Sonntag, 26. April 2015

Silver Seal Demerara Enmore Distillery 1988 25 YO

(the English part is just below, just skip the German part) 

Wieder einmal Willkommen zu meiner kleinen Rum-Ecke des Internets ;)

Nach den Ausflügen zu Jamaika und St Lucia, wird es mal wieder Zeit sich einen Rum aus Guyana vorzuknöpfen. Es war ein Rum der relativ schnell vom Markt verschwand und der es nicht häufig von Italien bis nach Deutschland schaffte: Es ist der Silver Seal Demerara Enmore Distillery 1988 25 YO.

Zur Abfüllung: 

Hinter dieser Abfüllung steckt Massimo Righi, dem Eigentümer der Marken von Silver Seal (gegründet 2000) und Sestante (1979). In der Vergangenheit füllte dieser italienische „Indy“ sehr viele Demeraras ab. Darunter waren auch schon einige Rums aus dem Jahre 1988. Eine war aus der Diamond Distillery und hatte 21 Jahre Fassreife. Auch Mangum Flaschen gab es bei einigen Abfüllungen zu kaufen. Eine bekannte Serie ist die Wildlife-Serie. Massimo Righi kaufte die Rechte der beiden Marken (Silver Seal & Sestante) im Jahre 2010, war aber angeblich auch schon 2008 an der Fassauswahl direkt beteiligt oder verantwortlich. Im Jahre 2013 füllte dieser Mann, neben zwei alten Rums aus der Port Mourant Double Vat Still (nicht Port Mourant Distillery, die ist schon seit 1955 geschlossen), auch diesen Demerara Rum ab und brachte in auf den Markt. Im Vergleich zu den Preisen der Port Mourant Rums war diese Abfüllung hier gerade zu ein Schnäppchen, wobei hier das Wort Schnäppchen vom jeweiligen Standpunkt aus abhängt. Rums für an die 600€ sind einfach nicht meine Wert. Diese Abfüllung war für viel weniger Geld zu haben. Vermutlich stammt dieser Rum aus demselben Batch, welches schon den Renegade Enmore Distillery  (Versailles Still) 1988 19 YO und der Isla Del Ron Guyana (Enmore Distillery) 1988 24 YO hervorbrachte. Der Renegade war allerdings ausgewiesen als Pot Still Rum, bzw. die Versailles Single Vat Still wurde als Quelle des Rums genannt. Dies vermutete ich auch für den Isla Del Ron Guyana (Enmore Distillery) 1988 24 YO. Allerdings erwähnt nun Silver Seal an der Innenseite der Box die Enmore Coffey Still und ihr Mark EHP. Was stimmt nun?

Kurioserweise veröffentlichte Silver Seal erst kürzlich zwei neue Rums, die keinesfalls richtig deklariert wurden. Es war der Silver Seal Demerara 2002 Enmore Distillery 12 YO einmal in 55% und einmal in 46% abgefüllt. Die Angabe „distilled in Guyana at Enmore Distillery“ ist schlichtweg nicht korrekt. Es müsste Diamond Distillery dort stehen. Es handelt sich um einen Rum aus dieser Destillerie. Enmore ist nach neuesten Informationen, welche mir seit einigen Wochen vorliegen und ich auch die Erlaubnis habe sie verwenden zu dürfen, im April 1994 geschlossen worden (es gab ein klitzekleines Update beim Demerara-Artikel). Irrt sich hier also der Abfüller regelmäßig? Die alte Port Mourant Distillery gibt es schließlich auch seit 1955 nicht mehr. Allerdings irren sich hier fast alle „Indys“ quer durch die Bank, wenn es um alte Port Mourant Rums geht. Dies weiß wohl nur Massimo Righi selbst was nun stimmen könnte und was nicht Ich hege allerdings Zweifel an der Angabe „Enmore Coffey Still“ als Urheber für diesen Rum. Um etwaige Zweifel für mich zu zerstreuen verglich ich diesen Rum mit den zwei oben genannten Kandidaten. Sollten sie wirklich aus demselben Batch von Guyana nach Europa gekommen sein, dann müssten sie sich ähneln und nur geringe Unterschiede aufweisen (Alter, Fassreife, Aktivität des Fasses etc.). Das Ergebnis dieses Vergleiches gibt es im Fazit. Die Abfüllung des Fasses mit der Nummer 47 brachte 215 Flaschen hervor. Diese verschwanden relativ schnell. Wenn ich mich nicht sehr irre, gab es den Rum Mitte 2014 schon fast nicht mehr zu kaufen. Ein Hinweis auf die Qualität oder nur der "Run" auf eine seltene „Enmore Coffey Still“-Abfüllung? Lassen wir den Inhalt für sich „sprechen“ und beginnen wir mit dem Tasting. 

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Verkostung Silver Seal Demerara Enmore Distillery 1988 25 YO:

Preis: Meine Flasche erstand ich für 168€ beim Shop von TheRumCask (TheWhiskyCask).

Alter: Das offizielle Alter beläuft sich auf 25 Jahre. Er wurde 1988 in Guyana destilliert, nach Europa verschifft und dort schließlich nach langer Lagerung 2013 abgefüllt.

Alkoholstärke: Die Trinkstärke beträgt 55,7%vol. Dies könnte oder dürfte die noch volle Fassstärke gewesen sein.

Destillationsverfahren: Offiziell wird auf dem Label nichts erwähnt. Allerdings wird, wie oben schon geschrieben, an der Innenseite der Box die Enmore Coffey Still erwähnt.

Farbe: Der Rum erstrahlt in der Farbe eines dunklen Bernsteins mit leicht rötlichen Reflexen im Licht.

Viskosität: Der Rum fließt träge hinab zum Grund und es bleibt fürs erste ein leichter Film an der Glaswand haften. Dieser verschwindet nach einer sehr langer „Atemzeit“. Was bleibt sind vereinzelte und mittelgroße Tropfen, die sich hartnäckig am Glas festhalten. Die Zeit steht still.

Nase: Eine sehr feines aber schwaches Vanillearoma kann weit entfernt vom Glas als erstes wahrgenommen werden. Dazu gesellen sich rasch andere Gewürze, wie Nelken und ein minimaler Hauch von Zimt. Taucht man seine Nase tief hinein ins Glas, dann wird man regelrecht bombardiert von Melasse, Pflaumenkompott und Jod. Der Alkohol brennt sich angenehm tief in die Nase ein. Nach längerer Standzeit riecht man nun auch Karamell, Toffee und Leder. Auch Tabakblätter sind mit dabei. Die Nase besitzt auch eine gewisse Fruchtigkeit, die sich allerdings ein wenig abmüht gegen die anderen dominanten Aromen, wie die Melasse, dem Pflaumenkompott, den Gewürzen und Jod, anzukommen. Einige Minuten nach dem Einschenken des Glases ist die Frucht am stärksten vorhanden. Nach sehr langer Standzeit dagegen ist sie nur noch sehr schwach vertreten. Man riecht unter anderem Mangos und auch Papayas. Ein sehr schönes Beispiel eines gefärbten Rums aus der alten Enmore Destillerie.

Gaumen: Feine Fruchtaromen umschmeicheln den Gaumen als erstes, gefolgt von dem Brennen des Alkohols. Dann kommen die Melassearomen, Pflaumen und Jod und dominieren zuerst den Gaumen. Nach einigen Sekunden verschwindet das Brennen und man schmeckt nun deutlich die Gewürze aus der Nase: Nelken und ein Hauch Zimt. Auch leicht süße Tabakblätter sind in diesem Mix vorhanden. Dann schlagen auch die Fassaromen durch und man schmeckt Eiche und einen ganz leichten Schuss Anis. Altes Holz. Also kein frisches abgehacktes Holz, wie man es in manchen Rums finden kann. Der Fasseinfluss nach 25 ist durchaus schmeckbar, aber nicht zu extrem vorhanden. Zu Beginn streichelt eine zarte Süße den Gaumen, bevor der Alkohol sich bemerkbar macht. Mit dem Verschwinden des Brennens ist aber auch ein Großteil dieser Süße fast ebenso verschwunden. Nach weiterer Zeit im Mund ist sie vollständig verschwunden. Er hat eine sehr gute Reife, die sich jedoch nicht negativ, also bitter, auf den Gaumen niederschlägt.

Abgang: Zuerst schmecke ich pflanzliche Aromen und alte Eiche. Danach kommen die Gewürze in Form von Zimt und Nelken wieder zum Vorschein, wobei der Zimt diesmal der stärker Eindruck von beiden ist. Ein pflanzlicher Hauch, verwoben mit Melasse und Anis verbleibt im Mund. Für eine sehr kurze Zeit hatte ich sogar den Eindruck, so etwas wie Pilze zu schmecken. Darauf hatte ich so noch nie geachtet. Der Abgang ist mittellang und leicht trocken. Zu Beginn des Abganges schmeckt man eine leichte Bitterkeit, höchstwahrscheinlich hervorgerufen vom Fass und vom Färbemittel. 

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Fazit: Alles in allem ein sehr ehrwürdiger alter Rum aus Guyana. Kein zarter Gaumenschmeicher, wie viele leichte „Latinos“ aus der Dominikanischen Republik oder Kuba, aber doch ein würdiger Rum aus der guten alten Zeit vor der Schließung der Enmore Destillerie. Hört man hier Wehmut? Nicht ganz. Alte Rums sind schön und gut und sie schmecken (meist) auch genial, allerdings sind die Preise meist entweder verrückt oder einfach nur zu hoch angesetzt. Während ich bei meinen Recherchen oft in der Vergangenheit verweile, habe ich aber in letzter Zeit mehr lieber die Zukunft der Rums im Glas. Nun, Zukunft ist hier allerdings relativ. Wir trinken mit Verzögerung das was meistens vor 8 - 12 Jahren im Bulk-Handel gekauft und eingelagert wurde, aber Sie wissen schon worauf ich hinaus will. War der Rum sein Geld wert? Für 25 Jahre Fassreife und bei der gebotenen Qualität: Ja. Allerdings waren die Alternativen billiger und nur geringfügig jünger. Kommt da noch mehr aus 1988? Wohl eher weniger und wenn doch, dann dürften die oben erwähnten Preishammer zuschlagen und den meisten Käufern die Kauflaune verderben. Außer man organisiert sich in Flaschenteilungen, und kommt so an einen Teil dieses Rums. Für Horizonterweiterungen reicht es allemal und irgendwann ist sowieso alles einmal ausgetrunken. Ein Grund mehr sich der Zukunft des Rums zu widmen. 

Aus welcher Still stammt dieser Rum nun? Ich schrieb in der Einleitung ja schon darüber, dass ich einen Vergleich mit zwei Rums durchführte. Das Ergebnis: Keine kolossale Unterschiede. Die Unterschiede wären für mich mit den unterschiedlichen Fässern und der daraus resultierenden Reife durchaus erklärbar. Es könnte also in Rum aus der Versailles Still sein. Ein Beweis ist dieser Vergleich allerdings nicht. Man mag nun den Einwand erheben: Der Isla Del Ron hatte ja nur 146 Flaschen aus seinem Fass hervorgebracht. Ergo: zwei unterschiedliche Batches. Allerdings war die Trinkstärke mit 52,6%vol sehr nahe an dieser hier mit 55,7%. Es könnte eine Fassteilung gewesen sein und Malts of Scotland, welche hinter Isla Del Ron steht, hat vielleicht nur einen Teil des Fasses gekauft. Alte Demerara-Fässer dürften nicht billig sein und ein Teilkauf minimiert das Risiko, wenn der Rum wie Blei in den Regalen sitzt. So wie früher. Bis vor wenigen Jahren konnte man selbst noch saualte Bristols aus den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts ohne Probleme kaufen. Entweder dies oder das Fass des IDR könnte aktiver gewesen sein (was mit den geringeren % korrelieren würde) oder es war tatsächlich ein anderes Batch. Allerdings frage ich mich dann, wo sind die anderen Fässer verblieben? Ich denke wir belassen es bei der offiziellen Version, die ich jedoch aufgrund der Ähnlichkeiten des Vergleiches anzweifle, es aber nicht beweisen kann. Letztendlich bin ich ja auch kein Experte und ein Amateur darf sich schon einmal irren. ;) Die Qualität wird durch diese Zweifel ja auch nicht geschmälert. Es wäre nur ein interessanter Background Faktor zu wissen, aus welcher Still dieser Rum nun wirklich stammt.
Was ich hier in diesem Review nicht unternahm, war ein Vergleich mit dem Velier Enmore Full Proof Old Demerara 1998 9 YO, welcher ja ein sicherer „EHP“ Coffey Still Rum war. Dies muss ich bei Zeiten nachholen. Vielleicht bin ich ja dann etwas schlauer. Eine Kaufempfehlung gibt es von meiner Seite aus nicht. Die ist aufgrund des Ausverkaufs auch mehr als sinnfrei. Ich wünsche Euch noch einen schönen Restsonntag!

Marco

PS Ein Dankeschön geht an Noge fürs Sample. Auch möchte ich mich bei Ingvar Thompson für die Erlaubnis der Nutzung der neuen Informationen bedanken und auch an Gregers Grue Nielsen, welcher mich erst überhaupt auf diese Informationen aufmerksam machte. Mange tak til dig!
Es wird auch im Laufe des Jahres eine kleine Änderung auf dem Blog geben. Da dies jedoch viel Zeit von mir abverlangt, die ich gerade nicht wirklich habe, wird es noch eine Weile dauern.


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 Once again, welcome to my little corner of the internet ;)

After our little excursions to Jamaica and St Lucia it is time to review rum from Guyana. This rum relatively quickly disappeared from the market and did not often managed its way from Italy to Germany: It's the Silver Seal Enmore Demerara Distillery 1988 25 YO.

The Bottling: 

Responsible for this bottling was Massimo Righi, the owner of the brands of “Silver Seal” (founded 2000) and “Sestante” (founded 1979). This Italian "Indy" bottled from very many Demerara rums in the past. Among them were quite a few rums from the year 1988. One was from the Diamond Distillery and 21 YO. Also there were some Mangum bottles available. A well-known series was the wildlife series. Massimo Righi bought the rights of the two brands (Silver Seal & Sestante) in 2010, but was already allegedly involved in the selection of the casks since 2008. In 2013 this man bottled, besides two old rum from the Port Mourant Double Vat Still (not the Port Mourant Distillery, which has been closed in 1955), this Demerara rum and brought them together to the European market. Compared to the prices of Port Mourants this bottling was nearly a bargain. Of course the word bargain depends on the particular point of view. Rums for 600 € are just not my regular prices or rums which I prefer. This bottling was comparatively available for much less money. I suspect this rum comes from the same batch, which also has brought forth the Renegade Enmore Distillery  (Versailles Still) 1988 19 YO and the Isla Del Ron Guyana (Enmore Distillery) 1988 24 YO. The Renegade however, was labeled as Pot Still Rum, or to be mor specific, the Versailles Single Vat Still was named as the source of the particular rum. This is what I also suspected for the Isla Del Ron Guyana (Enmore Distillery) 1988 24 YO. However, Silver Seal mentions on the inside of the Box the Enmore Coffey Still and the Mark EHP. So, what's wrong and right?
 
Curiously, Silver Seal recently published two new rums that were not properly labeled. The Silver Seal Demerara 2002 Enmore Distillery 12 YO, which was bottled in 55%abv and also in 46%abv. The term "distilled in Guyana at Enmore Distillery" is simply incorrect. It should be “Diamond Distillery” standing there. It is a rum from this distillery. Enmore was, according to the latest information that is available to me for a few weeks now and I have the permission to be able to use these new information's, closed in April 1994 (there was a minor update on the Demerara-article). Is this bottler wrong on a regular basis? The Old Port Mourant Distillery was gone in 1955 but many rums after that were labeld with the PM-Distillery as origin. However, most of the "Indys" across the board were wrong with this statement when it came to old Port Mourant rums. Only Massimo Righi will know the truth whats the origin of the content. But I doubt this statement to be true. In order to dispel any doubt in my mind I compared this rum with the above mentioned two candidates. Should they be really come from the same batch then they would have a similar flavour-profile and only small differences (age, barrel maturation, activity of the barrel, etc.). The result of this comparison is in the Conclusion. The bottling of the barrel # 47 has produced 215 bottles. These bottles disappeared relatively quickly from the market. If I'm not mistaken, then the rum was almost entirely gone mid-2014. An indication of the quality or more likely the effect of the hype of a rare "Enmore Coffey Still"-bottling? Let the content speak for itself and let's start with the actual tasting. 

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Tasting Silver Seal Demerara Enmore Distillery 1988 25 YO:

Price: I bought my bottle for € 168 at the store of TheRumCask (TheWhiskyCask).

Age: The official age is 25 years. He was distilled in 1988 in Guyana, then shipped to Europe and there finally bottled after long storage in 2013.

ABV: The drinking strength is 55.7% vol. This might be the full cask strength.

Process of distillation: There is no information mentioned on the label. However, as already written above, the Enmore Coffey Still is being mentioned on the inside of the box.

Colour: The Rum shines in a dark amber with a slightly reddish hues.

Viscosity: The rum flows lazily down to the ground and it remains a slight film on the glass wall. This sticky film disappears after a very long "breathing time". What remains are scattered and medium-sized droplets, which stubbornly cling to the glass. Time seems to stands still.

Nose: A very fine but weak vanilla flavour can be perceived far away from the glass first. They are joined quickly by other spices, such as cloves and a minimum hint of cinnamon. By getting the nose deep into the glass you will be bombarded by molasses, plum compote and iodine. The alcohol burns pleasantly deep into the nose. After prolonged exposure I now smell caramel, toffee and leather. Also tobacco leaves are included. The nose has a certain fruitiness, however, they are struggling against the other dominant flavours such as molasses, the plum compote, spices and iodine. A few minutes after pouring the glass, the fruit is most present. After a very long life, however, it is only poorly represented. You can smell mangoes and papayas. A very nice example of a coloured rum from the Enmore old distillery.

Palate: Fine fruit flavors tempt the palate first, followed by the burning of the alcohol. Then the molasses, plums and iodine are flooding ine and dominate the palate. After a few seconds the burning disappears and you can now clearly taste the spices from the nose: cloves and a touch of cinnamon. Also slightly sweet tobacco leaves are present in this mix. Then the barrel flavours are coming through and you can taste oak and a very light shot of anise. Old wood mind you. Not fresh chopped off wood, how you can find it in some other rums. The barrel influence is definitely present after 25 years, but it is not extreme yet. At the beginning a delicate sweetness is caressing the palate before the alcohol is noticeable. With the disappearance of the burning also a large portion of this sweetness has also disappeared. After further time in the mouth it has completely disappeared and the rum has lost this sweetness. It has a very good maturity on the palate, not negative at all nor dominating nor bitter.

Finish: First, I taste vegetable flavours and old oak. Then the spices reappear in the form of cinnamon and cloves, the cinnamon is the strongest impression of the two this time. A hint of herbal interwoven with molasses and anise remains in the mouth. For a very short time I even had the impression to taste something like mushrooms. That's odd. The finish is dry and medium in length. At the beginning of the finish I can taste a slight bitterness, most likely caused by the barrel influence and the colourant material. The latter one is not sweet at all, although it is being produced out of the remains (waste) of the sugar production. 

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Conclusion: All in all a very venerable old rum from Guyana. No tender and light rum like most of the "Latinos" from the Dominican Republic and Cuba, but still a very decent rum from the good old days before the closure of the Enmore distillery. Did anyone hear melancholy coming out of my mouth? Not quite. Old rums are well and good, and they taste (usually) very good and sometimes awesome, but the prices are usually either crazy or simply too high. I often dwell in the past on my researches regarding rum and its history, but I have recently become a lover of present rums. The future of rum. Well, future is relatively here. We drink with a delay which is usually about 8 - 12 years after the rum was bought in the bulk-trade and then stored, but you know what I mean. Was the rum worth the money? For 25 years of barrel maturation and the quality offered: yes. However, the alternatives were cheaper and only slightly younger. Is there more coming from 1988? Probably no, and if they do, they will be expensive. Even more as this one I'm afraid. Such prices can spoil the mood of most buyers. Except those who organize themselves in bottle-sharing's, and can thereby gain a part of this rum for themselves. It will give you a nice experience and eventually everything has been drunken anyway, meaning, the old stuff will be gone for good eventually. One more reason to devote myself to the future of rum. 

So back to the question: In which Still was this rum distilled? I already wrote in the introduction about the fact that I carried out a comparison with two rums. The result: No colossal or major differences. The differences are in my opinion caused by the different barrels and the resulting maturity. It could be a rum from the Versailles Still. However, this comparison is not a proof. One might raise the objection: The barrel of the Isla Del Ron had only produced 146. Summary: Two different batches. However, the drinking strength with 52.6%abv was very close to this one with 55.7%abv. It could have been a barrel sharing and Malts of Scotland, which is behind Isla Del Ron, perhaps just purchased only a portion of the barrel. Old Demerara barrels should not be cheap and a partly purchase minimizes the risk if the rum sits like lead in the shelves. Just as it happened before. Until a few years ago, you could buy even some very old Bristols from the 70s of the last century without any problems. Either this or the barrel of the IDR could have been a more active one (which would correlate with the lower strength) or it was actually really a different batch. However, I ask myself, if this was a different batch then where are the other barrels? Only one does not make a sense. I think we will stay with the official version, but I casts doubt due to the similarities of the comparison, but I can't prove it. Ultimately, I am no expert and an amateur can be wrong sometimes. ;) The quality is indeed not diminished by these doubts. It would be an interesting background factor to know from which Still this rum really came from. 
What I did not in this review was a comparison with the Velier Enmore Full Proof Old Demerara 1998 9 YO, which was indeed a safe and real "EHP" Coffey Still rum. I have to do this after this review. Maybe then I'm a little smarter. A BUY recommendation is not given from my side. It is more than pointless due to the sellout. Nevertheless, I wish you all a nice Sunday! 

Marco

PS A thank you goes to Noge for the sample. I would also like to thank Ingvar Thompson for permission the use of new information and also to Gregers Grue Nielsen, who races ever made me only aware of this information. Mange tak til dig!
There will be a little change on the blog during this year. But it will require a substantial amount of time, which I do not have at the moment, so it will take a while.

8 Kommentare:

  1. Vielen Dank für den tollen Artikel, Marco!
    Ich habe diese Abfüllung vor ca. zwei Wochen im kleinen Kreis geöffnet und er wurde von allen Beteiligten wahrlich genossen. Zimt und Tabak sind in dieser Runde ebenfalls zur Sprache gekommen. Schade, dass diese schönen Dinge so teuer geworden sind. Meine zweite Flasche wollte man mir dennoch zum fast doppelten Preis abkaufen - ich habe verzichtet :-) Was haben wir hier wohl alleine für die Aufmachung, wenn auch zugegebenermaßen gelungen, bezahlt?
    Angenehmen Sonntag!

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  2. "Was haben wir hier wohl alleine für die Aufmachung, wenn auch zugegebenermaßen gelungen, bezahlt?"

    Bei Silver Seal zahlt man imho nicht nur für die Aufmachung, sondern auch ein wenig für's "Image". Der Abfüller ist, auch wenn ich das nicht ganz nachvollziehen kann, international sehr angesehen und er weiß, dass er die aufgerufenen Preise inzwischen auch bekommt. Klar, einzelne Abfüllungen waren und sind Weltklasse und die hier rezensierte gehört sicherlich dazu, aber in der Breite sehe ich Silver Seal doch eher durchschnittlich. Da gibt es imho Abfüller von konstanterer Qualität.

    Nichts desto trotz wünsche aber natürlich auch viel Vergnügen beim Genuss dieses Tropfens, der sein Geld sicher wert ist.

    Beste Grüße,
    Flo

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  3. Moon Import hat auch einen gefärbten 1988er Enmore, bei dem "Pot Still" auf dem Etikett steht. Allerdings werde ich den Verdacht nicht los, dass es wahllos aufgedruckt wird. Ich meine mich an einen Diamond von Moon Import erinnern zu können, wo es auch draufstand, bin mir aber nicht zu 100% sicher.
    Ich bin sehr gespannt darauf, was der Vergleich mit dem Velier-Enmore 1998 ergeben wird. Haben Sie den Eindruck, dass er gefärbt wurde?

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    1. Moon Import ist kein Musterknabe. Viele Abfüllungen haben/hatten "Rhum Agricole" auf dem Label. Auch einige Rums aus Barbados und Guyana hatten dies auf dem Label. Ich hatte einen solchen Barbados Rum im Glas und es war definitiv kein Agricole. Moon Import war auch der Abfüller mit der "EHP Distillery" auf dem Label. Ich müsste mir den Rum noch einmal im Glas vornehmen um ihn als gefärbt einzustufen zu können. Aus dem Gedächtnis heraus hatte ich diesen Verdacht, möchte diese Aussage aber jetzt nicht direkt unterschreiben ;) Dafür ist das letzte Tasting mit ihm zu lange her.

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  4. Ich weiche hier etwas vom Thema ab: Auf den Bildern zum Demerara-Artikel habe ich gesehen, dass Sie einen 10 und einen 12 Jahre alten Green Label Demerara von Cadenhead haben. Darf ich fragen, wann Sie die (und den 10 Jahre alten Green Label Guyana, falls Sie den auch haben/hatten) gekauft haben? Ich versuche herauszufinden, welches Destillationsdatum diese Abfüllungen jeweils haben.

    Die Nummern auf den Etikett-Innenseiten (wir führten schon eine Unterhaltung darüber in den Kommentaren des Posts über den Rum Swedes Diamond 2003) sind 12/348 beim Guyana 10 YO und 13/160 beim Demerara 10 YO. Falls die ersten 2 Ziffern tatsächlich das Abfülljahr bezeichnen, ist es doch sehr merkwürdig, dass vom später abgefüllten Rum viel weniger Flaschen verfügbar sind.

    Dave Broom hat in seinem Buch auch einen hellen Green Label Demerara 10 YO getestet, aber das Buch erschien ja schon 2003, das hieße, dass der Rum sich 12 Jahre im Handel gehalten hätte, was ja schon mehr als unwahrscheinlich ist.

    Ich hoffe, das mögliche Destillationsdatum mit Ihrer Hilfe etwas näher eingrenzen zu können.

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    1. Der Green Label Demerara 10YO in Dave Brooms Buch ist eine andere Abfüllung als die, welche sie bei mir hier gesehen haben. Es ist auch nicht der Rum den sie besitzen. Diese Abfüllung ist schon lange verschwunden. Zu den anderen Fragen werde ich mich am Sonntag äußern.
      Ein großes Danke für die erwähnte Referenz-Nummer des Guyana 10 YO. :-)

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  5. Was beim 10 YO Demerara auch noch für eine 2013er Abfüllung sprechen würde, sind die unterschiedlichen Bezeichnungen bei den beiden Rums: Guyana und Demerara.
    Wenn man in zwei aufeinander folgenden Jahren zwei gleich alte Rums aus dem gleichen Land abfüllt, muss man sie ja irgendwie kennzeichnen.

    Sie meinten ja, dass der Demerara 10 YO ziemlich fruchtig und (zimt?)würzig ist. Haben Sie inzwischen eine Vermutung bezüglich der Herkunft? Wenn ich aus der Hüfte schießen müsste, würde ich auf ein Mark aus der Uitvlugt Savalle Still tippen. Rein theoretisch könnte es ja ein Skeldon- oder Blairmont Mark sein. Jetzt weiß ich natürlich nicht, wie ein junger Skeldon- oder Blairmont schmeckt und Referenzen gibt es da auch keine, aber ein bisschen rumspinnen darf man ja... :)

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    1. Ich werde am Sonntag etwas näher auf dieses Thema eingehen. Falls mir nicht ein ungeplantes Ereignis dazwischen kommt.

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