Sonntag, 20. September 2015

Berry Bros & Rudd Finest Jamaica Rum Hampden Distillery 1990 17 YO

(the English part is just below, just skip the German part)


Wieder einmal Servus und Willkommen ;)

Heute kommt ein Rum aus der Hampden Distillery im Parish von Trelawny, im Norden von Jamaika. Die jüngsten Abfüller aus 2000 und 2002 waren schon sehr gute Rums, aber diese beiden alten Abfüllungen, die ich nun nacheinander vorstellen werde, haben im Bereich der Einzelfassabfüllung Geschichte geschrieben. Der heutige der beiden ist der BB&R Finest Jamaica Rum Hampden Distillery 1990 17 YO.

Zur Abfüllung:

Ein Wort vorweg: Den Cadenhead Dated Distillation Hampden Distillery HLCF 1992 13 YO kenne ich nicht. Ich kenne nur drei verdünnte Variationen dieses Batches mit 46%vol. und keiner dieser drei kommt an diesen Rum mit 46%vol. heran. In der Vergangenheit waren auf der Webseite von Hampden die Marks und ihr Estergehalt zu sehen, aber man entfernte genau diesen Inhalt. Es gibt vier Arten von jamaikanischen Rums. In der folgenden Abstufung: Common Clean (der “ordinäre” Jamaikaner), Plummer & Wedderburn (Rums mit mittleren bis schweren Körper) und die Königsklasse (German or Continental) Flavoured Rum. Letztere Kategorie resultierte aus der Not heraus. Im Jahre 1889 wurde der Importzoll ins deutsche Kaiserreich auf jamaikanischen Rum drastisch erhöht. Wer mehr wissen will, dem sei die betreffende Jamaika Rum Seite ans Herz gelegt. Flo meinte immer, der HLCF wäre schwächer als dieser Rum aus 1990. Der HLCF hat aber „nur“ 500-700 Teile an Ester pro 100.000 Teile an Alkohol. Nach oben gibt es noch drei weitere Einstufungen. Ich will mich also nicht festlegen, was genau diese Abfüllung ist und wie hoch der Estergehalt einzuschätzen ist. Vielleicht hielt man die Einteilung auch für veraltet. Das 2000 und 2002 gekaufte Batch von Hampden war JMLR und dieses Mark kam (wenn es denn wirklich von Hampden selbst stammt) in der alten Tabelle nicht vor. Vielleicht wie MEV (Main Enmore Versailles) bei den Demeraras nur eine interne Vergabe in Europa um den Rum einzustufen (Jamaica Light Rum)? Alles wäre möglich. Zur Erinnerung (auf der Seite zum Jamaikanischem Rum steht diese Tabelle): gemäß der alten Einteilung der jamaikanischen Rums von 1947 von J.R. McFarlane, wäre der HLCF (500 – 700) nur eine Zwischenstufe zwischen Wedderburn (200 — 300 Teile an Ester von 100.000 Teilen an Alkohol) und Flavoured (700 — 1.600 Teile an Ester von 100.000 Teilen an Alkohol). Allerdings wäre eine Konzentration von 500 - 700 Ester für eine Einstufung als Wedderburn zu krass. Dieser heutige Rum dürfte oder könnte ein Flavoured Rum (aka Continental Flavoured Rum, aka German Flavoured Rum) sein. Aber ich will mich hier absolut nicht auf eine Zahl festlegen, da Hampden noch vier weitere Marks von 900 – 1.600 gelistet hatte. Diese Abfüllung von 1990 könnte also eines dieser vier Marks sein. Diese Abfüllung, zusammen mit einem Monymusk von A.D. Rattray aus 1986, waren meine ersten beiden „richtigen“ jamaikanischen Rums. Die Appletons waren und sind einfach Blends und in meinen Augen einfach nicht mit Einzelfass- oder Jahrgangs-, geschweige denn mit Fassstärkerums, zu vergleichen. Es ist schon witzig zu beobachten, wie diese Blends viele Wertungen über 90 kassiert haben. Was sind dann Rums wie diese hier? Etwa „Dreck“ oder gar gleichwertig? Letzteres ist absolut nicht der Fall und hier ist die Krux der Bewertung von Rums: Man vergibt viel zu schnell zu hohe Wertungen. Ich bemühe mich dies mit Vergleichskandidaten etwas auszugleichen, aber wenn man einen solchen „Königstiger“ im Glas hatte, dann erscheinen die Bewertungen vieler Blends einfach nur noch lächerlich. Bei dieser Abfüllung ist eine hohe Wertung aber mehr als gerechtfertigt. Aber genug geschwafelt: Auf zur Verkostung! 

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Verkostung Berry Bros & Rudd Finest Jamaica Rum Hampden Distillery 1990 17 YO:

Preis: Der Preis rangierte damals beim Barfish-Onlineshop bei sagenhaften 77,95€. Für diese Qualität war das damals ein Schnäppchen.

Alter: Der Rum wurde 1990 in Jamaika destilliert und 2007 von oder für Berry, Bros & Rudd abgefüllt. Das offizielle Alter beläuft sich auf 17 Jahre im Fass.

Alkoholstärke: Nicht außergewöhnliches hier. Der Rum hat die Standard-Trinkstärke von BB&R von 46%vol.

Destillationsverfahren: Auf dem Rücken-Etikett wird eine Pot-Still als Urheber genannt.

Farbe: De Rum erstrahlt in einem hellen Goldton im Glas. Das ist für 17 Jahre im Fass zwar wenig, aber das muss noch nichts heißen.

Viskosität: Der Rum bildet viele Schlieren und Perlen an der Glaswand. Diese fließen relativ schnell auch wieder hinab zum Glasgrund. Einige der kleinen Perlen beißen sich allerdings hartnäckig an der Glaswand fest.

Nase: Die Nase ist geprägt von einer unglaublich dominanten Fruchtigkeit. Die Ester Konzentration ist sehr hoch. Die Nase ist selbst bei 46%vol immer noch sehr kompakt. Es ist schwer einzelne Komponenten zu identifizieren. Ich rieche Ananas und einen großen Korb voller exotischer Früchte. Darunter saure und unreife Äpfel und Zitronen. Weiter weg vom Glas riecht man ganz schwache Vanille-, Leder- und Toffeearomen vom Fass. Der Rum ist in der Nase minimal süßlich, diese geht aber in der Frucht fast unter. Diese Fruchtigkeit ist selbst bei 46%vol in der Nase einfach zu kompakt und zu krass. Im Hintergrund des Geruchsprofils lauert eine gewisse medizinische Komponente. Aber auch diese wird von der Frucht förmlich niedergeknebelt. Auch ein minimaler Hauch von Gewürzen liegt im Glas. Der Rum hat, bedingt durch die Ester-Konzentration, einen leicht säuerlichen Geruch. Bisher hatte ich nur wenige Rums mit so einer krassen Frucht im Glas.

Gaumen: Der Rum beginnt leicht säuerlich, leicht medizinisch und geballte Esteraromen, die alles andere mühelos in den Hintergrund drängen. Der Alkohol brennt sanft am Gaumen, verliert aber nach kurzer Zeit an Kraft und wird noch sanfter bis er fast verschwunden ist. Ich schmecke schwach Toffee und Eichenaromen vom Fass. Da ist noch etwas anderes. Das würde ich normalerweise nicht mit einem Rum assoziieren, aber dieser Geschmack erinnert mich an süße Pepperonis. Die Säuerlichkeit lässt schnell nach einigen Sekunden ebenfalls nach und dieser seltsame Geschmack verschwindet. Dafür kommen nun einzelne Fruchtaromen zum Vorschein. Ich schmecke Zitronen, saure Äpfel, Ananas und vieles mehr. Der Gaumen ist nicht ganz so krass, wie die Nase zuvor, aber er ist immer noch kraftvoll und voller Geschmacksnuancen. Dennoch glaube ich, dass man die Verdünnung auf 46%vol schmecken kann. Trotzdem bleibt dieser Hampden komplex genug, um mich zu begeistern.

Abgang: Eichenaromen, Toffee, geballte Esteraromen bilden den Anfang. Der Rum schmeckt auch ein wenig nach Plastik. Die Frucht ist allerdings der dominierende Teil. Der Rum selbst brennt leicht in der Kehle und hinterlässt einen säuerlichen Geschmack im Rachen. Die Frucht und dieser saure Geschmack bleiben sehr lange am Gaumen. Extrem lange.


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Fazit: Ein ganz großer Rum. Er hat nur einen Nachteil oder Knackpunkt: Der saure Geschmack und das leichte Brennen im Rachen, welche in meinen Augen von der starken Esterkonzentration hervorgerufen wird. Dies könnte nicht jedem Gefallen. Deswegen ist der Rum auch nicht „perfekt“. Man findet immer etwas negatives an einen Rum, und sei es auch noch das größte Jammern auf hohem Niveau. Denn es ist ein Rum mit einer sehr, sehr hohen Qualität und vielen Geschmackskomponenten. Er wird nur von einer weiteren Abfüllung aus Hampden übertroffen. Diese kommt noch auf den Blog. Bisher kenne ich persönlich nur vier Abfüllungen von Hampden aus 1990. Den Blackadder Hampden 21 YO (1990 – 2011) mit 46%vol, diesen Rum hier, den Duncan Taylor Hampden Distillery 1990 22 YO mit krachenden 52,9%vol und den Rum Nation Jamaica Supreme Lord VII 23 YO (1990 – 2013) mit 45%. Der Rest ist wohl sang- und klanglos in Rumverschnitts in jungen Jahren verarbeitet worden. Ich erwarte keine weitere Abfüllung mehr aus diesem Jahrgang von Hampden, lasse mich aber gerne überraschen. Leider, und das kann ich schon einmal vorweg nehmen, ist der Jahrgang aus 2000 und 2002 nicht mehr ganz so krass. Er ist immer noch sehr gut, aber diese beiden Jahrgänge kommen nicht an die Qualität von 1990 heran. Zum Cadenhead Dated Distillation Hampden Distillery HLCF 1992 13 YO mit 66,2%vol. kann ich, wie oben schon erwähnt, nichts sagen, da ich ihn nie im Glas hatte. Deswegen kann ich hier keinen Vergleich anstellen. 
Wir können nur unsere Aufmerksamkeit den drei verdünnten Abfüllungen widmen, die ich als Samples von zwei unterschiedlichen Quellen bekam und diese kamen nicht an den Rum hier heran. Auch dies will ich schon verraten. Aber man kann ja unmöglich fast alle Rums mit einer solchen hohen Wertung versehen. Zugegeben, man kann. Aber dann macht man sich, in meinen Augen, ein wenig unglaubwürdig. Leider ist dieser Rum so gut wie verschwunden. Meine konnte ich damals noch ohne Probleme in Deutschland erwerben. Dies waren aber wohl eher noch vereinzelte Reste. Für den Preis war die gebotene Qualität ein sehr guter Deal. In diesem Sinne: Bis zum nächsten Mal! 

Marco 

(93 / 100) 

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Once again Servus and welcome;)

Today comes a rum from the Hampden Distillery, located in the parish of Trelawny, in the north of Jamaica. Recent bottlings from 2000 and 2002 were very good rums, but these two old bottlings, which I will present now in succession, have written in the field of single cask bottling liquid history. Today's rum is the BB&R Finest Jamaica Rum Distillery Hampden 1990 17 YO.

The Bottling: 

A word in advance: I do not know the Cadenhead Dated Distillation Hampden Distillery HLCF 1992 13 YO. I know only three diluted variations of this batch with 46% vol. and none of these three can compare with this botting at 46%abv, period. In the past there were informations on the website of the Hampden distillery, concerning their marks and their ester content, but this information has been removed. There are four types of Jamaican rums. In the following step:. Common Clean (the "ordinary" Jamaicans), Plummer & Wedderburn (rum with medium to heavy body) and the premier class (German or Continental) Flavoured Rum. This latter category resulted out of necessity. In 1889, the import duty placed on Jamaican rum in the German Empire has been increased dramatically. Who wants to know a little bit more is being gently pushed to the specific Jamaican Rum site of this blog. Flo always said the HLCF would be weaker than this rum from 1990. The HLCF has "only" 500 - 700 parts of esters per 100,000 of alcohol. There are three more classifications from Hampden. I do not want so specify what exactly this bottling is and speculate about the ester contents. Maybe the old classifications were found to be obsolete and they have therefore removed them. The 2000 and 2002 batches purchased from Hampden were JMLR and this Mark was (if it really was an originally mark from Hampden) not to be found in the old classifications. Perhaps like M.E.V. (Main Enmore Versailles) appeared on a Demeraras bottling, it was just an internal mark given in Europe in order to classify the Rum (Jamaica Rum Light)? Everything is be possible. A little reminder (you can found the classifications of the old days on the Jamaican Rum site): according to the old classification of Jamaican rums of 1947 written down by JR McFarlane, the HLCF (500-700) would only be an intermediate step between the Wedderburn type (200 - 300 parts of esters of 100,000 parts of alcohol) and the Flavoured type (700-1600 parts of esters of 100,000 parts of alcohol). But 500 – 700 parts of esters are too extreme for a Wedderburn, I guess. Today's rum could very well be a Flavoured Rum (aka Continental Flavoured Rum, aka German Flavoured Rum). But I want here absolutely not specify a number, as Hampden had listed in the past four more Marks between 900 - 1,600. This bottling from 1990 could therefore be one of these four Marks. This bottling, together with a Monymusk AD Rattray from 1986, were my first two "real" Jamaican rums. The Appletons were and are simply blends and not easy to compare with Single Casks or Vintage Bottlings, not to mention of Cask-Strength (C.S.) Bottlings It's funny to watch how these blends have collected many votes beyond 90. What are then rums like this one? Are they cheap rubbish or even equivalent to these blends? The latter is absolutely not the case and here is the crux of the scoring of rums: Lost of guys are giving too much and too fast very high scores. I try with the method of comparison by reference-candidates to compensate somewhat this handicap, but if you had such a "Bengal Tiger" in the glass, then the valuations of many blends easily appear just ridiculous. A high rating for this bottling is in my opinion more than justified. But enough chit-chat: Let us commence. 

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Tasting Berry Bros & Rudd Finest Jamaica Rum Hampden Distillery 1990 17 YO:

Price: The price was once € 77.95 at the Barfish-Online Shop. This was a bargain.

Age: The rum was distilled in 1990 in Jamaica and bottled in 2007 for Berry, Bros & Rudd. The official age amounts to 17 years in cask.

ABV: Nothing unusual here. The rum has the standard drinking strength of BB&R of 46%abv.

Process of distillation: There is a pot still mentioned as origin on the back-label.

Colour: The Rum shines in a bright golden colour in the glass. That's a little bit less for 17 years in the barrel, but that hast not to mean anything yet.

Viscosity: The rum produces many streaks and beads on the glass wall. They flow relatively quickly down to the glass bottom. Some of the small beads bite tenaciously onto the glass wall and are fighting against gravity.

Nose: The nose is dominated by an incredibly fruitiness. The ester concentration is very high. The nose is still very compact, even with 46%abv. It is very difficult to identify individual components. I smell pineapple and a large basket full of exotic fruits. Maybe some sour and unripe apples and lemons. Further away from the glass I smell very faint vanilla, leather and toffee from the barrel. The rum is minimal sweet, but this sweetness is fighting a loosing battle against these strong fruit flavours. This fruitiness is even at 46%abv too compact and too crass for many connoisseurs out there. In the background of the odor profile are lurking certain medical components. But even this is formally quashed by the fruit. Even a minimal hint of spice is in the glass. The rum has, due to the ester concentration, a slightly sour smell. So far I had only a few rums with such a stark fruit in glass.

Palate: The rum starts slightly sour, slightly medicinal and concentrated ester flavours are pushing anything else without effort into the background. The alcohol burns gently on the palate, but loses after a short time it's power and is becoming gentle until it has almost disappeared on the tongue. I taste slightly toffee and oak flavours from the barrel. There's something else. I would not normally associate it with a rum, but these taste reminds me of sweet pepperoni. The acidity appears quickly after a few seconds and is also disappeared as fast as it came. As for individual fruit flavors: I now taste lemons, sour apples, pineapples and much more I am unable to identify. The palate is not quite so blatant as the nose was, but the rum is still powerful and bursting of flavours. Nevertheless, I believe that you can taste the dilution down to 46%abv. However, this Hampden remains enough complex to inspire me.

Finish: Oak aromas, toffee and clenched ester flavours form the beginning. The Rum tastes a bit like plastic. The fruit, however, is the dominant part. The rum itself burns easily in the throat and leaves a sour taste in it. The fruit and sour taste are staying for a very long on the palate. Extremely long. After nearly two hours I had it still in my mouth. Only a few cups of pitch black coffee were able to reduce it. 

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Conclusion: A very big Rum. It has only one drawback, or sticking point: The sour taste and slight burning in the throat, which is caused from the strong ester concentration. This might not be pleasant to everyone. That's why the rum is not "perfect". You can always find something negative concerning a rum, even if it is still the biggest whining at a high level. Because it is a rum with a very, very high quality and many flavour components. It is only surpassed by a further bottling of Hampden. This one will be one the blog the next time. So far I personally know only four bottlings of Hampden from 1990. The Blackadder Hampden 21 YO (1990 to 2011) with 46%abv, this rum here, the Hampden Duncan Taylor Distillery 1990 22 YO with ass-whooping 52.9%abv per bottle and the Rum Nation Jamaica Supreme Lord VII 23 YO (1990 – 2013) with 45%. The rest must have been processed unceremoniously in Rumverschnitts at a young age. I do not expect more bottlings of this superb vintage of Hampden, but I would love to be surprised. Unfortunately, and I can already anticipate that the vintages of 2000 and 2002 are not quite so stark and so superb. They are still very good, better than most rums anyways, but these two vintages do not come close to the quality of 1990. I can say nothing about the Cadenhead Dated Distillation Distillery Hampden HLCF 1992 13 YO with 66.2% abv, as I already mentioned above. I never had the pleasure of savouring it in this high strength. That's why I can do no direct comparison. We can only devote our attention to three diluted bottling's of this batch of 1992, which I got as samples from two different sources. I will reveal those three rums as well. But you can not possibly provide almost all the rums with such a high rating. Granted, you can. But then you will appear as a typical “I-like-everything”-guy. Do you want that to happen? Well, I do also like a lot, but by using the method of comparison I will never equal them all. Unfortunately, this rum is as good as gone. When my attention turned to single cask rums it was still available in Germany. I could buy it without problems. But these were probably scattered remnants. The bottling was already released in 2007. The price was fully justified and a bargain, if you consider the offered quality. So long guys. 

Marco

 (93 / 100)

6 Kommentare:

  1. Vielen Dank für den schönen Artikel! Den Tag, an dem meine Flaschen leer sind, fürchte ich bereits heute. Diese Abfüllung ist wirklich unglaublich gut und war auch mein erster, "richtiger" Jamaikaner. Der Appleton 21 verstaubte von da an langsam aber sicher auf dem Barregal. Leider. Schuld war u.a. aber auch die genannte Abfüllung von Duncan Taylor. Mir sind diese Rums mit hochwertigen Zutaten und der entsprechenden Sorgfalt zubereitet, auch ab und zu in einem Mai Tai ein Erlebnis wert. Sie sind so aromatisch, dass man tatsächlich noch am letzten Schmelzwasser Spaß hat.

    Schönen Sonntag noch,
    Josip

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    1. Alles Gute hat leider einmal ein Ende. Aber ich habe die Hoffnung auf weitere Rums dieses Kalibers noch nicht aufgegeben. Die "schwächeren" Hampdens sind zwar kein vollwertiger Ersatz, aber sie sind besser als gar nichts. :-)

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  2. Haben Sie den Rum Nation Hampden 1990 probiert? Falls ja: Wie nah dran ist er an dieser Abfüllung?
    Farblich unterscheiden sich die beiden ja schon sehr voneinander.

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    1. Ich habe ein Sample des fraglichen Rums und nach dem ersten Tasting muss ich gestehen: Der Rum Nation ist mir zu süß. Da wurde ein wenig "nachgeholfen". Ein Sherry-Finish wird nicht erwähnt. Vielleicht wollte man den (doch sichtbaren) Fasseinfluss am Gaumen mindern. Das hätte er nie gebraucht. Auch der LPS 17 YO "2nd Release" mit einer noch dunkleren Farbe war auch noch sehr gut. Ein authentisches Produkt braucht keine "Schminke", wenn die Qualität stimmt. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung. Hier prallen verschiedene Ideologien in der Rum-Szene aufeinander. Ein gesondertes Review zum Rum Nation kommt noch. :-)

      Zum Vergleich: Er ist in meinen Augen nicht so gut wie der Berrys, aufgrund dieser Süße.

      Rum Nation ist leider in vielen Dingen nicht besser als Plantation und ich habe Gerüchte gehört, dass auch der franz. Abfüller Compagnie des Indes nicht ganz grün sein soll. Leider kann ich dies nicht bestätigen oder dementieren. Der Kubaner den ich in München verkostete war tadellos.

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  3. Schade! Umsomehr, weil der Rum Nation der letzte verfügbare/erschwingliche 90er Hampden ist. (Ich habe noch keinen Rum aus diesem Batch.)
    Dass z.B. der Peruano 8 YO von Rum Nation gesüßt ist, war mir bekannt. Ich hatte aber angenommen, dass wenigstens die alten Demeraras und die Supreme Lord Serie davon ausgenommen wären. Ich weiß nicht, was ich von dieser Entwicklung halten soll. Man könnte jetzt argumentieren, dass Rum Nation ein guter Einstiegskandidat in die Welt der unabhängigen Abfüller ist.
    Meine persönliche Erfahrung ist aber, dass man keine gezuckerten Rums braucht, um auf den Geschmack zu kommen. Meine ersten "richtigen" Rums waren u.a. ein 2000er Hampden von Duncan Taylor, ein 2000er Rockley von Cadenhead und ein Caroni von Berry Bros. Überfordert habe ich mich von keinem gefühlt, eher fasziniert.
    Ich denke, dass Rum Nation der Rum-Kategorie insgesamt keinen Gefallen tut, indem es seine Abfüllungen süßt. Bisher konnte man davon ausgehen, dass man ein natürliches Produkt bekommt, wenn man zu einer unabhängigen Abfüllung greift (mit Ausnahme der Plantations). Dass diese Richtlinie von einigen Abfüllern aufgeweicht wird, gefällt mir gar nicht.

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    1. Solche "Rums" braucht man nicht. Da bin ich mit Ihnen einer Meinung. Die Mehrheit der Käufer allerdings nicht. Plantation nimmt gute Fässer (z.B. Jamaika 1998) und ruiniert sie mit Zusatzstoffen, von denen bisher nur Zucker nachgewiesen wurde. Das ist noch viel schlimmer in meinen Augen, als wenn ich effizient hergestellten und geschmacksneutralen Rum nehme und ihn danach mit Additiven "veredle".

      Das Bild, welches die Szene zur Zeit nach außen hin gibt, ist schlicht katastrophal. Die Spitze der Eiterbeule ist das Glycerin im Don Papa, welches Cyril durch einen Labortest entdeckt hat. Authentisch ist das schon lange nicht mehr. Wenn dann noch Begriffe wie z.B. Crafting und Revolution im Zusammenhang mit verdächtigen Rums auftauchen, gewinnen diese Worte eine völlig neue Bedeutung. Nur wir Vebraucher haben die Macht etwas zu ändern. Ist es der Mehrheit egal, dann wird sich nichts ändern.

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