Sonntag, 22. Januar 2017

The Rum Cask Fiji Rum South Pacific Distillery 2003 10YO

(the English part is below, just skip the German part) 


Willkommen zurück verehrte Leser!

Nach dem letzten Jamaikaner ist es mal wieder Zeit für einen Rum aus Fiji. Nach diesem Review habe ich noch zwei weitere Rums aus diesem kleinen Inselnation geplant. Der heutige Rum ist der The Rum Cask Fiji Rum South Pacific Distillery 2003 10YO!

Zur Abfüllung: 

Dies ist der Vorgänger des aktuell verfügbaren The Rum Cask Fiji Rum South Pacific Distillery 2001 15YO. Dies war mein allererster Rum von Fiji und was soll ich sagen? Ich fand den Geschmack zuerst leicht gewöhnungsbedürftig, fand aber recht schnell Gefallen an diesem Stil. Leider habe ich es damals versäumt, mich mit dem Rum einzudecken, und so blieb es bei dieser einen 0,5l Flasche, welche auf den Bildern zu sehen ist. Der Rum war zwar nicht schnell ausverkauft, verschwand aber dann doch nach über einem Jahr plötzlich aus dem Shop. Ich denke zumindest das es ein Jahr war. Zum Glück bekamen wir im letzten Jahr einen Nachfolger und ich möchte eines Vorweg nehmen: er ist für mich besser als diese alte Abfüllung aus 2013. Aber natürlich ist das meine private Meinung. Im letzten Review kam bereits die mögliche Teilreifung auf Fidschi zur Sprache. Dieser Rum durfte, wenn diese Angabe vom französischen Abfüller Compagnie des Indes stimmt, für ca. 7 Jahre (2003 – 2010) auf der Insel reifen, bevor er nach Europa kam. Ab 2011 kamen dann die ersten Abfüllungen mit diesem Stil. Zumindest kenne ich keine Veröffentlichung aus 2010. Die letzten 3 Jahre verbrachte der Rum in Europa, bevor ihn der deutsche Abfüller ihn kaufte und auf den Markt brachte. Er kam mir zwar mit 10 Jahren sehr reif am Gaumen vor, allerdings vermutete ich damals keine Teilreifung in den Tropen. Auch beim The Rum Cask Worthy Park Distillery 2009 4 YO hatte ich diesen Verdacht nicht, obwohl der besagte Rum mit 4 Jahren sehr reif war. Mittlerweile würde mich nichts mehr wundern. Im neuen deutschen Rumforum erfuhr ich von User Walli_90, dass die Pot Still in der South Pacific Distillery von einer geschlossenen Brennerei auf Neusseeland stammt. Um 1995 herum oder etwas später gelangte sie also nach Fidschi. Das könnte bedeuten, dass die South Pacific Distilleries Limited von Beginn an nur über die kontinuierliche Brennblase verfügte. Seit ihrer Gründung von 1979 bis 1995-1996 also. Erst ab da brannte man diesen Stil mit der besagten Pot Still aus Neuseeland. Von einer älteren Pot Still vor dieser Zeit ist mir nichts bekannt. Aber genug davon. Auf zur Verkostung! 

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Verkostung The Rum Cask Fiji Rum South Pacific Distillery 2003 10YO:



Preis: An den ursprünglichen Preis kann ich mich nicht mehr entsinnen. Er dürfte aber nur geringfügig billiger gewesen sein, als die aktuelle Abfüllung aus Fiji. 

Alter: Das offizielle Alter betrug 10 Jahre. 

Alkoholstärke: Das Rum wurde damals mit einer Trinkstärke von 62,9%vol abgefüllt.



Destillationsverfahren: Das offizielle Verfahren ist eine Pot Still.

Farbe: Sattes Gold. 

Viskosität: Dicke Tropfen fließen träge an der Glaswand hinab und bilden einen dünnen Film auf dem Glas.

Nase: Rosinen, schwach Ananas, Zitrusfrüchte, Zuckerrohr, Leder, Toffee und Karamell entschweben dem Glas. Ganz schwach Rohrzucker. Die Nase riecht leicht säuerlich. Durchzogen werden die zu erst genannten Aromen von einem gummiartigen Geruch. Der Alkohol sticht nur leicht in der Nase. Weiter weg vom Glas kann man eine schwache Süße erkennen. Neben dem Gummi rieche ich noch medizinisch und rauchige Aromen. Zudem riecht der Rum leicht pflanzlich. Nelken, Kamille und Nuancen von Gewürzen. Tief im Glas: Rosinen, Zuckerrohr, Ester, Medizin, Rauch, Gummi, Bienenwachs und Honig. Auch dieser Fiji riecht wie eine Mischung aus einem Pot Still Rum aus WIRD von Barbados und der Hampden Distillery, mit einem kleinen Schuß Eigenwilligkeit.

Mit Wasser nun deutlich mehr Rosinen, Zuckerrohr, Eichenaromen und Honig. Akazienhonig? Die Süße ist nun ganz verschwunden. Die säuerliche Note ist dafür etwas besser ausgeprägt. Wieder durchzieht Gummi die gesamte Nase. Der Geruch nach Medizin und Rauch nimmt mit längerer Zeit im Glas zu. Toffee, Nelken, Leder, Eiche, Karamell vom Fass. Schwach Ananas und Zitrusfrüchte entschweben dem Glas. Der Geruch erinnert mich an einen schwächeren Rum aus Jamaika. Zumindest schwach im Vergleich zu Hampden. Für einen „Common Clean“ wäre er damals vielleicht schon zu „funky“ gewesen, aber er ist handzahm und harmlos in Vergleich zu Rums aus Hampden. Aber es muss ja nicht immer Hampden sein.

Gaumen: Zuerst schmeckt der Rum leicht süßlich und säuerlich. Dann brennt der Alkohol und tanzt auf der Zunge. Rosinen, Nelken, Kamille, Karamell, Ester und exotische Früchte. Leicht medizinischer Geschmack. Dann kommt Honig und Zuckerrohr, vermischt mit Gummi. Die Süße flaut mit dem Alkohol ab. Gewürze, herbe Kräuter und Zuckerrohr kommen zum Vorschein. Zitrusfrüchte und schwach Ananas huschen über den Gaumen. Beim 2. Schluck Rauch, mehr Medizin und ein stärkeres Brennen des Alkohols. Honig, Anis, Kamille, Nelken und Zuckerrohr. Wieder Ester, Früchte und Rosinen. Für 10 Jahre sehr reif am Gaumen. 

Mit Wasser nun sanfter am Gaumen. Akazienhonig ist der erste Eindruck. Der Geschmack ist leicht süßlich. Dann Zitrusfrüchte, schwach Ananas und Rosinen. Zuckerrohr und Gewürze, darunter Nelken und Kamille. Leicht medizinisch und pflanzlich am Gaumen. Nach kurzer Zeit schmeckt man Rosinen, Karamell, Gummi, Eiche, Anis, Toffee und Leder. Selbst bei gefühlt unter 50%vol sehr kräftig am Gaumen. Beim 2. Schluck brennt der Rum nun doch etwas mehr im Mund. Honig, Rauch, Medizin, Zuckerrohr, Rosinen und Ananas. Dann Karamell vom Fass mit Toffee verwoben. Nun leicht säuerliche Esteraromen. Am Ende schmeckt der Rum leicht pflanzlich und nach herben Kräutern.

Abgang: Ester, Gummi, Honig und Kamille zu Beginn. Dann Toffee, Karamell und Früchte. Herbe Kräuter und Zuckerrohr huschen über den Gaumen. Nach dem 2. Schluck mehr Honig und Gummi mit Zuckerrohr. Wieder Nelken, Kamille und Karamell. Mittellanger und trockener Abgang.

Mit Wasser zuerst Eichenaromen, Gewürze, Zitrusfrüchte und schwach Esteraromen. Gummi, Kamille, Leder, Toffee und Rosinen kleben am Gaumen. Nach dem 2. Schluck mehr Ester im Abgang, mit Gummi, Honig und Zuckerrohr. Rauch, Anis und Karamell. Am Ende Kamille und Nelken. Wieder leicht trocken. 

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Fazit: Ein sehr guter Rum. Für den damaligen Preis konnte man bei der gelieferten Qualität wirklich nicht meckern. Vielleicht bin ich nicht der einzige Connaisseur, der mit dieser Abfüllung zum Ersten Mal in Kontakt mit Fidschi kam. Ich verbinde nur positive Erinnerungen mit diesem Rum. Etwas anders sieht es dagegen Lance. Wer der englischen Sprache mächtig ist, dem kann ich sein Review nur empfehlen. Eine automatische (und mäßige) Übersetzung mit Translator gibt es hier. Es schadet nie sich eine zweite Meinung zu einer Abfüllung einzuholen. Ein weiteres Review von Cornelius findet ihr auf Barrelproof. Für mich ist dieser Stil eine wohltuende Abwechslung von Jamaika und Barbados. Aber dies gilt ebenso für Rums aus St. Lucia und von der geschlossenen Caroni Destillerie, wobei bei letzteren Rums der Preis, resultierend durch Hype, den Geschmack etwas trübt. Diese Rums aus Fidschi und St. Lucia hat die Mehrheit noch nicht auf dem Radar. Bei meinem ersten Tasting in 2013 hätte ich ihn wohl blind nach Jamaika verortet, obwohl er auch Charakteristiken der Pot Still Rums aus W.I.R.D. aufweist. Aber der Unterschied zwischen den einzelnen Brennereien auf Jamaika (Worthy Park, Monymusk, Hampden und Long Pond) und auch auf Barbados (W.I.R.D., Mount Gay und Foursquare) ist so extrem, dass man nach einigen Abfüllungen die jeweiligen Stile gut erkennen sollte. Bei Whiskies bin ich absolut nicht in der Lage wesentliche Unterschiede zwischen einzelnen Brennereien aus einer Region zu erkennen. Dies mag zum Teil an meiner Unkenntnis liegen, aber ich denke hierfür gibt es auch noch andere Gründe. Zum Teil auch geschichtliche Entwicklungen und ökonomische Ursachen, die zum Glück in der Karibik noch nicht so der Fall sind. Muss man diesem ausverkauftem Rum nun nachtrauern? Nein, das muss man nicht. Eingangs habe ich bereits erwähnt, dass die neue Abfüllung für mich auf einem höheren Qualitätsniveau rangiert. Wir haben also ein gutes Substitutionsprodukt bekommen. Der Preis dürfte zwar etwas leicht erhöht sein, aber bei 5 Jahren mehr an Reife im Fass ist dies absolut normal. Ich liebe diesen Stil. Sollten sie sich nicht sicher sein, dann machen sie doch einfach bei einer Flaschenteilung mit oder erwerben sie ein Sample beim Shop des Abfüllers. Um bei einer FT im neuen Forum mitzumachen, müsst ihr euch nur kostenlos registrieren und bei Interesse in die jeweilige FT eintragen. Dann können sie für sich entscheiden, ob sie dem Stil entweder mögen oder hassen. Das war es auch schon. Ich wünsch Euch noch einen schönen Sonntag! 

Marco 

(87/100)




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Welcome back dear readers!

After the last Jamaican it is time again for a rum from Fiji. After this review I have planned two more rums from this small nation. Today's Rum is The Rum Cask Rum Fiji South Pacific Distillery 2003 10YO!

The Bottling: 

This is the predecessor of the now available The Rum Cask Rum Fiji South Pacific Distillery 2001 15YO. This was my first rum of Fiji and what can I say? I found the taste at first something you have to get used to, but was quickly pleased with this kind of style. Unfortunately, I did it then failed to stock up the rum, and so it remained one 0.5 liter bottle, which you can seen in the pictures in this review. The rum was not sold out that fast , but it suddenly disappeared after over a year out of the shop. I think at least that it was slight over a year. Luckily we have now a successor since last year and I want say this: it is better than this old bottling from 2013. But of course this is my personal opinion. In the last (Fijian) review we already discussed the possible partial maturation in Fiji. If that indication by the French bottler Compagnie des Indes is true, then this rum was allowed to mature for about 7 years (2003 - 2010) on the island before it finally came to Europe. In 2011 we got the first bottlings with this style. At least I know of no release from 2010 and before. The last 3 years the rum was matured in Europe before the German bottler bought the cask and brought it to the German market. The rum was very mature for only 10 years in the cask, but I did not suspect a part maturing in the tropics. I was more thinking of a very active barrel. I had also not this suspicion when I first tasted The Rum Cask Worthy Park Distillery 2009 4 YO, although said rum was very mature for 4 years. Nothing surprises me anymore these days. In the new German rum-forum I learned from users Walli_90 that the pot still in the South Pacific Distillery comes from a closed distillery on New Zeeland. So around 1995 or a little later the said pot still was transferred to Fiji. This could mean that the South Pacific Distilleries Limited possessed from the very beginning only the continuous column still. Since its foundation from 1979 to 1995 to 1996 ie. Only since then the distillery is producing this style with said pot still from New Zealand. I know nothing of an older pot still prior to 1995. But enough of that. Lets commence to the actual tasting! 

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Tasting The Rum Cask Fiji Rum South Pacific Distillery 2003 10YO:

Price: I can no longer remember the original price. But he might have been only slightly cheaper than the current bottling from Fiji.

Age: The official age is 10 years.

ABV: The rum was bottled with a drinking strength of 62.9% abv.

Process of distillation: A pot still.

Colour: Gold.

Viscosity: Thick drops flow lazily down along the glass and thereby form a thin film.

Nose: Raisins, weak pineapples, citrus fruits, sugar cane, leather, toffee and caramel are hovering over the glass. Faintly cane sugar. The nose smells slightly sour. There is something else. A rubber-like odour is permeating all the other flavours. The alcohol stings only slightly in the nose. Further away from the glass I smell a faint sweetness. In addition to the rubber I smell medically and smoky flavours. The rum smells also slightly herbal. Cloves, chamomile and hints of spices. Deep in the glass: raisins, sugar cane, ester, medicine, smoke, rubber, beeswax and honey. This Fiji also smells like a mixture of a pot still rum from the WIRD distillery on Barbados and the Hampden Distillery on Jamaica, with a small shot of individualism, which makes it unique in its own. 

With water now significantly more raisins, sugar cane, oak flavors and honey. Acacia honey? The sweetness is now completely gone. The sour note is slightly more pronounced. Again the rubber is permeates the entire nose. The smell of medicine and smoke is increasing over the time. Toffee, clove, leather, oak and caramel from the barrel. Weak pineapple and citrus are hovering above the glass. The smell reminds me of a weaker rum from Jamaica. At least weak compared to Hampden. For a "Common Clean" he would have been to "funky", but it is tame and harmless in comparison with rums from Hampden. But I like variation. I can't drink Hampden every weekend.

Palate: First the rum tastes slightly sweet and sour. Then the alcohol burns on the tongue. Raisins, cloves, chamomile, caramel, esters and exotic fruits. Partly medicinal taste. Then comes honey and sugar, mixed with rubber. The sweetness subsides with the alcohol. Spices, tart herbs and sugarcane are emerging. Citrus and weak pineapple scurry across the palate. At the 2nd sip smoke, more medicine and a stronger burning of the alcohol. Honey, anise, chamomile, cloves and sugar cane. Again esters, fruits and raisins. For 10 years very mature on the palate. 

With water now gentle on the palate. Acacia honey is the first impression. The taste is slightly sweet. Then citrus, pineapple and raisins weak. Sugar and spices, including cloves and chamomile. Partly medical and vegetal on the palate. After a short time you can taste raisin, caramel, gum, oak, anise, toffee and leather. Even with an abv below 50% it is still very strong on the palate. At the 2nd sip the rum now burns a little more in the mouth. Honey, smoke, medicine, sugar, raisins and pineapple. Then caramel from the barrel, mixed with toffee. Now slightly sour ester flavours. At the end the Rum tastes slightly herbal.

Finish: Ester, rubber, honey and chamomile at the beginning. Then toffee, caramel and fruit. Herbs and sugar cane hurry across the palate. After the 2nd sip more honey and rubber mixed with sugar cane. Again cloves, chamomile and caramel. Medium in length and a dry finish. 

With water first oak flavours, spices, citrus and weak ester flavours. Rubber, chamomile, leather, toffee and raisins stick to the palate. After the 2nd sip more esters in the finish, with rubber, honey and sugar cane. Smoke, anise and caramel. At the end of chamomile and cloves. Again slightly dry. 

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Conclusion: A very good rum. For the demanded price you really couldn't complain when you did consider the delivered quality. Maybe I'm not the only connoisseur who came in contact with Fiji for the first time with this particular bottling. I associate only positive memories with this rum. A somewhat different contrast is the opinion of my fellow rumaniac Lance. I can only recommend his review. It never hurts to get a second opinion to a bottling. A German only review can be found on barrelproof. For me this style is a nice change to Jamaica and Barbados. But this also applies to rums from St. Lucia and from the closed Caroni distillery, where the latter rums pricing is mainly the result of a hype. These rums from Fiji and St. Lucia have not yet attracted the attention of the mass. On my first tasting in 2013 I would have blindly identified this one as a Jamaican rum, although it has also characteristics of the pot still rums from WIRD. But the difference between the individual distilleries in Jamaica (Worthy Park, Monymusk, Hampden and Long Pond) and Barbados (WIRD, Mount Gay and Foursquare) is so extreme that it should be recognized well after a few bottlings of the respective styles. In whiskys I am absolutely unable to identify significant differences between individual distilleries from a single region. This may be partly due to my ignorance, but I think this is also caused by other reasons. Partly due to historical trends and economic causes that thankfully have not yet been implemented to such an extend in the Caribbean. So, must we regret the disappearing of this bottling? No. I have already mentioned that the new bottling ranks at a higher quality level in my opinion. So we get a good substitution product. Although the price is likely to be something slightly increased, but with a higher age (5 years) this is absolutely normal. I love this style. If you are unsure and you have never tasted the actual style, then I suggest you should participate in a bottle-sharing, or if possible, get a sample from the new 15Yo rum in their shop. Then you don't have to bother with a full bottle of rum you don't like. The choice of approach (or ignorance for that matter) is always yours. Because its your money. I wish you a nice Sunday! 

Marco 

(87/100)

Sonntag, 8. Januar 2017

Habitation Velier Hampden Distillery 2010 6 YO

(the English part is just below, just skip the German part) 


Seid gegrüßt liebe Leser!

Heute kommt das erste Review in 2017. Ich hoffe ihr hattet eine schöne Zeit. Nach einigen Rums aus Fidschi wird es mal wieder Zeit für einen Jamaikaner. Es ist der noch verfügbare Habitation Velier Hampden Distillery 2010 6 YO!

Zur Abfüllung:

Dies ist ein Rum unter dem neuen Label „Habitation Velier“ von Luca Gargano. Das Flaschendesign ist deutlich anders als man es von den alten Demerara Abfüllungen her gewohnt ist. Dies ist also ein kompletter Neustart. Dominiert wurde dieses Label bisher von sehr jungen oder weißen Rums. Nur ein Rum aus Worthy Park und Hampden besitzen ein nennenswertes Alter. Unsere Aufmerksamkeit widmen wir heute dem Rum aus Hampden. Auf dem Label prangt die Angabe des Marks: HLCF. Dies ist auch der Stil. Er besitzt einen Estergehalt von 550 Gramm bei einem Liter absoluten Alkohol (gr / laa). Damit ist es derselbe Stil, wie der Dated Distillation Hampden Estate HLCF 1992 13 YO 66,2% vol, der Murray McDavid Hampden Distillery (HLCF) 1992 13 YO, der The Rum Cask Hampden Distillery 1998 16 YO 64,3%vol und der The Rum Cask Hampden Distillery 1998 17 YO mit 63,2%vol. Auch Silver Seal und Samaroli haben mittlerweile Rums dieses Stils aus 1992 abgefüllt. Der Anteil der Engel bei dieser Velier-Abfüllung betrug offiziell über 40%. Das wären im Durchschnitt 6,7% pro Jahr. Das sind erstaunliche Verluste nach nur gerade einmal 6 Jahren. Betrachtet man diese Verluste, dann macht es eigentlich finanziell nicht viel Sinn, Rum länger als 12 oder 14 Jahre in den Tropen zu lagern.

Zu der Hampden Distillery habe ich ja eigentlich schon genug geschrieben. Den einzigen Vorwurf, den man mir diesbezüglich machen kann, ist die Tatsache, das alle Informationen in den Reviews verteilt sind. Wir erinnern uns kurz: Im Jahre 2009 verkaufte die Regierung die Brennerei an die Hussey Familie. Die Regierung übernahm die Brennerei Ende 2002 aufgrund von Überschuldung der vormaligen Besitzer. Der ursprüngliche Eigentümer versucht immer noch gegen dieses Vorhaben zu klagen. Der Jahrgang 2010 scheint also das erste Jahr von Hampden unter dem neuen Eigentümer zu sein. Wie Luca Gargano es bewerkstelligte, der Hussey Familie einige Fässer ihres ältesten Jahrgangs abzuluchsen, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Die öffentlichkeitswirksame Aktion dürfte der Destillerie nur gut tun. Die Frage bleibt aber dennoch, ob sie es auch selbst einmal nutzen wird. Den Bulk-Handel zu bedienen der Tradition und des Geldes wegen ist schön und gut, aber wenn man stolz auf sein eigenes Produkt sein kann, dann warum nicht selber mal so eine Abfüllung auf den Markt werfen? Einen garantierten Erfolg gibt es natürlich nicht für den Erfolg. Man sehe sich das Desaster von DDL (Guyana) an, nachdem sie Luca höflich aber betont hinausdrängten und selbst mit drei hochpreisigen Abfüllungen versuchten ihm nachzueifern. Die blanke Tatsache, dass die Abfüllungen immer noch käuflich zu erwerben sind und es einen regelrechten Hype um alte Velier Abfüllungen gibt, spricht für einen klaren PR-Fehlschlag in meinen Augen. Die Eigentümer von Hampden könnten hieraus ihre Lehren ziehen, wenn sie überhaupt an einer eigenen starken Marke in Europa interessiert sind. Und damit meine ich jetzt nicht den Hampden Gold oder den Hampden Rumfire. Aber genug davon. Beginnen wir mit der Verkostung dieses kleinen tropischen Schatzes! 

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Verkostung Habitation Velier Hampden Distillery 2010 6 YO:

Preis: Der Rum rangiert von 80 – 90€, je nachdem wo man ihn bezieht.

Alter: Der Rum wurde im Jahre 2010 in Jamaika gebrannt und 2016 unter dem neuen Label von Luca Gargano abgefüllt. Das Alter beläuft sich auf 6 Jahre in den Tropen.

Alkoholstärke: Der Rum hat krachende 68,5%vol.

Destillationsverfahren: Das offizielle Verfahren ist eine Pot Still mit zweifach-nachgeschalteter Retorte. Also eine dreifache Destillation.

Farbe: Satter Bernstein. 
Viskosität: Es bildet sich ein feiner Film auf dem Glas. Der Rum fließt sehr träge in wenigen Tropfen hinab.

Nase: Geballte Esterkraft. Der Rum riecht sehr säuerlich. Weiter entfernt vom Glas rieche ich Vanille, Ester und Eiche vom Fass. Papayas, Mangos, Ananas, Mangos und saure Äpfel. Tief im Glas Medizin, Rauch, Esteraromen, Toffee und wieder Eiche. Die Nase nach einer Stunde Ruhezeit ist beeindruckend. Man kann schwache Klebstoffaromen riechen, aber sie verblassen rasch nach Abnahme des Deckels. Saure Ester, Vanille, Anis und Eiche im Glas nach einigen Minuten. Man merkt doch das noch junge Alter. Tropenlagerung hin oder her. Besonders im Bezug zu älteren Abfüllungen. Älter im Sinne von „längere Reifezeit im Fass“. Und das meine ich unabhängig von dem Lagerungsort. Kräuter verwoben mit Ester. Die Frucht ist nun dezenter, aber immer noch stärker als einige andere Destillerien bieten können. Holzkohle und Brombeeren? Beim schnelleren Einatmen durch die Nase riecht man wieder die Klebstoffaromen. Jetzt riecht man auch die leicht alkoholische Note. Ich habe allerdings nichts anderes bei dieser Trinkstärke erwartet. 

Aha! Mit Wasser rieche ich nun nach derselben Ruhezeit eine beeindruckende Klebstoffnase. Sie ist zwar immer noch von einigen anderen Rums entfernt, aber ich bin vollauf zufrieden. Vermischt ist der Klebstoff mit Esteraromen, Ananas und säuerlichen Zitrusfrüchten. Der Geruch erinnert mich an meine Kindheit. Wer unter den Lesern war ein Kind in den 80igern oder 90igern und erinnert sich noch an die alte „Flinke Flasche“ von Uhu? Die man in der Bastelstunde in der Schule verwendete? Eine etwas schwächere Form dieses Klebers schwebt hier gerade im Glas. Außerhalb Deutschlands wird das wohl Niemand kennen. Die alkoholische Note ist nach dieser langen Zeit verschwunden. Weiter weg vom Glas rieche ich immer noch Klebstoff, Ananas, Zitrone, saure Äpfel und Zuckerrohr. Tief im Glas wieder Klebstoff á la „Uhu“, Ananas, Leder, Eichenaromen, Zitrusfrüchte und Zuckerrohr. Wunderschöne Ester und säuerliche Aromen kitzeln in der Nase. Ich kann keine Süße erkennen. Nach einem Schwenk des Glases rieche ich schwach Alkohol, Ester, starken Klebstoff, Mangos, Papayas, saure Äpfel, Zitrusfrüchte, Leder und Eiche. Mit Wasser wurde das Biest gezähmt. Dies ist mein erster Hampden der von Wasser profitiert und an Profil gewinnt und nicht verliert.

Gaumen: Krasse Esteraromen fluten den Gaumen, dann rauscht auch schon der Alkohol heran und brennt auf der Zunge. Es folgen Medizin, exotische Früchte und Anis. Dann lässt das Brennen langsam nach. Saure Ester, Papayas, schwarzer Tee, Anis, Kräuter und Ananas. Ein Hauch von Klebstoffaromen klebt am Gaumen. Dann kommen Gewürze. Der Rum regt den Speichelfluss enorm an. Kein Wunder bei 68,5%vol. Beim 2. Schluck mehr Ester, Anis und schwarzer Tee. Letzterer ist nun deutlich stärker. Der Rum besitzt gefühlt null Süße. Dafür ist er leicht sauer. Nuancen von Holzkohle und Kunststoff. Dann wandelt sich das Profil hin zu einem kräutigen Geschmack. Ananas, Mangos und saure Äpfel. Der Rum erscheint noch etwas ungestüm am Gaumen zu sein.

Mit Wasser fluten Ester zuerst den Mund, dann rollt der Alkohol heran. Dieses Mal ist das Brennen aber deutlich dezenter. Zitrusfrüchte, saure Äpfel und dominante Ananas. Dann Klebstoffaromen. Mangos und Eiche vom Fass. Das Brennen verschwindet langsam völlig. Der Rum ist trotz Wasser immer noch kräftig am Gaumen. Noch mehr Ananas und Klebstoff. Dann wird die Eiche stärker, dicht gefolgt von Kräutern. Kurz Nelken und Gewürze. Mangos und Zitrusfrüchte. Nach dem 2. Schluck noch mehr Klebstoff und Zitrusfrüchte. Der Rum besitzt eine wunderschöne Reife am Gaumen. Nun schmeckt man eine leichte Süße, bevor der Geschmack säuerlich wird. Anis und Kräuter vermischt mit Früchten. Sauerkirschen? Selbst nach einer Minute im Mund ist der Rum immer noch ausdrucksstark am Gaumen. Und das mit Wasser. Ich bin beeindruckt. So kenne ich Hampden nicht.

Abgang: Zuerst Ester, Anis und Kräuter. Dann Früchte, Eiche und Leder. Mangos und Papayas. Am Ende verweilt ein pflanzlicher Geschmack am Gaumen. Nach dem 2. Schluck Medizin, Rauch und Ester. Dann Früchte und Kräuter. Nun schmeckt man deutlich das noch junge Alter des Rums, trotz Tropenlagerung. Eine gewisse Schärfe liegt im Abgang. Dennoch ist der Rum für 6 Jahre sehr reif.

Mit Wasser zuerst Ester und Klebstoff. Dann Ananas, saure Äpfel, Toffee und Karamell. Kräuter, Mangos und Papayas. Kurz süß, dann sauer. Kräuter und Ester verweilen lange am Gaumen. Nach dem 2. Schluck Klebstoff, Eiche und Ananas. Dann Mangos, Papayas, Zitrusfrüchte und Kirschen. Nelken und Gewürze. Am Ende wieder Kräuter und Anis am Gaumen. Leicht trocken am Ende. 

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Fazit: Ganz ehrlich? Eigentlich wollte ich dem Rum keine 89 Punkte geben. Warum? Er ist im unverdünnten Zustand zu roh und ungestüm. Man merkt einfach das junge Alter neben dem hohen Alkoholgehalt im Mund. Ich hatte schon einige Rums mit 60-70%vol im Glas. Selbst einer meiner Favoriten, der Velier Port Mourant 1993 brannte anders im Mund als dieser Rum. Daran ändert die Tropenlagerung nichts. Er bekommt diese Punktezahl nur, weil er durch das Hinzufügen von Wasser angenehmer wurde und gefühlt wenig an Körper einbüßte. Im Gegenteil: Die Nase war geöffneter und der Genuss am Gaumen nicht ganz so anstrengend, wie im unverdünntem Rohzustand. Das ist auch der erste Rum aus Hampden, bei dem ich sogar die Zugabe von ein wenig Wasser empfehle. Es waren ca. 2cl Rum und eine volle Pipette Wasser (ca. 1cl). Das Glas hatte also theoretisch um die 45-46%vol. Dafür hatte der Rum immer noch sehr viel Kraft am Gaumen. Das hat mich wirklich beeindruckt. Er wirkte nicht so weichgespült, wie verdünnte Hampden bei kontinentaler Lagerung. Aufgrund dieses Tests gebe ich ihm die unten angegebene Punktezahl. Ich habe keinen blassen Schimmer, wie sich diese Abfüllung in meinem Mai Tai präsentiert. Dafür habe ich im Moment weder die Ausrüstung, noch die Erfahrung. Unverdünnt merkt man das noch junge Alter besonders im Abgang. Am Gaumen dagegen brennt mehr der Alkohol. Nach dem Verdünnen vermindern sich beide Merkmale deutlich. Der Rum ist milder und sanfter im Geschmack. Bisher war die Zugabe von Wasser bei Hampden nicht ratsam, da der Rum einfach zu sehr an Körper einbüßte. Bei dieser Abfüllung ist dies nicht der Fall. Ob dies an der neuen Ära nach der Übernahme oder an der Tropenlagerung festzumachen ist, kann ich nicht sagen. Dafür fehlen mir zu viele Referenzmaterialien. Ich würde mich über mehr Rums aus Hampden mit einer Tropenlagerung sicher freuen. Vielleicht kommt die Destillerie selber auf diese Idee? Anstatt eines Hampden Gold mal etwas anderes? Vielleicht träume ich nur gerade vor mich hin und wir werden so etwas nie bekommen, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

Mein Dank geht an Luca Gargano für diesen kleinen Augenöffner aus Jamaika mit Tropenlagerung, die Hussey Familie für die Wiedereröffnung Hampdens und an den Brennmeister. Aufgrund der jungen Wildheit des Rums, des kleinen Makels im Abgang und der doch nicht ganz so komplexen Geschmacksprofils im Vergleich zu anderen Top-Rums aus Hampdens, bleibt ihm der Sprung über die 90 verwehrt. Dafür hatte ich schon zu viele Hampdens im Glas. Gebt den Rums einige Jahre mehr Zeit und sie werden mit Sicherheit diese Hürde nehmen. Zu lange würde ich die Rums aber auch nicht lagern, aufgrund des oben erwähnten Anteils der Engel. Es erstaunt mich aber dennoch, dass diese Abfüllung mit 6 Jahren in den Tropen, auf einem vergleichbaren Niveau rangiert, wie der nun frisch ausverkaufte The Rum Cask Hampden Distillery 1998 17YO. Allerdings war dieser Rum sanfter und das trotz seiner Trinkstärke von 63,2%vol. Dort verlor der Rum mehr an Körper mit der Zugabe von Wasser. Das ist zumindest meine Meinung. Damit verabschiede ich mich fürs Erste und wünsche Euch allen eine ruhigen Start für 2017!

Marco 

(89 / 100) 


PS Ich habe einen Vergleich mit einer auf 46%vol verdünnten Variante und dem Berry Bros & Rudd Finest Jamaican Hampden Distillery Rum 1990 17YO durchgeführt. Der Berrys ist immer noch einen Tick kräftiger bei dieser Trinkstärke.


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Greetings dear readers!

Today I publish the first review in 2017. I do hope you had a quiet and pleasant time with your family. After quite a few Fijian rums it's time again for a Jamaican rum. It is the still available Habitation Velier Hampden Distillery 2010 6 YO!

The Bottling: 

This is a rum under the new label "Habitation Velier" by Luca Gargano. The bottle design is significantly different than one would expect from the old Demerara bottlings. So this is a complete restart. This label was dominated previously by very young or white rums. Only a rum from Worthy Park and Hampden have an appreciable age. Our attention is given today to the rum from Hampden. The marks of this rum are stated on the label: HLCF. This is also the style. It has an ester content of 550 grams in one liter of absolute alcohol (gr / laa). Thus, it is the same style as the Cadenhead Dated Distillation Hampden Estate HLCF 1992 13 YO 66.2% vol, the Murray McDavid Hampden Distillery (HLCF) 1992 13 YO, The Rum Cask Hampden Distillery 1998 16 YO 64.3% vol and The Rum Cask Hampden Distillery 1998 17 YO 63.2% vol. Even Silver Seal and Samaroli have now bottled rums of this style with the vintage 1992. The proportion of the angel share in this Velier bottling was officially over 40%. That would be 6.7% per year on average (rule of thumb). That's an astounding loss after only 6 years. Considering these losses, I can't imagine a significant financial payout, if the rum is longer stored than 12 or 14 years in the tropics. Besides the prestige-thing of course.

I've actually already written enough about this unique distillery. The only drawback is the fact, that all my information’s are wide-spread distributed in all my reviews. Lets recall a few things: In 2009, the government sold the distillery to the Hussey family. The government took over the distillery end of 2002 due to indebtedness of the former owner. The original owner is still trying to sue against this action. The vintage 2010 thus seems to be the first year of Hampden under the new ownership. I have no idea what Luca did to convince them to give him some barrels of their oldest stock. The publicity campaign along with this bottling will only have beneficial effects for this distillery. But the question still remains whether they will use it even once. To deliver the bulk trade for the sake of tradition and for the money is all well and good, but if you can be proud of your own product, then why not sell such a bottling by yourself? Granted: There is a guaranteed success. I want to briefly remind you all of the disaster of DDL (Guyana). After they have politely but firmly nudged him out of their service and they tried to jump on his fame-train of success, with little or no success it seems. That's the only reasonable conclusion. Their bottlings are sitting overpriced on the market and the Klondike-like gold rush or hunt after the old bottlings under Velier has not ceased at all. The last prices were well beyond 1000€, while their bottling's for nearly a quarter of this sum are not sold-out yet. I am not surprised. A quite remarkable PR-disaster. The owner of Hampden could draw a lesson from this if they are interested in an own strong brand in Europe at all. And I do not mean the Hampden Gold or the white rum Hampden Rum-Fire. But enough of that. Let's start with the tasting of this small tropical treasure! 

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Tasting Habitation Velier Hampden Distillery 2010 6 YO:

Price: The Rum costs about 80-90 €, depending on where you are living or were you are shopping.

Age: The rum was distilled in 2010 in Jamaica and bottled under the new label of Luca Gargano in 2016. The age is 6 years in the tropics.

ABV: The rum has whooping 68,5v%abv.

Process of distillation: The official process is a pot still with two retors in series. So its basically a triple distillation.

Colour: Rich amber.

Viscosity: There is a fine film on the glass. The rum flows very slowly down in the form of a few drops.

Nose: Concentrated ester flavours are forcing their way into the nose. The rum smells very sour. Further away from the glass I smell vanilla, esters and oak. Papaya, mango, pineapple, mango and sour apples. Deep in the glass some medicine, smoke, ester flavours, toffee and oak again. The nose after one hour rest in the glass is impressive. I can smell weak glue-like aromas, but they fade quickly after removing the cover-lid. Acid esters, vanilla, anise and oak in the glass after a few minutes. However, you can still tell it's young age. Tropical storage or not. Particularly in comparison with older bottlings. Older meaning "longer maturation period in barrels". And thats regardless of the storage location. Herbs interwoven with esters. The fruit is now more discreet, but is still stronger than some other distilleries do offer in their rums. Charcoal and blackberries? By a rapid inhalation through the nose I can smell again the glue-like aroma. Now you can smell the weak alcoholic note. However, I have not expected anything else in this drinking strength. Freshly poured into the glass its much stronger than it is now after over an hour.

Aha! With water I now smell an impressive glue-like nose. Although it is still miles away from some other rums, but I am completely satisfied. The glue is mixed with ester flavours, pineapple and tart citrus. The smell reminds me of my childhood. Who among the German readers was a kid in the 80s or 90s and still remembers the old "Flinke Flasche" of the Uhu company (Uhu = Eagle Owl)? It had been used in school. Nowadays glues don't have it anymore. A somewhat weaker version of this aroma is hovering just here in the glass. I guess no one knows what I am talking right now since this is the English section of the review, oh well. The alcoholic note is gone after all this time. Further away from the glass I smell still the glue, pineapple, lemon, sour apples and sugar cane. Deep in the glass again glue á la "Uhu", pineapple, leather, oak aromas, citrus and sugarcane. Wonderful esters and sour flavours tickle in the nose. I can not detect any sweetness. After a pivot of the glass I smell weak alcohol, esters, strong glue, mangoes, papayas, sour apples, citrus fruits, leather and oak. With water the beast has been tamed. This is my first Hampden that actually did benefit by the addition of of water and did gain some profile instead of loosing most of it.

Palate: Impressive ester flavours flood the palate, then the alcohol waltzes in and burns on the tongue. It's being closely followed by medicine, exotic fruit and anise. Then burning diminishes slowly. Acid esters, papayas, black tea, anise, herbs and pineapple. A touch of glue stick to the palate. Then some spices. The rum stimulates the production of salivation enormously. No wonder with 68.5%abv. At the 2nd sip more esters, anise and black tea. The latter is now significantly stronger. The rum has felt zero sweetness. Instead it is slightly acidic. Shades of charcoal and plastic. Then the profile is changing towards a herbal taste. Pineapple, mango and sour apples. The rum seems somewhat impetuous to be on the palate.

With water again first ester, then comes the alcohol. This time the burning is significantly weaker. Citrus, sour apples and strong pineapple flavours. Then again glue-like aromas. Mangos and oak from the barrel. The burning slowly disappears completely. The rum is despite the addition of water still strong on the palate. Even more pineapple and glue. Then oak with herbs. Cloves and spices. Mangoes and citrus fruits. After the 2nd sip more glue and citrus. The rum has a beautiful mature on the palate. Now you can taste a slight sweetness before the taste is turning sour. Anise and herbs mixed with fruits. Sour cherries? Even after a minute in the mouth the rum is still expressive on the palate. With water. I am impressed. That's a new side of Hampden I did not know of.

Finish: First esters, anise and herbs. Then fruits, oak and leather. Mangoes and papayas. At the end remains a herbal flavour on the palate. After the 2nd sip medicine, smoke and esters. Then, fruits and herbs. Now you can clearly taste the young age of the rum, despite its tropical storage. A certain short pungent and sharp taste. Nevertheless, the rum is very mature for 6 years.

With water first esters and glue. Then pineapple, sour apples, toffee and caramel. Herbs, mangoes and papayas. First sweet, then sour. Herbs and esters linger long on the palate. After the 2nd sip glue, oak and pineapple. Then mangoes, papayas, citrus fruits and cherries. Cloves and spices. At the end again herbs and anise on the palate. Slightly dry at the end. 

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Conclusion: Honestly? Actually I wanted not to give 89 points. Why? The rum is in it's undiluted raw state to brutal and impetuous. Its not only due to the high alcohol content. I sipped pot still rums with 60-70%abv before, but they were older. Even one of my favourite, the Velier Pourt Mourant 1993, is quite different than this in the way of burning. However, It gets this score because it was much more pleasant after the addition of water. And it did not lose much of its body at all. On the contrary: The nose was more opened and the savouring on the palate is not quite as stressful as it is in the undiluted raw state. This is also the first rum from Hampden, where I do recommend the addition of a little water. There were about 2 cl rum and a full pipette water (about 1 cl). The glass had theoretically about 45-46% abv. The rum still had a lot of power on the palate. That really impressed me. He was not as soft flushed, as some diluted Hampdens with a continental storage. Because of this I will give him the underneath mentioned score. I have no idea how this bottling will presents itself in a Mai Tai. For the moment I have neither the equipment nor the experience to do something like this. Undiluted you will realize the young age especially in the finish. On the palate is the actual alcohol more burning then the immaturity. After dilution, both features were significantly reduced. The rum is mild and gentle in taste. Until now, the addition of water to rums of Hampden were not really a pleasure. They felt stretched or thinned in body. However, this is not the case with this Hampden. I cannot say if this is whether due to the tropical maturation or the new Era under the Hussey family. I am missing reference material. One rum is not enough. I would appreciate more rum from Hampden with a tropical storage. Perhaps the distillery itself comes up with this idea? Instead of Hampden Gold something like this? I'm just fantasying. 

My thanks go to Luca Gargano for this little eye opener from Jamaica with tropical storage, the Hussey-Family for reopening the distillery and the master distiller or creating this little treasure. Because of the above mentioned sharpness in the finish, the overall young impression in its undiluted state and the not so complex picture by comparison with other older rums the bottling does not succeed the magical 90 points. I had too many rums from Hampden and the Caribbean in the glass to jump so quickly above this mark. Give the rums some more time in the barrels and they will pass it. I can feel it. However, I see no reason to age rum up to 20 years because of the aforementioned angels share. At least not for financial reasons. For prestige and flavour, yes. But does it pay? That's another story. It amazes me that this bottling with 6 years in the tropics is on the same level as the now freshly sold out The Rum Cask Hampden Distillery 1998 17YO. However, this rum was more gentle on the palate despite his drinking strength of 63.2%abv. It was much more gentle than a reduction of about 5%abv would suggest. But it did not appreciate the addition of too much water. A little yes, but not too much. Not like this bottling from Luca did sustain. I think I have written enough for today. I say goodbye for now and wish you all a pleasant start for 2017.

Marco 

(89 / 100)


PS I have done a comparison with a diluted down version at 46%abv with the Berry Bros & Rudd Finest Jamaican Hampden Distillery Rum 1990 17YO. The Berrys is still a bit stronger ester-wise on the palate than this one.