Erneut
Willkommen auf B.A.M.!
Heute folgt der zweite Rum aus dem legendären Jahrgang von 1990 der Hampden Distillery. Zuvor hatten wir ja schon den BB&R Finest Jamaica Rum Hampden Distillery 1990 17 YO und dieser Rum war ein richtiger Kracher. Ob diese Abfüllung hier das Ganze noch einmal toppen kann? Wir werden sehen. Heute gibt es den Duncan Taylor Hampden Distillery 1990 22 YO!
Zur Abfüllung:
Die Hampden Estates Limited gehörte bis 2002 der Farquharson Familie. Im besagten Jahr übernahm die Trelawny Sugar Company das Anwesen und die Zuckerfabrik wurde geschlossen. Heute besitzt die Everglades Farms Limited (die Hussey Familie) die Hampden Distillery. Sie kaufte das Anwesen samt Destillerie im Jahre 2009. Anscheinend gab es dann einen Strategiewechsel. Zuvor verkaufte man ausschließlich Rums in Bulk. Im März des Jahres 2011 wurde dann der erste eigene Rum angekündigt: Den Hampden Rum Fire Overproof Rum. Im November 2012 kam dann der Rum Fire Velvet Overproof Rum mit 63% (Importeur Haromex). Im März 2013 ließ das Unternehmen zwischen den Zeilen durchblicken, dass man verstärkt auf eigene Marken setzen möchte. Angeblich verfügte die Destillerie damals über 5 Warenhäuser, mit jeweils einer Kapazität von 8.000 Fässern. Das klingt nicht mehr nach einer Fokussierung auf den Bulk-Handel, sondern auf eine Konzentrierung der eigenen neuen Marken. Für die EU und UK wurde der Hampden Gold Rum mit 40% veröffentlicht. Bisher gab es keine weiteren Neuigkeiten von dort, aber in den nächsten Jahren dürfen wir wohl die ersten Blends mit höheren Jahreszahlen erwarten (5 - 8 Jahre alt). Die Hussey Familie will also weg vom Bulk Handel und auf den Pfaden von Appleton wandeln. Auch Worthy Park strebt dies an. Ob sie wirklich den europäischen Gaumen treffen werden? Aus Gründen des Marketings sind Goldmedallien schon lohnenswert, aber aufgrund der vergangenen Auszeichnungen an Rums mit hohem Zuckergehalt, spreche ich denen eine richtige Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit ab. Alle sind einfach viel zu sehr in dieses Geschäft verstrickt, als dass man an diesem „Filz“ so schnell etwas ändern wird und der Kunde ist hier die treibende Kraft, also WIR verehrte Leser. Jeder Käufer mit seinen Einkäufen bestimmt was hergestellt wird. Nehmen wir unsere Verantwortung an und zeigen den karibischen Destillerien, was wir wollen.
So viel zur aktuellen Lage auf Jamaika. Diese Abfüllung hier stammt aus Fass #10, aber die Nummer muss nicht unbedingt etwas bedeuten. Sie stammt höchstwahrscheinlich vom Importeur, und das würde bedeuten, dass es mindestens 10 Fässer aus diesem Jahrgang gab. Dieses Fass brachte 294 0,7l Flaschen hervor. Das wären 205,8 Liter an Rum mit 52,9%vol. Machen wir mal ein kleines Rechenbeispiel: 1 Hoghshead (Englische Weinfass-Einheit) wären 52,5 britisch-imperiale Gallonen. Dies wiederum wären 238,7 Liter an Gesamtvolumen. Würde man also übertrieben von 238 Liter an Rum in 1990 ausgehen, dann musste der Rum gut verdünnt worden sein. Ansonsten macht die errechnete Zahl von 205,8l mit 52,9%vol keinen Sinn. Aber was ist mit den Verlusten? Wurden hier zwischenzeitlich einige Fässer vermählt, um diese Verluste auszugleichen? Ich kenne bisher nur vier Abfüllungen aus 1990. Der Rum Nation bestand aber aus mehr als nur einem Fass. Das legt die Flaschenanzahl einer Webseite nahe. Möglich wäre es zwar, aber dies ist rein spekulativ. Vielleicht hat man sie auch nur einfach in einem Lager "vergessen" oder die Qualität war so schlecht, dass Niemand sie kaufen wollte. Aber genug davon: Auf zur Verkostung!
Verkostung Duncan Taylor Hampden Distillery 1990 22 YO:
Preis: Meine erste Flasche kaufte ich in UK. Sie war spottbillig und der Preis war wohl ein Fehler, denn kurz danach erhöhte er sich. Damals betrug der Erstpreis 64£. Für das Alter und die Qualität war das schon mehr als ein Schnäppchen zu der Zeit. Später erschien er für 90 – 100€ in Deutschland.
Alter: Der Rum wurde laut Label im November 1990 in Jamaika destilliert und in UK im November 2012 abgefüllt. Das offizielle Alter beträgt 22 Jahre.
Alkoholstärke: Die Trinkstärke beträgt 52,9%vol. Dies dürfte nicht mehr die gesamte Fassstärke sein. Aber ein solches Statement ist auch nicht auf dem Label zu finden.
Destillationsverfahren: Das offizielle Verfahren ist die Pot Still.
Farbe: Der Rum erstrahlt in einem satten Goldton. Dies ist schon einmal dunkler, als es beim Berry Bros & Rudd Finest Jamaica Rum Hampden Distillery 1990 17 YO der Fall war.
Viskosität: Der Rum fließt in Schlieren zurück zum Boden. An der Wand bilden sich dicke Perlen, die langsam zum Boden zurückfließen. Der Rum ist auch hier anders als der Berrys.
Nase: Man vernimmt als erstes einen medizinischen Touch, verwoben und massiv dominiert von fruchtigen Esteraromen. Die Nase riecht leicht säuerlich. Dieser Eindruck muss von der hohen Esterkonzentration kommen. Der Alkohol sticht leicht in der Nase, ist bei über 50% aber nichts außergewöhnliches. Er dominiert die Nase auch nicht. Das schafft der Alkohol auch nicht. Ich rieche hier deutlichere Fruchtaromen, als beim Berrys. Ananas, grüne und saure Äpfel, Zitronen und vieles mehr, was ich hier nicht wirklich identifizieren kann. Weiter weg vom Glas rieche ich dieses Mal schwache Vanille, Toffee und Leder vom Fass. Schnüffelt man nicht langsam und genießerisch, sondern atmet den Rum sehr schnell ein, erscheint der Rum leicht erdig. Die Nase ist minimal süß neben der Säuerlichkeit. Der Rum riecht extrem geschmackvoll und ist sehr kompakt. Im Hintergrund verweilen die Eichenaromen, schaffen es aber nicht wirklich, sich gegen diese dominante Frucht durchzusetzen. Mit der Frucht verwoben sind auch Spuren von Zuckerrohr.
Gaumen: Krasse Ester mit leicher Säuerlichkeit fluten den Gaumen und füllen in bis in den letzten Winkel. Dann erkenne ich Leder, Toffee und Eiche. Alles vom Fass. Der Rum brennt leicht am Gaumen. Stärker als es der Berrys tat, aber das ist auch hier normal. Der Rum hat mehr Power. Er verliert auch nicht so schnell an Fahrt wie der Berrys. Vielleicht mag der eine jetzt lachen, aber der Geschmack erinnert mich wirklich an Tabasco und süße Pepperoni. Warum lachen? Weil ich eine diese Komponente auf dem Rücken-Etikett damals las, und wir drei (Leo, Flo und ich) witzelten damals in einem Chat, dass die Jungs bei Duncan Taylor wohl vorher in einer Pizza Hut Filiale waren, bevor sie die Tasting-Notes verfassten. Mittlerweile kann ich diese Komponente auch wirklich erkennen und einordnen. Ich schmecke noch mehr. Zitrone, Ananas und wieder saure Äpfel. Der Rum gewinnt nach langer Zeit im Mund ein seltsames Geschmacksprofil, das an Plastik erinnert. Gewöhnungsbedürftig für viele Connaisseure schätze ich mal. Er gewinnt auch einen medizinischen Touch. Nach einer knappen Minute im Mund ist die Säuerlichkeit verschwunden. Der Rum ist sehr komplex, aber gewöhnungsbedürftig.
Abgang: Der Abgang beginnt mit Toffee, Eiche und wieder Pepperonis. Dann kommt die geballte Ester-Kraft zum Vorschein. Wieder ein leicht säuerlicher Geschmack und dieses Brennen im Rachen, was vielen nicht gefallen dürfte. Ich schmecke Ananas, Zitrone, Limette und saure Äpfel. Er wird nach einiger Zeit pflanzlich im Geschmack und besitzt den längsten Abgang aller Rums, die ich bisher verkostet habe. Nach langer Zeit schmeckt man auch Gummi und Plastik am Gaumen. Auch das wird einigen Genießern nicht gefallen. Ich mag allerdings dieses gesamte Geschmacksprofil.
Fazit: Der bisher größte und wahrlich beste Rum aus der Hampden Distillery den ich je im Glas hatte. Der Jahrgang 1990 war wirklich bemerkenswert und bisher auch einzigartig. Der leicht säuerliche und auch etwas ätzende Geschmack im Mund dürfte vielen nicht gefallen, aber ich mag gerade diese wahnsinnige Konzentration am Gaumen. Nicht als Daily-Sipper geeignet oder ein Everybodys-Darling, aber der beste Hampden ever, zumindest für mich. Den Cadenhead HLCF hatte ich nie im Glas und kann hierzu auch nichts sagen. Dieser Rum von Duncan Taylor war und ist bisher der (noch) unbestrittene König der Hampden Destillerie. Mit anderen Stilen von Jamaika kann man ihn nur schwer vergleichen, oder um es anders auszudrücken: Ein direkter Vergleich mit einem anderen Stil wäre unfair. Es gab ja einen weiteren Rum mit einer angeblich hohen Esterkonzentration, zumindest behauptete Flo dies, bis ich ihn selber im Glas hatte. Diesen Rum von 1998 werde ich auch noch öffentlich verkosten und bewerten. Ist eine solche Granate wie diese hier noch zu übertreffen? Vielleicht. Ich hoffe das Hampden sich nicht ganz vom Bulk verabschieden wird und wir noch viele Rums aus dieser Destillerie durch die UAs genießen können. Aber der Trend zu Eigenabfüllungen ist deutlich zu erkennen. Diese Abfüllung ist die Beste der beiden Rums von 1990, was ja nicht bedeutet, dass der Berrys nun schlecht war, aber man merkte doch ein wenig die Verdünnung. Aber gerade durch diese wäre er vielleicht für mehr Genießer akzeptabler gewesen. Dieser Rum mit 52,9%vol und dem leichten „ätzenden“ Geschmack dürfte gerade Anfänger absolut nicht zusagen. Aber da ich gerade solche Rums auch liebe, bekommt diese Abfüllung von mir diese hohe Wertung. Also bitte beachten: Sie könnten diesen Rum ganz anders betrachten oder gar bewerten und einordnen. Dies ist meine persönliche Einschätzung und ametuerhafte Verbraucherbewertung. In diesem Sinne: Cheers!
Heute folgt der zweite Rum aus dem legendären Jahrgang von 1990 der Hampden Distillery. Zuvor hatten wir ja schon den BB&R Finest Jamaica Rum Hampden Distillery 1990 17 YO und dieser Rum war ein richtiger Kracher. Ob diese Abfüllung hier das Ganze noch einmal toppen kann? Wir werden sehen. Heute gibt es den Duncan Taylor Hampden Distillery 1990 22 YO!
Zur Abfüllung:
Die Hampden Estates Limited gehörte bis 2002 der Farquharson Familie. Im besagten Jahr übernahm die Trelawny Sugar Company das Anwesen und die Zuckerfabrik wurde geschlossen. Heute besitzt die Everglades Farms Limited (die Hussey Familie) die Hampden Distillery. Sie kaufte das Anwesen samt Destillerie im Jahre 2009. Anscheinend gab es dann einen Strategiewechsel. Zuvor verkaufte man ausschließlich Rums in Bulk. Im März des Jahres 2011 wurde dann der erste eigene Rum angekündigt: Den Hampden Rum Fire Overproof Rum. Im November 2012 kam dann der Rum Fire Velvet Overproof Rum mit 63% (Importeur Haromex). Im März 2013 ließ das Unternehmen zwischen den Zeilen durchblicken, dass man verstärkt auf eigene Marken setzen möchte. Angeblich verfügte die Destillerie damals über 5 Warenhäuser, mit jeweils einer Kapazität von 8.000 Fässern. Das klingt nicht mehr nach einer Fokussierung auf den Bulk-Handel, sondern auf eine Konzentrierung der eigenen neuen Marken. Für die EU und UK wurde der Hampden Gold Rum mit 40% veröffentlicht. Bisher gab es keine weiteren Neuigkeiten von dort, aber in den nächsten Jahren dürfen wir wohl die ersten Blends mit höheren Jahreszahlen erwarten (5 - 8 Jahre alt). Die Hussey Familie will also weg vom Bulk Handel und auf den Pfaden von Appleton wandeln. Auch Worthy Park strebt dies an. Ob sie wirklich den europäischen Gaumen treffen werden? Aus Gründen des Marketings sind Goldmedallien schon lohnenswert, aber aufgrund der vergangenen Auszeichnungen an Rums mit hohem Zuckergehalt, spreche ich denen eine richtige Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit ab. Alle sind einfach viel zu sehr in dieses Geschäft verstrickt, als dass man an diesem „Filz“ so schnell etwas ändern wird und der Kunde ist hier die treibende Kraft, also WIR verehrte Leser. Jeder Käufer mit seinen Einkäufen bestimmt was hergestellt wird. Nehmen wir unsere Verantwortung an und zeigen den karibischen Destillerien, was wir wollen.
So viel zur aktuellen Lage auf Jamaika. Diese Abfüllung hier stammt aus Fass #10, aber die Nummer muss nicht unbedingt etwas bedeuten. Sie stammt höchstwahrscheinlich vom Importeur, und das würde bedeuten, dass es mindestens 10 Fässer aus diesem Jahrgang gab. Dieses Fass brachte 294 0,7l Flaschen hervor. Das wären 205,8 Liter an Rum mit 52,9%vol. Machen wir mal ein kleines Rechenbeispiel: 1 Hoghshead (Englische Weinfass-Einheit) wären 52,5 britisch-imperiale Gallonen. Dies wiederum wären 238,7 Liter an Gesamtvolumen. Würde man also übertrieben von 238 Liter an Rum in 1990 ausgehen, dann musste der Rum gut verdünnt worden sein. Ansonsten macht die errechnete Zahl von 205,8l mit 52,9%vol keinen Sinn. Aber was ist mit den Verlusten? Wurden hier zwischenzeitlich einige Fässer vermählt, um diese Verluste auszugleichen? Ich kenne bisher nur vier Abfüllungen aus 1990. Der Rum Nation bestand aber aus mehr als nur einem Fass. Das legt die Flaschenanzahl einer Webseite nahe. Möglich wäre es zwar, aber dies ist rein spekulativ. Vielleicht hat man sie auch nur einfach in einem Lager "vergessen" oder die Qualität war so schlecht, dass Niemand sie kaufen wollte. Aber genug davon: Auf zur Verkostung!
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Verkostung Duncan Taylor Hampden Distillery 1990 22 YO:
Preis: Meine erste Flasche kaufte ich in UK. Sie war spottbillig und der Preis war wohl ein Fehler, denn kurz danach erhöhte er sich. Damals betrug der Erstpreis 64£. Für das Alter und die Qualität war das schon mehr als ein Schnäppchen zu der Zeit. Später erschien er für 90 – 100€ in Deutschland.
Alter: Der Rum wurde laut Label im November 1990 in Jamaika destilliert und in UK im November 2012 abgefüllt. Das offizielle Alter beträgt 22 Jahre.
Alkoholstärke: Die Trinkstärke beträgt 52,9%vol. Dies dürfte nicht mehr die gesamte Fassstärke sein. Aber ein solches Statement ist auch nicht auf dem Label zu finden.
Destillationsverfahren: Das offizielle Verfahren ist die Pot Still.
Farbe: Der Rum erstrahlt in einem satten Goldton. Dies ist schon einmal dunkler, als es beim Berry Bros & Rudd Finest Jamaica Rum Hampden Distillery 1990 17 YO der Fall war.
Viskosität: Der Rum fließt in Schlieren zurück zum Boden. An der Wand bilden sich dicke Perlen, die langsam zum Boden zurückfließen. Der Rum ist auch hier anders als der Berrys.
Nase: Man vernimmt als erstes einen medizinischen Touch, verwoben und massiv dominiert von fruchtigen Esteraromen. Die Nase riecht leicht säuerlich. Dieser Eindruck muss von der hohen Esterkonzentration kommen. Der Alkohol sticht leicht in der Nase, ist bei über 50% aber nichts außergewöhnliches. Er dominiert die Nase auch nicht. Das schafft der Alkohol auch nicht. Ich rieche hier deutlichere Fruchtaromen, als beim Berrys. Ananas, grüne und saure Äpfel, Zitronen und vieles mehr, was ich hier nicht wirklich identifizieren kann. Weiter weg vom Glas rieche ich dieses Mal schwache Vanille, Toffee und Leder vom Fass. Schnüffelt man nicht langsam und genießerisch, sondern atmet den Rum sehr schnell ein, erscheint der Rum leicht erdig. Die Nase ist minimal süß neben der Säuerlichkeit. Der Rum riecht extrem geschmackvoll und ist sehr kompakt. Im Hintergrund verweilen die Eichenaromen, schaffen es aber nicht wirklich, sich gegen diese dominante Frucht durchzusetzen. Mit der Frucht verwoben sind auch Spuren von Zuckerrohr.
Gaumen: Krasse Ester mit leicher Säuerlichkeit fluten den Gaumen und füllen in bis in den letzten Winkel. Dann erkenne ich Leder, Toffee und Eiche. Alles vom Fass. Der Rum brennt leicht am Gaumen. Stärker als es der Berrys tat, aber das ist auch hier normal. Der Rum hat mehr Power. Er verliert auch nicht so schnell an Fahrt wie der Berrys. Vielleicht mag der eine jetzt lachen, aber der Geschmack erinnert mich wirklich an Tabasco und süße Pepperoni. Warum lachen? Weil ich eine diese Komponente auf dem Rücken-Etikett damals las, und wir drei (Leo, Flo und ich) witzelten damals in einem Chat, dass die Jungs bei Duncan Taylor wohl vorher in einer Pizza Hut Filiale waren, bevor sie die Tasting-Notes verfassten. Mittlerweile kann ich diese Komponente auch wirklich erkennen und einordnen. Ich schmecke noch mehr. Zitrone, Ananas und wieder saure Äpfel. Der Rum gewinnt nach langer Zeit im Mund ein seltsames Geschmacksprofil, das an Plastik erinnert. Gewöhnungsbedürftig für viele Connaisseure schätze ich mal. Er gewinnt auch einen medizinischen Touch. Nach einer knappen Minute im Mund ist die Säuerlichkeit verschwunden. Der Rum ist sehr komplex, aber gewöhnungsbedürftig.
Abgang: Der Abgang beginnt mit Toffee, Eiche und wieder Pepperonis. Dann kommt die geballte Ester-Kraft zum Vorschein. Wieder ein leicht säuerlicher Geschmack und dieses Brennen im Rachen, was vielen nicht gefallen dürfte. Ich schmecke Ananas, Zitrone, Limette und saure Äpfel. Er wird nach einiger Zeit pflanzlich im Geschmack und besitzt den längsten Abgang aller Rums, die ich bisher verkostet habe. Nach langer Zeit schmeckt man auch Gummi und Plastik am Gaumen. Auch das wird einigen Genießern nicht gefallen. Ich mag allerdings dieses gesamte Geschmacksprofil.
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Fazit: Der bisher größte und wahrlich beste Rum aus der Hampden Distillery den ich je im Glas hatte. Der Jahrgang 1990 war wirklich bemerkenswert und bisher auch einzigartig. Der leicht säuerliche und auch etwas ätzende Geschmack im Mund dürfte vielen nicht gefallen, aber ich mag gerade diese wahnsinnige Konzentration am Gaumen. Nicht als Daily-Sipper geeignet oder ein Everybodys-Darling, aber der beste Hampden ever, zumindest für mich. Den Cadenhead HLCF hatte ich nie im Glas und kann hierzu auch nichts sagen. Dieser Rum von Duncan Taylor war und ist bisher der (noch) unbestrittene König der Hampden Destillerie. Mit anderen Stilen von Jamaika kann man ihn nur schwer vergleichen, oder um es anders auszudrücken: Ein direkter Vergleich mit einem anderen Stil wäre unfair. Es gab ja einen weiteren Rum mit einer angeblich hohen Esterkonzentration, zumindest behauptete Flo dies, bis ich ihn selber im Glas hatte. Diesen Rum von 1998 werde ich auch noch öffentlich verkosten und bewerten. Ist eine solche Granate wie diese hier noch zu übertreffen? Vielleicht. Ich hoffe das Hampden sich nicht ganz vom Bulk verabschieden wird und wir noch viele Rums aus dieser Destillerie durch die UAs genießen können. Aber der Trend zu Eigenabfüllungen ist deutlich zu erkennen. Diese Abfüllung ist die Beste der beiden Rums von 1990, was ja nicht bedeutet, dass der Berrys nun schlecht war, aber man merkte doch ein wenig die Verdünnung. Aber gerade durch diese wäre er vielleicht für mehr Genießer akzeptabler gewesen. Dieser Rum mit 52,9%vol und dem leichten „ätzenden“ Geschmack dürfte gerade Anfänger absolut nicht zusagen. Aber da ich gerade solche Rums auch liebe, bekommt diese Abfüllung von mir diese hohe Wertung. Also bitte beachten: Sie könnten diesen Rum ganz anders betrachten oder gar bewerten und einordnen. Dies ist meine persönliche Einschätzung und ametuerhafte Verbraucherbewertung. In diesem Sinne: Cheers!
Marco
(94 / 100)
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Again Welcome to B.A.M.!
Today comes the second
rum from the legendary vintage of 1990 from the Hampden Distillery.
We previously already had the BB&R Finest Jamaica Rum Distillery
Hampden 1990 17 YO and the rum was a real firecracker. Can this
bottling here top the whole thing? We will see. Today's review will
be about the Duncan Taylor Hampden Distillery 1990 22 YO!
The
Bottling:
The
Hampden Estates Limited belonged to the Farquharson family until
2002. In the said year the Trelawny Sugar Company took over the
estate and the sugar factory. Shorty afterwards the factory was
closed because it was not efficient enough. Today the Everglades
Farms Limited (the Hussey family) owns the Hampden Distillery and the
estate. They bought the property including distillery in 2009.
Apparently there was a change of strategy. Previously the distillery
sold exclusively all rums in bulk. Then the first own rum appeared in
March of 2011: Hampden Rum Fire Over Proof Rum. In November 2012
came the Rum Fire Velvet Over Proof Rum with 63% (Importer Harmonex).
In March 2013, the Company is telling us between the lines that they
would like to rely more on their own brands. Allegedly the distillery
back then had about 5 store-houses, each with a capacity of 8,000
barrels. That does
not sound more like a focus on the bulk trade, but a concentration of
new own brands. Hampden Gold Rum was published with 40%abv for the EU
and UK. So far there have been no further news from there, but in the
next few years we may well see the first blends with a higher annual
numbers expected (5 - 8 Years old). So the Hussey family will walk
away from the bulk trade and appears to walk on the same tracks of
Appleton. Also Worthy Park seems to walk this path. Will those bottlings ever
actually meet the European palate? Gold medals are nice and shiny for
the sake of marketing, but they have greatly lost their value due to
the "recent" awards given to rums with a high sugar content. I'm
talking about proper independence and credibility. All are just way
too involved into this "sticky" business, as that it will change anytime soon and the
costumer is being left out in the process. But it is the costumer who
has the driving force behind every change in any market on this fine
earth on his side: His money. They all are fighting for it. Only we
can change the rules. Let us do our proper duty as costumers and let
us show the Caribbean distilleries what we really want.
So much for the current situation in Jamaica. This bottling here comes from barrel # 10, but the number does not necessarily mean anything. This number comes with a high probability from the importer and bulk-buyer. This barrel has produced 294 0,7l bottles. That would be 205,8 liters of rum with 52.9%abv. Let's do the math: 1 Hoghshead (English wine barrel units) would be 52.5 British imperial gallons. This in turn would be 238,7 liters in total. Round about 238 liters per barrel (filled up to the brim). It appears that this bottling has been diluted down, otherwise the calculated number of 205,8 liters makes no sense. But what about the losses? We only know of 10 barrels. Were there some "marriages" of specific barrels to reduce the evaporation losses, which resulted in a reduced number? It could be possible, but this is highly speculative. Maybe the left barrels are hidden in a dark corner of a warehouse and forgotten by the owner, or the quality is so bad, that no one wants to bottle it. But enough of that: Let us commence...
So much for the current situation in Jamaica. This bottling here comes from barrel # 10, but the number does not necessarily mean anything. This number comes with a high probability from the importer and bulk-buyer. This barrel has produced 294 0,7l bottles. That would be 205,8 liters of rum with 52.9%abv. Let's do the math: 1 Hoghshead (English wine barrel units) would be 52.5 British imperial gallons. This in turn would be 238,7 liters in total. Round about 238 liters per barrel (filled up to the brim). It appears that this bottling has been diluted down, otherwise the calculated number of 205,8 liters makes no sense. But what about the losses? We only know of 10 barrels. Were there some "marriages" of specific barrels to reduce the evaporation losses, which resulted in a reduced number? It could be possible, but this is highly speculative. Maybe the left barrels are hidden in a dark corner of a warehouse and forgotten by the owner, or the quality is so bad, that no one wants to bottle it. But enough of that: Let us commence...
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Tasting
Duncan Taylor Hampden Distillery 1990 22 YO:
Price:
I
bought my first bottle in the UK. It was very cheap and the price was
probably a mistake, because shortly after the deal the price rose
significantky. At that time the first price was 64£. For the age and
quality offered it was more than a bargain at the time. Later he
appeared with 90-100€ in Germany. Still a good price I want to add.
Age:
The
rum was distilled according to the label in November 1990 in Jamaica
and bottled in the UK in November 2012. The official age is 22 years.
ABV:
The
drinking strength is 52.9%abv. This should no longer be the entire
cask strength. But such a statement is not to be found on the label
anyways.
Process
of distillation:
The
official method is the pot still.
Colour:
The
rum is shining in a rich golden color. This is already a bit darker
than it was the case with the Berry Bros & Rudd Finest Jamaica
Rum Hampden Distillery 1990 17 YO.
Viscosity:
The
rum is flowing in streaks back to the ground. Thick beads are slowly
flowing back to the bottom after they have been formed at the top of
the crown. The rum is here unlike the Berrys.
Nose:
First
I notice a medical touch, interwoven and heavily dominated by fruity
ester aromas. The nose smells slightly sour. This impression must
come from the high ester concentration. The alcohol burns only weak
in the nose, but it is more than 50%abv nontheless. The alcohol does
not dominate the nose. However, it has not the power to do so. The
esters are too dominant. I smell stark fruit flavours, just like it
was the case with the one from Berrys. Pineapples, sour apples,
lemons and much much more. I am simply unable to express these fruit
flavours in plain words. Further away from the glass I smell faint
vanilla, toffee and leather from the barrel.
If
you are taking in the air through your nose very fast, then the rum
appears slightly earthy. The nose is minimal sweet in addition to the
sourness. The rum smells extremely tasty and is very compact. In the
background are lurking oak flavours, but they cannot fight against
these massive fruit flavours. Intertwined with the fruit are also
traces of sugarcane.
Palate:
Blatant
ester with a light sourness is flooding the palate and fills the
entire mouth with its presence. Then I notice leather, toffee and
oak. Everything from the barrel. The rum burns only weak on the
palate. A little bit than the Berrys did, but that's quite normal.
The rum has more power and more %abv. He also does not lose its full
force on the palate so fast as the Berrys did. Laugh if you want, but
the taste really reminds me of tabasco and sweet peppers (pepperoni).
Why laughing? Because on the back label you can read these components
in the official tasting notes from Duncan Taylor, and we three (Leo,
Flo and I) joked in the past about this. We guessed the tasting guys
were prior meeting in a Pizza-Hut store before they performed the
tasting. Now I can really taste this component. There is more. Lemon,
pineapple and sour apples again.
The
Rum gains after a long time in the mouth a strange flavour-profile
that is reminiscent of plastic or rubber. You definetly have to like
that. It also gains a medical touch. After a brief minute in the
mouth, the acidity is gone. The rum is very complex.
Finish:
The
finish starts with toffee, oak and again pepperoni. Then the
concentrated ester force emerges. Again a slightly sour taste and
this burning in the throat. I taste pineapple, lemon, lime and sour
apples. He gets a vegetable flavor after some time. The finish is one
of the longest, if not the longest, I ever had with a rum. After a
long time you can taste again rubber and plastic on the palate.
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Conclusion:
The
biggest and truly best rum from the Hampden Distillery I've ever had
the pleasure of savouring it. The 1990 vintage was truly remarkable
and so far unique. The slightly sour and somewhat caustic taste in
the mouth is something that many connoisseurs will not like at first.
The rum has a insane concentration on the palate. It is not suitable
as Daily-sipper or as a Everybodys darling, but it is the best
Hampden ever. Well, at least for me. I never had the Cadenhead HLCF
1992 in the glass and can't say anything to this one in comparison
with the Duncan Taylor. This rum from Duncan Taylor was and is so far
the (still) undisputed king of the Hampden distillery. Iit is very
difficult to compare it with other styles of Jamaica, or to put it
differently: A direct comparison with another style (like Long Pond)
would be unfair. There is another rum with an allegedly high ester
concentration, at least Flo claimed this until I had it myself in the
glass. This rum from 1998 will also be publicly reviewed on the blog.
Can anything surpass such a flavour-grenade? Maybe. I hope the
Hampden distillery will not say goodbye to the bulk rum entirely and
we can still enjoy many rums from this distillery bottled by indys.
But the trend towards self-bottling can clearly be seen. This
bottling is the best of the two rums from 1990. However, this does
not mean, that Berrys was bad or cheap shit, but you can spot a
little bit the dilution with water. But through this he was more
softly and more gentle on the palate. Maybe this made him more
acceptable to a wider audience. This rum with 52.9% abv and the
slight "corrosive" taste is nothing for beginners. But this
bottling gets a high rating because I do love it. But please note:
You might consider this rum quite different or even evaluate and
classify it differently than I did. It may be hell on earth for you.
This is my personal assessment and amateur-like review of a customer.
In this sense: Cheers!
Marco
(94 / 100)
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