Dienstag, 20. November 2012

Samaroli Barbados Rockley Still 1986 20 YO

Wieder Servus!

Willkommen zum heutigen Review. Erneut habe ich mir den italienischen Abfüller Samaroli ausgesucht. Auch über diese Abfüllung konnte ich nichts greifbares im Internet finden. Esist der Samaroli Barbados Rockley Still 1986 20 YO.

Zum Abfüller:

Der Kauf war wieder ein kleines Abenteuer, welches sich aber im Rückblick betrachtet durchaus gelohnt hat. Diese Abfüllung stammt noch vom Meister selbst und kam 2006 auf den Markt. Die Qualität kann also als hoch eingestuft werden. Aber genug der Worte, lasst uns beginnen.Samaroli ist ein seriöser, unabhängiger Abfüller aus Italien, der Mitte der Siebziger des letzten Jahrhunderts gegründet wurde. Mittlerweile hat das Unternehmen Samaroli den Besitzer gewechselt und wurde von Pepi Mongardino, dem Inhaber von Moon Import, übernommen. Kurz nach dem Wechsel herrschte eine gewisse Unsicherheit. Niemand wusste ob es weitere Abfüllungen unter dem Namen Samaroli geben wird. Mittlerweile kann man aber in dieser Hinsicht Entwarnung geben. Zuletzt wurden im Jahre 2011 neue Abfüllungen, auch im Rum-Sektor, herausgebracht. Ob dies aber auch wirklich eine langfristige Strategie ist, bleibt abzuwarten. Zur Qualität der neuen Flaschen möchte ich hier noch nichts sagen. Ich möchte allerdings schonmal verraten: Es gab aber einige Änderungen bezüglich der ausgesuchten Destillerien. Die hier nun vorliegende Flasche hat die Nummer 330 von 348 weltweit, was nicht gerade viel ist, aber typisch für eine Single Cask Abfüllung.

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Verkostung Samaroli Barbados Rockley Still 1986 20 YO:

Preis: Wie der 18 jährige Barbados von Samaroli kostet dieser Rum ebenfalls 139,00 € ohne Versand. Auch die Bezugsquelle ist die Selbe: Old Whisky in Piacenza.

Alter: Das Jahr der Destillation ist 1986 und lässt wieder etwas Besonderes erahnen. Laut Samaroli reifte das Fass Nr. 8 bis zum Juni 2006. Damit kommt der Rum auf 20 Jahre Fassreife im kühlen Schottland.

Alkoholstärke: Und wieder die typische Trinkstärke von Samaroli von 45% vol.

Destillationsverfahren: Auf dem Rum selbst wird keine Angabe gemacht. Aber durch das Herstellungsjahr vermute ich, dass dieser Rum in einer Pot-Still der ehemaligen Rockley Distillery produziert wurde. Wir werden sehen ob ich recht habe.

Farbe: Die Farbe ist ähnlich wie Gold und für das Alter ist der Rum erstaunlich hell geblieben. Da Samaroli auf eine Kühlfiltration und Farbänderung durch Zuckercouleur verzichtet kann man annehmen, dass das Fass wenig Einfluss auf seinen Inhalt genommen hat.

Viskosität: Der Rum bildet einen dünnen Film am Glasrand. Zurück bleiben kleine Perlen, die das Glas benetzen.

Nase: Präsente Rauchnote mit angenehmer Fruchtigkeit. Die typische Geruchsnote von Rockley dominiert das Glas. Zusammen mit dem Rauch ergibt sich eine interessante Kombination.


Gaumen: Mundfüllende Fruchtigkeit mit geringer Süße, begleitet von Pfeffer und ganz dezenten Nuancen von Teer. Leichte Spuren von geröstetem Holz lassen sich erahnen. Es ist keine Bitterkeit im gesamten Geschmack vorhanden. Alles in allem ein sehr typischer, alter Rum aus Barbados: Fruchtig und doch herb im Geschmack.

Abgang: Lang und anhaltend mit einer angemessenen Portion Lakritze, die dabei nicht zu aufdringlich wirkt.

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Fazit: Ein ganz besonderer Tropfen des alten Barbados. Es ist ein Jammer, dass es diese außergewöhnliche Destillerie nicht mehr gibt. Viele Rumtrinker werden diese Seite von Barbados wohl nicht mehr kennen lernen. Es gibt noch bei einigen unabhängigen Abfüllern Fässer aus jener Destillerie in den Kellern ihrer Lagerhäuser, was die jüngste Barbados-Ausgabe von Bristol Spirits aus 2012 beweist. Allerdings dürfte wohl bald das Ende erreicht sein. Selbst wenn nicht: Je älter die Abfüllung desto teurer wird der Rum und desto weniger Käufer wird es geben. Zudem sind die letzten Abfüllungen von Bristol aus Rockley in unterschiedlichen Fässern gefinisht worden (Fino / Madeira / Sherry).

Ob die alte Rockley Brennblase wirklich bei der Blackrock Distillery noch benutzt wird, kann ich nicht mit Gewissheit sagen. Wer also die alte Seite von Barbados gerne einmal schmecken möchte und dem der teure Versand aus Italien nicht stört, der sollte diese immer mehr schwindende Möglichkeit nutzen. Es ist nicht gesagt, dass der Rum die nächsten Tage ausverkauft sein wird. Auf das Gegenteil würde ich aber auch nicht spekulieren. Wie auch immer sie sich entscheiden mögen, ich bin froh zwei dieser seltenen Flaschen in meinem Besitz zu wissen und werde sie auch nicht mehr hergeben.

Marco

Mittwoch, 7. November 2012

Samaroli Barbados Rockley Still 1986 18 YO

Servus Leute!

Heute möchte ich eine wahre Rarität vorstellen. Über diese Abfüllung habe ich recht wenig bis nichts im Internet gefunden. Es ist der Samaroli Barbados Rockley Still 1986 18 YO.

Zum Abfüller:

Der Kauf dieser Flaschen war schon eine heikle Sache, da ich über den Inhalt nicht sicher Bescheid wusste. Ich hatte zwar Vermutungen und Theorien, aber keine absolute Gewissheit. Es war sozusagen ein Stück Pionierarbeit. Aber dafür wird dieser Blog in der Zukunft auch stehen: Für die Entdeckung ganz besonderer Tropfen, die zum Großteil nicht dem Mainstream entsprechen und der Mehrheit der Rum-Gemeinde wohl eher unbekannt sein dürften. Vielleicht wird der ein oder andere Leser durch unsere Arbeit erst auf dieses einzigartige Getränk aufmerksam. Rum ist mehr als Bacardi, Barcelo oder Havana Club zu bieten haben. Lassen sie die Scheuklappen fallen und begleiten sie uns auf unserer Reise. Doch nun genug der schönen Worte. Widmen wir uns der heutigen Abfüllung. 

Vom unabhängigen italienischen Abfüller Samaroli, welcher im Jahre 1968 von Silvano Samaroli gegründet wurde und seinen Namen trägt, stammt diese Abfüllung. Zu Beginn war S. Samaroli nur im Whisky Geschäft tätig und erwarb sich dort einen ausgezeichneten Ruf. Nach vielen Jahren folgte die erste Rum-Abfüllung: Der West Indies Dark Rum 1948. Von da an folgten in regelmäßigen Abständen mehr Abfüllungen und auch die Auswahl der Länder erweiterte sich. S. Samaroli setzte sich 2008 zur Ruhe und verkaufte sein Geschäft an einen anderen italienischen Abfüller namens Moon Import. Dieser möchte den Namen Samaroli erhalten und hatte in den letzten Jahren weitere Abfüllungen auf den Markt gebracht. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob es sich hier um eine langfristige Strategie handelt, oder ob nur bestehende Bestände in Schottland verkauft werden. Man darf also gespannt sein, was die Zukunft mit diesem traditionsreichen Namen und seiner Geschichte noch vor hat.

Auf der Flasche steht die Nr. 280 von nur insgesamt 696 Flaschen weltweit. Als Hersteller wird die West India Rum Refinery Ltd. angegeben. Ich nehme an, dass es sich hier um die West Indies Rum Distillery Ltd. handelt.

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Verkostung Samaroli Barbados from Rockley Still 18 YO:

Preis: Die einzige noch verbliebene Quelle ist Old Whisky, ein zuverlässiger Shop in Italien. Eine Flasche dieses Rums kostet 139,00€, wobei dabei noch der Versand ins Ausland dazugerechnet werden muss, der aus Italien schnell 30 Euro und mehr beträgt.

Alter: Die nun hier vorliegende Flasche ist natürlich nicht ganz so alt wie der West Indies Dark Rum. Es handelt sich hier um einen Rum aus Barbados, welcher im Jahre 1986 destilliert wurde. Die Lagerung erfolgte in Schottland bis der Rum 2004 seinen Weg in diese Flasche fand. Die Fassreife beläuft sich also auf ganze 18 Jahre.

Alkoholstärke: Der Rum hat eine für Samaroli typische Trinkstärke von 45% vol.

Destillationsverfahren: Das Jahr seiner Herstellung ist von besonderer Bedeutung. Es war das Jahr in dem die alte Rockley Distillery ihren Betrieb aufgab. Ihre Pot Still wanderte nach Blackrock und gehört seitdem der West Indies Rum Distillery Ltd. (Blackrock Distillery). Es darf angenommen werden, dass sie eine der Pot Stills ist, welche sich auf dem Firmengelände befindet. Ob sie allerdings wirklich noch Rum produziert ist mir leider nicht bekannt. Es darf also ruhigen Gewissens angenommen werden, dass dieser Rum aus einem der letzten Fässer jener Destillerie stammt. Die Pot Still der Rockley Distillery hatte ein ganz markantes Geschmacksprofil. Wir werden sehen, ob wir dieses hier wiederfinden werden, oder ob es sich wirklich um einen Rum der Blackrock Distilliery handelt, wie es uns das Label sagen möchte.

Farbe: Der Rum hat eine goldähnliche Farbe und ist heller als manch andere Rums in diesem Alter.

Viskosität: Der Rum schmiegt sich förmlich an das Glas und ist leicht ölig. Der Film am Glasrand ist sehr dünn und verschwindet relativ langsam wieder.

Nase: Dezent rauchige Nase mit viel fruchtigen Aromen und einer ganz leichten Spur Haselnuss. Eine mir vertraute Honignote dominiert im Glas. Begleitet wird das ganze mit einem Hauch von Vanille. Spätestens hier ahnt man, das dies kein süßes Leichtgewicht ist.

Gaumen: Im Mund entdeckt man wenig Süße mit geringer Fruchtigkeit als in der Nase, begleitet von schwarzem Pfeffer und einer angenehmen Honignote. Der Alkohol ist nicht dominierend. Im Abgang zeigt der Rum kaum wahrnehmbare Spuren von geröstetem Holz, Lakritze , Nuancen von Teer und wieder die markante Honignote, wenn auch nun nicht mehr ganz so kräftig wie zu Beginn.

Abgang: Der Nachklang hält bis zu 10 Minuten an. Man schmeckt förmlich, dass es sich hier um ein Pot Still Destillat handelt. Kein einfacher Rum, sondern einer den man entweder lieben oder hassen wird. Ich gehöre sicher nicht zur zuletzt genannten Fraktion.

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Fazit: Die Nase bot schon einen ausreichenden Hinweis um meine Vermutung zu bestätigen. Es ist ein Rum aus der ehemaligen Rockley Distillery. Mit seinen 18 Jahren ist er durchaus angenehm zu trinken und hat sich trotz der langen Lagerung gut gehalten und nur wenig Körper verloren. Er ist also drei Jahre jünger als der mittlerweile beim Importeur ausverkaufte 21 Jahre alte Rockley von Berrys Bros. & Rudd. Wer das alte Barbados gerne einmal erleben möchte, der sollte bei seinem nächsten Italienbesuch einmal die Augen offen halten. Allerdings hat die ganze Sache auch einen Haken, den ich hier nicht verschweigen möchte. Alle Abfüllungen von Samaroli haben ihren Preis und sind nicht gerade billig. Zudem sind sie nicht einfach zu finden, selbst in Italien. Zum Glück gibt es noch Old Whisky in Piacenza. Allerdings sind die Versandkosten nicht ganz ohne. Wer also über das nötige Budget verfügt, diesen Rum zu Gesicht bekommt und zudem noch nach Rums aus Barbados mit interessanter Geschichte sucht, der sollte nicht zu lange mit seiner Entscheidung zögern. Ich bereue den Kauf nicht und bin stolz einen solch guten Tropfen mein Eigen nennen zu können. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen genussvollen Tag.

Marco