(the
English part is below, just skip the German part)
Erneut
Willkommen zu B.A.M.!
Heute
folgt der Erste Rum aus dem Jahrgang 1992 der Hampden Distillery. Von
diesem Jahrgang aus Hampden hatte ich lange Zeit nur drei verdünnte
Varianten. Heute folgt die erste dieser drei Abfüllungen. Den Anfang
macht der Murray McDavid Hampden Distillery (HLCF) 1992 13 YO!
Zur
Abfüllung:
Dies
ist eine der ersten vier Rum-Abfüllungen von Murray McDavid. Danach
kamen die „Renegade“-Serien. Diese Serie ist mittlerweile
eingestellt worden. Die offizielle Webseite von damals ist nun
offline und es gab seit 2012 keine weiteren Veröffentlichungen unter
diesem Label mehr. Am
8 Mai 2013 wurde das Label Murray McDavid von Aceo
Limited gekauft. Der neue Besitzer scheint wohl andere Pläne zu
haben, als Rum-Abfüllungen zu veröffentlichen. Also ein kleiner
Gegentrend zu dem sonst stattfindenden Wandel, dass selbst
namenhafte und traditionsreiche Whiskyabfüller, wie z.B. Duncan
Taylor, seit2012 ebenfalls verstärkt Rum-Abfüllungen anbieten. Ganz früher,
also in den 90igern und in den Nuller-Jahren, wurden Rum-Abfüllungen
noch wie Sonderlinge veröffentlicht. Hier und da kam mal eine
Abfüllung. James McArthur brachte mal einen oder vielleicht auch
zwei Rums und auch BB&R tastete sich 2002 und 2007 langsam in
diesen Markt. Was die Anzahl anbelangte, waren sie allerdings nicht
groß vertreten und waren wohl eher als Attraktion für
Whisky-Genießer gedacht. Also Exoten, wenn man es so sehen will. Nur
Bristol und Cadenhead brachten regelmäßig Rums auf den Markt, die
sich aber damals noch lange in den Läden festbissen. Diese Zeit ist
endgültig vorbei. Mittlerweile ist es schon so weit, dass eine
begehrte Single Cask Abfüllung schon nach wenigen Tagen vergriffen
ist. Das war bei der letzten
Abfüllung aus Barbados der Fall. Noch sind wir von einem Ausverkauf
innerhalb einiger Stunden entfernt, aber ich befürchte dieser
Wahnsinn wird nicht lange auf sich warten lassen müssen. Aus diesem
Jahrgang gab es in der Vergangenheit einige verdünnte Abfüllungen
von diversen Abfüllern. Aber es gab auch einen Rum, der aus dieser
Menge herausragte. Es war der Cadenhead Dated Distillation Hampden
Distillery HLCF 1992 13 YO 66,2% vol., welcher 2006 abgefüllt wurde.
Heute, nach fast 10 Jahren, gibt es endlich
einen weiteren Rum mit mehr als 46%vol aus diesem Jahrgang. Es ist
der Silver Seal Hampden Distillery 1992 23 YO mit 50%vol aus Fass 17
mit einer Kapazität von 248 Flaschen. Dank einer Verbindung nach
Italien bekam ich ein Sample des Cadenhead und derzeit läuft noch
eine Teilung in der Rum-Community, welche den Silver Seal beinhaltet.
Ich freue mich schon auf einen ausgiebigen Test und einen
abschließenden Vergleich der Rums. Heute allerdings kommt erst eine
verdünnte Variante an die Reihe. Murray McDavid war einer der ersten
Rum-Abfüller, der viel mit unterschiedlichen Fässern
experimentierte. Zumindest in Verbindung mit Rum. Bei diesem Rum aus
Hampden von 1992 wurden, neben den gewöhnlichen Ex-Bourbon-Fässern,
„Jahrgangs-Port Fässer“ für eine weitere Reifung benutzt. Es
waren also mehrere Fässer, die 1296 Flaschen für die ganze Welt
hervorbrachten. Bei diesem Rum handelt es sich um eine
verdünnte Version des Cadenheads mit Port-Finish. Eines noch vorweg:
Ich mag keinen Wein. Ich hoffe der Einfluss dieser Port-Fässer hielt
sich in Grenzen.
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Verkostung
Murray McDavid Hampden Distillery (HLCF) 1992 13 YO:
Preis:
Hier zu habe ich leider keine genaue Information. Der Rum dürfte
damals so zwischen 40 - 60€ gekostet haben. Das Sample bekam ich
als Entschädigung bei einer Bestellung, da ein Rum nicht in
gewünschter Anzahl verfügbar war, als es das Shop System
ermöglichte.
Alter:
Der Rum wurde 1992 in Jamaica destilliert und 2005 in Buichladdich
abgefüllt. Das Alter beläuft sich auf offizielle 13 Jahre im Fass.
Alkoholstärke:
Die Trinkstärke beträgt 46%vol.
Destillationsverfahren:
Das offizielle Verfahren ist eine Pot Still.
Farbe:
Der Rum erstrahlt in einem blasen Goldton im Glas.
Viskosität:
Von der oberen Krone fließen viele Perlen langsam hinunter zum
Glasgrund. Einige bleiben an der Glaswand haften. Es bildet sich ein
leicht öliger Film auf dem Glas.
Nase:
Der Alkohol ist sehr mild und brennt nur schwach in der Nase. Der Rum
hat eine leicht saure und leicht süße Nase. Er ist sehr esterhaltig
für nur 46%vol. An den alten Berry Bros & Rudd Finest Jamaica
Rum Hampden Distillery 1990 17 YO mit auch 46%vol kommt er aber nicht
heran. Er riecht außerdem leicht medizinisch und leicht rauchig. Die
Nase wird aber dominiert von Ester, exotischen Früchten, Zuckerrohr,
Anis herbe Kräuter und schwache Vanille. Im Hintergrund lauern
schwaches Leder, Toffee und milde Eichenaromen. Der Rum ist sehr
aromatisch. Vom Weineinfluss des Port-Fasses rieche ich fast nichts.
Nur ein Hauch von roten und blauen Beeren erinnert daran. Dieser
Hampden riecht sehr pflanzlich und sein Duft verströmt sich im
gesamten Raum. Das hat er mit dem Batch von 1992 gemein. Auch dort
versprühte das Glas einen Duft, den man im ganzen Raum vernehmen
konnte.
Gaumen:
Zuerst schmeckt der Rum leicht säuerlich und ein wenig süßlich,
als er den Mund flutet. Der Alkohol brennt nur sehr leicht auf der
Zunge. Man schmeckt leicht den Port-Einfluss. Schwach Rote und blaue
Beeren, Ester-Aromen, Gewürze, herbe Kräuter, Zuckerrohr und
exotische Früchte umschmeicheln den Gaumen mit ihren Aromen.
Schmecke ich hier Stachelbeeren? Ananas, Papayas, Mangos und Äpfel.
Im Hintergrund verbergen sich Eichenaromen, Anis, und Leder vom Fass.
Es ist eine minimale Bitterkeit schmeckbar. Europäische Eiche vom
Port-Fass? Es huscht ein Hauch von Nelken über den Gaumen. Zu Beginn
schmeckt der Rum leicht medizinisch und wird zum Ende hin immer
pflanzlicher. Beim 2. Schluck brennt der Rum nun etwas mehr, ist aber
immer noch sanft am Gaumen. Auch der Weineinfluss macht sich mehr
bemerkbar. Am
Ende schmeckt der Rum nach Pflanzen und Kräutern.
Abgang:
Rote Früchte, Ester und ein pflanzlicher Geschmack zu Beginn. Dann
kommt eine leichte Säuerlichkeit, hervorgerufen durch die Ester,
verwoben mit Mangos und Ananas. Kurz blitzen Leder und Toffee auf.
Nach dem 2. Schluck schmecke ich nun auch Anis und Eichenaromen.
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Fazit: Das
Port-Fass schmeckt man zwar leicht, aber selbst bei 46%vol kommt der
Weinfasseinfluss nicht gegen die Aromen des Rums durch. Das hat mich
sehr gefreut. Allerdings muss ich nun gestehen, dass dieser Rum von
allen verdünnten Varianten in meiner Sample-Bibliothek aus 1992 die
„schlechteste“ Abfüllung ist. Sehen sie es als Jammern auf hohem
Niveau an. Die Qualität ist immer noch höher, als einige Rums aus
dem Jahr 2000 zu bieten haben. Von offiziellen Abfüllungen reden wir
hier noch gar nicht einmal. Sein Geld war er damals mehr als wert und
er besaß auch noch über eine hübsche Röhre als Lichtschutz. Der
gewöhnliche Whisky-Standard halt. Bei Rum findet man diesen
Lichtschutz leider nicht so häufig. Da sind schon schützende
Kartons das absolute Highlight bei vielen Abfüllern. Eine
Kaufempfehlung ist hinfällig und wird auch nicht gegeben. Im
Vergleich zum BB&R Jamaica Hampden Distillery 1990 17 YO mit 46%
vol stinkt er leider gnadenlos ab. Einen Vergleich mit 1993 habe ich
noch nicht durchgeführt. Ein Tasting mit allen drei Jahrgängen in
Fassstärke steht noch aus. Aber natürlich hinkt dieser Vergleich
etwas, denn 1990 ist einfach viel krasser als die anderen beiden
Jahrgänge. Dennoch werde ich ihn durchführen. Das Mark HLCF konnte
man damals direkt bei Hampden auf deren Webseite ablesen. Könnten
weiter Rums, wie 1992, 1993 und 1990 auftauchen? Solange Hampden
weiterhin den Bulk-Handel beliefert und damit auch den Rum-Verschnitt
in Deutschland ermöglicht, solange wird es denke ich auch diese
Möglichkeit geben. Die Frage bleibt nur, ob einige Fässer beim
Importeur auch hierfür reifen dürfen und die Abfüller
sich auf dieses Experiment einlassen. Die erst vor kurzem
veröffentlichte Abfüllung von Silver Seal aus 1992, die Rums aus
1993 und die beiden TRCs von 1998 beweisen zumindest, dass es diese
Abfüller noch gibt und die Käufer dies auch honorieren. Auf einen
zweiten Jahrgang wie 1990 müssen wir leider nach wie vor noch
warten. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Bis zum nächsten
Mal!
Marco
Marco
(83 / 100)
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Again Welcome to B.A.M.!
Today comes the first rum
of the vintage 1992 made in the Hampden Distillery on Jamaica. For a
long time I did only possess three diluted down variations of this
vintage. Today comes first of these three bottlings. It is the Murray
McDavid Hampden Distillery (HLCF) 1992 13 YO!
The
Bottling:
This
is one of the first four rum bottlings of Murray McDavid. After them
came the "Renegade"-series. This series has been put to an
end. The official web page of Renegade Rums has been put offline and
there were no further releases under this label since 2012.
On the 8th of May, 2013, the
label Murray McDavid was bought by Aceo Limited. The new owner seems
to have other plans, than to publish rum bottlings. This is a little
counter-trend towards the usually movement among the whisky bottlers,
like Duncan Taylor, which have stepped into the rum-market since
2012. And the number is still growing. Quite early, in 90's and
during the zero-years, rum bottlings were published for a niche
market. Here and there was sometimes a bottling released. James
McArthur did it maybe once or twice and also BB&R did make its
first steps between 2002 and 2007 towards this market.
Concerning the numbers they
were not that much present on the market and were probably intended
to be an attraction for whisky lovers. They were treated like
exotics. The market was too small and unknown for this kind of
bottlings. Only Bristol and Cadenhead put regularly rums on the
market, however, at that time the rums were sitting like lead on the
shelf's. This time is gone for good (if the rum has at least a decent
quality). Only recently a single cask bottling was sold out within a
few days. This was
the case with the last Barbados bottling from Duncan Taylor. However,
we have not yet reached the crazy state of the whisky business, were
an interesting bottling is gone within hours. This vintage of 1992
was largely represented by diluted down bottlings in the past. Only
one did stood out of the little crowd. It was the Cadenhead Dated
Distillation Hampden Distillery HLCF 1992 13YO 66.2%abv which was
bottled in 2006.
Today after nearly 10 years there is an other rum
with more than 46%abv from this very year. It is of the Silver Seal
Hampden Distillery in 1992 23 YO with 50%abv from barrel #17 which
did produce 248 bottles. Thanks
to a connection in Italy I got a sample of the Cadenhead and
currently a bottle-sharing is happening in the Rum-Community which
also contains the Silver Seal. I am curious and eager about an
extensive testing and a final comparison of both rums. Today,
however, a watered down variation makes the start. Murray McDavid was
among others the first who experimented a lot with very different
barrels and rum. "Vintage port barrels" were used in
conjunction for a further maturation for this rum. So this one from
Hampden, distilled in 1992, was in addition to the usual ex-bourbon
barrels in ex-port barrels. There were several barrels which at the
end of the experiment produced 1296 bottles. This rum is a diluted
version of the Cadenhead with an port finish. One more thing first: I
do not like wine. I hope the impact of the Port-barrels was kept
within limits.
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Tasting
Murray McDavid Hampden Distillery (HLCF) 1992 13
YO:
Price:
I
have not an exact information about the old price. The rum was most
likely ranked between 40-60€. The sample I got was much cheaper. I
received it as kind of compensation. I ordered once a few rums and
one rum was not available in the requested quantities, but the
shop-system said otherwise during my purchase.
Age:
The rum
was distilled in 1992 in Jamaica and in Buichladdich in 2005. The age
amounts to 13 years.
ABV:
The
drinking strength is 46%abv.
Process
of distillation:
The
official method is the pot still.
Colour: Pale gold.
Viscosity:
A
crown is formed and many beads are slowly flowing down. Some perls
are sticking to the glass wall. There is a slight oily film on the
glass.
Nose:
The
alcohol is very mild and burns only slightly in the nose. The rum has
a slightly acidic and slightly sweet nose. He is rich of esters for a
Hampden with only 46%abv. But this rum is weaker than the old Berry
Bros & Rudd Finest Jamaica Rum Distillery Hampden 1990 17 YO,
which was an even more heavier rum. He also smells slightly medicinal
and slightly smoky. The nose is, however, dominated by esters, exotic
fruits, sugar, anise, tart herbs and faint vanilla. In the background
are lurking weak leather, toffee and mild oak flavours. The rum is
very fragrant. I smell almost nothing fro the port-barrels. Just a
touch of red and blue berries. This Hampden smells very herbal and
it's fragrance radiates throughout the whole room. I could smell the
rum across the room on the other side and the glasses were coverd up.
Palate:
First
the rum tastes slightly sour and a little sweet while he is flooding
the mouth. The alcohol burns very easily on the tongue. It tastes a
slightly port influence. Weak Red and blue berriesmixed with ester
flavours, spices, bitter herbs, sugar cane and exotic fruit caress
the palate. Gooseberries? Pineapples, papayas, mangoes and apples. In
the background, oak aromas, anise and leather from the barrel. There
is a minimal bitterness. European oak from the port-barrel? A hint of
cloves. At the beginning the rum tastes slightly medically and gets
more herbal towards the end.
After
the 2nd sip the rum now burns a little more on the tongue, but it is
still gentle on the palate. Even the wine influence is more
noticeable.After
a long while I do taste plants and herbs.
Finish:
Red
fruits, ester and a herbal taste at the beginning. Then comes a
slight acidity, caused by the ester, interwoven with mango and
pineapple. Brief flashes of leather and toffee. Now after the 2nd sip
I taste anise and oak aromas.
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Conclusion: The
port influence was only light, but even at 46%abv the wine barrel
influence does not come through against the burst of ester flavors.
This was very fortunate. Well, at least for me.
However,
I must confess that this rum is the "worst" bottling of the
three diluted down versions of the HLCF of 1992. See it as whining at
a high level. The quality is still higher than some rums of the
vintage of 2000. Not to mention some official bottlings or the other
usual suspects. It was worth its money, even with the port-barrel
finish. It even had a tube for light protection. The ordinary whisky
standard. However, it is unfortunately not a rum standard. There are
at best some protective cartons delivered with the rum from some IB.
A BUY recommendation is obsolete and is not given. Unfortunately, the
rum is loosing severely against the BB&R Jamaica Hampden
Distillery 1990 17 YO with 46%abv in a direct comparison. I have not
even carried out a comparison with 1993 yet. A Tasting with all three
vintages in cask strength is still pending.
But
of course this comparison is somewhat unfair, because 1990 is simply
much more powerful than the other two vintages. Once the Mark HLCF
was listed on the old website of the Hampden distillery. Now it has
been removed. Is there a chance of more rums like the ones of 1992,
1993 and 1990? As long as the Hampden Distillery supplies via bulk
trade the European market and thereby allows the Rum-Verschnitt
business to continue, there will always be the possibility. The
question is, are there enough barrels allowed to mature? Are there
enough bottlers willing to experiment with such powerful rums in
their range? The rums from 1990 were bottled a long time ago.
However, the recent bottling released by Silver Seal with the vintage
of 1992, the rums distilled in 1993 and both TRCs with the vintage of
1998 are proof of the fact, that there are bottlers out there willing
to bottle rums with a high strength and a high ester content. And the
connoisseurs are buying the stuff. Money is being made. Still we
buyers must wait for a second vintage like the one of 1990. Hope dies
at last, as everybody knows. See you some time!
Marco
Marco
(83/ 100)
Bislang konnte ich nur einen Girvan von Murray McDavid verkosten. Dennoch bin ich gespannt was da kommt - und frage mich, wieso zuvor niemand auf die Idee gekommen ist, so ein Schaumstoffschwämmchen mit in die Tube zu geben, um den Deckel zu schützen.
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