber überhaupt nicht bitter. Auch Tabak und Leder kann man schmecken. Ein Hauch von Nelken durchzieht den gesamten Rum wie feuchter Nebel ein Tal im Morgengrauen. Ich bin ganz angenehm überrascht. Ich dachte ein Rum aus einer Coffey Still bei Diamond wäre langweilig und öde. Hier wird man eines besseren belehrt.
Der Alkohol brennt nun fast gar nicht mehr. Dafür überflutet eine dezente Süße den Gaumen. Diese Süße ist verflochten mit verschiedenen Gewürzen. Ich schmecke auch Nelken und eine Spur Zimt. Die Früchte kommen nun etwas zu kurz. Papayas und ein Hauch von Orangen umschmeicheln dennoch den Gaumen. Am dominantesten sind nun eindeutig die Gewürze. Der Tabak ist fast verschwunden. Im Hintergrund verweilen die Fassaromen durch die lange Lagerzeit. Damit vermischt sind ganz schwache Anisaromen. Die Verdünnung hat die Früchte zugunsten der Gewürze reduziert. Selbst mit ca. 49%vol. ist dies immer noch ein sehr aromatischer Rum am Gaumen.
Abgang: Den Anfang bilden Papayas und Anisaromen. Diese klingen langsam ab und weichen Holz- und Gewürzaromen. Ein Hauch von Anis verbleibt aber am Gaumen. Nur langsam klingen diese Aromen immer mehr ab. Nur am Ende schmecke ich eine ganz schwache Bitterkeit, welche aber von der Süße und den Früchten überdeckt wird. Nelken und eine schwache Spur Zimt huschen ebenfalls über den Gaumen. Am Ende verbleibt ein ganz schwacher Hauch von Orangen und schwarzer Tee im Mund.
Den Anfang bilden Nelken und satte Gewürzaromen. Nach einigen Sekunden verblassen diese und es huschen kurz fruchtige Anklänge über den Gaumen, dicht gefolgt von Holz- und Anisaromen, welche zu keiner Zeit bitter sind. Der Abgang ist leicht trocken und hält bis zu mehrere Minuten an. Am Ende verbleibt ein Hauch von Anis- und Holzaromen im Mund, gepaart mit dem vagen Aromen einer Orange.
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Fazit: Ein ausgezeichneterTropfen. Bitte mehr davon!Dieser Rum beweist mir persönlich wieder einmal, dass selbst Column Rums, gerühmt für ihre Reinheit (sprich weniger schwere Geschmacksstoffe), glänzen können, wenn man ihnen die nötige Reifung gönnt. Die tropische Lagerung hat also auch ihre guten Seiten. Das zeigenRums wie diese Abfüllung. Weil wir gerade davon reden. Ich erinnere mich daran in Dave Brooms Buch Rumgelesen zu haben, dass Rums nach einigen Jahren in den Tropen meist "nur" noch für Blends verwendet werden können. Lasst mich mal nachsehen. Ah, ja. Auf Seite 54 linke Spalte. Das Zitat stammt von Tom Valdes (Cruzan). Da steht auch etwas von "often not pleasant" bei einem Alter von 6 - 8 Jahren in den Tropen. Entweder ist das Klima auf St. Croix (Virgin Islands) ein anderes als in Guyana odermein Gaumen ist einfach zu freakig und ich bin zum Aficionado mutiert. In einem hat der gute Mann aber recht: ab einem bestimmten Punkt übermannt das Fass den Rum mit seinem Einfluss.
Für meinen Gaumen war der Velier Enmore 1995 Full Proof Old Demerara 16 YO ein solcher Rum, der vom Fass eindeutig zu viel abbekommen hat und das Fass hätte eher verlassen müssen (dies ist meine persönliche Meinung). Und selbst dieser Rum wurde gelobt und fand seine Käufer. Wie auch immer: Diese Abfüllungvon 1993 ist einfach ausgezeichnetund war ihr Geld absolut wert. Rums wie diese verschwinden sang- und klanglos in Blends. Blenden ist zwar eine Kunst, man muss immer denselben Rum mit anderen Jahrgängen als Basis hinbekommen, aber eine Einzelfassabfüllung wie diese schlägt für mich die Masse an Blends locker.
Die zarten Aromen von Orangen erinnerten mich sehr an den Pyrat XO. In diesem Rum aus Antigua schmeckten sie mehr als abartig und total fehl am Platz. Ich würde sogar soweit gehen und ihm die Bezeichnung Rum abzusprechen. Oder hatte man bei diesem Premium-Rum ein besonderes Finish in ehemaligen Fässern von Orangen-Likör vollgezogen? Wie auch immer: Hier wirkten die Aromen perfekt eingebunden. Das Gesamtpaket hat einfach gestimmt. Ich kann es mir vielleicht auch einbilden, aber der Stil dieses Rums erinnertemich ganz entferntan den von der längst geschlossenen Caroni Distillery auf Trinidad. Für 12 Jahre ist der Preis auf den ersten Blick mehr als happig. Bedenkt man aber wieder das annähernd doppelte Alter (tropische Reifung >> kontinentale Reifung), dann erscheint dieser Preis akzeptabel. Für den alten Preis von 122€ war es ein unschlagbares Angebot. Ob der Rum auch über200 € wert wäre? Das muss jeder Connaisseur oder Aficionado selbst entscheiden.
Noch einmal ein Hinweis in eigener Sache: Wenn ich diesen Rum mit 61,4%vol. oder mit ca. 49%vol.als ausgezeichnet empfinde, dann heißt das nicht, dasses auch für sie gelten muss. Wer auch noch nie etwas mit Fassstärke zu tun hatte, wird vielleicht gar nicht einmal verstehen, warum ich von diesem Rum schwärme, würde er ihn als ersten Rum im Glas haben. Er hat nicht die Milde eines Albion 1983 Full Proof Old Demerara 25 YO. Die braucht er allerdings in meinen Augen auch nicht. Ich wünsche Euch allen noch einen schönen Sonntag!
Mit Wasser kommt die Fruchtigkeit etwas deutlicher zum Vorschein. Wieder rieche ich reife Papayas, Mangos und dezent Bitterorangen. Die Süße ist zurückgegangen und der Alkohol brennt nun deutlich geringer in der Nase. Auch die Melassearomen haben nachgelassen. Dafür rieche ich nun die Tabakblätter etwas stärker als zuvor und immer noch diese Aromen, welche mich an einen schwarzen Tee erinnern. Weit vom Glas entfernt vernehme ich noch die Vanillearomen, wenngleich ein wenig geringer als zuvor unverdünnt. Der Rum hat sich definitiv etwas weiter geöffnet. Man hat fast das Gefühl in einem Gewürz- und Tabakwarenlager zu stehen, wenn nicht noch diese Früchte vorhanden wären. Definitiv ein Rum mit hoher Qualität.
Gaumen: Der Rum dringt in den Mund und erfüllt diesen bis in den letzten Winkel. Sofort vernehme ich eine angenehme Fruchtigkeit. Papayas und auch Orangen. Eine sanfte Süße umschmeichelt die Zunge, dicht gefolgt von einer guten Portion Gewürzen und den Erinnerungen an schwarzen Tee. Der Rum brennt zwar auf der Zunge, ist aber nicht sehr aggressiv. Im Hintergrund schmeckt man auch das Holz vom Fass. Der Rum ist aber überhaupt nicht bitter. Auch Tabak und Leder kann man schmecken. Ein Hauch von Nelken durchzieht den gesamten Rum wie feuchter Nebel ein Tal im Morgengrauen. Ich bin ganz angenehm überrascht. Ich dachte ein Rum aus einer Coffey Still bei Diamond wäre langweilig und öde. Hier wird man eines besseren belehrt.
Der Alkohol brennt nun fast gar nicht mehr. Dafür überflutet eine dezente Süße den Gaumen. Diese Süße ist verflochten mit verschiedenen Gewürzen. Ich schmecke auch Nelken und eine Spur Zimt. Die Früchte kommen nun etwas zu kurz. Papayas und ein Hauch von Orangen umschmeicheln dennoch den Gaumen. Am dominantesten sind nun eindeutig die Gewürze. Der Tabak ist fast verschwunden. Im Hintergrund verweilen die Fassaromen durch die lange Lagerzeit. Damit vermischt sind ganz schwache Anisaromen. Die Verdünnung hat die Früchte zugunsten der Gewürze reduziert. Selbst mit ca. 49%vol. ist dies immer noch ein sehr aromatischer Rum am Gaumen.
Abgang: Den Anfang bilden Papayas und Anisaromen. Diese klingen langsam ab und weichen Holz- und Gewürzaromen. Ein Hauch von Anis verbleibt aber am Gaumen. Nur langsam klingen diese Aromen immer mehr ab. Nur am Ende schmecke ich eine ganz schwache Bitterkeit, welche aber von der Süße und den Früchten überdeckt wird. Nelken und eine schwache Spur Zimt huschen ebenfalls über den Gaumen. Am Ende verbleibt ein ganz schwacher Hauch von Orangen und schwarzer Tee im Mund.
Den Anfang bilden Nelken und satte Gewürzaromen. Nach einigen Sekunden verblassen diese und es huschen kurz fruchtige Anklänge über den Gaumen, dicht gefolgt von Holz- und Anisaromen, welche zu keiner Zeit bitter sind. Der Abgang ist leicht trocken und hält bis zu mehrere Minuten an. Am Ende verbleibt ein Hauch von Anis- und Holzaromen im Mund, gepaart mit dem vagen Aromen einer Orange.
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Fazit: Ein ausgezeichneterTropfen. Bitte mehr davon!Dieser Rum beweist mir persönlich wieder einmal, dass selbst Column Rums, gerühmt für ihre Reinheit (sprich weniger schwere Geschmacksstoffe), glänzen können, wenn man ihnen die nötige Reifung gönnt. Die tropische Lagerung hat also auch ihre guten Seiten. Das zeigenRums wie diese Abfüllung. Weil wir gerade davon reden. Ich erinnere mich daran in Dave Brooms Buch Rumgelesen zu haben, dass Rums nach einigen Jahren in den Tropen meist "nur" noch für Blends verwendet werden können. Lasst mich mal nachsehen. Ah, ja. Auf Seite 54 linke Spalte. Das Zitat stammt von Tom Valdes (Cruzan). Da steht auch etwas von "often not pleasant" bei einem Alter von 6 - 8 Jahren in den Tropen. Entweder ist das Klima auf St. Croix (Virgin Islands) ein anderes als in Guyana odermein Gaumen ist einfach zu freakig und ich bin zum Aficionado mutiert. In einem hat der gute Mann aber recht: ab einem bestimmten Punkt übermannt das Fass den Rum mit seinem Einfluss.
Für meinen Gaumen war der Velier Enmore 1995 Full Proof Old Demerara 16 YO ein solcher Rum, der vom Fass eindeutig zu viel abbekommen hat und das Fass hätte eher verlassen müssen (dies ist meine persönliche Meinung). Und selbst dieser Rum wurde gelobt und fand seine Käufer. Wie auch immer: Diese Abfüllungvon 1993 ist einfach ausgezeichnetund war ihr Geld absolut wert. Rums wie diese verschwinden sang- und klanglos in Blends. Blenden ist zwar eine Kunst, man muss immer denselben Rum mit anderen Jahrgängen als Basis hinbekommen, aber eine Einzelfassabfüllung wie diese schlägt für mich die Masse an Blends locker.
Die zarten Aromen von Orangen erinnerten mich sehr an den Pyrat XO. In diesem Rum aus Antigua schmeckten sie mehr als abartig und total fehl am Platz. Ich würde sogar soweit gehen und ihm die Bezeichnung Rum abzusprechen. Oder hatte man bei diesem Premium-Rum ein besonderes Finish in ehemaligen Fässern von Orangen-Likör vollgezogen? Wie auch immer: Hier wirkten die Aromen perfekt eingebunden. Das Gesamtpaket hat einfach gestimmt. Ich kann es mir vielleicht auch einbilden, aber der Stil dieses Rums erinnertemich ganz entferntan den von der längst geschlossenen Caroni Distillery auf Trinidad. Für 12 Jahre ist der Preis auf den ersten Blick mehr als happig. Bedenkt man aber wieder das annähernd doppelte Alter (tropische Reifung >> kontinentale Reifung), dann erscheint dieser Preis akzeptabel. Für den alten Preis von 122€ war es ein unschlagbares Angebot. Ob der Rum auch über200 € wert wäre? Das muss jeder Connaisseur oder Aficionado selbst entscheiden.
Noch einmal ein Hinweis in eigener Sache: Wenn ich diesen Rum mit 61,4%vol. oder mit ca. 49%vol.als ausgezeichnet empfinde, dann heißt das nicht, dasses auch für sie gelten muss. Wer auch noch nie etwas mit Fassstärke zu tun hatte, wird vielleicht gar nicht einmal verstehen, warum ich von diesem Rum schwärme, würde er ihn als ersten Rum im Glas haben. Er hat nicht die Milde eines Albion 1983 Full Proof Old Demerara 25 YO. Die braucht er allerdings in meinen Augen auch nicht. Ich wünsche Euch allen noch einen schönen Sonntag!
Marco
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Servus and welcome!
Today a a small underdog
comes on the blog. However, this label is not unknown. I have already
posted a few reviews from this bottler. But when it comes to the
specific vintage, this one with its name on the label is completely
unknown. This was my very first original Rum coming from this
distillery. What I'm talking about? I mean the Velier Diamond 1993
Full Proof Old Demerara 12 YO!
The
Bottling:
Actually,
I wanted to present a newer rum today. But then I changed my mind
spontaneously for this candidate, because there will soon be some new
rum from the bottler Velier. This rum is sort of a small appetizer,
because there are now several buyers of this fine rums from Velier in
Germany. And the community is growing. This rum is from the Diamond
Distillery (Demerara Distillers Limited) and was distilled in 1993.
Not all stills were gathered on the premises of this distillery in
the said year. The
Diamond Distillery is linked to the distant past. The old Diamond
plantation was once established between 1746 – 1752, probably by
John Carter. She was
even the oldest plantation and distillery of the last 9 remaining
distilleries of British Guiana. The 2nd place was inherited by the
Uitvlugt plantation, which was founded between 1759-1776 by Johan
Berend Christoffer Frederick Boode. The
Diamond plantation already planted sugar in 1759, but she changed the
cultivation during the decade and was now known also Groot Diamond
(Great Diamond) plantation. The distillery itself was probably
established between 1798-1833.
This
bottling was actually my first rum with “Diamond” on the label. I
did have for long a time not spent any attention to rums like this
one. Luckily I changed my mind just in time before the bottling
disappeared. This rum is a single cask bottling. The barrel produced
only 266 bottles. In cask-strength mind you. It seems that after 12
years in the tropics the barrel was still relatively full with rum.
The age of maturity of this rum
can be regarded as approximately twice as much as in cool continental
years. So he can be
compared with a 24 year old rum same style matured in Scotland.
Unfortunately, I don't know such old rum from the Diamond Distillery,
which was allowed to mature in the UK. The
barrel had the Mark <> W (a W next to a diamond). The W. could
mean the name Welsh (Welsh Samuel). He was the second documented
owner of the plantation (1762). However, this is pure guesswork on my
part, as I have no evidence for this. I admit that some of these
abbreviations appear to be rather cryptic. Until now Luca Gargano
(Velier) have had exclusive access to the rums of DDL, because it
owns some shares of the company of DDL and it is also understood,
that Luca had a personal relationship with Yesu Persaud. Let's see
if the connection of Velier and DDL will bring forth new rums in the
future.
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Tasting
Velier Diamond 1993 Full Proof Old Demerara 12 YO:
Price:
I bought my
bottle for € 122 excluding shipping charges in Italy. Unfortunately
the source is now dried up and the bottling has disappeared.
Age:
The rum was
according to the official statement on the label distilled in
February 1993 and bottled in April 2005. The official age is 12 years
in the tropical climate.
ABV:
The cask
strength after 12 years in the tropics is still 61.4%abv. As with
most rums in such a drinking strength, I have a sample of it diluted
down to approximately 49%abv.
Process
of distillation:
A Coffey Still is stated to be the origin of this bottling.
Colour:
The Rum shines
in a very dark amber. This comes either from the tropical storing or
from the use of burnt caramel, which was added right after the
distillation and before the rum was stored. Maybe both.
Viscosity:
The rum flows
in thick streaks very slowly down to the glass bottom. A fine and
oily film remains adhering to the glass. The rum has a very high
oiliness.
Nose:
Far away from
the glass I can trace quite subtle vanilla flavours, which are
accompanied by a fine but not too pushy sweetness. The alcohol burns
relatively gently on the nose. But
please do not be fooled. The rum is bottled in cask-strength. Also
clove and oak aromas are leaving the glass without being too dominant
or too extreme. There are also aniseed aromas lingering in the
background . If you dive now the nose deep into the glass you will be
bombarded by flavours. I smell hints of black tea, tobacco and mild
nuances of molasses. Exotic fruits are included in this wonderful
mix. There are ripe papayas and oranges. The latter flavours are
often in rums which have been obviously altered. They tasted and
smelled artificial. Here, however, they are very well integrated into
the overall picture and natural. They will only appear when you give
the rum a long time to breathe. The nose is, for a column / coffey
still rum, very promising. ;)
With water, the
fruitiness comes more forth and has now a stronger presence in the
nose. Again, I can smell ripe papayas, mangoes and subtly bitter
oranges. The sweetness has decreased and the alcohol burns now
significantly lower than before (undiluted). The molasses have
subsided. For now I smell the tobacco leaves stronger than before and
still these flavours remind me of black tea for some reason. Far away
from the glass I even recognize the vanilla flavour, although
somewhat lower than previously undiluted. The rum has definitely
opened up a little bit. You get the feeling of standing in a
warehouse full of spices and tobacco, intermixed with a little
fruitiness. Definitely a rum with high quality.
Palate:
The Rum enters
the palate and is flooding it with its enormous presence. Immediately
I taste a pleasant fruitiness right at the beginning. Papayas and
oranges. A gentle sweetness caresses the tongue, followed closely by
a good dose of spices and the memories of black tea.
Although the rum burns a
little bit on the tongue, but not in a very aggressive way. In the
background you can taste the wood of the barrel. But the rum is not
at all bitter. Also, there are nuances of tobacco and leather. A hint
of cloves pervades the entire rum like the damp mist a valley at
dawn. I am very pleasantly surprised. I thought a rum from a Coffey
Still at Diamond would be boring and dull. This rum was truly an
eye-opener.
With
water the alcohol is now almost tame and burns only gently on the
palate. The palate gets flooded with a subtle sweetness, combined
with spices. I taste
cloves and a touch of cinnamon. The fruits are now a bit too short
present. Papayas and a hint of oranges still caress the palate. Most
dominant are now clearly the spices. The tobacco has almost
disappeared. Now the
barrel flavours are more present, but they still remain in the
background. These flavours are mixed with weak aniseed aromas. The
dilution reduced the fruit in favour of spices. Even with
approximately 49%abv the rum is still a very aromatic on the palate.
Finish:
The
finish
begins with papayas and aniseed aromas. These decay slowly and soft
wood and spice flavours are emerging. A
little touch of anise remains on the palate. Slowly hese flavors are
fading out more and more. A the end I only taste a very slight
bitterness, which is covered by sweetness and fruit. Traces of cloves
and cinnamon can also be detected. At the end of a very faint hint of
orange and black tea remains in the mouth.
With
water it begins with cloves and rich spice flavours. After
a few seconds these fade out and fruity notes are noticable on the
palate, quickly followed by wood and aniseed aromas, which are a
little bit bitter at this time. The finish is slightly dry and lasts
up to several minutes. In the end a hint of anise and oak is left on
the palate, coupled with the vague aroma of an orange.
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Conclusion:
A magnificent
spirit. More please! This rum proves to me once again that column
rums can be quality rum, if you treat them with the necessary
maturation. So the tropical storage has its benefits.
Bottlings like these are the
liquid evidence for this thesis. While we're at it: I remember to
have read in Dave Broom's book Rum
that tropical aged rums are, after a few years of storage, only good
for blending purposes. Let me go and check it. Ah yes. On page 54,
left column. The
quote comes from Tom Valdes (Cruzan). Either
the climate on St. Croix (Virgin Islands) is different from that in
Guyana or my mouth is just too freaky and I have become an
aficionado. But one
part of his statement is right: at some point the barrel overcomes
rum with his influence and the spirit will be spoiled This can be seen in the Velier Enmore 1995 Full Proof Old Demerara 16 YO.
Anyway,
this bottling is simply excellent and was well worth the money. Rums
like this are disappearing without a trace in blends. I
have to admit that blending is an art. The blender has to create the
same style (taste / smell) with different batches and vintages. That
is very difficult. Nonetheless, I would prefer single casks at
anytime over such meaningless blends. But I do know, that I am
representing a minority with this kind of thinking. The delicate
flavours of oranges reminded me very much of the Pyrat XO. In this
rum from Antigua they tasted more than disgusting and totally out of
place. Here, however, the flavours were perfectly integrated and they
tasted naturally. The whole “package” was just right.
Maybe its just me, but I am
also reminded of the style from the long-closed Caroni Distillery in
Trinidad. The price for this rum is at first sight more than a shock,
considering the age of 12 years. But you have to consider that the
maturity is nearly as twice as “old” (tropical maturation >>
continental maturation). If you take this into consideration, then
price is acceptable. For the old price of 122 € it was an
unbeatable offer. Whether the rum would be worth over 200 €? That
must decide every connoisseur or aficionado for himself.
Once again a reminder
from my side: When I say the rums are burning gentle on the palate
(either with 61,4%abv or 49abv), then this is my solely impression.
It does not mean that it must also apply to everyone out there. Any
person who has no experience gained with rums in cask-strength yet
might not even understand why I adore this rum. If you would try
this as your first cask-strength spirit ever then you might get
disappointed. The rum does not have the mildness of the Albion 1983Full Proof Old Demerara 25 YO. This Diamond bottling doesn't need
that. I wish you all a good Sunday!
Marco
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