(the
English part is just below, just skip the German part)
Wieder mal Willkommen ;)
Heute
folgt der zweite Streich des jamaikanischen Abfüllers J Wray & Nephew Limited. Nach dem letzten Review in dem ich den Appleton
Estate Reserve 8 YO verkostet hatte, folgt heute der 4 Jahre ältere
Blend: Der Appleton Estate Extra Rum 12 YO.
Zur
Abfüllung:
Quelle: weinquelle.com |
Allerdings
finde ich die Umbenennung dieser Abfüllung von „Estate
Extra“ zu „Estate Rare
Blend“ doch ein wenig wegweisend, bzw. zynisch. Will man uns
ernsthaft einen Blend mit mindestens 12 Jahren als Rare verkaufen?
Gehen der Firma etwa schon die alten Rums aus, dass man alles über
12 schon als „rar“ bezeichnen will / muss? Ist hier Verzweiflung
oder Marketing am Werk? Für mich sind 12 Jahre auf jeden Fall keine
„Rarität“. Als informierter Leser sollten sie sich natürlich
ihre eigene Meinung hierüber bilden. Meine habe ich hiermit kund
getan. Ich rieche schon am Horizont eine Änderung für den Appleton
Estate 21 YO Rare Limited Edition. Vielleicht in „Ultra Rare
Limited Special Edition“? Wer weiß.
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Verkostung
Appleton Estate Extra Rum 12 YO Official Blend (+/-2011):
Preis:
Der Preis dieses Rums rangiert zwischen 24 – 30€. Mein Sample
erstand ich damals bei der Rum-Company. Damals waren sie noch etwas
besser mit Samples bestückt als es heute der Fall ist. Die Zeiten
haben sich leider geändert, auch wenn sie diesen Rum noch im
Sortiment haben.
Alter:
Es ist ein offizieller Blend mit dem Alter von 12 Jahren. Meint: Die
jüngsten Rums darin sind angeblich 12 Jahre alt.
Alkoholstärke:
Die typische Appleton-Trinkstärke von 43%vol.
Destillationsverfahren: Anscheinend
handelt es sich hier wieder um einen Blend aus Rums verschiedener
Stile. Ich weiß nicht ob diese ausschließlich aus Pot Stills
stammen.
Farbe:
Der Rum erstrahlt in einem hellen Bernstein-Farbton im Glas. Dies ist
schon einmal heller, als es bei einem älteren Appleton
Estate Extra Rum 12 YO (1980's) der Fall war. Falls man hier nicht
Zuckerkulör verwendet hat.
Viskosität:
Der Rum fließt in dicken Schlieren an der Glaswand hinab zum Glas.
Die dabei entstehenden Perlen fließen relativ schnell wieder hinab
zum Glasboden. Jung und doch gut ölig? Oder ist es das Zuckerkulör?
Wer weiß.
Nase:
Eine sehr starke Frucht dominiert das Glas. Jedoch fehlt jede Spur
einer Klebstoffnase. Dafür rieche ich sehr starke Ananas, Banane und
Papayas. Die ersten beiden Eindrücke sind definitiv dominanter, als
bei einem älteren Appleton
Estate Extra Rum 12 YO (1980's). Die Butter ist schwächer und
geringer vorhanden. Zwar sind auch Eichenaromen zu riechen,
allerdings sind diese weder dominant noch stark ausgeprägt. Die
Fässer waren wohl schon ein wenig in Gebrauch gewesen, bevor man den
Inhalt für diesen Blend reifen ließ. Ich rieche minimal Leder &
Toffee vom Fass. Weit entfernt vom Glas rieche ich Mangos und feine
Vanille. Hier sind definitiv einige Gerüche weniger stark vorhanden
als bei der älteren Version. Der Alkohol dagegen sticht leicht in
der Nase zu Beginn.
Gaumen:
Der Rum beginnt zuerst mit Gewürzen, Eichenaromen und Leder am
Gaumen. Auch leicht bitteres Karamell und schwarzer Tee schmecke ich.
Seltsam. Der Fasseinfluss war in der Nase weniger ausgeprägt, als es
nun am Gaumen offensichtlich der Fall ist. Der Rum brennt sehr sanft
und macht am Gaumen einen milderen Eindruck als er es in der Nase
tat. Auch schmecke ich schwache Fruchtaromen, wie gebackene Äpfel,
Bananen und minimal Orangen. Nach einigen Sekunden ist das Karamell
der dominanteste Eindruck.Begleitet wird dies von Toffee, Gewürzen,
wie z.B. Zimt, und auch Eichenaromen vom Fass. Die Süße ist zu
Beginn leicht vorhanden, verschwindet allerdings rasch und weicht
einem leicht mineralischen Geschmack.
Abgang:
Der Abgang startet mit Butteraromen, welche garniert sind von
Gewürzen und dem Geschmack von schwarzen Tee. Dann kommen die
Eichenaromen mehr zum Vorschein und ein leichter mineralischer
Geschmack breitet sich im Mundraum aus.
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Fazit:
Am Gaumen bietet dieser Rum weniger Frucht, als eine ältere Version
aus den 80igern aufzubieten
vermochte (noch nicht vorgestellt). Dies ist aus meiner Sicht äußerst
schade. Dafür haben die Fassaromen am Gaumen einen deutlicheren
Einfluss genommen, als man es in der Nase vermuten würde. Der Rum
schmeckt alt, bzw. reif. In meinen Augen ist dies schon zu reif für
einen Blend mit 43%vol. Die Abfüllung aus den 80iger Jahren hatte da
etwas mehr Klasse und Qualität zu bieten. Selbst der jüngere
Appleton Estate Reserve 8 YO war in meinen Augen besser und hatte
mehr Kraft und Frische am Gaumen zu bieten. Meine oben schon erwähne
Reduzierung der Qualität ist Dank eines Vergleichs mit einer alten
Version aus den 80igern in meinen Augen bewiesen. Es wird
interessant sein zu beobachten, wie weit sie noch nach unten
korrigiert wird. Aber eines muss man klar Appleton anrechnen: Den
schmeckbaren Verzicht auf Zucker. Ein Anhänger der Süßrum-Ideologie
sähe hier noch ein großes Stück Optimierungspotenzial vorhanden,
womit wir wieder bei der Reduzierung der Qualität wären.
Ist
der Rum seine 24 – 30€ wert? Für einen Rum-Anfänger, um ihn in
der Thematik des Jamaika Rums einzuführen, vielleicht. Single Casks
der UAs sind meist etwas krasser und / oder anspruchsvoller als
dieser Blend hier, aber auch meist mindestens doppelt so teuer wie
diese Abfüllung hier. Viele Käufer der Appletons dürften diese
Abfüllungen der UAs auch gar nicht kennen (Stichwort: USA) und haben
eigentlich gar keine richtige Alternative aus Jamaika.Aber ich
bezweifle, dass die Hauptmasse wirklich an Alternativen interessiert
wäre. Das Butter und Brot Geschäft von Appleton auf Jamaika sind
ohnehin andere Rums. Der Bestseller dort ist der „Wray
& Nephew White Overproof Rum" mit 63%, welcher in der New
Yarmouth Distillery in Column Stills hergestellt wird. In den heißen
Tropen mag man es wohl eher leicht bis seicht. Diese im Vergleich
dazu etwas schwereren Blends (5, 8, 12 & 21YO) sind eher für den
Export gedacht. Mich hat dieser Rum zumindest „nicht aus den
Latschen gekippt“. Er ist über den Standard, aber er hat keine
Besonderheiten, die eine höhere Wertung rechtfertigen würden.
Marco
(79 / 100)
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Once again welcome;)
Today the second rum of
the Jamaican bottler J. Wray & Nephew Limited comes on the blog.
In the last review I had reviewed the Appleton Estate Reserve 8YO.
Today follows a older Blend: The Appleton Estate Extra Rum 12 YO. The
first independent bottlings are coming after the next two reviews. I
will try to speed this up.
The
Bottling:
Source: weinquelle.com |
I've
already written a little bit about the bottler in the last review. I
want add only that the Lindo family acquired the company and the
Appleton estate some time after the death of Charles James Ward
(1837-1913). The
business around rum therefore continued, albeit under a different
name. Only in 1957 the Lindos sold both the Appleton estate as well
as the company J. Wray & Nephew Limited. Three
years later, the now existing J. Wray & Nephew Group Limited was
established. In 2012, the Campari Group acquired the Jamaican
manufacturers. The Campari Group found itself probably tempted to
change something in 2015. The Appleton Estate V / X (5 YO) will be
renamed to Appleton Estate Signature Blend, the Appleton Estate
Reserve 8 YO converts to the Appleton Estate Reserve Blend and the
Appleton Estate Extra 12 YO to the Appleton Estate Rare Blend 12 YO.
Allegedly the content is the same and it the change would only effect
names and the bottles, but I think we can doubt this statement. For
decades, the quality was more and more reduced. So far I had only the
opportunity to taste an older version of today's bottling from the
80s, and against this version from +/-2011 is losing against the old
one. I think here is more going on than meets the eye. It may have
something to do with the ongoing dispute between the US and CARICOM
regarding subsidiaries in rum distilling granted to the US Virgin
Islands and Puerto Rico for Diageo. Are we seeing the first effects
of this battle? Is here the quality reduced and the brand wants to
mask this action with new names and labels? What is speaking against
this assumption? The blatant fact that such a move would be too
obvious und would surely be noticed. A better course of action would
be to reduce the quality over time within a decade or less. However
... maybe Appleton is running out of time and is forced to do such a
drastic measure to keep up with other brands and is fighting for
plain survival? We will find it out in the next years.
However,
I think renaming this bottling of "Estate Extra" to "Estate
Rare Blend" a little revolutionary, or cynical. Does
someone wants to sell us a blend of at least 12 years as rare?
Seriously? Are the
old rum stocks are running out and anything beyond 12 is suddenly
becoming rare or what else is this marekting strategy telling us? Is
here sheer desperation or marketing at work? For
me personally 12 years old is definitely not a "rarity". As
an informed reader you should naturally form your own opinions about
this topic. My opinion about this is now pretty obvious. I smell a
change on the horizon for the Appleton Estate 21 YO Rare Limited
Edition. Perhaps a renaming to "Ultra Rare Limited Special
Edition"? Who knows.
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Tasting
Appleton Estate Extra Rum 12 YO Official Blend
(+/-2011):
Price:
The
price of this rum ranges between 24 - 30 €. I bought my sample back
then from the Rum-Company-Shop. At that time they were a little
better stocked up with samples than it is the case today. Times have
changed, unfortunately, even if they still have this rum listed in
the shop.
Age:
This
one is
an official Blend with the age of 12 years. Meaning: The youngest
rums in it are supposed to be 12 years old.
ABV:
The
typical Appleton-drinking strength of 43%abv.
Process
of distillation:
Apparently
this one is again a blend of different rums. I am unsure if they are
only pot still rums.
Colour:
The
Rum shines in bright amber. This is already brighter than the older
one (1980's). But maybe they have dropped the caramel, who knows.
Viscosity:
The
rum is forming thick streaks on the glass wall. The resulting beads
flow relatively quickly down to the bottom. Young yet well oily? Or
is it the caramel? Who knows.
Nose:
A
very strong fruit dominates the nose. However, any traces of adhesive
flavours are missing. But I smell very strong pineapple, banana and
papaya. The first two impressions are definitely more dominant than
that of an older Appleton Estate Extra Rum 12 YO (1980's).
The
butter is weaker and less present by comparison. It is true that oak
flavours can be smelled, but they are neither dominant nor
pronounced. The barrels were probably been used for quite some time
before the contents of this blend were stored inside. I smell minimal
faints of leather and toffee. Far away from the glass I smell mangoes
and fine vanilla. Some odors are definitely less present as it was in
the older version.
The
alcohol on the other hand burns only at the beginning in the nose.
Palate:
The
rum starts first with spices, oak and leather flavours on the palate.
Also slightly bitter caramel and black tea. Strange. The Barrel
effect was less pronounced in the nose than it is now obviously be
tasted on the palate. The rum burns very gently, leaving a milder
impression on the palate than he did in the nose. Also I taste weak
fruit flavours such as baked apples, bananas and minmal oranges.
After a few seconds the caramel is the most dominant impresson. It is
being accompanied with toffee, spices, such as cinnamon, and oak
flavours from the barrel. The sweetness is easily present at the
beginning, but quickly disappears and makes way to a light mineral
taste.
Finish:
The
finish starts with butter flavours, which are topped by spices and
the taste of black tea. Then the oak aromas come more to the fore and
a slight mineral taste spreads throughout the mouth.
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Conclusion:
This
rum offers less fruits on the palate than an older version of the
80's could muster (not yet been reviewed). This is a great pity. The
barrel flavours have taken a more significant influence on the
palate, as one would expect it from the expressions made in the nose.
The Rum tastes old and mature. In my eyes this is already too mature
for a blend with 43%abv. The bottling of the 80s had more class and
quality to offer. Even the younger Appleton Estate Reserve 8 YO was
better in my opinion and the palate and had offered more power,
flavours and freshness. My above already mentioned reduction in
quality is proved thanks to a comparison with the old version from
the 80s. It will be interesting to see how far the quality will sink
even further with the new bottles. But one must clearly credit to
Appleton: The tasteable non-usage of sugar. A manager of this
sweet-tooth-market-idiology would see here a great potential for
improvments, which would further reduce the quality in my opinion.
Is the rum worth its
value of 24 - 30 €? They might me suitable for rum beginners as an
introduction into the topic of the Jamaica rums. Single Casks of UAs
are usually somewhat more powerful and / or more challenging than
this blend is, but usually they are at least twice as expensive as
this bottling. Many buyers of Appleton's don't even know such
bottlings from indys (keyword: USA) and have actually not a real
alternative available from Jamaica. But I doubt that the bulk of
their costumers would be really interested in alternatives. The bread
and butter business of Appleton in Jamaica are other rums. The
bestseller there is the "Wray & Nephew White Overproof Rum"
with 63%, which is prepared in the New Yarmouth Distillery in Column
stills. It appears to be easier consumed in the hot tropical weather
in Jamaica. This slightly heavier blends ( 5, 8, 12 & 21YO) are
rather intended for the export I guess. I was not rocked out of my
socks, to be honest. It is a standard-rum, but it has no special
features which would justify a higher rating.
Marco
(79 / 100)
Wow, 79 points for a 12 year old. How depressing.
AntwortenLöschenYeah, I know what you mean Lance. The scorings would have been higher, If I would have never tasted that old 12 YO from Francesco. This one will come on sunday.
LöschenAnd you have to bear in mind that most Germans (myself inculded) are spoiled customers, when it comes to Jamaican rums. There were several astonishing bottlings in the past and some pretty decent new ones. I hope by the end of the year, and a lot reviews later, the picture will become more clear.
LöschenSieht so aus, als wäre Ihr Verdacht begründet. Auf der Appleton-Website wird das Durchschnittsalter der neuen Blends in den Produktbeschreibungen angegeben. Signature Blend: 4 Jahre, Reserve Blend: 6 Jahre.
AntwortenLöschenDas ist interessant. Vor mehr als drei Wochen war dort nur ein Hinweis auf die Änderung ganz am Anfang auf der Seite zu sehen. Gelistet waren zu diesem Zeitpunkt noch die alten Abfüllungen. Deprimierend.
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