(This review is optimized to be read on a desktop pc. the English part is below, just skip the German part)
Aguardente é jeribita1
Filha da caninha torta
Quem a vida quiser sem desdita
É constante tomar jeribita1
1 Jeribita é sinônimo de Cachaça
Zur Spirituose & dem Abfüller:
Glaubt man diversen Autoren, dann soll es diese Spirituose schon im 16. Jahrhundert kurz nach der Besiedelung Brasiliens gegeben haben. Nach über einem Jahr, in dem ich mich intensiv mit Brasilien und der dortigen Zuckerindustrie beschäftigt habe und davor mit der Levante, Madeira und den Kanaren, könnte ich hierzu nun ein Statement abgeben, werde dies allerdings nicht tun. Ich bin und bleibe diesbezüglich skeptisch. Ich habe bisher sehr viele alte Briefe und Verordnungen über Cachaça lesen können und der Geschichts-Nerd in mir würde nun am liebsten in die Tasten hauen und einen Artikel mit vielen Quellenbelegen schreiben. Allerdings würde dies den Rahmen dieses Reviews einfach sprengen und der Thematik nicht gerecht werden. Ich müsste zu weit ausholen. Ein Blog ist ohnehin die falsche Plattform dafür. Alle Informationen, die ich zu diesem Thema fand, sind in vielen Monographien, Werken von Historikern oder Dissertationen/Doktorarbeiten verstreut und versteckt. Durch all dies wurde ich erst auf die originalen Quellen aufmerksam. Der gewöhnliche Connaisseur, der nur ein gutes Glas genießen will, hat gar keine Möglichkeit sich ein Bild über diese komplexe Lage zu verschaffen. Er verlässt sich auf bekannte Autoren, die sich auf eine populäre Interpretation stützen, ohne selbst Nachforschungen anzustellen, was ich durchaus nachvollziehen kann. Es kostete mich sehr viel Zeit alle Informationen zusammenzutragen. Neben Historikern, oder jenen Menschen, die diese Profession anstreben, gibt es meines Wissens nach nur noch passionierte Amateurhistoriker, die bereit sind derart viel Zeit zu investieren.
Das Wichtigste in Kürze: Unbestreitbar ist die Tatsache, dass Cachaça zur Zeit der Personalunion von Spanien und Portugal (1580-1640) unter dem spanischen König Philipp IV. (1621 – 1665) den kolonialen Beamten in Brasilien Probleme bereitete. Nach der Restauration und Einsetzung von Johann IV. im Jahre 1640 begannen sich die Beschwerden der Händler in Portugal zu häufen. Was folgte war eine Zeit des Verbots und Unterdrückung des Destillats. Erst in den 1660iger Jahren wurde der Handel mit den Zuckerrohrspirituosen in Brasilien legalisiert. Eine ähnliche Geschichte gibt es auch in den spanischen Kolonien auf dem Festland, nur dass dort das Destillat aus den Derivaten der Rohrzuckerherstellung, oder des frischen Zuckerrohrsaftes, zum Großteil bis Ende des 18. Jahrhunderts verboten war. Ausgenommen hiervon waren Kuba, welches bereits früher die Genehmigung zur Herstellung von Aguardiente de Caña erhielt, sowie einige regional begrenzte Monopole in Lateinamerika.
Zum Abfüller: Die Geschichte der Fazenda do Anil begann im Jahre 1985, als João Luiz de Faria sich die Aufgabe auferlegte, die Tradition des Cachaça im Bundeststaat Rio de Janeiro „zu retten“ (nach eigener Aussage) und um qualitativ hochwertigen Cachaça herzustellen. Die harte Arbeit trug schließlich ihre Früchte. Der Magnífica Reserva Soleira erreichte in den Jahren 2014 und 2018 beim Cúpula da Cachaça jeweils den 2. Platz. Ich besitze ebenfalls eine Miniatur der besagten Abfüllung, und möchte vorweg nur eines dazu sagen: Gegen diese Einzelfassabfüllung hat der Solera keine Chance. Zur Reifung wurde amerikanisches Eichenholz (hier nur als Carvalho bezeichnet) genutzt, was nicht unbedingt der Standard in Brasilien ist, denn es werden auch viele heimische Holzarten zur Reifung von Cachaça verwendet, u.a. auch das Holz von Balsambäumen (Gattung: Myroxylon). Dieser Cachaça wird zudem mit dem traditionellen Verfahren (Cachaça Artesanal) hergestellt. Es gibt aber die Besonderheit, dass drei statt zwei Alambiques hintereinander geschaltet sind, was als „Alambique Alegria“ bekannt ist. Der Hersteller selbst sagt, dass diese Verfahrensweise selten ist und lt. Ethylica besitzt Magnífica die letzte dieser Art in Brasilien, welche auch noch in Betrieb ist. Nach so vielen Informationen wollen wir uns endlich dem Destillat selbst zuwenden.
--------------------------------------------------------------------------------------------
Verkostung :
Preis: Regulär zahlt man um die 95€.
Alter: Das Destillat wurde im Februar 2006 destilliert und abschließend im Januar 2019 in Brasilien abgefüllt. Das Fass hatte die Nummer J68.
Alkoholstärke: Hier kommen wir zu einem Knackpunkt und auch den Grund, warum ich häufig immer wieder von einem Destillat spreche und nicht von Cachaça. Cachaça darf per Gesetz nur mit bis zu maximal 48%vol. abgefüllt werden. Danach ist es ein Aguardente de Cana (Zuckerrohrbranntwein), aber auch hier nur bis maximal 54%vol. Diese Abfüllung hat 50% und damit ist es lt. brasilianischem Gesetz kein Cachaça mehr. Darauf weist auch ein kleiner Flyer des Abfüllers hin, den man samt Beutel und Flasche bekommt. Nebenbei bemerkt sind nur maximal 6g Zucker pro Liter erlaubt. Ist mehr enthalten muss es als Cachaça adoçada (gesüßter Cachaça) deklariert werden. Diese Grenze gilt auch für Aguardente de Cana und Rum (beide sind unterschiedlich definiert) und das schon seit mindestens 2009. Das brasilianische Recht war hier sehr strikt, eindeutig und allen Diskussionen in der Rumszene weit voraus. Da könnte sich die EU eine dicke Scheibe davon abschneiden, auch wenn ich beim abgefüllten Alkoholgrad etwas anderer Meinung bin.
Destillationsverfahren: Das Destillat wurde, wie bereits schon geschrieben, mit einer „Alambique Alegria“ hergestellt.
Farbe: Die Spirituose glänzt in einer wunderschönen Bernsteinfarbe im Glas.
Viskosität:
Langsam
fließt die
Flüssigkeit in
langen Schlieren träge an der Glaswand hinab. Zurück
bleibt ein öliger
Film und kleine Perlen.
Nase: Nach über einer Stunde rieche ich am Glasrand minimale Klebstoff, Karamell und dezent Honig. Exotische Früchte wie Papayas, Ananas, dazu Leder, ein Hauch von Vanille, sowie im Hintergrund lauernde Zuckerrohraromen runden das Gesamtbild ab. Die Esteraromen sind sanft und nicht zu extrem und passen wunderbar zum Geruchsprofil. Weiter weg vom Glas riecht man die Zuckerrohraromen etwas deutlicher, mit einer frischen Zitrusnote. Taucht man die Nase tief ins Glas, dann gewinnen die Zuckerrohraromen an Kraft und verdrängen den Klebstoff und das Karamell. Die Ananas und die Zitronen sind nun etwas ausgeprägter vorhanden. Der Cachaça (wir ignorieren die 48%vol.-Hürde einfach mal) durfte mehr als eine Stunde im Glas atmen und sich voll entfalten. Die Fassaromen sind mit einer herrlichen Süße kombiniert, die keinesfalls zu aufdringlich wirkt. Atmet man schneller durch die Nase ein, dann glaubt am Kräuter und Anis entdecken zu können. Schwenkt man das Glas und benetzt die Wand mit der Flüssigkeit erneut, dann überzieht ein medizinischer Geruch mit schwachem Honigaromen das gesamte Profil, welches man nach über einer Stunde lang klar erkennen konnte und verdeckt nun einige Aromen dadurch. Dann kommen geballte Zuckerrohraromen und wieder exotische Früchte mit ganz leichten Estern. Die Süße ist immer noch vorhanden, aber eine gewisse Säure kommt nun mehr zum Tragen. Diesen Cachaça sollte man definitiv etwas mehr Zeit im Glas gönnen.
Gaumen: Zuerst fluten Zuckerrohraromen, medizinische Anklänge und exotische Früchte den Mundraum. Dann folgt der Alkohol, der rasch von leichter Süße verdrängt wird. Diese Süße wandelt sich zu einer gewisse Säure um, die jedoch nicht zu dominant wirkt. Jetzt kommen die Fassaromen in Form von Eiche, Karamell, Anis und anderen Gewürzen, die ich nur schwer einordnen kann. Der Speichelfluss wird gut stimuliert. Beim zweiten Schluck sind die medizinischen Aromen noch deutlicher vorhanden. Ansonsten wieder exotische Früchte, die nach und nach von den Fassaromen verdrängt werden. Dann gewinnen wieder die Gewürze an Kraft. Beim dritten Schluck ist der Cachaça sehr medizinisch, wandelt sich aber wieder hin zu den Zuckerrohraromen. Hier erinnert er mich ganz schwach an einen Rhum Agricole von den französischen Antillen. Aber ich erinnere mich nicht mehr an welchen. Beim dritten Schluck wieder Zuckerrohraromen mit einer sehr leichten Süße, die sich zu einem leicht säuerlichen Geschmack umwandelt, bevor der Cachaça unweigerlich im Mund an Kraft einbüßt. Die 50%vol merke ich nur bedingt am Gaumen, da ich schon kräftigere Rums im Glas hatte. Dennoch ist die Solera-Variante aus der gleichen Destillerie im Vergleich mit dieser Einzelfassabfüllung geradezu handzahm. Eine Verdünnung auf 43%vol würde diesen kostbaren Schatz in meinen Augen vernichten.
Abgang: Zuerst schmeckt man Zuckerrohr, Eiche und Karamell. Dann exotische Früchte, wieder zusammen mit Zuckerrohr. Als die Früchte immer mehr verblassen, vermischen sich das Zuckerrohr mit Gewürzen. Anis? Nach dem zweiten Schluck noch mehr Zuckerohr und Eichenaromen. Dann folgen wieder exotische Früchte wie Ananas und Papayas. Am Ende verweilt ein leicht säuerlicher Hauch von Zuckerrohr, Früchten und Anis am Gaumen. Der Abgang ist angenehm trocken. Es ist keinerlei Bitterkeit vorhanden.
-------------------------------------------------------------------------------------------------
Fazit: Muito impressionante. Diese Abfüllung braucht sich wahrlich nicht zu verstecken. Jetzt endlich kann ich auch die Bemerkung eines Reisenden der 1860iger Jahre nachvollziehen, welcher die Goldmine Morro Velho besuchte, und den dortigen Cachaça erwähnte, den er allerdings ebenfalls auch als Rum bezeichnete. Für ihn waren beide Destillate synonym. Wenn der Cachaça für längere Zeit gelagert wird, besonders im Untergrund, dann erinnere ihn das Destillat an Jamaika. Er musste einen tropisch gereiften Cachaça in der Nähe der Goldmine probiert haben, der ihn, warum auch immer, an einen jamaikanischen Rum erinnerte. Diese Worte machten für mich wenig Sinn. Ungereifte Cachaças haben einen ganz Besonderen Duft und Geschmack, der für mich nichts mit Jamaika gemein hat. Jetzt allerdings kann ich diese Bemerkung ansatzweise nachvollziehen, auch wenn das damalige Produkt nicht mit dem heutigen identisch ist. In der Nase findet man Nuancen und Geruchskombinationen, die man eher nach Jamaika verorten würde. Am Gaumen fehlt allerdings, was keine Überraschung ist, der typische Rumgeschmack. Dafür bekam ich Zuckerrohraromen zu schmecken, die ich bisher mit Rhum Agricole Abfüllungen in Verbindung brachte, was ebenfalls nicht überraschend ist, wenn man die Herstellungsarten miteinander vergleicht. Für einen Brasilianer wären diese Eindrücke, wenn er überhaupt diese Assoziationen erkennen würde, eher umgekehrt, da er früher mit Cachaça Erfahrungen gemacht hätte, als es bei mir der Fall war. Trotz dieser Erinnerungen an Jamaika, Haiti und Martinique ist diese Spirituose einzigartig und auch wahrlich eigenständig. Was ist nun mit der Qualität? Sie ist in meinen Augen sehr hoch anzusiedeln. Diese Einzelfassabfüllung überragt in meinen Augen den Magnífica Reserva Soleira turmhoch. Das mag allerdings an meiner Vorliebe für Einzelfassabfüllungen liegen. Ein Solera ist nun einmal ein Solera und damit eine Mariage mehrerer Brennvorgänge aus verschiedenen Jahren. Er hat lt. Hersteller Cachaças mit einem Alter von 9 bis 15 Jahre in sich. Er wirkte zahm am Gaumen. Ein weiterer Grund mögen die geringen 43%vol sein. Diese Abfüllung hingegen hatte mehr Kante und gefiel mir daher wesentlich mehr. Auch die Ester in der Nase waren deutlicher vorhanden. Schon beim Öffnen der Flasche bemerkte ich diese fruchtige Aromen und war sehr überrascht. Dennoch sollten sie keine starken Ester à la Hampden (z.B. dem HLCF) erwarten. Ob ihnen diese Abfüllung gefallen würde? Das vermag ich nicht zu sagen, da es auf den jeweiligen Geschmack ankommt. Sollten sie eher ungereifte Cachaças lieben, dann könnten sie mit diesem Produkt fremdeln. Aber seien wir mal ehrlich: Wie oft haben wir Europäer die Gelegenheit, einen tropisch gereiften Cachaça (wieder ignorieren wir die 48%vol.-Hürde) aus Brasilien als Einzelfassabfüllung zu genießen? Sie ist relativ selten. Ungereifte oder jüngere Cachaças dagegen bekommt man hier in Deutschland relativ einfach, z.b. Cachaças der Marke Pitú, den man in meiner Region in fast jedem Supermarkt bekommt, gleich neben Bacardi und Havana Club. An diese Abfüllung von João Luiz de Faria reichen sie nicht heran. Nicht mal im Ansatz. Das sollen sie aber auch nicht. Sie sind in erster Linie für Cocktails gedacht. Der Magnífica Envelhecida Cachaça (Aguardente de Cana) 2006 12YO ist wahrlich ein unterschätzter Underdog. Ich stelle gerne Zuckerrohrspirituosen vor, die unverdientermaßen zu wenig Aufmerksamkeit bekommen und freue mich, wenn ich anderen Liebhabern erlesener Destillate einen Geheimtipp geben kann. Ich hoffe João Luiz de Faria wird auch weiterhin Abfüllungen für uns Europäer veröffentlichen. Laut Etikett ging dieser Cachaça nach Deutschland, Italien und Frankreich. Es gab noch eine weitere Magnífica Abfüllung zum 10jährigen Bestehen von Perola (dem Importeur dieser Abfüllung) mit nur gerade einmal 6 Jahren an Fassreife. Er ist anders als dieser 12 Jahre alte Cachaça. Das Review folgt noch.
In Eigener Sache: Ist dieses Review nun meine vollständige Rückkehr in die Bloggerwelt? Meine Nachforschungen bezüglich der Geschichte der Zuckerrohrspirituosen ist zwar bisher weit gekommen, aber noch fern von einem Abschluss. Und nur mit Zuckerrohrspirituosen möchte ich mich auch nicht ständig beschäftigen. Sonst verliere ich das Interesse an der Thematik. D.h. geschichtliche Nachforschungen anstellen und gleichzeitig einen Blog im 7-tägigen Rhythmus zu betreiben, ist in meinen Augen derzeit nicht drin. Es wird aber wieder Reviews geben, nachdem ich den Rost abgeklopft habe, der sich gebildet hat, allerdings nicht in einem festen Rhythmus. Was mir noch bleibt ist euch allen einen schönen Sonntag und beste Gesundheit zu wünschen. Gerade Letzteres ist für mich seit Anfang 2019 und nicht erst mit COVID-19 enorm wichtig geworden. Cuide-se!
Marco Freyer
(93/100)
Update: Ich hatte die Nase vergessen und den Gaumen zweimal im Review. Off to a great start.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------
Aguardente é jeribita1
Filha da caninha torta
Quem a vida quiser sem desdita
É constante tomar jeribita1
1 Jeribita é sinônimo de Cachaça
About the Spirit and the bottler:
If you believe various authors, then this spirit is said to have existed as early as the 16th century shortly after the colonization of Brazil. After more than a year in which I have studied the history of Brazil and the local sugar industry and before that with the Levant, Madeira and the Canaries, I could now make a statement on this, but I will not do so. I am and will remain skeptical about this. So far I have been able to read a lot of old letters and ordinances about Cachaça and the history nerd in me would now like to hit the keys on my keyboard and write an article with many sources to prove my point. However, this would simply go beyond the scope of this review and would not do justice to the topic. I would have to go too far and too deep on this one. A blog is simply the wrong platform for it anyway. All the information I found on this topic is scattered and hidden in many monographs, works by historians, or dissertations / doctoral theses. It was through all of this that I became aware of the original sources. The ordinary connoisseur who just wants to enjoy a good dram is in no position or having an idea of getting all of this to get the overall picture of this complexe situation. He relies on well-known authors who rely on a popular interpretation without doing any research of their own, which I can truly understand. It took me a lot of time to gather all the informations I do now have. Besides historians, or those who aspire this profession, there are, as far as I know, only passionate amateur historians who are willing to invest that much time.
The most important things in a nutshell: The fact that Cachaça caused problems for the colonial officials in Brazil at the time of the personal union of Spain and Portugal (1580-1640) under the Spanish King Philip IV (1621-1665) is undeniable. After the restoration and installation of John IV in 1640, complaints from merchants in Portugal began to pile up. What followed was a period of prohibition and suppression of Cachaça. It was not until the 1660s that the trade in sugar cane spirits was legalized in Brazil. There is a similar story in the Spanish colonies on the mainland, except that the distillate from the derivatives of cane sugar production, or fresh sugar cane juice, was largely banned there until the end of the 18th century. Exceptions to this were made on Cuba, which had previously received approval to produce Aguardiente de Caña in the early 18th century, and some regionally limited monopolies in Latin America.
About the bottler: The story of the Fazenda do Anil began in 1985, when João Luiz de Faria set himself the task of "saving" the tradition of Cachaça in the state of Rio de Janeiro (according to his own account) and to produce high-quality Cachaça. The hard work finally bore fruit. The Magnífica Reserva Soleira achieved 2nd place at the Cúpula da Cachaça in 2014 and 2018. I also have a miniature of the aforementioned bottling, and I just want to say one thing in advance: The Solera has no chance against this single-barrel bottling. American oak (simply referred to as Carvalho on the label) was used for maturing, which is not necessarily the standard in Brazil, because many native types of wood are also used to mature Cachaça, including also the wood of balsam trees (genus: Myroxylon). This Cachaça is also made using the traditional method (Cachaça Artesanal). There is, however, the special feature that three instead of two alambiques are connected in series, which is known as "Alambique Alegria". The manufacturer himself says that this constellation is rare and according to Ethylica Magnífica owns the last of its kind in Brazil, which is still in operation. This makes this brand different from the big names that use stainless steel. After so much information lets turn our attention to the spirit itself.
------------------------------------------------------------------------------------------------------
Tasting :
Price:
Regularly you pay around 95 €.
Age: The spirit was distilled in February 2006 and finally bottled in Brazil in January 2019. The barrel had the number J68.
ABV: Here we come to a sticking point and also the reason why I sometimes talk about a "spirit"and not about Cachaça. Cachaça is by law allowed to be bottled with a maximum strength of 48.abv. Above that limit it is an Aguardente de Cana (sugar cane brandy), but once again restricted by law with a maximum of 54%abv. This bottling has 50%abv and therefore, according to Brazilian law, it is no longer a Cachaça. This is also indicated on a small flyer from the bottler, which you get along with a bag and the bottle. By the way, only a maximum of 6g of sugar per liter is allowed. If it contains more, it must be declared as Cachaça adoçada (sweetened Cachaça). This limit also applies to Aguardente de Cana and rum (both are defined differently) and have been doing so since at least 2009. Brazilian law was very strict, clear and far ahead of all discussions in the rum scene. The EU could take a lesson of this example. However, I do disagree on the limited bottled alcohol strength, but that is only my point of view.
Process of distillation: As already mentioned, the spirit was made with an "Alambique Alegria".
Colour: The spirit shines in a beautiful amber color.
Viscosity: The liquid slowly flows down the glass in long streaks. An oily film and small pearls remain.
Nose: After more than an hour I smell minimal nuances glue, caramel and subtle honey on the very edge of my glass. Exotic fruits such as papayas, pineapples, plus leather, a hint of vanilla and sugar cane flavors are lurking in the background and complete the overall picture. The ester flavors are gentle and not too extreme and go wonderfully with the odor profile. Further away from the glass you can smell the sugar cane aromas a little more clearly, with fresh hints of citrus. If I dip my nose deep into the glass, the sugar cane aromas gain strength and displace the glue and the caramel. The pineapple and lemons are now a little more pronounced. The Cachaça (we just ignore the 48%abv limit for a second) was allowed to breathe in the glass for more than an hour to fully develop its profile. The barrel aromas are combined with a wonderful sweetness that is by no means too intrusive. When I was inhaling faster through my nose, I was able discover herbs and aniseed. If you would swivel the glass and wet the wall with the spirit again, then a medicinal smell with faint honey aromas covers the entire profile, which you were able to see after more than an hour of breathing. Those initial aromas are now covered up and masked. Then there are concentrated sugar cane aromas and again exotic fruits with very light esters. The sweetness is still there, but a certain acidity now comes into play. You should definitely give this Cachaça some time. Then it can show its true potential.
Palate: First, sugar cane aromas, medicinal hints and exotic fruits are flooding my mouth. Then comes the alcohol, which is quickly replaced by a slight sweetness. This sweetness is transformed into a certain acidity, but it is not too dominant. Now the barrel flavors are rushing in, in the form of oak, caramel, anise and other spices that I can hardly classify. With the second sip, the medicinal aromas are even more pronounced. Otherwise again exotic fruits, which are gradually displaced by the barrel aromas. Then the spices regain their strength and are pushing away the fruits. With the third sip, the Cachaça is very medicinal, but changes back to the sugar cane aromas. Here it reminds me faintly of a Rhum Agricole from the French Antilles. But I don't remember which one. Again sugar cane aromas with a very slight sweetness that changes to a slightly sour taste before the Cachaça inevitably loses its strength in the mouth. I barely notice the 50%abv on the palate, but that is due to my preference in cask strength rums. Nevertheless, the Solera variant from the same distillery is almost tame compared to this single cask bottling. A dilution to 43%abv would have destroy this precious gem in my opinion.
Finish: First you can taste sugar cane, oak and caramel. Then exotic fruits mxied with the sugar cane. As the fruits are fading more and more out the spices are appearing. Anise? After the second sip, more sugar cane and oak flavors. Then again exotic fruits such as pineapple and papayas. At the end, a slightly sour hint of sugar cane, fruit and anise lingers on the palate. The finish is pleasantly dry. There is no bitterness whatsoever.
---------------------------------------------------------------------------------------------
Conclusion: Muito impressionante. This bottling really doesn't need to hide. Now I can finally understand the comment of a traveler from the 1860s who visited the gold mne located at Morro Velho and mentioned the Cachaça there, which he also referred to as rum. To him both spirits were synonymous (an error with is even made today). If the Cachaça is stored for a long time, especially underground, then the spirit does remind him in fact of Jamaica. He must have tried a tropical aged Cachaça near the gold mine that, for whatever reason, reminded him of a Jamaican rum. These words made very little sense to me. Unaged Cachaças have a very special smell and taste that in my opinion has nothing to do with Jamaica. Now, however, I can understand this remark to some extent, even if the product from that time is not identical to today's bottling. In the nose you can find nuances and scent combinations that you would rather relate to Jamaica. On the palate, however, the typical rum taste is missing, no surprise there 'cause its a Cachaça. In return I got sugar cane flavours that I previously associated with Rhum Agricole bottlings, which is also not surprising when you compare the respective production methods. For a Brazilian, if he would recognize these associations at all, these impressions would have been the other way around, since he would have had experiences with Cachaça earlier than I had in my life. Despite these memories of Jamaica and the French Antilles this spirit is unique and also truly independent from those. Now what about the actual quality of this spirit? It is very high. In my optinion, this single barrel bottling towers above the Magnífica Reserva Soleira. That may be due to my preference for single cask bottlings. A solera is simply a solera and thus a mariage (ie combination) of several distilling processes from different years. According to the manufacturer, the Solera contains Cachaças with an age of 9 to 15 years. He was very tame on the palate. Another reason may be the low 43%abv. This bottling, on the other hand, had more edge and therefore I liked it a lot more. The esters in the nose were also more evident. As soon as I opened the bottle, I noticed these fruity aromas and was very surprised. Nevertheless, you should not expect strong esters à la Hampden (like the HLCF). Would you like this bottling? I can't say that, because it depends on the personal taste and preference. If you prefer unaged Cachaças then you might not like this product. But let's be honest: how often do we Europeans have the opportunity to enjoy a tropical aged Cachaça (we ignore the limit of 48%abv again) from Brazil as a single cask bottling? It is relatively rare. Unaged or younger Cachaças, on the other hand, are relatively easy to get here in Germany, e.g. Cachaças of the Pitú brand, which you can get in almost every supermarket in my region, right next to Bacardi and Havana Club. They don't come close to this bottling by João Luiz de Faria. Not even in the slightest. But that's not their purpose. They are primarily intended for cocktails. I can imagine some people drinking those bearly aged cachaças neat, but I can’t do that. The Magnífica Envelhecida Cachaças (Aguardente de Cana) 2006 12YO is truly an underestimated bottling. I like to introduce sugar cane spirits that undeservedly get too little attention and I am happy when I can give other lovers of fine spirits an insider tip. I hope João Luiz de Faria will continue to make bottlings for us Europeans. According to the label, this Cachaça went to Germany, Italy and France. There was another Magnífica bottling for the 10th anniversary of Perola (the importer of this bottling in Germany) with only 6 years of barrel maturation. It is different from this 12 year old Cachaça and will get its own review. This review should have been going live on the 06.12.2020, but I delayed it because I wanted to make a comparison of both Cachaças and got the second bottling way too late.
On a personal note: Is this review now my complete return to the blogger world? My research into the history of sugar cane spirits has come a long way, but is still far from being completed. And I don't want to deal with sugar cane spirits all the time. Otherwise I will lose interest in the subject. i.e. doing historical research and at the same time running a blog every 7 days is currently not possible. But there will be reviews again on this blog after I've knocked off some rust and dust, but not in a fixed rhythm. All I have left is to wish you all a good Sunday and the best of health. The latter in particular has become extremely important to me since the beginning of 2019 and not just with COVID-19. Cuide-se!
Marco Freyer
(93/100)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen