Sonntag, 22. Januar 2017

The Rum Cask Fiji Rum South Pacific Distillery 2003 10YO

(the English part is below, just skip the German part) 


Willkommen zurück verehrte Leser!

Nach dem letzten Jamaikaner ist es mal wieder Zeit für einen Rum aus Fiji. Nach diesem Review habe ich noch zwei weitere Rums aus diesem kleinen Inselnation geplant. Der heutige Rum ist der The Rum Cask Fiji Rum South Pacific Distillery 2003 10YO!

Zur Abfüllung: 

Dies ist der Vorgänger des aktuell verfügbaren The Rum Cask Fiji Rum South Pacific Distillery 2001 15YO. Dies war mein allererster Rum von Fiji und was soll ich sagen? Ich fand den Geschmack zuerst leicht gewöhnungsbedürftig, fand aber recht schnell Gefallen an diesem Stil. Leider habe ich es damals versäumt, mich mit dem Rum einzudecken, und so blieb es bei dieser einen 0,5l Flasche, welche auf den Bildern zu sehen ist. Der Rum war zwar nicht schnell ausverkauft, verschwand aber dann doch nach über einem Jahr plötzlich aus dem Shop. Ich denke zumindest das es ein Jahr war. Zum Glück bekamen wir im letzten Jahr einen Nachfolger und ich möchte eines Vorweg nehmen: er ist für mich besser als diese alte Abfüllung aus 2013. Aber natürlich ist das meine private Meinung. Im letzten Review kam bereits die mögliche Teilreifung auf Fidschi zur Sprache. Dieser Rum durfte, wenn diese Angabe vom französischen Abfüller Compagnie des Indes stimmt, für ca. 7 Jahre (2003 – 2010) auf der Insel reifen, bevor er nach Europa kam. Ab 2011 kamen dann die ersten Abfüllungen mit diesem Stil. Zumindest kenne ich keine Veröffentlichung aus 2010. Die letzten 3 Jahre verbrachte der Rum in Europa, bevor ihn der deutsche Abfüller ihn kaufte und auf den Markt brachte. Er kam mir zwar mit 10 Jahren sehr reif am Gaumen vor, allerdings vermutete ich damals keine Teilreifung in den Tropen. Auch beim The Rum Cask Worthy Park Distillery 2009 4 YO hatte ich diesen Verdacht nicht, obwohl der besagte Rum mit 4 Jahren sehr reif war. Mittlerweile würde mich nichts mehr wundern. Im neuen deutschen Rumforum erfuhr ich von User Walli_90, dass die Pot Still in der South Pacific Distillery von einer geschlossenen Brennerei auf Neusseeland stammt. Um 1995 herum oder etwas später gelangte sie also nach Fidschi. Das könnte bedeuten, dass die South Pacific Distilleries Limited von Beginn an nur über die kontinuierliche Brennblase verfügte. Seit ihrer Gründung von 1979 bis 1995-1996 also. Erst ab da brannte man diesen Stil mit der besagten Pot Still aus Neuseeland. Von einer älteren Pot Still vor dieser Zeit ist mir nichts bekannt. Aber genug davon. Auf zur Verkostung! 

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Verkostung The Rum Cask Fiji Rum South Pacific Distillery 2003 10YO:



Preis: An den ursprünglichen Preis kann ich mich nicht mehr entsinnen. Er dürfte aber nur geringfügig billiger gewesen sein, als die aktuelle Abfüllung aus Fiji. 

Alter: Das offizielle Alter betrug 10 Jahre. 

Alkoholstärke: Das Rum wurde damals mit einer Trinkstärke von 62,9%vol abgefüllt.



Destillationsverfahren: Das offizielle Verfahren ist eine Pot Still.

Farbe: Sattes Gold. 

Viskosität: Dicke Tropfen fließen träge an der Glaswand hinab und bilden einen dünnen Film auf dem Glas.

Nase: Rosinen, schwach Ananas, Zitrusfrüchte, Zuckerrohr, Leder, Toffee und Karamell entschweben dem Glas. Ganz schwach Rohrzucker. Die Nase riecht leicht säuerlich. Durchzogen werden die zu erst genannten Aromen von einem gummiartigen Geruch. Der Alkohol sticht nur leicht in der Nase. Weiter weg vom Glas kann man eine schwache Süße erkennen. Neben dem Gummi rieche ich noch medizinisch und rauchige Aromen. Zudem riecht der Rum leicht pflanzlich. Nelken, Kamille und Nuancen von Gewürzen. Tief im Glas: Rosinen, Zuckerrohr, Ester, Medizin, Rauch, Gummi, Bienenwachs und Honig. Auch dieser Fiji riecht wie eine Mischung aus einem Pot Still Rum aus WIRD von Barbados und der Hampden Distillery, mit einem kleinen Schuß Eigenwilligkeit.

Mit Wasser nun deutlich mehr Rosinen, Zuckerrohr, Eichenaromen und Honig. Akazienhonig? Die Süße ist nun ganz verschwunden. Die säuerliche Note ist dafür etwas besser ausgeprägt. Wieder durchzieht Gummi die gesamte Nase. Der Geruch nach Medizin und Rauch nimmt mit längerer Zeit im Glas zu. Toffee, Nelken, Leder, Eiche, Karamell vom Fass. Schwach Ananas und Zitrusfrüchte entschweben dem Glas. Der Geruch erinnert mich an einen schwächeren Rum aus Jamaika. Zumindest schwach im Vergleich zu Hampden. Für einen „Common Clean“ wäre er damals vielleicht schon zu „funky“ gewesen, aber er ist handzahm und harmlos in Vergleich zu Rums aus Hampden. Aber es muss ja nicht immer Hampden sein.

Gaumen: Zuerst schmeckt der Rum leicht süßlich und säuerlich. Dann brennt der Alkohol und tanzt auf der Zunge. Rosinen, Nelken, Kamille, Karamell, Ester und exotische Früchte. Leicht medizinischer Geschmack. Dann kommt Honig und Zuckerrohr, vermischt mit Gummi. Die Süße flaut mit dem Alkohol ab. Gewürze, herbe Kräuter und Zuckerrohr kommen zum Vorschein. Zitrusfrüchte und schwach Ananas huschen über den Gaumen. Beim 2. Schluck Rauch, mehr Medizin und ein stärkeres Brennen des Alkohols. Honig, Anis, Kamille, Nelken und Zuckerrohr. Wieder Ester, Früchte und Rosinen. Für 10 Jahre sehr reif am Gaumen. 

Mit Wasser nun sanfter am Gaumen. Akazienhonig ist der erste Eindruck. Der Geschmack ist leicht süßlich. Dann Zitrusfrüchte, schwach Ananas und Rosinen. Zuckerrohr und Gewürze, darunter Nelken und Kamille. Leicht medizinisch und pflanzlich am Gaumen. Nach kurzer Zeit schmeckt man Rosinen, Karamell, Gummi, Eiche, Anis, Toffee und Leder. Selbst bei gefühlt unter 50%vol sehr kräftig am Gaumen. Beim 2. Schluck brennt der Rum nun doch etwas mehr im Mund. Honig, Rauch, Medizin, Zuckerrohr, Rosinen und Ananas. Dann Karamell vom Fass mit Toffee verwoben. Nun leicht säuerliche Esteraromen. Am Ende schmeckt der Rum leicht pflanzlich und nach herben Kräutern.

Abgang: Ester, Gummi, Honig und Kamille zu Beginn. Dann Toffee, Karamell und Früchte. Herbe Kräuter und Zuckerrohr huschen über den Gaumen. Nach dem 2. Schluck mehr Honig und Gummi mit Zuckerrohr. Wieder Nelken, Kamille und Karamell. Mittellanger und trockener Abgang.

Mit Wasser zuerst Eichenaromen, Gewürze, Zitrusfrüchte und schwach Esteraromen. Gummi, Kamille, Leder, Toffee und Rosinen kleben am Gaumen. Nach dem 2. Schluck mehr Ester im Abgang, mit Gummi, Honig und Zuckerrohr. Rauch, Anis und Karamell. Am Ende Kamille und Nelken. Wieder leicht trocken. 

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Fazit: Ein sehr guter Rum. Für den damaligen Preis konnte man bei der gelieferten Qualität wirklich nicht meckern. Vielleicht bin ich nicht der einzige Connaisseur, der mit dieser Abfüllung zum Ersten Mal in Kontakt mit Fidschi kam. Ich verbinde nur positive Erinnerungen mit diesem Rum. Etwas anders sieht es dagegen Lance. Wer der englischen Sprache mächtig ist, dem kann ich sein Review nur empfehlen. Eine automatische (und mäßige) Übersetzung mit Translator gibt es hier. Es schadet nie sich eine zweite Meinung zu einer Abfüllung einzuholen. Ein weiteres Review von Cornelius findet ihr auf Barrelproof. Für mich ist dieser Stil eine wohltuende Abwechslung von Jamaika und Barbados. Aber dies gilt ebenso für Rums aus St. Lucia und von der geschlossenen Caroni Destillerie, wobei bei letzteren Rums der Preis, resultierend durch Hype, den Geschmack etwas trübt. Diese Rums aus Fidschi und St. Lucia hat die Mehrheit noch nicht auf dem Radar. Bei meinem ersten Tasting in 2013 hätte ich ihn wohl blind nach Jamaika verortet, obwohl er auch Charakteristiken der Pot Still Rums aus W.I.R.D. aufweist. Aber der Unterschied zwischen den einzelnen Brennereien auf Jamaika (Worthy Park, Monymusk, Hampden und Long Pond) und auch auf Barbados (W.I.R.D., Mount Gay und Foursquare) ist so extrem, dass man nach einigen Abfüllungen die jeweiligen Stile gut erkennen sollte. Bei Whiskies bin ich absolut nicht in der Lage wesentliche Unterschiede zwischen einzelnen Brennereien aus einer Region zu erkennen. Dies mag zum Teil an meiner Unkenntnis liegen, aber ich denke hierfür gibt es auch noch andere Gründe. Zum Teil auch geschichtliche Entwicklungen und ökonomische Ursachen, die zum Glück in der Karibik noch nicht so der Fall sind. Muss man diesem ausverkauftem Rum nun nachtrauern? Nein, das muss man nicht. Eingangs habe ich bereits erwähnt, dass die neue Abfüllung für mich auf einem höheren Qualitätsniveau rangiert. Wir haben also ein gutes Substitutionsprodukt bekommen. Der Preis dürfte zwar etwas leicht erhöht sein, aber bei 5 Jahren mehr an Reife im Fass ist dies absolut normal. Ich liebe diesen Stil. Sollten sie sich nicht sicher sein, dann machen sie doch einfach bei einer Flaschenteilung mit oder erwerben sie ein Sample beim Shop des Abfüllers. Um bei einer FT im neuen Forum mitzumachen, müsst ihr euch nur kostenlos registrieren und bei Interesse in die jeweilige FT eintragen. Dann können sie für sich entscheiden, ob sie dem Stil entweder mögen oder hassen. Das war es auch schon. Ich wünsch Euch noch einen schönen Sonntag! 

Marco 

(87/100)




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Welcome back dear readers!

After the last Jamaican it is time again for a rum from Fiji. After this review I have planned two more rums from this small nation. Today's Rum is The Rum Cask Rum Fiji South Pacific Distillery 2003 10YO!

The Bottling: 

This is the predecessor of the now available The Rum Cask Rum Fiji South Pacific Distillery 2001 15YO. This was my first rum of Fiji and what can I say? I found the taste at first something you have to get used to, but was quickly pleased with this kind of style. Unfortunately, I did it then failed to stock up the rum, and so it remained one 0.5 liter bottle, which you can seen in the pictures in this review. The rum was not sold out that fast , but it suddenly disappeared after over a year out of the shop. I think at least that it was slight over a year. Luckily we have now a successor since last year and I want say this: it is better than this old bottling from 2013. But of course this is my personal opinion. In the last (Fijian) review we already discussed the possible partial maturation in Fiji. If that indication by the French bottler Compagnie des Indes is true, then this rum was allowed to mature for about 7 years (2003 - 2010) on the island before it finally came to Europe. In 2011 we got the first bottlings with this style. At least I know of no release from 2010 and before. The last 3 years the rum was matured in Europe before the German bottler bought the cask and brought it to the German market. The rum was very mature for only 10 years in the cask, but I did not suspect a part maturing in the tropics. I was more thinking of a very active barrel. I had also not this suspicion when I first tasted The Rum Cask Worthy Park Distillery 2009 4 YO, although said rum was very mature for 4 years. Nothing surprises me anymore these days. In the new German rum-forum I learned from users Walli_90 that the pot still in the South Pacific Distillery comes from a closed distillery on New Zeeland. So around 1995 or a little later the said pot still was transferred to Fiji. This could mean that the South Pacific Distilleries Limited possessed from the very beginning only the continuous column still. Since its foundation from 1979 to 1995 to 1996 ie. Only since then the distillery is producing this style with said pot still from New Zealand. I know nothing of an older pot still prior to 1995. But enough of that. Lets commence to the actual tasting! 

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Tasting The Rum Cask Fiji Rum South Pacific Distillery 2003 10YO:

Price: I can no longer remember the original price. But he might have been only slightly cheaper than the current bottling from Fiji.

Age: The official age is 10 years.

ABV: The rum was bottled with a drinking strength of 62.9% abv.

Process of distillation: A pot still.

Colour: Gold.

Viscosity: Thick drops flow lazily down along the glass and thereby form a thin film.

Nose: Raisins, weak pineapples, citrus fruits, sugar cane, leather, toffee and caramel are hovering over the glass. Faintly cane sugar. The nose smells slightly sour. There is something else. A rubber-like odour is permeating all the other flavours. The alcohol stings only slightly in the nose. Further away from the glass I smell a faint sweetness. In addition to the rubber I smell medically and smoky flavours. The rum smells also slightly herbal. Cloves, chamomile and hints of spices. Deep in the glass: raisins, sugar cane, ester, medicine, smoke, rubber, beeswax and honey. This Fiji also smells like a mixture of a pot still rum from the WIRD distillery on Barbados and the Hampden Distillery on Jamaica, with a small shot of individualism, which makes it unique in its own. 

With water now significantly more raisins, sugar cane, oak flavors and honey. Acacia honey? The sweetness is now completely gone. The sour note is slightly more pronounced. Again the rubber is permeates the entire nose. The smell of medicine and smoke is increasing over the time. Toffee, clove, leather, oak and caramel from the barrel. Weak pineapple and citrus are hovering above the glass. The smell reminds me of a weaker rum from Jamaica. At least weak compared to Hampden. For a "Common Clean" he would have been to "funky", but it is tame and harmless in comparison with rums from Hampden. But I like variation. I can't drink Hampden every weekend.

Palate: First the rum tastes slightly sweet and sour. Then the alcohol burns on the tongue. Raisins, cloves, chamomile, caramel, esters and exotic fruits. Partly medicinal taste. Then comes honey and sugar, mixed with rubber. The sweetness subsides with the alcohol. Spices, tart herbs and sugarcane are emerging. Citrus and weak pineapple scurry across the palate. At the 2nd sip smoke, more medicine and a stronger burning of the alcohol. Honey, anise, chamomile, cloves and sugar cane. Again esters, fruits and raisins. For 10 years very mature on the palate. 

With water now gentle on the palate. Acacia honey is the first impression. The taste is slightly sweet. Then citrus, pineapple and raisins weak. Sugar and spices, including cloves and chamomile. Partly medical and vegetal on the palate. After a short time you can taste raisin, caramel, gum, oak, anise, toffee and leather. Even with an abv below 50% it is still very strong on the palate. At the 2nd sip the rum now burns a little more in the mouth. Honey, smoke, medicine, sugar, raisins and pineapple. Then caramel from the barrel, mixed with toffee. Now slightly sour ester flavours. At the end the Rum tastes slightly herbal.

Finish: Ester, rubber, honey and chamomile at the beginning. Then toffee, caramel and fruit. Herbs and sugar cane hurry across the palate. After the 2nd sip more honey and rubber mixed with sugar cane. Again cloves, chamomile and caramel. Medium in length and a dry finish. 

With water first oak flavours, spices, citrus and weak ester flavours. Rubber, chamomile, leather, toffee and raisins stick to the palate. After the 2nd sip more esters in the finish, with rubber, honey and sugar cane. Smoke, anise and caramel. At the end of chamomile and cloves. Again slightly dry. 

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Conclusion: A very good rum. For the demanded price you really couldn't complain when you did consider the delivered quality. Maybe I'm not the only connoisseur who came in contact with Fiji for the first time with this particular bottling. I associate only positive memories with this rum. A somewhat different contrast is the opinion of my fellow rumaniac Lance. I can only recommend his review. It never hurts to get a second opinion to a bottling. A German only review can be found on barrelproof. For me this style is a nice change to Jamaica and Barbados. But this also applies to rums from St. Lucia and from the closed Caroni distillery, where the latter rums pricing is mainly the result of a hype. These rums from Fiji and St. Lucia have not yet attracted the attention of the mass. On my first tasting in 2013 I would have blindly identified this one as a Jamaican rum, although it has also characteristics of the pot still rums from WIRD. But the difference between the individual distilleries in Jamaica (Worthy Park, Monymusk, Hampden and Long Pond) and Barbados (WIRD, Mount Gay and Foursquare) is so extreme that it should be recognized well after a few bottlings of the respective styles. In whiskys I am absolutely unable to identify significant differences between individual distilleries from a single region. This may be partly due to my ignorance, but I think this is also caused by other reasons. Partly due to historical trends and economic causes that thankfully have not yet been implemented to such an extend in the Caribbean. So, must we regret the disappearing of this bottling? No. I have already mentioned that the new bottling ranks at a higher quality level in my opinion. So we get a good substitution product. Although the price is likely to be something slightly increased, but with a higher age (5 years) this is absolutely normal. I love this style. If you are unsure and you have never tasted the actual style, then I suggest you should participate in a bottle-sharing, or if possible, get a sample from the new 15Yo rum in their shop. Then you don't have to bother with a full bottle of rum you don't like. The choice of approach (or ignorance for that matter) is always yours. Because its your money. I wish you a nice Sunday! 

Marco 

(87/100)

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