Sonntag, 27. Juli 2014

BB&R Demerara Rum Port Mourant Islay Cask 1992 15 YO

(the English part is just below, just skip the German part) 


Willkommen auf BAM!

Heute ist ein Rum an der Reihe, der eigentlich schon vom Markt verschwunden ist. Es ist ein Rum vom englischen Abfüller Berry, Bros & Rudd. Allerdings ist dies keine gewöhnliche Abfüllung. Dieser Rum hat ein besonderes Finish erhalten. Es handelt sich um den BB&R Demerara Rum Port Mourant Islay Cask 1992 15 YO.

Zur Abfüllung:

Im Jahre 2007 veröffentlichte Berry, Bros & Rudd einige sehr gute Rums. Hierzu gehörte ein Rum aus Barbados, einen Jamaikaner und vier Demeraras. Zu den Demeraras gehörten zwei Rums aus der Versailles Still (einmal unter dem Label Enmore und einmal mit der Angabe Versailles Still) und zwei Rums aus der Port Mourant Still. Bei den Letzteren stammte einer der Rums aus dem Jahrgang 1975 und ist nur noch zu utopischen Preisen zu ersteigern. Der zweite Rum kam aus dem Jahrgang 1992 und hatte ein Finish in einem ehemaligen Islay-Cask. Letzterer ist die heutige Abfüllung. Rückblickend betrachtet waren alles hochkarätige Rums, von denen wie gesagt, nur noch einige zu kaufen sind und die Preise sind wiederum sehr hoch anzusiedeln. Gerade die beginnende Beliebtheit nach alten und gefärbten Rums von 1973, 1974 und 1975 wird wohl noch zu weiteren Preisschüben führen. Aber langsam aber sicher werden diese alten Jahrgänge gänzlich verschwinden. Der Jahrgang 1992 ist mir nicht ganz unbekannt. Auch der Abfüller Blackadder hatte einen Port Mourant mit Islay Finish aus diesem Batch abgefüllt. Auch Cadenhead hatte schon einige Rums aus Port Mourant mit einem Laphroaig- und einem Springbank-Finish abgefüllt. Die Farbe des Rums ist strohgelb. Dies verheißt einen unreifen Port Mourant. Dies wiederum bedeutet einen rauchigen (ja Rauch) Rum. Ich bezweifle das dies mit einem Islay-Cask-Finish groß ins Gewicht fallen wird, da Whiskys von dieser Insel zu den rauchigsten und torfigsten überhaupt zählen. So gesehen war dieser Rum wohl auch nie nur für reine Rum-Connaisseure gedacht, sondern war wohl eher etwas besonderes für Whisky-Liebhaber. Alle diese Rums waren wohl vermutlich fast die gesamte Zeit in diesen Whiskyfässern. Auch bei dieser Abfüllung vermute ich den Hauptanteil der Reifezeit in diesem Whiskyfass. Dies würde für mich auch die blasse Farbe erklären. Das Fass war wohl schon ausgelutscht und zu oft verwendet worden. Aber wir wollen einmal nicht voreilig urteilen, auch wenn der TWA Uitvlugt 1998 14 YO einen vergleichbar selben Reifemangel besaß.

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Verkostung BB&R Demerara Rum Port Mourant Islay Cask 1992 15 YO:

Preis: Mein Sample bekam ich von Noge aus der Rum-Community. Der Rum selbst kam vermutlich ursprünglich zwischen 60-70€ auf den Markt.

Alter: Das offizielle Alter beträgt 15 Jahre. Der Rum wurde in Uitvlugt (dort stand zu diesem Zeitpunkt die P.M.-Vat-Still) im Jahre 1992 destilliert und 2007 von BB&R abgefüllt.

Alkoholstärke: Keine große Überraschung hier. Der Rum hat die Standard-Trinkstärke von 46%vol..

Destillationsverfahren: Die offizielle Angabe sagt Pot Still. Hiermit ist allerdings die Double Vat Still gemeint, welche aus der alten Port Mourant Distillery stammt. Diese Destillerie gibt es schon seit 1955 nicht mehr. Alles was von ihr blieb war diese Brennblase.

Farbe: Der Rum erstrahlt in einem hellen Goldton. Für 15 Jahre ist dies sehr hell.

Viskosität: Der Rum fließt schnell zurück zum Glasboden und bildet viele dünne Schlieren. Dabei bleiben viele Perlen an der Glaswand haften. Die Öligkeit ist gefühlt ein bisschen wenig für 15 Jahre Fassreife.

Nase: Die Nase beginnt mit starker Fruchtigkeit. Ich rieche Mangos, reife Papayas und noch viele andere exotische Früchte. Die Süße ist angenehm aber nicht zu intensiv. Die typischen Port Mourant Anis- und Holzaromen sind deutlich im Glas vorhanden. Auch eine Spur Leder und Gewürze kann ich riechen. Da ist noch viel mehr im Hintergrund versteckt. Leider kann ich es nicht genau einordnen. Dazu gesellen sich die für mich typischen Raucharomen einey unreifen Port Mourants. Hier allerdings rieche ich auch noch Torf. Islay lässt grüßen. Das könnte eine Torfgranate sein.


Gaumen: Wtf?! Zuerst schmecke ich ganz kurz eine wunderbare Fruchtigkeit, die jedoch locker von starken Raucharomen beiseite geschoben werden. Dieser Rum schmeckt fast wie ein verräucherter Abend in einer kleinen Stadtkneipe. Jene Art von Kneipen, in denen man vor dem Nichtraucherschutzgesetz die Luft fast schneiden, bzw. auch durchaus kauen konnte. Ich schmecke Holzkohle und beißenden Rauch. Auch Torf ist in dem Rum enthalten. Er begleitet geradezu alle anderen Aromen. Ist das noch ein Rum? Technisch gesehen ja. Nur eine minimale Restsüße vom Bourbon-Fass, die fast nicht gegen diese dominanten Whisky-Aromen ankommt erinnert noch daran, das es sich hier um einen Rum handelt, welcher in einem Ex-Islay-Cask lagerte und nicht ein Whisky mit einem Rum-Cask-Fnish ist. Die Kombination ist gut gelungen. Allerdings fehlen mir hier die Fassaromen.

Abgang: Wieder beißender Rauch und Holzkohle. Nur ganz kurz und sehr schwach schmecke ich für einen Sekundenbruchteil Anisaromen der Port Mourant Still. Der dominante und beißende Rauch bleibt sehr lange am Gaumen erhalten und wird noch mit einem Schuss Holzkohle bereichert. Auch Torf begleitet diese Aromen Der Abgang ist lang. 

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BB&R PM 1992
Quelle: masterofmalt.com
Fazit: Ein ganz außergewöhnlicher Rum. Seit der Finest Spirits bin ich auch ein Fan von nicht zu extremen Whiskys geworden. Schuld daran ist auch Doug McIvor. Dieses Sample bekam ich weit davor. Bei meinem ersten Tasting gefiel mir der Rum überhaupt nicht. Als ich nach der Finest Spirits 2014 ich ihm eine zweite Chance gab, gefiel er mir ganz gut. Der Hauptkritikpunkt jedoch bleibt bestehen: Das Fass war einfach schon zu inaktiv. Ich weiß allerdings, dass viele Whisky-Experten zu viel frische Weißeiche nicht mögen. Das mag vielleicht bei Whisky funktionieren. Bei vielen Rums funktioniert das nicht. Zu unreif entwickeln einige Rum-Stile nicht ihr volles Potenzial und enden als Alkohol mit ein bisschen Geschmack. Ganz so wie der TWA Uitvlugt 1998 14 YO, der gefühlte 2-4 Jahre Fassreife am Gaumen besaß. Der Alkohol mag seine Schärfe durch die Lagerung verloren haben, dafür war die Fassreife nur in geringen Mengen vorhanden. Ihnen fehlt einfach Komplexität. Bei diesem Rum ist dies zwar auch der Fall, aber hier fällt es nicht so sehr dramatisch ins Gewicht, da dieser Rum-Stil mit mittleren Körper dies noch eher verträgt als ein leichtes Destillat. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Dieser Rum war 60-70€ durchaus wert, allerdings durch das spezielle Fass wohl nur für eine bestimmte Käuferschicht zugeschnitten. Warum es bei diesen wenigen Abfüllungen verblieb, in denen man Rum mit Whisky-Fässern veredelte ist mir nicht ganz ersichtlich. Während der Berrys schon länger etwas knapp war, gab es noch bei einigen Shops die sehr blassen Rums von Cadenheads mit den oben genannten Whisky-Fässern. Diese lagen gefühlt etwas länger bei den Händlern. Anscheinend war das Konzept nicht interessant genug, denn weder Cadenhead noch Berry, Bros & Rudd wiederholten dieses Experiment.

Nach dem zweiten Tasting mochte ich diesen Rum. Der Whisky-Einfluss war nicht zu dominant, ist aber aufgrund der Herkunft des Fasses für viele Rumtrinker wohl nicht geeignet. Whisky-Liebhaber wären hier im 7. Himmel gewesen. Für mich jedenfalls war diese Abfüllung eine Horizonterweiterung. Auch wenn er für 15 Jahre etwas unreif ist, wäre er das Geld wert gewesen. Im Gegensatz hierzu mag ich den TRC Panama 8 YO nicht wirklich. Bei dieser Abfüllung schmeckte ich gefühlt gar keinen Rum. Witzig ist vor allem, dass das Finish nicht erwähnt wird. Wie sehen sie das, werte Leser? Sollten einige Unabhängige Abfüller weiter solche Rum-Exemplare abfüllen, wie dies u.a. jüngst auch TRC und das Brühler Whiskyhaus getan haben, oder sollten sie dies lieber bleiben lassen? Ich wünsche Euch allen noch einen schönen Sonntag! 

Marco 


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Welcome on BAM, dear readers.

Today a rum will be reviewed, which has actually already disappeared from the market. It is a rum from the British bottler Berry Bros & Rudd. However, this is not an ordinary bottling. This rum has received a special finish. It is the BB&R Demerara Rum Port Mourant Islay Cask 1992 15 YO.

The Bottling:

In 2007 Berry Bros & Rudd released some very good rums. This included a rum from Barbados, Jamaica and four Demeraras. The Demeraras included two rums from the Versailles Still (once under the label of Enmore and once with the indication of Versailles Still) and two rum from the Port Mourant Still. One of the latter ones was a rums from the vinatage 1975 and is only available at utopian prices. The second rum came from the Year 1992 and had a finishing or maturation in an Ex-Islay Cask. This one is today's bottling. In retrospect, were all top-class rums, of which as I said, only a few are still available and the prices are very high. The increasing popularity in old and coloured rums of 1973, 1974 and 1975 will most likely generate further price increases. But slowly but surely these old vintages will entirely disappear. The 1992 vintage is not entirely unknown to me. The independent bottler Blackadder had a Port Mourant bottled with an Islay-Finish from this batch. Cadenhead also had some bottled rum from Port Mourant with a Laphroaig- and Springbank finish. The color of the rum is golden. This bodes an immature Port Mourant. This in turn means a smoky (yes smoky) rum. I doubt that this will come into play with a big Islay-Cask Finish, since whiskys from that island tend to be the smokiest and peatiest of all. I think this rum was probably never meant for rum connoisseurs, but was rather a special for whisky lovers. All these rums were probably almost all the time of the maturation process in the spefific whisky barrel. I so also suspect the majority of the maturation period of this bottling was also in the whisky barrel. This would also explain the pale colour for me. The barrel was probably already “sucked dry” and has been used too often. But we do not want to prematurely judge this bottling before the tasting. Even if the TWA Uitvlugt 1998 14 YO had a comparable lack of maturity and had the same colour.

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Tasting BB&R Demerara Rum Port Mourant Islay Cask 1992 15 YO:

Price: I got my sample in exchange from a fellow rum connoisseur named Egon. The rum itself probably came for originally between 50-65 € on the market.

Age: The official age is 15 years. The rum was distilled in Uitvlugt (there was at that time the PM Vat Still) in 1992 and bottled by BB&R in 2007.

ABV: No big surprise here. The rum has the standard drinking strength of 46%abv.

Process of distillation: The official statement says it was pot still. However, it was meant the Double Vat Still from the old Port Mourant Distillery. This distillery has been closed since 1955. All that remained of her was this double wooden pot still.

Colour: The rum shines in a light golden color. This is very bright for 15 years in a barrel.

Viscosity: The rum flows gently to the glass bottom. Many beads remain on the glass wall. The oiliness is felt a little bit less for 15 years maturity in wood.

Nose: The nose starts with a strong fruitiness. I smell mangoes, mature papayas and many other exotic fruits. The sweetness is pleasant but not too intense. The typical Port Mourant anise and oak are clearly present in the nose. I can smell even a hints of leather and spices. There is much more hidden in the background. Unfortunately, I can not quite name it exactly. They are joined by the for me typical smoke flavorings of a immature Port Mourant. Here, however, I smell even peat. Greetings from Islay. This could be a peat-grenade.

Palate: Wtf ?! First, I do not taste very briefly a wonderful fruitiness, but it pushed away by heavy smoke flavours. This rum tastes almost like a evening in a smoky small town pub. The kind of pubs where you cut almost the air with a knife prior the Non smoking Protection Act or you were able to hew the air thoroughly. I taste charcoal and acrid smoke. Peat is included in the profile. It accompanies almost all other flavours. Is this still a rum? Technically yes. Only a minimal residual sweetness from the bourbon barrels and some other nuances are fighting these dominant whisky flavors and are still remembering you that this is a rum, which was stored in an ex-Islay-Cask and not a whisky with a Rum Cask-Finish. The combination is good. However, it is lacking of certain barrel flavours.

Finish: Again acrid smoke and charcoal. Only very short and very weak I taste for a split second aniseed aromas of the Port Mourant Still. The dominant and acrid smoke remains a very long time on the palate and is further enriched with a dash of charcoal. Peat accompanied these aromas The finish is long. 

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BB&R PM 1992
Source: masterofmalt.com
Conclusion: A quite exceptional rum. Since the Finest Spirits I've become a fan of not extreme whiskys. This sample I got far before this fair. On my first tasting I did not like the rum. In 2014, when I gave him a second chance after the Finest Spirits, I liked it quite well. The main criticism, however, remains: The barrel was just too inactive. I do know that many whisky experts do not like too much fresh white oak. That might work for whisky. In many rums, it does sadly not work imho. Too immature some rum styles do not develop their full potential and end up as alcohol with little taste. Just like the TWA Uitvlugt 1998 14 YO. The alcohol may have lost its sharpness due to the storage, but the barrel maturation was presented only in small amounts. They simply lack of complexity. In this rum this is indeed the case, but here it was not so dramatically significant since this rum style has a medium body. It does tolerate this more than a rum with a lighter body. But tastes are known to be different. This rum was well worth 50-65 €, but probably due to the special barrel it was only “designed” for a certain group of buyers. Why were so little barrels of this experiment? I can't answer that. But it feels like an experiment. Most old Berrys are scarce, but this one was still available for quite some time. There were still some shops that had a vew very pale rums from Cadenheads with the above-mentioned whisky-barrel-finish. These were a bit longer available. Apparently, the concept was not interesting enough, because neither Cadenhead or Berry Bros & Rudd have repeated this experiment. 

After the second tasting I liked this rum. The whisky influence was not dominant, but is due to the origin of the barrel for many Rum drinker probably not suitable. Whisky connoisseurs would have been in 7th heaven. For me at least this bottling was a broadening of my horizon. Even if the rum is a little immature for 15 years, it would have been worth the money. In contrast, I do not really like the TRC Panama 8 YO. In this bottling I tasted almost no rum at all. Funny too is that the finish is not mentioned anywhere on the label. What is your opinion dear reader? Should some independent bottlers continue to bottle such rum specimens, like TRC and the Brühlerwhiskeyhaus, or should they drop this experiment forever? I wish you all a good Sunday!

Marco

Sonntag, 13. Juli 2014

TWA Guyana (Uitvlugt) Rum 1998 14 YO

(the English part is just below, just skip the German part) 


Willkommen auf BAM!

Heute ist mal wieder ein Rum aus Guyana, besser gesagt aus der Region Demerara, an der Reihe verkostet zu werden. Diese Abfüllung wurde 2012 abgefüllt und noch im gleichen Jahr auf den europäischen Markt gebracht und ist noch bei einigen Händlern zu finden.

Zur Abfüllung:

Die Abfüllung stammt von den beiden Abfüllern The Whisky Agency und The Nectar. Erster kommt aus Deutschland und der Letztere aus Belgien. The Nectar hatte schon in der Vergangenheit einige Rums der Plantation Reihe veröffentlicht. Dazu zählte auch ein Rum aus Jamaika mit dem Jahrgang 1983. The Whisky Agency ist noch nicht allzu lange im Rum-Segment vertreten. Diese Abfüllung hier muss dem deutschen Abfüller wohl gefallen haben, denn es gab eine weitere Veröffentlichung. Den Guyana (Uitvlugt) 1998 15 YO mit 51,7%vol.. Dieser hatte also dieselbe Trinkstärke, was aber nichts zu bedeuten hat (Stichwort Verdünnung), und das Fass brachte dort insgesamt 269 Flaschen hervor. Von dieser Abfüllung hier gab es 253 Flaschen weltweit. Der Jahrgang 1998 hatte schon einige Rums hervorgebracht. Da wäre unter anderem der Mezan Guyana Uitvlugt 1998 13 YO mit 40%, der allerdings in Barrique Fässern gereift sein könnte. Zumindest steht etwas mit Barrique Aged auf dem Label. Andere Rums aus diesem Jahrgang sind der TheRumCask Uitvlugt Rum 1998 15 YO mit 63,2% und der Scotland and Malts Guyana Limited Rum 1998 (Uitvlugt) 14 YO mit 63,2%. Alle Rums stammen wohl aus demselben Batch und dürften in der Grundkonsistenz recht ähnlich sein. Die Trinkstärke von 51,6%vol. lässt mich vermuten, dass dieser Rum hier verdünnt wurde. Ein Vergleich mit den beiden anderen Rums mit 63,2% erhärtet diesen Verdacht auch. Das wäre aber allerdings nichts neues. Auch Duncan Taylor hat die Rums ihrer Rum-Serie vermutlich verdünnt. Das muss also noch lange nichts schlechtes bedeuten. Eine Verdünnung kann einem Rum durchaus gut tun.

Was mich allerdings mehr als beunruhigt ist die blasse Farbe des Rums. Bisher waren alle Rums dieses Batches geradezu bleich, wenn man sie mit anderen Rums ähnlichem Alters vergleicht. Sogar einige jüngere Varianten, z.B. der TheRumCask Worthy Park 4 YO, hatten einen satteren Farbton im Glas als diese Rums aus Uitvlugt von 1998. Mittlerweile haben sogar Berry, Bros und Rudd, Duncan Taylor und Isla Del Ron jeweils ein Fass dieses Batches abgefüllt. Bei allen ist die Farbe relativ ähnlich blass. Hier muss also wohl eine ganze Menge an inaktiven, bzw. „toten“ Fässern verwendet worden sein. Wie sich dies im Glas niederschlägt werden wir hier nun „sehen“.

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Verkostung The Whisky Agency Guyana (Uitvlugt) Rum 1998 14 YO:

Preis: Der reguläre Preis dieser Abfüllung war und ist noch um die 69.00€. Mein Sample bekam ich aus Belgien, von einem kleinen Subshop von the Bondingdram.eu.

Alter: Das offizielle Alter beträgt 14 Jahre. Der Rum reifte von 1998 bis 2012 in einem ehemaligen Bourbon Fass. Dieses war, wie oben schon erwähnt, wohl schon ziemlich ausgelutscht und hatte den Rum nicht viel reifen lassen. Ich habe hier wirklich eine böse Vorahnung, hoffe jedoch auch mich gründlich zu täuschen.

Alkoholstärke: Die Trinkstärke dieser Abfüllung beträgt 51,7%vol.. Wie bereits erwähnt, vermute ich hier eine Verdünnung. Die ursprüngliche Trinkstärke dürfte so um 64%vol. herum gewesen sein, wie man es bei anderen Rums dieses Batches sehen kann.

Destillationsverfahren: Hierzu gibt es keine offizielle Angabe. Es gibt aber zwei Möglichkeiten. Die Erste wäre ein Rum aus der French Savalle Still, die angeblich leichte Destillate hervorbringt. Die Zweite wäre ein Rum aus der Port Mourant Still. Allerdings steht eindeutig Uitvlugt auf dem Label. Ich tendiere hier also eher zu Möglichkeit Nummer eins.

Farbe: Der Rum erstrahlt in einem sehr hellen Goldton. Er ist etwas blass. Für 14 Jahre zu blass. Hier oxidierte der Rum ohne wirklich viel vom Fass abbekommen zu haben.

Viskosität: Vom Rand an der Krone fließen sehr viele kleine Schlieren relativ schnell hinab zum Glasboden. Die Öligkeit ist nicht sehr hoch. In meinen Augen für 14 Jahre zu wenig.

Nase: Die Nase ist etwas verhalten. Das habe ich bereits befürchtet. Selbst nach einer sehr langen Zeit (30 Minuten) ist die Fülle an Aromen immer noch begrenzt. Der deutlichste Geruch ist die dezente Vanille vom Fass. Dazu gesellen sich einige Fruchtaromen, die jedoch nicht sehr dominant in der Nase sind. Ich erkenne schwach Bananen und Mangos. Ebenfalls eher im Hintergrund versteckt erkenne ich auch noch Gewürze und ganz schwache Anisaromen. Es ist sehr schwer etwas ganz genau aus dieser verhaltenen Nase herauszupicken. Der Rum ist nicht so intensiv, wie ich es sonst von Uitvlugt gewohnt bin. Hier war der Uitvlugt 1988 Full Proof Old Demerara 17 YO ein sehr schönes Beispiel eines sehr reifen Rums aus dieser Still. Besagte Abfüllung wurde hier noch nicht vorgestellt.

Gaumen: Eine nicht zu aufdringliche Süße breitet sich im Mundraum aus. Danach schmecke ich Vanillearomen und ganz minimal feine Aprikose. Der Rum hat eine sehr cremige Struktur. Der Alkohol brennt zuerst etwas, lässt dann aber schnell nach. Der Rum kommt sehr glatt daher. Er ist sehr leicht und unbeschwert zu genießen. Mit Rums aus der Port Mourant Double Wooden Vat Still kann nicht mithalten, dafür ist er aber auch einfacher zu trinken. Das Fehlen von Fassaromen, welches sich schon deutlich in der Nase bemerkbar gemacht hat, bestätigt sich auch hier am Gaumen. Außer einigen Vanillearomen hatte das Fass ihm nichts mitgegeben. Es hat ihn nicht wesentlich bereichert.

Abgang: Feine Vanille, vermischt mit Gewürzen und einem Hauch von Früchten bilden den Anfang des Abgangs. Nach einigen Sekunden kommen die Gewürze etwas mehr zum Vorschein. Der Abgang ist leider nicht sehr lang, dafür wieder sehr glatt und leicht.

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Quelle: thewhiskycask.de
Fazit: Wie lautet nun mein Fazit? Dieser Rum ist nichts für Fortgeschrittene oder „altgediente Hasen“. Der Rum hat aber auch seine Vorteile. Er ist ideal für Anfänger geeignet, welche sich dem Thema Rum nähern wollen. Er ist leicht und glatt am Gaumen. Allerdings ist er für all jene, welche schon Erfahrungen mit Fassstärke und / oder den Ländern Jamaika, Barbados, Trinidad, St. Lucia, Fiji oder anderen Demeraras von diversen UAs gemacht haben, sehr unterfordernd. Dies sage ich nun nicht mit anmaßender Arroganz, sondern mit einer ernüchternder und bleiernen Enttäuschung. Ich hatte wirklich mehr erwartet. Vielleicht wurde ich hier von Velier zu sehr verwöhnt. Aber selbst wenn dies stimmt, dann bin ich von allen alten Jahrgängen von Bristol, Cadenhead, etc. verwöhnt. Warum? Fast alle alten Rums hatten eine sehr schöne Reife und diese schlägt sich deutlich im Genuss nieder. Selbst neuere Rums, wie z.B. aus Jamaika, Barbados, St. Lucia und Fiji (nur um einige zu nennen) hatten aktivere Fässer und schmecken auch einfach besser. Und dies hat mit der verwendeten Still nichtszu tun. Ein solches unreifes Exemplar hatte ich auch schon aus der Versailles Still und sonst sind diese Rums, gut gereift, absolute Burner in meinen Augen. Das Uitvlugt mit seiner French Savalle ganz gut sein kann, hatte Velier gezeigt. Rums wie diese Abfüllung aus 1998 beweisen mir, dass das beste Destillat absolut nichts bringt, wenn man es in inaktive oder tote Fässer steckt. Genauso gut könnte man den Rum in Glas- oder Stahltanks reifen lassen. Sicherlich, die haben null Fassreife. Aber dieser Rum hier hat niemals volle 14 Jahre Fassreife auf dem Buckel. Zugegeben: Der Rum ist nicht scharf, was typisch für junge und ungereifte Rums ist. Aber von der Qualität tropisch gelagerter Rums oder aktiveren Fässern, welche ihren Rums mehr Reife und Fassaromen bescheren, ist diese Version weit entfernt. 
Nun die alles entscheidende Preisfrage: Ist der Rum nun sein Geld wert? Wenn sie auf sehr leichte Rums mit einem unkompliziertem Charakter stehen, dann könnte ihnen der Rum vielleichtdas Geld wert sein. Ich konnte ihm nichts abgewinnen. Ich denke dieses eine Sample reicht für mein restliches Leben und deshalb gebe ich hier keine Kaufempfehlung ab. Ich bin sogar froh, hiervon keine ganze Flasche gekauft zu haben. Aber wie immer müssen sie das als mündige Bürger und Käufer selbst entscheiden, in was sie ihre sauer verdienten Mäuse stecken wollen. Nichtsdestotrotz wünsche ich Euch noch einen schönen Sonntag! 

Marco 


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Once again Hello and welcome to BAM!

Todays bottling is once again a rum from Guyana, more precisely from the region Demerara. This rum was bottled in 2012 and was available on the European market in the same year and can still be found at some retailers.

The Bottling:

The bottling comes from the two independent bottlers The Whisky Agency and The Nectar. First comes from Germany and the latter one is from Belgium. The Nectar had published in the past a few rums. This included a rum from Jamaica with the vintage of 1983. The Whisky Agency is not yet represented very long in the rum segment. This bottling must had some lovers because the German bottler made a further release of this batch. The Guyana (Uitvlugt) 1998 15 YO 51.7% vol.. This therefore had the same drinking strength, but that does not mean anything (keyword dilution), and the last barrel produced 269 bottles. From this bottling here, there were 253 bottles worldwide. The batch of 1998 had already brought forth some bottlings. There was the Mezan Guyana Uitvlugt 1998 13 YO with 40% was was alleged aged in Barrique casks. At least it is mentioned on the label. Other rums from this vintage are the TheRumCask Uitvlugt Rum 1998 15 YO with 63.2% and Scotland and Malts Rum Guyana Limited 1998 (Uitvlugt) 14 YO with 63.2%. All rums probably came from the same batch and are likely to be quite similar in the basic consistency. The drinking strength of 51.6% vol. suggests to me that this rum was diluted down with water. A comparison with the other two rums with 63.2% confirmed this suspicion too. But that would be nothing new, however. Duncan Taylor also has probably diluted down the rum rum their series too. That must not mean anything bad. A dilution can do well change a rum, in a positive way of course. 

However, what worries me is more the pale color of this rum. So far, all this rum batches were downright pale when compared with other rums of an similar age. Even some younger versions, such as the TheRumCask Worthy Park 4 YO, had a deeper hue in the glass as these rums from Uitvlugt of 1998. Meanwhile, even Berry Bros and Rudd, Duncan Taylor and Isla Del Ron each filled a barrel of this batch. With all the color is relatively similar pale.A lot of inactive or dead barrels must have been used. We shall see how this will be reflected in the nose and on the palate.

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Tasting The Whisky Agency Guyana Uitvlugt Rum 1998 14 YO:

Price: The regular price of this bottling was and is still € 69.00. I got my sample from Belgium, a small Subshop of the Bondingdram.eu.

Age: The official age is 14 years. The rum matured from 1998 to 2012 in a former Bourbon barrel. This was, as mentioned above, probably quite a bit dead and did not let mature the rum much. I have already a bad feeling, but I also do hope that I might be wrong this time.

ABV: The strength of this bottling is 51.7% abv. As mentioned above, I suspect here a dilution. The original drinking strength is expected to be about 64%abv. as one may have seen it in other rums bottled from this batch.

Process of distillation: There is no official statement on the label. However, there are two possibilities. The first would be a rum from the French Savalle Still, wich is said to bring forth light distillates. The second would be a rum from the Port Mourant Still. However, there is clearly Uitvlugt mentioned on the label. I tend rather to option number one.

Colour: The Rum shines in a very very pale golden color. For 14 years to pale. The rum oxidated but got nothing in return from the barrel it seems.

Viscosity: From the edge of the crown are flowing down very many small streaks relatively quickly down to the bottom. The oiliness is not very high. For 14 years too little, I dare say.

Nose: The nose is somewhat restrained. I already have feared this. Even after a very long time (30 minutes), the abundance of flavors is still limited. The most obvious scent is subtle vanilla from the barrel. They are joined by some fruit flavors, but they are not very dominant in the nose. I recognize weak bananas and mangoes. Also hidden in the background rather I recognize even very weak spices and aniseed aromas. It's very hard to pick out something exactly from this subdued nose. The rum is not as intense as I knows it from other rums from Uitvlugt. The full proof Uitvlugt 1988 Old Demerara 17 YO was a very nice example of a very mature rums from this still. Said can not be said for this bottling.

Palate: A non-intrusive sweetness spreads in the mouth. Then I taste much vanilla flavours and quite minimal fine apricot. The rum has a very creamy texture. The alcohol burns first a little on the tongue, but it is loosing this power after a little while. The rum is very smooth. It is very light and easy to sip. But it can noot keep up with rums from the the Port Mourant Double Wooden Vat Still. But it is also easier to drink. The lack of barrel aromas, which was already clearly noticeable in the nose, is also confirmed here on the palate. Except some vanilla flavours the barrel had given him nothing. It has not significantly enriched him.

Finish: Fine vanilla, mixed with spices and hints of fruits form the beginning. After a few seconds the spices are getting a little more intense. The finish is not very long, but again very smooth and light. 

---------------------------------------------------------------------------------------------Spoiurce

Source: thewhiskycask.de
Conclusion: Well then, what is my conclusion? This rum is not for the advanced or "veterans" among us. But the rum has its advantages. It is ideal for beginners who want to approach the topic of rum itself. And it is light and smooth on the palate. However, it is for all those who have already experienced with rums in cask strength and / or the countries of Jamaica, Barbados, Trinidad, St. Lucia, Fiji and other Demeraras of various UAs, very boring. This I say therefore not overbearing with arrogance but with a sobering and leaden disappointment. I had expected more. Maybe I was spoiled by Velier too much. But even if this is true, then I'm spoiled by all the old vintages of Bristol, Cadenhead, etc. as well Why? Almost all old rum had a very good maturity and this is clearly reflected in the enjoyment. Even newer rums, such as from Jamaica, Barbados, St. Lucia and Fiji (just to name a few) were in more active barrels and did also taste better. And this has nothing to do with still being used. I had such an immature specimen even from the Versailles Still and otherwise well matured rums from Versailles, which are all absolute Burner in my opinion. The Uitvlugt with his French Savalle can be quite good, Velier had shown it. This bottle from 1998 prove to me that the best distillate is absolutely useless if you put it in inactive or dead barrels. You might as well let the rum mature in glass or steel tanks. Surely they have zero barrel maturation. But this rum here has never a minimum of 14 years barrel maturity. Admittedly, the rum is not sharp, which is typical for young and unripened rum. But the quality of this bottling is far away from rum barrels which are more active and can therefore enrich their content in a much better way.

Now the all-important price question: Is the rum worth the money? If you like a very light rum with an uncomplicated character, then you might be able to consider this rum to be worth the money. However, I am not one of those guys. I think this little a sample is enough for me for the rest of my life and so I give here not a buy recommendation. I'm actually glad that I do not own a whole bottle of this rum. But as always, you have to decide it for yourself as a buyer in what you want to put your hard-earned money. Nevertheless, I wish you a nice Sunday!

Marco