Sonntag, 21. August 2016

Arnisser Rum No. 4 Barbados 6 YO (2014)

(the English part is just below, just skip the German part) 


Seid gegrüßt werte Rumliebhaber!

Willkommen zurück zu B.A.M.. Dieses Review wollte ich schon viel länger bringen als mir es eigentlich lieb ist und ich habe es zu lange hinausgezögert. Heute kommt ein Rum eines kleinen Abfüllers aus Norddeutschland zur Verkostung. Es ist der Arnisser Rum No.4 Barbados 6 YO (2014) 66,1%vol.!

Zur Abfüllung:

Der Abfüller Arnisser Rum ist eher unbekannt und befindet sich in einem kleinen Dorf namens Arnis östlich von Flensburg. Zur Zeit befinden sich 7 Rums in deren Sortiment, rangierend von Nummer 1 bis Nummer 7. Der heutige Rum ist Nummer 4 und wurde der Trinkstärke nach zu urteilen in Fassstärke abgefüllt. Jede Variante ist sowohl auf 46%vol oder in Fassstärke erhältlich. Was mich nur etwas stutzig macht ist die aktuelle Seite des besagten Nummer 4. Das dortige Label zeigt den Jahrgang 2011, keine Altersangabe und exakt dieselbe Trinkstärke der heutigen Abfüllung. Zudem wird die Foursquare Distillery als Urheberin hinter diesem Rum angegeben. Ich bin etwas verwirrt. Meine Version kaufte ich Mitte 2014. Heute nach zwei Jahren wurde entweder nun ein Nachfolger mit exakt derselben Trinkstärke abgefüllt oder die Angabe auf meinen Flaschen ist schlichtweg falsch. Ich tendiere eigentlich mehr zur Annahme, dass ein Rum mit derselben Trinkstärke eher unwahrscheinlich als wahrscheinlich ist, außer man hilft mit Wasser nach. Stimmt die Angabe 6 Jahre allerdings, dann dürfte der Rum um 2008 herum destilliert worden sein. Auf dem neuen Label ist von 2011 die Rede. Was bitteschön ist nun Tatsache? Ist das ein Nachfolger, welcher sich im Shopsystem befindet, oder steht auf meinem Rum eine schlichtweg falsche Altersangabe, die erst nach meinem Kauf korrigiert wurde? Und noch etwas lustiges und total gegen den Trend: Der Rum ist billiger als es 2014 der Fall war. Zwar nur 2€ aber immerhin. Kein Absatz? Eigentlich müsste nach rein logischen Annahmen von einem Nachfolger ausgehen, aber ich belasse es einmal dabei und wir wenden uns noch kurz der übrigen Range zu. Mit im Portfolio befindet sich jeweils eine Abfüllung aus Panama (keine Angabe), Guatemala (keine Angabe), Belize (Travellers Distillery – Travellers Liquors Limited), Guyana (Diamond Distillery – D.D.L.), Trinidad (Trinidad Distillers Limited – Angostura) und Jamaika (Worthy Park Distillery). Den Jamaikaner gab es 2014 noch nicht. Die Rums sind seit einer geraumen Zeit nun auch bei Rum&Co aufgeschlagen und dort erhältlich. Ich empfehle allerdings einen Preischeck vorzunehmen. Rum&Co ist nicht gerade der „Discounter“ unter den Rumshops, sondern eher eine „Apotheke“. Auch dort ist der Rum mit neuem Label zu kaufen. Genug davon. Auf zur Verkostung.

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Verkostung Arnisser Rum No. 4 Barbados 6 YO (2014):

Preis: Der Preis damals war 15€ für eine 0,2l Flasche.

Alter: Das offizielle Alter gemäß Label beläuft sich auf 6 Jahre.

Alkoholstärke: Die Trinkstärke beträgt ganze 66,1%vol.

Destillationsverfahren: Hierzu gibt es keine offizielle Angabe.

Farbe: Bernstein. Das ist selbst für 6 Jahre etwas dunkel. Bei 3 Jahren (Annahme 2011) wäre dies etwas mehr als unglaublich.

Viskosität: Der Rum fließt in dicken Schlieren relativ schnell zurück zum Glasboden.

Nase: Zuerst sticht der Alkohol in der Nase. Kein Wunder allerdings. Dann rieche ich dominante Butter, süßes Karamell, Kräuter und einige Früchte. Darunter Mangos, ein Hauch von Äpfel und ein sehr vager Duft von Pfirsichen. Über allem schwebt dezentes Anis vom Fass. Ein schwacher medizinischer Geruch entschwebt dem Glas. Die Eiche kommt erst nach einiger Zeit richtig gut durch. Rieche ich hier etwa Kokosnuss? Das weckt grausame Erinnerungen an einen französischen Abfüller und seiner Barbados-Range. So extrem ist es hier nun nicht. Butter, Feigen und Kräuter. Dazu gesellen sich noch Gewürze. Nach einem Schwenk des Glases ist die Frucht am Stärksten, verblasst aber viel zu schnell. Wieder dominieren die Butteraromen. Egal ob dies nun 6 oder 3 Jahre sind, der Rum riecht sehr reif. Fast schon zu reif für Europa. Ein Hauch von Blumen? Nach über einer Stunde rieche ich nun dezente Aromen bitteren Orangen. Die Butter ist und bleibt einfach dominant.

Gaumen: Erst ein leichtes Brennen, dann fluten süßes Karamell, garniert mit starker Butter, schwachen Feigenaromen, Mangos, Gewürzen und Kräutern den Gaumen. Toffee und Eiche. Die Gewürze werden mit der Zeit immer präsenter im Mund. Äpfel, Mangos und ganz schwach Pfirsiche. Ein pflanzlicher Geschmack verbreitet sich immer mehr am Gaumen und gewinnt die Oberhand. Anis vom Fass, Pfeffer und wieder dieser Hauch von Blumen. Beim 2. Schluck etwas mehr Schärfe zu Beginn als zuvor. Alkohol und ein pfeffriger Geschmack tanzen auf der Zunge, wobei nur der Alkohol langsam nachlässt. Wieder dominante Butter, Gewürze, Mangos und Äpfel. Karamell und Toffee. Erneut wandelt sich der Rum hin zu einem pflanzlichen Geschmack im Mund, der fast ununterbrochen von der Butter begleitet wird.

Abgang: Wieder Butter, leichtes Anis vom Fass und ein Hauch von Mangos und Äpfel. Kräuter am Ende. Der Abgang ist trocken aber leider viel zu kurz und flach. Nach dem 2. Schluck Wieder Butter, Gewürze, Mangos und Äpfel. Pfeffer wärmt den Mund. Ein erneutes Trinken steigert den Abgang nicht wirklich. Er bleibt trocken und kurz. Zu kurz.

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Fazit: Die Foursquare Distillery? Alles klar Leute. Blind würde ich jetzt nicht auf diese Destillerie tippen. Ich hätte, wenn man mich gezwungen hätte zu raten, auf W.I.R.D. aka W.I.R.R. getippt. Mir gibt auch diese dunkle Farbe zu denken. Sollte man hier nicht wirklich nachgeholfen haben, dann war das Fass sehr aktiv oder der Rum lagerte nicht im kühlen Klima. Aus Foursquare hatte ich schon einmal eine solch reife Variante von Berry Bros & Rudd mit 12 Jahre aus 1998 mit einer sehr dunklen Farbe für 46%vol. Besagter Rum riecht diesem Exemplar hier auch ähnlich. Allerdings gibt es auch zwei Abfüllungen aus W.I.R.D. die ähnlich riechen, nämlich der Samaroli Barbados Rum 1995 11YO und der Cadenhead Green Label Barbados Rum 2003 11YO. Der Bristol Classic Rum Barbados Foursquare Distillery 2003 9YO roch total anders als der Rum von Berry, welcher ebenfalls aus dieser Destillerie stammt, und dieser Abfüllung aus Arnis. Es könnte Foursquare sein, aber da ich mir nicht absolut sicher bin, gebe ich hier keine Destillerie an. Der Rum ist sehr jung und roh. Die dominantesten Geschmacksnuancen in der Nase und am Gaumen sind Butter und durchweg herbe Kräuter. Das Qualitätsniveau ist auf jeden Fall über dem Durchschnitt, allerdings ist dieser Stil für mich nichts Besonderes. Er haut mich einfach nicht aus den Latschen. Der Abgang ist viel zu kurz und das Geschmacksprofil etwas zu beschränkt. Auch eine längere Standzeit hilft hier nicht wirklich. So sehr ich diesen kleinen Abfüller belohnen würde, so sehr hindert mich die Qualität dieser Abfüllung dem Rum eine bessere Bewertung zu geben. Was erschwerend hinzu kommt ist die Tatsache, dass ich diese Kombination aus Butteraromen und Kräuter nicht meinen Geschmack trifft. Außerdem fehlt mir einfach etwas. Aber genug gejammert. Ich meine was will man für 15€ die 0,2l-Flasche erwarten? Einen alten Demerara von Velier oder etwa eine vergleichbare Qualität, wie sie einst Bristol Spirits Limited ablieferte, wo die Nachfrage an Rum gefühlt im Kellergeschoss vor sich hin dümpelte? Ich habe dies zumindest nicht erwartet und wurde dementsprechend auch nicht enttäuscht. Man sollte fair bleiben. Ich wünsche Euch noch ein schönes Wochenende! 

Marco 

(83/100) 

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Greetings dear rum-lovers!

Welcome back to BAM. I wanted to bring this review for a very long time now and I feel I do have delayed it for too long. Its nothing special. Just a bottling from a bottler located in northern Germany. It is the Arnisser Rum No.4 Barbados 6 YO (2014) 66.1%abv!

The Bottling:

The bottler of Arnisser rum is relatively unknown and is located in a small village called Arnis east of Flensburg. Currently, there are 7 rums in their rum-range, ranking from number 1 to number 7. Todays rum is Number 4 and was apparently bottled at cask-strength. Each variant is available both at 46% vol or at cask-strength. What makes me a bit suspicious is the current product-page of said number 4. The actual label shows the year 2011 and there is no more an age statement to be found. It has the exact same drinking strength as the bottle in my possession. In addition, the Foursquare Distillery is given as the origin of this rum. I am a bit confused. I bought my version in mid 2014. Today, after two years, a successor was either now released with exactly the same drinking strength or the statement on my bottle is simply wrong. I tend more to actually believe that a rum with the same drinking strength is more unlikely than likely, unless you do add some water (if the abv is higher). According to the given age of 6 years the rum may have been distilled around 2008. However, the new label states the vintage 2011. No age statement is to be found. What does this now tell us? Is that a successor, located in the Shop System, or is my rum euqipped with a label full of false staments? Was the age statement wrong and was it corrected after my purchase? And there is something funny and totally against the trend sticking to this bottling. Its just a minor detail, but the actual number 4 is cheaper as it was the case in 2014 when I bought my bottle. Granted, its just 2 € per 0,2l-bottle, but still it is nonetheless cheaper. If you assume a younger successor then this would be pure logical. But a low demand could have also cause this little detail. I think we will leave it at that and we take a closer look at the rest of the range. Within the portfolio is a rum from Panama (origin not specified), Guatemala (origin not specified), Belize (Travellers Distillery - Travellers Liquors Limited), Guyana (Diamond Distillery - DDL), Trinidad (Trinidad Distillers Limited - Angostura) and Jamaica (Worthy Park Distillery). The Jamaican bottling did not exist back in 2014. I would have bought this one otherwise, along with the rum from Guyana and the one from Barbados. The rums have also began to appear elsewhere apart from the original website of this bottler. One of these is Rum&Co. I recommend, however, that you make a price check. Rum & Co is not famed for being a "discounters" among rum-shops, but rather known as "apothecary". There you will also find the “new” rum from Barbados.

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Tasting Arnisser Rum No. 4 Barbados 6 YO (2014):

Price: The price back then was 15€ for a 0.2 liter bottle. It is now 13€.

Age: The official age according to the label is or was 6 years.

ABV: The drinking strength is 66.1%abv.

Process of distillation: To this end, there is no official statement to be found on the labels.

Colour: Amber. This is a bit dark for 6 years. If you do assume 3 years (the new vintage of 2011) than this would be truly incredible… in every sense of the word.

Viscosity: The rum is flowing quickly back back to the glass bottom, thereby forming thick streaks.

Nose: First, the alcohol stings in the nose. No surprise. Then I smell dominant butter, sweet caramel, herbs and some fruits. Among mangoes and apples is a hint of a very vague scent of peaches. Floating “above” the other flavours is subtle anise from the barrel. That was already hinted by the colour. A faint medical smell is hovering over the glass. However, the oak is a bit shy and after some time it is more present on the nose. Do I smell some coconut flavours? This arouses some cruel memories of a French bottler. Particular his Barbados bottlings. Well, well… those flavours are not as dominating or extreme as they were in those. More butter, figs and herbs. This is joined by spices. Lots of. The fruits are easily detectable after the rum is freshly poured into the glass, but they are fading out way to fast. Again these dominate butter flavours. The maturity is very high, regardless if this rum is now 3 or 6 years old. Too high for Europe in this short amount of time I think. Is there a touch of flowers? After more than an hour of breathing I can smell decent flavours of bitter oranges. The butter is still dominating the whole nose.

Palate: Only a slight burning sensation, then sweet caramel, topped with dominate butter, weak fig flavours, mango, spices and herbs are flooding the palate. Toffee and oak. The spices are getting more present in the mouth after some time. Apples, mangoes and a faint taste of peaches. A herbal flavor is gaining ground and eventually gets the upper hand. Anise from the barrel, pepper and again this hint of flowers. At the 2nd sip a little more sharpness at the beginning than before. The alcohol and a peppery taste are dancing on the tongue, while only the alcohol wears actually off after some time. Again dominant butter, spices, mangoes and apples. Caramel and toffee. Once again the rum transforms towards a herbal taste in the mouth, which is accompanied almost continuously with the butter flavour.

Finish: Again butter, slight anise from the barrel and a touch of mango and some apples. Herbs at the end. The finish is dry but unfortunately much too short and shallow. After the 2nd sip again butter, spices, mangoes and apples. The pepper warms the mouth. A renewed drinking does not increase flavour-experience of the finish. It stays dry and it remains short. Too short. 

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Conclusion: The Foursquare Distillery? All right people. I would not have guessed this distillery behind this bottling, if it actually is a product from Richard Seale. I would, if ysomeone had forced me the make a wild guess, rather speculated that this is a rum from the WIRD (West Indies Rum Distillery) aka WIRR (West India Rum Refinery). This deep colour makes me more than just wonder. If we assume that this rum has not been tampered with some caramel, then the barrel was either very active or the storage was not in a cold climate. I had already had such a mature version produced by the Foursquare Distillery and bottled by Berry Bros & Rudd with an age of 12 years and distilled in 1998. It had a very deep colour even with 46%abv. The bottling in question had a similar smell and taste like this rum from Arnis. However, there are also two bottlings of WIRD with a similar smell, namely the Samaroli Barbados Rum 1995 11YO and the Cadenhead Green Label Rum Barbados 2003 11YO. The Bristol Classic Rum Barbados Foursquare Distillery 2003 9YO smelled totally different from these specimens, and it is also from this distillery. It could be Foursquare, but I'm not absolutely sure. Therefore I will for the time being link no distillery to this bottling. The rum is very young and raw. The dominant flavours in the nose and palate are butter and consistently tart herbs. The quality is definitely above average, but this style is, at least for me, nothing special. It just doesn't blows my mind. The finish is much too short and the flavour profile too limited. Also a longer breathing time does not really help here. As much as I would reward this small German bottlers with a good score the specific quality of this bottling prevents me from giving it a higher rating as the one stated below the conclusion. Another plain fact also gives me trouble in rating this baby. I do not like this dominant butter taste, intermingled with spices. Its not made for me. But enough whining. I mean what do you expect for 15 € per 0.2 liter bottle? An old Demerara from Velier or about a comparable level of quality, as Bristol Spirits Limited once bottled, when the demand of rum was so low as some coastal regions covered with endless beaches? I did not expect anything like that or anything in general and therefore I am not disappointed. Its on the palate an honest rum. Nothing fancy but honest. And this is something I can appreciate. I wish you a nice weekend! 

Marco 

(83/100)

Sonntag, 7. August 2016

Duncan Taylor Hampden Distillery 2000 12 YO Cask 122

(the English part is just below, just skip the German part) 

Willkommen zurück zu B.A.M.!

Das heutige Review is der vierte Rum aus dem Jahrgang 2000 der Hampden Distillery auf diesem Blog. Nach all den hochwertigen Abfüllungen ist es mal wieder Zeit einen "normalen" Rum zu präsentieren. Es ist der Duncan Taylor Hampden Distillery 2000 12 YO Cask 122!

Zur Abfüllung:

Quelle: masterofmalt.com
Diese Abfüllung kam Ende 2012 auf den Markt und bekam Ende 2013, also nach nur einem Jahr, einen Nachfolger. Dieser kostete in UK in einem Shop 112€ (Stand 2015). Dort kostet auch der The Rum Swedes Hampden Distillery 12 YO (2000 – 2013) 58,4% ähnlich viel mit 122€, aber dieser Preis liegt an der hohen Steuer in Schweden. Dazu im Vergleich dazu wirkte der The Rum Cask Jamaica Rum Hampden Distillery 2000 12 YO für 57,90€ die 0,7l Flasche wie ein Schnäppchen. Im Jahre 2012 war der Cadenhead Dated Distillation Hampden Distillery JMLR 2000 12 YO für 57€ in Berlin zu haben. Das ist eine satte Preissteigerung und führt die aktuelle Entwicklung im Rum-Bereich deutlich vor Augen. Mittlerweile hat Duncan Taylor den dritten Rum aus diesem Jahrgang abgefüllt. Was sagen uns die Daten dieser Abfüllung? Dass das Fass #122 ganze 233 Flaschen hervorbrachte. Die Abfüllung wurde mit 53,1%vol abgefüllt. Andere Abfüllungen, die in Fassstärke veröffentlicht wurden und ungefähr dasselbe Alter hatten, hatten zum Beispiel z.B. 62%vol (TRC) und 62,1%vol (Cadenhead). Einzige ein Rum aus Schweden tanzt aus der Reihe mit 58,4%vol (TheRumSwedes). Die Daten von Duncan Taylor sagen uns auch noch etwas anderes. Nämlich das mindestens 122 Fässer vom Jahrgang 2000 nach Europa importiert wurden. Diese Nummern stammen in meinen Augen höchstwahrscheinlich vom Importeur und nicht von der Hampden Distillery selbst. Quasi Bestandsnummern des eigenen Lagers. 

Was kommt, wenn alle Fässer aus 2000 verschwunden sind? Etwa der bisher schon veröffentlichte Jahrgang 2002? Laut offizieller Firmenhistorie wurde die Destillerie 2003 vom Staat übernommen und erst 2009 nach langem Rechtsstreit an die Hussey Familie verkauft. Über diese Zeit von 2003 bis 2009 finde ich relativ wenig bis nichts. Sollte die Produktion tatsächlich bis 2009 geruht haben, dann erwartet uns eine Durststrecke von einigen Jahren, bis wir wieder Rums mit 10-12 Jahren im Glas haben werden. Ab 2009 verkaufte die Everglades Farms Ltd wieder Rum im Bulk nach Europa. Eine Tatsache macht mich allerdings stutzig. Wurde die Fabrik von der Destillerie getrennt zu einem anderen Zeitpunkt übernommen? Laut Zeitungsberichten drohte die Regierung schon im Dezember 2002 mit der Schließung der Hampden Sugar Factory. Und wie es aussieht blieb es nicht nur bei einer Drohung und bei Hampden ging schon im Dezember 2002 das Licht aus. Im Jahr 2002 fand also schon der Besitzerwechsel statt. Schlussfolgernd ist in meinen Augen der Jahrgang 2002 der vorerst letzte „alte“ Jahrgang. Alles danach ist aus der neuen Era unter der Familie Hussey. D.h. in frühestens 3 Jahren können wir wieder mit den ersten 10 Jahre alten Rums aus Hampden rechnen. Dies gilt natürlich nur, wenn der Staat die Rum-Produktion tatsächlich eingestellt hat. Aber genug davon. Auf zur Verkostung!

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Verkostung Duncan Taylor Hampden Distillery 2000 12 YO Cask 122:

Preis: Der Preis rangierte irgendwo bei 70-80€ die 0,7l Flasche, wenn ich mich noch richtig erinnere. Der Nachfolger kostete ungefähr ähnlich soviel in Deutschland (um die 70€). In England musste man 80€ hinlegen.

Alter: Das Alter beläuft sich auf 12 Jahre Fassreife.

Alkoholstärke: Die Trinkstärke beträgt 53,1%vol. Der Rum dürfte mit Wasser auf diese Stärke herab verdünnt worden sein. Das kann man an den anderen Rums diesen Jahrgangs aus Hampden gut erkennen.

Destillationsverfahren: Das offizielle Verfahren ist eine Pot Still.

Farbe: Wieder ein Rum aus 2000 von Hampden mit einem blassen Goldton im Glas. Die Fass-Charge, welche für diesen Jahrgangs verwendet worden ist, muss wohl annähernd eine stabile und gleichbleibende Qualität gehabt haben.

Viskosität: Der Rum fließt relativ schnell zurück zum Glasgrund und bildet dabei dünne Schlieren an der Glaswand. Vereinzelt bleiben einige Perlen daran hängen.

Nase: Der Alkohol sticht leicht in der Nase. Dann rieche ich eine dominante Frucht, gepaart mit Ester- und Eichenaromen. Auch rieche ich wieder einen medizinischen Touch. Diesen hatte ich schon bei anderen Hampdens von 2000 in der Nase. Auch hier Nuancen von Rauch (nicht Torf). Der Rum reicht auch leicht säuerlich und weist nur eine geringe Süße in der Nase auf. Die Frucht ist leider selbst bei 53,1%vol immer noch sehr kompakt. Man riecht außerdem Nuancen von Beistiftspänen (Versailles lässt grüßen). Die Nase ist sehr faszinierend. Am Rand des Glases rieche ich Holzkohle, Leder, Anis und Eichenaromen. Wieder diese rauchige Geruchskomponente. Leider kann ich keine einzelnen Fruchtaromen aus dieser Nase herauspicken und zuordnen. Er ist insgesamt fruchtig, herb, leicht säuerlich, medizinisch und rauchig. 

Mit Wasser ist die Nase nun deutlich milder. Der Alkohol brennt nur noch sehr sanft in der Nase. Der Rum wurde etwas rauchiger und herber. Leider hat auch die Frucht nachgelassen. Man riecht immer noch starke Ananas und nun etwas schwächer Papayas. Der Rum ist immer noch leicht säuerlich in der Nase, aber diese Komponente wurde auch deutlich reduziert. Ich erkenne immer noch herbe Kräuter, Anis und Eichenaromen. Nach einer längeren Standzeit im Glas blitzt wieder kurz Versailles auf (Bleistiftspäne). Dieser Rum riecht verdünnt wie eine schwächere aber mehr esterhaltige Version von Versailles, welche mit Ananas garniert wurde. Sehr faszinierend. Leichte Nuancen von schwarzen Tee lauern im Hintergrund.

Gaumen: Zuerst schmeckt der Rum leicht säuerlich, bevor der Alkohol schwach im Mund brennt. Dann kommt eine wunderschöne Frucht, gepaart mit Esteraromen zum Vorschein. Ich erkenne Ananas und Papayas, verwoben mit Toffee, Nuss- und Fassaromen. Darunter sind Leder und Eichenaromen. Kurz blitzt die Süße am Gaumen auf, bevor sie wieder verblasst. Der Rum schmeckt leicht nach herben Kräutern und ist auch am Gaumen leicht medizinisch. Hampden light for Beginners, könnte man meinen. Dann folgen Rauch (nicht Torf), noch mehr Früchte, Anis und Holzkohle. Selbst nach einer Minute im Mund ist er immer noch leicht säuerlich im Mund. Der Rum wird immer herbe und die Kräuter werden immer stärker. Keine Spur von Bitterkeit. Beim 2. Schluck schmecke ich nun mehr Anis, Ester und ich erkenne Bleistiftspäne mit einem leicht medizinischem Touch.

Mit Wasser ist der Alkohol fast verschwunden. Ich schmecke Rauch, schwache Vanille, herbe Kräuter und an Früchten erkenne ich wieder Ananas und Papayas. Die Esteraromen wurden durch das zusätzliche Wasser erheblich reduziert. Der Rum ist nur noch schwach säuerlich. Mit der Frucht verwoben erkenne ich nun auch Zuckerrohraromen am Gaumen. Leder, medizinische Aromen, Holzkohle, Toffee und sehr schwache Nussaromen. In diesem Zustand wäre er für Anfänger geeignet sich Hampden zu nähern, aber er hat auch deutlich an Aromen und Körper eingebüßt. Beim 2. Schluck schmeckt man nun das Wasser deutlicher am Gaumen. Der Rum ist zwar noch da, aber man bemerkt nun die doppelte Verdünnung. Wieder blitzen kurz Anis und Bleistiftspäne auf. Auch Herbe Kräuter und medizinische Aromen sind wieder da.

Abgang: Säuerliche Esteraromen und Früchte bilden den Anfang. Dann folgen Eichenaromen und wieder dieser medizinische Geschmack. Im Abgang ist der Rum nun deutlich schwächer. Beim Abgang des 2. Schlucks schmecke ich eine leichte Bitterkeit. Dann kommen Rauch, Holzkohle und Rauch.

Mit Wasser zuerst Eichenaromen, Anis, Frucht und Zuckerrohr. Dann ganz kurz Esteraromen mit Früchten. Dann Leder und Toffee. Der Abgang ist nun sehr kurz im Vergleich zu den anderen der Destillerie. 

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Fazit: Diesem Rum sollte man kein weiteres Wasser mehr hinzufügen. Das hat Duncan Taylor bereits für den Käufer getan. Leider ist es bisher der schlechtest“ Hampden Rum aus dem Jahrgang 2000. Damit meine ich: Schlecht im Vergleich zu den anderen Rums aus 2000 von Hampden. Und mit schlecht kann man hier von Jammern auf hohem Niveau ausgehen. Man könnte ihn auch als „Hampden light“ beschreiben. Vor allem für Anfänger, welche noch keine große Erfahrungen mit Jamaika oder Hampden haben, ist dieser Jahrgang zu empfehlen. Ich sehe es hier ähnlich wie mit Whiskys aus Islay. Für Anfänger total ungeeignet und prädestiniert dazu, um Leute, welche noch nie was mit dem Destillat zu tun hatten, gnadenlos zu schocken. Bei einer privaten Session schlug der Cadenhead Daten Distillation Hampden Distillery JMLR 12 YO 2000 ein wie eine Bombe. Es war mit Absicht der letzte Rum in der Session. Die Teilnehmer kannten noch keinen Rum und ihre Lieblingsdestillerien befanden sich vornehmlich auf Islay. Was soll man sagen? Sie kannten so etwas noch nicht und waren begeistert. Allerdings hatten diese Personen schon extreme Erfahrungen hinter sich. Einem kompletten Anfänger einen Rum aus 2000 in Fassstärke vorzusetzen könnte etwas zu viel des Guten sein, aber da habe ich noch keine Erfahrungen diesbezüglich gesammelt. Das war eine private Session und ich habe nicht vor, so etwas für Geld zu machen. Rückblickend betrachtet war der Cadenhead in Fassstärke mit 57€ relativ gesehen günstiger. Aber diese Zeit der billigen Rums ist wohl endgültig vorbei. Beide Abfüllungen gibt es nicht mehr. Den Nachfolger des Duncan Taylor aus Fass # 34 mit 53,3% ist vereinzelt noch käuflich zu erwerben und auch dieser Rum hat schon einen Nachfolger: den Duncan Taylor Hampden Distillery 2000 13 YO aus Fass #50 mit 52,7%vol. Auch Samaroli füllte Rums diesen Jahrgangs ab. Die Frage ist allerdings, wie viele Fässer sind noch übrig? Wann kommt die oben erwähnte Durststrecke zum Tragen? Man darf gespannt sein. 

Marco 

(81 / 100)

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Welcome back to B.A.M. guys!

The today's Review is the fourth rum of 2000 distilled in the Hampden Distillery on this blog. The last rums were beyond or on top 90. Time for a normal or regular bottling. Today's rum is the Duncan Taylor Hampden Distillery 2000 12 YO Cask #122.

The Bottling: 

Source: masterofmalt.com

This bottling came at the end of 2012 to the market and got a successor already at the end of 2013, only one year its release, a successor. This successor costs in UK 112€ (!!). There is also The Rum Swedes Hampden Distillery 12 YO (2000 to 2013) 58.4%, which does cost similar much with 122 €, but this price is due to the high alcohol tax in Sweden. These compared prices with The Rum Cask Jamaica Rum Distillery Hampden 2000 12 YO for the equivalent of 57,90€ per 0.7l bottle makes the German bottling appear like a bargain. In 2012 the Cadenhead Dated Distillation Distillery Hampden JMLR 2000 12 YO for available for 57 € in Berlin. That's a whopping price increase and is reminding to the current development in the rum business. Meanwhile Duncan Taylor has bottled the third rum from this vintage. What does us the data tell? The fact that barrel #122 did produce 233 bottles. The rum was bottled with 53.1%abv. Other bottlings that were released at cask strength and had about the same age, had, for example, as 62%abv (TRC) and 62.1% abv (Cadenhead). Only a rum from Sweden has a decreased strength of 58.4% abv (TheRumSwedes). The data of Duncan Taylor does tell us something else. Namely the plaion fact that at least 122 barrels were imported to Europe from the vintage of 2000. These numbers must come from the importer and not from the Hampden Distillery. Quasi inventory numbers of his own stock.



What happens when all the barrels have disappeared from this vintage? Maybe some additional releases from the vintage of 2002? According to the official company history the distillery was taken over by the state in 2003, and after a long dispute sold to the Hussey family in 2009. About this period from 2003 to 2009, I know relatively little to nothing. Should the production indeed have ceased until 2009, then we have to expect a gap until we might have again some rums with an age of 10 to 12 years, starting with the vintage of 2009 or 2010. Since 2009, the Everglades Farms Ltd sold its rum in bulk to Europe. One fact, however, makes me suspicious. If the factory of the distillery acquired separately at a different time? According to newspaper reports the government threatened in December 2002 with the closure of the Hampden Sugar Factory. And it looks like it was not only a threat and the Hampden factory was shut down in December 2002. In 2002, therefore already the change of ownership took place (towards the government). In conclusion, in my opinion the vintage of 2002 is the last one of the "old" vintages. Everything after that must be coming from the New Era under the Hussey family. That is, in at least 3 years, we can expect the first 10 year old rum from Hampden again. This is of course only if the government has indeed ceased the rum production during their time of ownership. But enough of that. Lets start the tasting!

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Tasting Duncan Taylor Hampden Distillery 2000 12 YO Cask 122:

Price: The price ranged somewhere between 70-80 € per 0.7l bottle, if I remember correctly. The successor costs today about as much as the same in Germany (around 70€). In England you had to lay down 80€.

Age: The official age is 12 years.

ABV: The drinking strength is 53.1% vol. The Rum may have been diluted with water to reduce his strength. This can be seen clearly by comparison with other rums from this vintage.

Process of distillation: The official process is the pot still.

Colour: Another rum from this vintage with a pale gold colours. The Barrels used the whole lot must probably have had a consistent quality.

Viscosity: The rum flows relatively quickly back to the glass bottom, forming thin streaks on the glass wall. Some beads are remaining on the glass wall.

Nose: The alcohol stings slightly in the nose. Then I smell a dominant fruit, paired with oak flavours and ester. There is also a medical touch. I had it as well in other Hampdens from this vintage. Again, shades of smoke (not peat). The Rum also extends slightly tart and has only a slight sweetness in the nose. The fruit is still very compact even at 53.1%abv. There are also some pencil shavings (Versailles says hello). The nose is very fascinating. At the edge of the glass I smell charcoal, leather, anise and oak aromas. Again, this smoky odor component. Unfortunately, I can not pick out individual fruit flavours of this nose . He is total fruity, tart, slightly sour, medical and smoky.

With water the nose is now much milder. The alcohol burns only very gently in the nose. The rum is a little smoky and tart. Unfortunately, the fruit has subsided. It still smell strong pineapple and now somewhat weaker papayas. The rum is still slightly sour in the nose, but this component was also significantly reduced. I recognize still tart herbs, anise and oak aromas. After a long time of breathing in glass there are again pencil shavings (Versailles, Demerara). This rum smells diluted as a weaker but more ester-containing version of Versailles, which was topped with pineapple. Very fascinating. Slight hints of black tea are lurking in the background.

Palate: First the rm tastes slightly sour before the weak alcohol burns on the tongue. Then a beautiful fruit, paired with ester flavours are flooding the mouth with their presence. I recognize pineapples and papayas, interwoven with toffee, nuts and barrel flavours. These include leather and oak aromas. Brief flashes on the sweetness on the palate before they are faded again. The rum tastes like slightly tart herbs and is has also a medicinal component. “Hampden light for Beginners”, you might think. Then some smoke (not peat), more fruit, anise and charcoal. Even after a minute in the mouth the rum is still slightly tart on the palate. The herbs are becoming stronger. No trace of bitterness. After the 2nd sip I taste more anise, ester and some pencil shavings with a slightly medicinal touch.

With water, the alcohol has almost disappeared. I taste smoke, faint vanilla, tart herbs and fruits I recognize pineapples and papayas. The ester flavours were significantly reduced by the additional water. The rum is only slightly sour. Intertwined with the fruit are now sugarcane flavours. Leather, medical aromas, charcoal, toffee and very weak nut flavors. In this state, it would be appropriate for beginners to approach rums from Hampden, but it has significantly lost a lot of aromas and the body has also been weakened. After the 2nd sip ithe water is clearly being tasted on the palate. The rum is still there, but now you can clearly notice the double dilution. Again anise and pencil shavings. Also tart herbs and medicinal flavours.

Finish: Tart ester flavours and fruits form the beginning. Then follow oak aromas and again this medicinal taste. The rum is now much weaker. After the 2nd sip I taste a little bitterness. Then come smoke and charcoal. 

With water first oak aromas, anise, fruit and sugarcane. Then briefly ester flavours mixed with fruits. Then leather and toffee. The finish is now very short compared to other rums from Hampden. 

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Conclusion: One should not really add further water to this bottling. Duncan Taylor has already done this for the buyer. Unfortunately, it is so far the worst "Hampden rum of the vintage 2000. By that I mean: Poor compared to other rums from 2000 distilled at Hampden. And with bad the reader can assume whining at a high level. Of course, Hampden can be extremely flavourful. This one is just by comparison with the rest a “bottom-feeder”. One could also describe this one as "Hampden light". Especially for beginners who do not have a great experience with Jamaica or Hampden in generell, this vintage could be recommended. I see it similar as with whiskys from Islay. For beginners totally unsuitable and predestined to shock people who have never had anything to do with the distillate. In a private tasting session the Cadenhead Dated Distillation Hampden Distillery JMLR 2000 12 YO was described as a “bomb” in the mouth. It was purposely the last rum in the session. The Participants did not previous know anything about rum and their favorite distilleries were located primarily on Islay. What can you say? They did not know anything and were thrilled. However, those people were used to extreme experiences. It could be a little overkill for an absolute beginner of rum to try even an rum from Hampden of the vintage of 2000 in cask-strength. But I do not have a general experience in this regard. That was a private session and I do not intend to do something like that for money. In retrospect, the Cadenhead at cask strength was relatively cheap for 57€. But this era of cheap rum is probably gone forever. Both bottlings do no longer exist. The successor to the Duncan Taylor from barrel #34 with 53.3%abv is isolated yet available for purchase and also this rum has a successor: The Duncan Taylor Hampden Distillery 2000 13 YO from barrel #50 with 52.7%abvl. Also Samaroli bottled some rums from this vintage. The question is, how many barrels are left? When does the above-mentioned gap comes into play? It will be certainly interesting. But enough of this. Have a nice sunday folks! 

Marco 

(81 / 100)