(the
English part is just below, just skip the German part)
Willkommen zum heutigen Review!
Heute kommt einer der ältesten Abfüllungen von Berry, Bros & Rudd zur Verkostung. Nun, zumindest eine der Ältesten die ich kenne und von der ich auch ein Sample besitze. Der heutige Rum ist der Berry Bros & Rudd Finest Jamaican Rum Long Pond Distillery 1986 16 YO aus 2002.
Zur Abfüllung:
Quelle: thewhiskyexchange.com |
Die neueren Abfüllungen sind eher wie das was zur Zeit am meisten abgefüllt wird. Ein Jamaikaner aus 2000 (Long Pond oder Hampden), ein Guyaner (vermutlich Uitvlugt), Rums aus der Foursquare Distillery von Barbados, St. Lucia und Fiji. Nur die Penny Blue „neuen“ Rums aus Mauritius sind so etwas wie eine Besonderheit dieses Abfüllers. Achja, da war noch etwas. Es gab auch zwischenzeitlich einen neuen Jamaika Rum aus 1977, allerdings war mir der Preis zu hoch angesetzt und kann hierzu nichts stichfestes berichten. Mit den Rum aus Mauritius versucht man sich wohl von anderen Abfüllern abzuheben. Diese Strategie ist nicht neu. Schließlich kauft fast jeder UA bei den selben Quellen ein und wie kann man sich von der Konkurrenz abheben? Indem man etwas verkauft, was diese nicht im Angebot haben. Bei Velier waren es lange Zeit die tropisch gereiften Demeraras aus Guyana oder Caronis. Dort werden beide langfristig von den Clairins abgelöst werden. Außer Velier bietet die meines Wissens nach kein zweiter Abfüller in Europa an. Mit den Rums aus Mauritius wandelt Berrys auf diesen Spuren des „Alleinstellungsmerkmals“. Wollen wir doch mal sehen, was dieser UA in der Zukunft noch so veröffentlichen wird.
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Verkostung Berry Bros & Rudd Finest Jamaica Rum Long Pond Distillery 1986 16 YO:
Preis: Der Preis rangierte damals zwischen 70 – 90€. Mein Sample bekam ich damals von Flo.
Alter: Der Rum wurde 1986 in Jamaika destilliert und wurde 2002 von Berry Bros & Rudd in UK abgefüllt.
Alkoholstärke: Die typische Standard-Trinkstärke von 46%vol.
Destillationsverfahren: Das angegebene Verfahren ist die Pot Still.
Farbe: Der Rum hat die Farbe von blassem Gold. Das ist für 16 Jahre ein bisschen wenig. Allerdings wäre so ein Fass für eine sehr lange Lagerung geeignet gewesen. Also mehr als 20 oder 30 Jahre geschätzt.
Viskosität: Der Rum bildet dicke Schlieren auf seinem Weg hinab zum Glasgrund. Es bleibt ein dünner Film an der Glaswand haften. Auch kleine Perlen bilden sich.
Nase: Ich rieche zuerst schwache Vanille und zartes Toffee. Der Rum hat eine leicht süßliche Nase. Ein Hauch von Leder liegt auch im Glas. Im Geruchsprofil sind nur minimal Eichenaromen zu finden. Der Rum hat einen pflanzlichen Geruch. Außerdem rieche ich Haselnüsse? Da bin ich mir jetzt nicht zu 100% sicher. Auch Fruchtaromen entsteigen dem Glas. Ich erkenne Bananen, Mangos und Papayas. Die Frucht durchzieht die Fassaromen. Denken sie hier wieder an ein Nebel in einem Bergtal. Nach einiger Zeit wird der Rum immer mehr pflanzlicher. Auch Mineralien kann ich jetzt riechen. Ein Hauch von Ester liegt verborgen im Hintergrund des Geruchsprofils. Der Rum bekommt auch immer mehr etwas erdiges. Nach dem Schwenken des Glases ist die Frucht am stärksten. Die Fassaromen sind gut integriert und der Geschmack ist ausbalanciert.
Gaumen: Der Rum beginnt leicht süßlich. Dann flutet eine wunderschöne Frucht den Mundraum. Ich erkenne reife Bananen und Papayas. Garniert werden diese Früchte von Nüssen. Auch Fassaromen kann ich schmecken. Darunter Eichenaromen, Leder, süßes Toffee und zartes Karamell.. Alles vom Fass. Der Rum ist sehr sanft und sehr elegant, wirkt aber nicht zu weichgespült. Etwas Anis lauert im Hintergrund des Geschmacksprofils. Die Früchte tanzen regelrecht auf der Zunge und verweilen sehr lange. Dann wird der Rum pflanzlich und ich schmecke wieder Mineralien. Der pflanzliche Geschmack wird immer stärker, je länger der Rum im Mund verweilt und man ihn zirkulieren lässt. Nun schmecke ich auch Aprikosen Das Holz ist auch am Gaumen sehr gut eingebunden. Dieser Rum schmeckt reifer als er riecht und auch optisch aussieht. Der pflanzliche Geschmack ist am Ende sehr stark. Ein wahrer Gaumenschmeichler.
Abgang: Der Abgang beginnt mit Früchten. Dann folgt ein pflanzlicher Geschmack und Mineralien. Danach kommen wieder Haselnüsse zum Vorschein. Der Abgang ist sehr elegant und nicht zu kurzlebig, aber auch nicht zu extrem lange. Man schmecht auch Karamell und Toffee, welche die Nuss erst begleiten und dann diese ablösen und ersetzen. Der Abgang ist leicht trocken.
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Fazit: Ein sehr aromatischer und sanfter Jamaikaner aus der Long Pond Distillery. Der Jahrgang 1986, das möchte ich hier schon sagen, war ein ganz besonders guter Jahrgang. Rums aus 1985 kenne ich nicht, aber 1986 war wirklich sehr gut. Diese Abfüllung ist aber eher einer der „Schwächeren“, und diese Aussage ist, betrachtet man heutige Abfüllungen oder manche aus der Konkurrenz (OAs) Jammern vom Feinsten. Außer ein oder zwei Quellen in Asien kenne ich in Europa keinen Anbieter mehr, der diesen Rum im Angebot hat. Diese Abfüllung besaß ich nie. Mein Sample stammte damals von Flo, der wohl damals eine der letzten Flaschen in Deutschland ergatterte. Eines möchte ich hier noch vorwegnehmen: Der Jahrgang 1986 ist nicht dem von 2000 ähnlich. Es gibt Unterschiede. Ob diese alleine an den Jahrgängen liegt, oder man etwas an der Herstellung änderte, kann ich nicht sagen. Mir persönlich sagt der Rum aus 1986 mehr zu. Die Long Pond Distillery verkauft ihre Rums im Bulk nach Europa und vielleicht auch noch an andere Interessenten der ganzen Welt. Sie besitzt keine eigene Marke, wie Appleton durch den Zusammenschluss mit J. Wray & Nephew und Worthy Park, welche 2005 wieder in den Rum-Markt Einstieg und nun vor allem auf Jamaika gegen den Ersteren um Marktanteile kämpft. Die Hampden Distillery, nach der Pleite der Sugar Factory im Jahre 2002, strebt seit 2011 eigene Marken an, von denen der Hampden Rum Fire Velvet White Overproof ebenfalls gegen den Platzhirsch von Appleton auf Jamaika um Marktanteile kämpft. Alle genannten Rums oder Marken sind auch in Europa käuflich zu erwerben. Es bleibt abzuwarten, ob die Long Pond Distillery langfristig gesehen weiter diesen Pfad als (bedeutungsloser) Bulk-Lieferant bestreiten, oder ob man sich bei dem noch steigenden Interesse in Europa auf eigene (neue) Marken setzen wird. In diesem Sinne: Cheers!
Marco
(88 / 100)
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Welcome to today's
review!
Today one of the oldest
bottlings of Berry, Bros & Rudd is on for the actual tasting.
Well, at least one of the eldest that I know of and of which I also
own a small sample. Todays Rum is the Berry Bros & Rudd Finest
Jamaica Rum Long Pond Distillery 1986 16 YO (1968 – 2002).
The
Bottling:
Source: thewhiskyexchange.com |
This
rum was published in 2002. This was, along with the Berry's Own
Selection Bajan Rockley Still 16 YO (1986 - 2002) and the Berry's Own
Selection Demerara Versailles Still 17 YO (1985 - 2002), one of the
first rum bottlings of this British bottler. At least these three are
the first known rum bottlings to me. Maybe there are older ones I do
not know of. Instead of a blue seal these old bottlings from BB&R
have a silver one at the upper edge of the bottle. They
allow you to recognize the oldest rums of this bottler. Who is behind
these bottlings? The "nose" of Berry Bros & Rudd, when
it comes to whisky and rum, is the Spirits Manager Doug McIvor.
He is instrumental in charge of
the bottled whisky and rums since 1991. His recent releases of which
he was very enthused, were the Penny Blue Bachtes, named after a
famous stamp. Mr. McIvor has close contacts with John Barrett of
Bristol Spirits Limited, and when it comes to rum, so at least have I
heared, he is the most experienced man in the UK. I have not yet had
the pleasure to get to know Mr. Barrett . These bottlings were
therefore, especially at the beginning, released under his influence.
Bristol Spirits Limited itself
had bottlings from said vintages 1986 (Barbados & Long Pond) and
1985 (Demerara; Versailles) and I could well imagine that there was
here an exchange of experience.
The newer bottlings are more like what is bottled at the time the most. One Jamaican rum from 2000 (Long Pond or Hampden), a Guyanese rum (presumably Uitvlugt), rums from the Foursquare Distillery of Barbados, and a few bottlings from St. Lucia and Fiji. Only the new Blue Penny rum from Mauritius are something of a specialty of this bottler. Oh, there was something else. There was also in the meantime a new Jamaican Rum from 1977 but the price was too high and can not say anything tto this bottling, because I had not yet the pleasure of tasting it. The rum from Mauritius are a try to be different from other bottlers. At least that is what I can imagine behind this “move”. This strategy is not new. Finally, almost every indy buys rums from the same sources and how can you stand out from the competition? By selling something that you only have. In the case of Velier there were long time matured tropical Demeraras from Guyana or Caronis. There are to be replaced both in long term by the Clairins and maybe by something else in addition. Except Velier no one else offers Clairins in Europe to the best of my knowledge. With the rum from Mauritius Berrys walks on the same tracks of this "unique selling proposition". Let's see what this indy will publish in the future.
The newer bottlings are more like what is bottled at the time the most. One Jamaican rum from 2000 (Long Pond or Hampden), a Guyanese rum (presumably Uitvlugt), rums from the Foursquare Distillery of Barbados, and a few bottlings from St. Lucia and Fiji. Only the new Blue Penny rum from Mauritius are something of a specialty of this bottler. Oh, there was something else. There was also in the meantime a new Jamaican Rum from 1977 but the price was too high and can not say anything tto this bottling, because I had not yet the pleasure of tasting it. The rum from Mauritius are a try to be different from other bottlers. At least that is what I can imagine behind this “move”. This strategy is not new. Finally, almost every indy buys rums from the same sources and how can you stand out from the competition? By selling something that you only have. In the case of Velier there were long time matured tropical Demeraras from Guyana or Caronis. There are to be replaced both in long term by the Clairins and maybe by something else in addition. Except Velier no one else offers Clairins in Europe to the best of my knowledge. With the rum from Mauritius Berrys walks on the same tracks of this "unique selling proposition". Let's see what this indy will publish in the future.
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Tasting
Berry Bros & Rudd Finest Jamaica Rum Long Pond Distillery 1986 16
YO:
Price:
The
price ranged between 70 - 90€. That was a long time ago. I got my
sample from Flo.
Age:
The
rum was distilled in 1986 in Jamaica and was bottled from Berry Bros
& Rudd in the UK in 2002.
ABV:
The
typical standard drinking strength of 46% vol.
Process
of distillation:
The
method specified is the Pot Still.
Colour:
The
rum has the color of pale gold. That's a little bit for 16 years.
However, this barrel would have been suitable a very long storage. I
would estimate more than 20 or 30 years would have been possible.
Viscosity:
The
Rum forms thick streaks on his way down to the glass bottom. There
remains a thin film adhere on the glass wall. Even small pearls are
forming.
Nose:
I
first smell faint vanilla and delicate toffee. The rum has a slightly
sweet nose. A hint of leather is also in the glass. There are only
minimal oak aromas to be found in the odor profile. The rum has a
vegetable smell. In addition, I smell hazelnuts? I'm not 100% sure
here. Even fruit flavours emerge the glass.
I
recognize bananas, mangoes and papayas. The fruit permeates the
barrel flavours. Think of a mist in a mountain valley. After some
time, the rum becomes more vegetable. There are also minerals.
A
touch of ester is hidden in the background of the odor profile. The
Rum gets more and more earthy. The fruit is strongest after panning
the glass. The barrel flavours are well integrated and the nose is
balanced.
Palate:
The
rum starts slightly sweet. Then a beautiful fruit is flooding the
entire mouth. I recognize ripe bananas and papayas. These fruits are
garnished with nuts. There are also barrel flavours. Oak aromas,
leather, sweet toffee and delicate caramel. Everything from the
barrel. The rum is very gentle and very elegant, but acts not
softened. Something lurks in the background, combined with anise in
the flavour profile. The fruits are dancing literally on the tongue
and linger very long. Then the rum becomes herbal and I taste
minerals. The herbal taste is getting stronger, the longer the rum
lingers in the mouth. Now I taste even apricots. The wood is very
well integrated on the palate. This rum tastes more mature than he
was in the nose. The herbal flavor is very strong at the end. A true
appetizer.
Finish:
The
finish starts with fruits. They are followed by a vegetable flavour
and minerals. Then the hazelnuts reappear. The finish is very elegant
and not too short-lived, but also not to extremely long. I taste also
caramel and toffee, which are replacing the nuts. The finish is
slightly dry.
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Conclusion:
A
very aromatic and gentle Jamaican rum from the Long Pond Distillery.
The Year 1986, I would like to say, was a particularly good year. I
do not know any rums from 1985, but 1986 was really very good. But
this bottling is rather one of the "weaker" ones, and this
statement is, if you look at today's bottling and you do compare it
with an official bottling, on of the finest rums out there. Apart
from one or two sources in Asia I know in Europe no longer a provider
who has this rum to offer. I never had this bottling. My sample came
from Flo, who bought it in Germany back in the old days. One thing I
would like to anticipate here: The Year 1986 is not similar to that
of 2000. There
are differences. I can not say whether this is entirely up to the age
or if they have changed something in the fermentation. For me
personally the rum from 1986 is more flavourful. The Long Pond
Distillery is selling their rum in bulk to Europe and perhaps also to
other interested parties around the world. She does not have a brand,
like the Appleton distillery after the merger with the company of J.
Wray & Nephew and Worthy Park, which started rum-production again
in 2005, fights now in Jamaica in the local rum market for a market
share against Appleton. The Hampden Distillery,
after the bankruptcy of the sugar factory in 2002, aims to create
their own brands since 2011. This distillery also struggles together
with the other distilleries on the local market in Jamaica with its
Hampden Rum Fire Velvet White Overproof against the top dog of
Appleton for a market share. All these rums and brands are available
for purchase in Europe. It remains to be seen whether the Long Pond
Distillery will walk the path of a bulk supplier or whether it will
start to create its own brands to satisfy the growing interest in rum
in Europe.
Marco
(88 / 100)
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